TEILEN

Hier ein Auszug aus der offiziellen Pressemeldung:

Die gamescom 2017 ist offiziell eröffnet: Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sprach heute vor rund 350 geladenen Gästen und mehr als 150 Journalisten zum Start des weltgrößten Events für Computer- und Videospiele auf dem Kölner Messegelände. In ihrer Rede würdigte sie die besondere Bedeutung digitaler Spiele und der Games-Branche für den Wirtschafts- und Digitalstandort Deutschland.

Darüber hinaus bekam Merkel am Microsoft-Stand gezeigt, wie man Spiele auch in den Schul-Unterricht einbauen könnte. Ihre Reaktion darauf war:

Wir müssen versuchen, das systematisch in die Schulen zu bringen“, sagt Merkel. Der Bund könne da keine Vorgaben machen, weil Bildung Ländersache bleiben solle, aber er könne Infrastruktur und Software zur Verfügung stellen. (Quelle)

Ja genau, als wenn. Es ist halt Wahljahr, also werden einfach mal bei jeder Gelegenheit „wilde Versprechen gemacht – so wie dieses hier:

Merkel versprach daraufhin in ihrer Rede, sich in der nächsten Legislaturperiode mit allen Beteiligten zusammensetzen zu wollen und Konzepte zu erarbeiten, um Spieleentwicklern in Deutschland die gleichen Chancen zu bieten, wie in anderen europäischen Staaten. (Quelle)

In der nächsten Legislaturperiode also – sprich nach der Wahl. Erfahrungsgemäß kann „man“ sich spätestens dann nicht mehr an solche Versprechen erinnern. Die CDU/CSU sind nicht gerade dafür bekannt, Förderer im Bereich der Computerspiele zu sein…


Anzeige

20 KOMMENTARE

  1. Es gibt keine Partei, die ich spontan mit der Gamescom oder allgemein mit gesteigerter digitaler Kompetenz assoziieren würde. (Ja, formal existieren die Piraten noch.) Und speziell Merkel passt so gut auf die Gamescom wie Schulz in den Knabenchor. Aber es ist halt Wahlkampf, also wird ein wenig heiße Luft abgesondert. Wenigstens wurde nicht Gamescom-Publikum damit verpestet, sondern nur 350 „geladene Gäste“ aka Klatschhäschen.

    • Den Piraten (irgend)eine Kompetenz einzugestehen obwohl sie auch nur so Plakat-Themen angesprochen haben wo sich der 0815 Nerd mit identifizieren kann ist aber auch seeeehr gewagt.

      • In ihrer Anfangszeit, so 2011/2012, hatten die Piraten – im Vergleich zu den anderen Parteien, gute Ansätze fürs digitale Zeitalter. Sicher, ansonsten war da nicht viel mehr! Trotzdem habe ich mit dem Gedanken gespielt, sie zu wählen, weil sie einfach die einzige Alternative zum Einheitsbrei waren.

        Dann wurden sie halt von den Linksextremen unterwandert („Thanks Bomber Harris“ und so) und damit schnell unwählbar. Und ich habe die richtige Alternative für mich gefunden, aber das ist ein anderes Thema.

        Was ich eigentlich ausdrücken wollte: Damals stand zur Wahl:
        a) Nichtskönner
        b) Nichtskönner mit Internetanschluss

        Was hättest du dir ausgesucht? Wie gesagt, ich spreche so ungefähr von 2011/2012.

  2. Wie man es macht ist es falsch. Geht sie nicht zur Gamescom heulen alle rum dass Staatschef X in Land X aber Spielemesse X eingeweiht hat und damit den Stellenwert in der Gesellschaft anerkennt. Geht Sie hin heulen alle Rum weil Sie dort nur Wahlkampf betreibt und ja prinzipiell eh keine Ahnung hat.

    Alleine die Tatsache das eine deutsche Kanzlerin dieser Veranstaltung Medienwirksam Aufmerksamkeit schenkt könnte zur Emanzipation des Mediums betragen, Intention hin oder her.

    Solange sie nicht Christian Pfeiffer zur Eröffnung holen ist mir das ziemlich egal wer da auf der Bühne steht.

  3. Ich glaub auch, dass die CDU hier die falsche Partei ist um etwas im Bereich von Videospielen in politischer Ebene zu bewegen. Die sind halt eher konservativ und haben andere Schwerpunkte denen sie mehr Aufmerksamkeit widmen werden.

    Vielversprechender ist hier eindeutig die FDP. Die hat definitiv vor etwas im digitalen Bereich und damit auch im Bereich zB von Videospielen etwas zu bewegen und die Weiterentwicklung anzutreiben. Auch wenn Merkel das auch versprochen hat denke ich sollte man sowas denen überlassen, die das an die Spitze ihrer Wahlprogramme stellen und da ist die FDP definitiv fast schon die beste Wahl.

    • Was hat denn die Politik damit zu tun?
      Was kann die Politik für „Chancen“ auf dem Arbeitsmarkt (welche vollkommen ok sind. Alleine unity-Entwickler werden händeringend überall gesucht, verdienen aber im Branchenvergleich weniger – das ist auch in den USA so)?
      Warum schreien Leute wieder nach „Änderungen“, nur der Änderungen Willen?

      Ich kann dir sagen, was die CDU unter Chancen versteht: Gewerkschaften und Tarifverträge. Das, was in dieser Branche noch eher unbekannt ist.
      Mit Tarifverträgen wäre u.A. Ende mit Quereinsteigern. Ohne Studium kein Tarif. Während ich das eher positiv sehen würde (es gibt zu viele schlechte Programmierer, bei denen selbst simpelste Mathe-Kenntnisse fehlen), ist das das Gegenteil von Jobchancen.

    • Genau die FDP, die damals auf Bauernfang bei Studenten ging und am Ende doch nichts geliefert hat.. die wird auch diesmal wieder wegen der CDU reinrutschen und wieder nichts gebacken bekommen.

  4. „Merkel versprach daraufhin in ihrer Rede, sich in der nächsten Legislaturperiode mit allen Beteiligten zusammensetzen zu wollen und Konzepte zu erarbeiten, um Spieleentwicklern in Deutschland die gleichen Chancen zu bieten, wie in anderen europäischen Staaten.“
    Versprechen, sich mit anderen Leute zu unterhalten, geht ja noch. Etwas praktisch umzusetzen, ist die andere Sache…

  5. … Wie bei jeder etablierten Partei. Wonach soll man wählen? Lose Wahlversprechen, Parteiprogramme oder nach Bauchgefühl?

      • Die AfD ist (neben ihrer braunen Einstellung, wobei das jeder selbst wissen muss) genau deshalb nicht wählbar, weil sie gefühlt als einziges Thema Migranten behandelt. Was kommt danach? Nicht viel.
        Ich rede eigentlich eher von anderen kleinen Parteien, die eh nie in den Bundestag kommen werden. Denen kaufe ich die Wahlversprechen aber eher ab, als den etablierten Pateien.

      • Übrigens wird sich dieses Jahr eh nichts ändern.
        Die AfD ist nicht regierungsfähig, heißt: Wählt man die AfD, wählt man automatisch die GroKo.
        Wählt man die Linken, die SPD oder die Grünen, werden die trotzdem niemals die absolute Mehrheit erreichen. Entsprechend wählt man auch so die GroKo.
        Wählt man die CDU/CSU, wählt man ebenfalls die GroKo.
        Die einzige Chance auf Veränderung bietet die FDP. So käme evtl. eine Koalition der CDU/CSU und der FDP zustande. Ob man das will, sei jedem selbst überlassen. Bin mir aber ziemlich sicher, dass alles andere zu einer GroKo führt.

  6. Auch habe ich ständig gelesen, dass sie unbedingt will, dass Spiele verstärkt zur Bildung genutzt werden damit sie ihren Ruf verlieren, immer nur Killerspiele zu sein.
    Den Ruf, dass es bei Spielen nur ums Töten geht, haben sie aber auch bloß bei zurückgebliebenen, alten Menschen. Und Merkel gehört wohl leider zu denen

  7. Dies Individuum solde lieber ihrem land die Infrastruktur in Strassen, Schulen und Wohngebieten, so wie Ihr Internet versprechen um setzen als anständigen Bürgern ihren Spaß am spielen zu vermiesen.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here