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Ersatzorgane aus dem 3D-Drucker […] Deutsche Ärzte glauben laut einer Umfrage, dass künstliche Organe bereits 2030 aus dem 3D-Drucker kommen können […] Für Zähne, Hüftgelenke oder Knochen ist es schon ein Standardverfahren: Implantate werden mit einem 3D-Drucker passgenau für den Patienten angefertigt.

Die spannende Frage lautet: Braucht man irgendwann überhaupt noch Ärzte, oder werden die medizinische Versorgung irgendwann Computer und Roboter übernehmen? Ein Computer wird bei einer Operation viel präziser als ein Mensch arbeiten können. Also warum sollen Menschen diese schwierige Aufgabe überhaupt noch übernehmen, wenn ihnen die Technik irgendwann überlegen ist. Was sagen die Mediziner dazu?

Quelle: T-Online.de


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10 KOMMENTARE

  1. Wie eigentlich alle meiner Vorposter glaube ich auch nicht, das Ärzte oder auch Pflege in absehbarer Zeit obsolet werden. Das hängt vor allem mit dem zwingend notwendigen Persönlichen Kontakt, zum anderen aber auch mit der Fähigkeit des Menschen zu improvisieren und bei unvorhergesehenen Situationen angemessen reagieren zu können zusammen.
    Operationsroboter gibt es übrigens schon längst 😉 natürlich nicht autonom, aber trotzdem sehr beeindruckend! In meinem alten Krankenhaus wurde das sogenannte „Da Vinci-Operationssystem“ eingesetzt. Schaut euch das mal an.. Ist echt interessant.

  2. Disclaimer: ich bin Informatiker und kein Mediziner, habe allerdings einige allgemein-medizinische Fächer im Studium besucht

    Meiner Meinung nach wird sich der Beruf des Arztes in der Zukunft wieder mehr in Richtung Seelsorger und Zuhörer entwickeln. Die steigende Anzahl an alten, überarbeiteten, einsamen/unverstandenen Menschen wird weiter steigen. Und bereits heute gehen viele Rentner „einfach nur“ zum Arzt, weil sie da das Gefühl bekommen, dass ihnen da wenigstens mal jemand zuhört 😉

    Leider wird die Medizin noch eine ganze Weile „nur“ auf technische Hilfsmittel zurückgreifen. – Was auch schon gut ist, wenn man sich die Entwicklung bildgebender Verfahren in der Medizin anschaut. – Schließlich streiten wir uns ja jetzt schon darum wer schuld ist wenn ein selbstfahrendes Auto wen killt.

    Nichtsdestotrotz werden, wie du schon sagst, zukünftig wahrscheinlich Maschinen angelernt um Operationen durchzuführen bzw. bei ihnen zu assistieren. Das halte ich nicht für ausgeschlossen. Allerdings ist das NOCH undenkbar, da jeder Mensch doch ein wenig anders ist, was den Anlernprozess erschwert, aber nicht verhindert. Es wäre so viel einfacher, wenn jeder Mensch im inneren wie ein Uhrwerk aufgebaut wäre –> jede Schraube hat ihren Platz 😀

    Der Job des Allgemeinmediziners ist allerdings viel komplexer als es derzeitige KIs abdecken können. Natürlich kann a) nicht jeder Mediziner alle Krankheiten kennen und b) auch nicht jede Wahrscheinlichkeit für jede Krankheit kennen (hier hätte der Rechner die Nase vorn).
    Sind dir beispielsweise die (manchmal merkwürdigen) Fragen aufgefallen, die der Arzt einem stellt um eine Diagnose zu erstellen, die das Zünglein an der Waage ausmachen können. Ein nettes Beispiel für Diabetes wäre die Frage: „Schwitzen Sie nach dem Mittagessen vermehrt und vor allem im Nacken?“

    Natürlich könnte das System alle 2mio Fragen stellen, die bei der Googlesuche nach „Husten“ aufkommen um eine vollständige Diagnose zu stellen, das ist aber meist nicht notwendig 😀

    Wer jetzt mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung argumentieren möchte. Krankheiten sind selten 100% predictable 😀

    oder anders gesagt: Ja die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in Süd-Brandenburg, der nie in den Tropen war und sonst nichtmal Reis oder Nudeln isst, weil ihm das zu ausländisch ist, mit einer Tropenkrankheit im KH landet, ist gering, aber in den letzten 5 Jahren bereits mindestens 1x vorgekommen.

    Es ist übrigens auch genauso unwahrscheinlich (aber leicht makaber), dass der leitende und ausbildende! Oberarzt für Bakteriologie in unserem Krankenhaus, an einer Listeriose stirbt, obwohl alle die gleichen Lebensmittel zu sich nahmen 😀

  3. Ich denke nicht, dass der Beruf des Arztes in naher Zukunft obsolet werden wird. Zur Patientenbetreuung gehört ja mehr als die mechanische Ausführung von Eingriffen und co. Da geht es ja auch darum, dass der Patient sich wohlfühlt und ernstgenommen wird. Es gab mal eine gute Folge Quarks&co zu dem Thema und da wurde eben klar, dass ein guter Teil der Genesung auch vom menschlichen Verhalten der Ärzte abhängt (Was wird dem Patienten über erwähnt und was nicht. Wie sieht die Körpersprache aus.) und nicht nur von den praktischen Tätigkeiten. Und da sehe ich Roboter noch lange nicht.

  4. Meine Meinung als Rettungsassistent und Ingenieur für Medizintechnink:

    Künstliche Zellen drucken macht man schon seit geraumer Zeit. Auch wenn es aktuell noch Probleme gibt, würden auf diesem Gebiet schon beeindruckende Leistungen vollbracht und es ist nur eine Frage der Zeit bis es kommen wird. Das die Technik kommen wird ist aus meiner Meinung nach sicher.

    Auch die Operationen per Roboter wie Steve meinte, ist aus meiner Sicht sehr realistisch. Was ich allerdings nicht glaube ist, dass Ärzte dadurch obsolet werden.

    Menschen sind immernoch Individuen, und dadurch ist jeder verschieden. Selbst wenn man Operationsroutinen für Roboter entwickelt, werden diese nicht bei jedem funktionieren.
    Viel größer ist aus meiner Sicht der Punkt, dass bei jeder OP Komplikationen auftreten können. Und es wird so schnell krönen Roboter geben, welcher mit diesen sehr spezifischen Komplikationen umgehen können wird.

    Deshalb denke ich das es für Routine OPs in naher Zukunft OP Roboter geben wird, welche operieren, allerdings immer unter Aufsicht eines Arztes. Zumal die Gesetzeslage in Deutschland eine komplett automatische OP nicht zulässt.
    (und so flexible wie ich die Bundesärtzekammer da einschätze so schnell auch nicht geben wird)

    Wen das Thema mit den lebenden Zellen mehr interssiert kann mal nach Biofabrication googeln.

    Es gibt inzwischen ganze Studiengänge und Forschungszentren die sich mit diesem sehr vielversprechendem Thema beschäftigt.

    Grüße!

  5. Komplizierte Frage. Ich persönlich denke, dass der Beruf des Arztes nicht so schnell obsolet wird, nicht auf absehbare Zeit von Robotern und Computern übernommen werden kann.

    Das liegt aber auch daran, dass ich den Beruf des Mediziners weniger als Dienstleistung (Dienstleistung des Diagnostizierens, des Behandelns usw.) verstehe, sondern eher als „sich kümmern“, also viel integrativer als es computertechnisch gerade vorstellbar ist.

    Willst du das gesamte Feld jedoch zerpflücken und einzelne Aspekte betrachten – dann wird es natürlich differenzierter. Die medizinische Versorgung als einen Aspekt der ärztlichen Tätigkeit, insbesondere die operative, kann (und wird schon) sicherlich von Robotern unterstützt werden. Beispiel ist das Da Vinci-System, das es ja schon eine Zeit lang gibt und auch viel durch die Medien ging. Wo ein Operateur abseits sitzt und das Gerät steuert – was aber unheimlich anspruchsvoll ist, und es auch in den größeren Unikliniken bei uns im Land nur sehr sehr wenige Ärzte gibt, die dafür geschult sind.

    Ansonsten wird auch immer viel über Diagnostik und Machine Learning geredet. Auch hier ist ein Computer meiner Meinung nach nur unterstützend wichtig. Ein guter Artikel hierzu aber: https://www.newyorker.com/magazine/2017/04/03/ai-versus-md

    „The word “diagnosis,” he reminded me, comes from the Greek for “knowing apart.” Machine-learning algorithms will only become better at such knowing apart—at partitioning, at distinguishing moles from melanomas. But knowing, in all its dimensions, transcends those task-focussed algorithms. In the realm of medicine, perhaps the ultimate rewards come from knowing together.“

    Mal sehen was kommen wird.

  6. Also bis „mechanische“ Eingriffe autonom von maschinen erledigt werden dauert es glaube ich noch länger. Was in naher zukunftasllerdings viel computerbasierter wird ist die diagnostik… bilderkennung+machine learning gepaart mit riesigen Datensätzen wird denke ich schon in naher Zukunft viel präzisere Aussagen machen können als zumindest unerfahrene Ärzte.

  7. Ich bin kein Mediziner, aber ich kann mir durchaus vorstellen das Routine Eingriffe wahrscheinlich in naher Zukunft vollkommen von Robotern durchgeführt werden. Und auch bei schwierigere Operationen könnten Ärzte durch Roboter ersetzt werden, solange einer dahinter steht und ggf eingreifen kann. Nicht weil der Roboter was falsch gemacht hat, sondern weil eventuell etwas Auftritt/gefunden wird, was garnicht vorherzusehen war.
    Da ist es halt schwierig für einen Roboter richtig zu handeln.

    Ich Frage mich allerdings wie Organe aus nem 3D Drucker machbar sein sollen. Ich mein, n normaler Drucker funktioniert ja durch Erhitzen und drucken mit flüssigem Material (Kunststoff etc) oder durch herausfräsen aus einem festen Block.
    Nur wie soll das mit Gewebe funktionieren?
    Ich glaube da wird in Zukunft eher über deine Stammzellen passende Organe herangezüchtet und die dann eingesetzt.

    • Naja die Drucker können ja für viele Unterschiedliche Zwecke konzipiert werden. Demnach ist es auch möglich ein Material zu verwenden, welches von den Zellen gut angenommen wird und sie proliferieren können.
      Dies ist ein hochaktuelles Forschungsgebiet. Mit dem passenden „Grundmaterial“ und den passenden Zellen ist es möglich, Zellen hinsichtlich spezifischer Organe zu entwickeln. Jedoch klingt dies in der Theorie deutlich einfacher als es Wahrhaftig ist. Zudem muss für eine klinische Zulassung noch der gesamte Prozesss den GMP Richtlinien entsprechen, was ein weiteres Problem darstellt.

    • Lebende Zellen aus dem 3D Drucker werden den schon seit geraumer Zeit gedruckt.
      Größtes Problem bei Der Technik ist, dass es momentan nach ziemliche Schwierigkeiten gibt, die Zellen nach dem Druck mit Blut zu vorsorgen, da es nicht so einfach ist Gefäße mit in die Zellen einzubringen.
      Wen das Thema mehr interessiert kann mal nach Biofabrication googeln.

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