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Offenbar wegen seines Engagements für Flüchtlinge wird der Bürgermeister einer Kleinstadt zum Ziel einer Messerattacke […] Der ihm unbekannte Mann habe ihn von der Seite angeschaut und gefragt: „Sind Sie der Bürgermeister?“ Der Täter habe dann kommentarlos ein Messer gezogen und vor der Tat gesagt: „Sie lassen mich verdursten und holen 200 Flüchtlinge nach Altena.“

Und das ist wieder so ein Moment, wo ich mich schäme, Deutscher zu sein – vor allem dafür, was jetzt wieder im Netz abgeht…

„Deutsche Logik“. Dazu ein Twitter-Kommentar vom guten, alten Balnazza:

Mehr ist dazu nicht zu sagen. Zum Glück ist dem Mann nichts Schlimmeres passiert.

Quelle: T-Online.de


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69 KOMMENTARE

  1. Hallo nochmal!

    @ Balnazza (direkte Antwort war leider wieder nicht möglich)

    Teil 1:

    Das sind meiner Meinung nach verschiedene Facetten, die Du da ansprichst. Ich hoffe, dass ich meinen Text nicht erneut zerstückeln muss, da ich Dir gerne antworten möchte.

    Es ist ein Charakteristikum der parlamentarischen Demokratie, dass eine Regierung sich an ihren Taten und deren Konsequenzen messen lassen muss. Dazu gehört auch, dass sie kritisiert werden darf und sogar muss.

    Kritik ist ja nicht gleich Kritik. Einige kritisieren alles, manche kritisieren nur das Was, andere das Wie, wieder andere kritisieren nicht die Sache an sich, sondern zum Beispiel ein mangelndes Konsequenzbewusstsein (Entscheidung treffen – OK, Entscheidung umsetzen – OK, nicht weiter drum kümmern/Konsequenzen ignorieren – Scheiße!).

    Bei einer Kritik ist es, meiner Überzeugung nach, wichtig, dass erstmal jedes Mitglied einer Gesellschaft im Rahmen des eigenen Vermögens und Wollens Kritik äußern können muss. Das bringt aber nunmal mit sich, dass die Qualität der vorgebrachten Kritik sehr stark variiert, selbst wenn sie in der Sache berechtigt ist.

    „Das ist scheiße von Dir!“, ist eine Kritik. Sie ist nicht präzise, sie ist nicht eloquent, sie sagt nicht, was Du hättest besser machen sollen, aber es ist eine Kritik. Warum? Weil ein Mensch seinem Empfinden als Reaktion auf etwas, das jemand anderes getan hat, Ausdruck verliehen hat. Jetzt steht die Aussage im Raum, aber ist damit der gesamte Ablauf behandelt? Klar, wenn keiner mehr etwas sagt und man sich einfach aus dem Weg geht. Menschliche Interaktion funktioniert im Regelfall aber anders. Man fängt nämlich im Normalfall an, miteinander zu reden. Was dabei herauskommt, ist offen, aber für mich kennzeichnet eine Kritik primär das Bedürfnis, über bestimmte Dinge reden und sich austauschen zu wollen. Man möchte das Ziel der Kritik auf etwas aufmerksam machen.

    • Teil 2:

      Kritik muss nicht mit Vorschlägen einhergehen, wie man etwas hätte besser machen können. Das ist vollkommener Mumpitz. Es muss auch jeder Kritik äußern dürfen, der keine Ahnung hat, wie man etwas hätte besser machen können, der aber mit dem Ergebnis der Handlung eines anderen schlichtweg nicht zufrieden ist.
      Du sagst auch nicht zum Arzt, was er hätte besser machen sollen, wenn er eine Operation oder Behandlung bei Dir versaut. Warum? Weil Du keine Ahnung hast. Dabei ist es auch völlig irrelevant, dass Du die geistigen und intellektuellen Möglichkeiten hättest, ein solches Statement zu tätigen, weil Du de facto weder die Kenntnisse, noch die Kompetenzen hast, die dafür notwendig wären. Und trotzdem sagst Du ihm doch Deine Meinung und kritisierst ihn und sein Handeln.

      Ich finde die Entscheidung Merkels war falsch. Das ist meine Meinung. Ich kann einige Gründe dafür nennen, mit denen ich darlegen kann, wie ich zu dieser Meinung komme. Ich kann auch versuchen mir was auszudenken, was man hätte besser machen sollen. Aber was würde das bringen? Ich habe doch in der Sache weder den Einblick in die dafür notwendigen Informationen, noch habe ich die Ahnung und das würdest Du mir sagen. Ebenso würdest Du mir sagen, dass es anmaßend wäre, würde ich behaupten, ich sei in der Lage eine Entscheidung zu treffen, die der Regierung der Bundesrepublik Deutschlands zusteht. Durch dieses Spiel nähern wir uns aber keiner Lösung, keinem Konsens, keinem gemeinsamen Verständnis von der Sachlage an. Wir bauen Fronten auf und schlagen uns die Schädel ein, statt gemeinsam an der Situation zu arbeiten. Kritik, auch unsachgemäße, ist kein Zuschlagen einer Tür. Sie ist ein Hinweis darauf, dass ich mit etwas nicht einverstanden bin oder mich nicht mitgenommen fühle. Das beinhaltet aber den Anspruch, mitgenommen werden zu wollen, ein Teil des Ganzen sein zu wollen. Im Kern geht es um Zusammenhalt.

    • Teil 3:

      Um auf Dein Beispiel einzugehen: Es impliziert, dass es nur zwei Wege gibt, von denen der eine praktisch alternativlos ist. Es wäre vollkommen unsinnig, nach links zu fahren, weil dort, für jeden objektiv feststellbar, eine größere Gefahr für den Bus und dessen Insassen besteht, als der Weg, den der Busfahrer nun fuhr. Sollte dennoch Kritik laut werden, muss man auch hier differenzieren. Hinter manch einer Kritik steckt nichts anderes, als die Überforderung mit der Situation und vielleicht der Schock. Sie ist also emotional geprägt und auch als solche zu behandeln. Derjenigen Kritik, die das Was (das Fahren nach rechts), kritisiert, lässt sich leicht mit Sachargumenten begegnen. Interessant wird aber die Kritik an dem Wie, denn wenn der Fahrer bei seiner Tätigkeit einen gravierenden Fehler gemacht hat, hat er wohlmöglich auch einen Teil der Schäden verursacht. Mir fällt gerade der Film „Flight“ mit Denzel Washington in der Hauptrolle ein, der eine ganz ähnliche Thematik behandelt, wie wir sie gerade diskutieren. Aber das nur am Rande. Worauf ich hinaus will: Nicht die Kritik ist das Problem, meiner Ansicht nach, sondern der Umgang damit, sowohl auf Seiten des Kritisierten, als auch auf Seiten des Kritisierenden. Darin zeigt sich, meiner Meinung nach, ein grundlegendes Problem, das wir als Gesellschaft haben. Denn wenn die Kommunikation untereinander gestört ist, hat das weitreichende Auswirkungen auf zahlreiche Lebensbereiche. Wenn wir also nicht mehr streiten können, ohne Brücken abzureißen und unsere Beziehungen nachhaltig zu vergiften, deutet das meiner Meinung nach auf ein gravierendes und gefährliches Defizit hin.

      Deine von Dir abgegebenen Einschätzungen im dritten Absatz teile ich überhaupt nicht. Zum Einen wegen der Punkte, die ich bereits behandelt habe, zum Anderen wegen Deiner, aus meiner Sicht, sehr einseitigen Betrachtungsweise. Was Du zum Beispiel als „Echo“ bezeichnest, war aus meiner Sicht kalkulierte Hysterie und unsachgemäßes, undifferenziertes Geschwätz. Folgerichtig hat auch kaum einer im Nachhinein groß darüber berichtet, dass wir nun doch einen pösen Grenzzaun mit bewaffnetem Personal haben. Nämlich in der Türkei, von europäischen Geldern bezahlt. Hat da eine Kritik gewirkt, obwohl man die Kritisierenden öffentlich wie Scheiße behandelt hat? Ich weiß es nicht, ich glaube aber auch, niemand ist daran interessiert, dass wir möglichst viel wissen und tiefgehende Einblicke erhalten.

      Was man der Linkspartei vorgeworfen hat, ist mir persönlich egal, ich habe mich an diesen Vorwürfen nicht beteiligt. Die Linkspartei hat allerdings auch einen ganz anderen Hintergrund und Werdegang, als bspw. die Piraten oder die AfD. Und dass die AfD-Politiker jammern würden oder etwas ähnliches, kann ich nicht erkennen. Das scheint mir eine pauschale Abwertung zu sein, mit der ich nichts anfangen kann. Soweit ich weiß, hat die AfD Standpunkte, die sie vertritt. Die muss man nicht teilen, die kann man falsch finden, über die kann man diskutieren. Das geht aber nur, wenn man für eine sachorientierte Debatte offen ist. Und das sehe ich bei den allermeisten in den Medien präsenten Personen als nicht gegeben an. Aus meiner Sicht laufen das Bedienen von Partikularinteressen und unreflektierte Umsetzungsbestrebungen fragwürdiger Ideologien und Weltanschauungen einer solchen Debatte zuwider. So kommt es denn auch, dass ich gerade von solchen, die behaupten, die AfD wäre populistisch und hätte keine Sachargumente, am wenigstens Sachargumente höre. Da darf man sich dann über Kritik nicht wundern.

      Auf bald!

      Theryn

    • Teil 3:

      Um auf Dein Beispiel einzugehen: Es impliziert, dass es nur zwei Wege gibt, von denen der eine praktisch alternativlos ist. Es wäre vollkommen unsinnig, nach links zu fahren, weil dort, für jeden objektiv feststellbar, eine größere Gefahr für den Bus und dessen Insassen besteht, als der Weg, den der Busfahrer nun fuhr. Sollte dennoch Kritik laut werden, muss man auch hier differenzieren. Hinter manch einer Kritik steckt nichts anderes, als die Überforderung mit der Situation und vielleicht der Schock. Sie ist also emotional geprägt und auch als solche zu behandeln. Derjenigen Kritik, die das Was (das Fahren nach rechts), kritisiert, lässt sich leicht mit Sachargumenten begegnen. Interessant wird aber die Kritik an dem Wie, denn wenn der Fahrer bei seiner Tätigkeit einen gravierenden Fehler gemacht hat, hat er wohlmöglich auch einen Teil der Schäden verursacht.

    • Teil 4:

      Mir fällt gerade der Film „Flight“ mit Denzel Washington in der Hauptrolle ein, der eine ganz ähnliche Thematik behandelt, wie wir sie gerade diskutieren. Aber das nur am Rande. Worauf ich hinaus will: Nicht die Kritik ist das Problem, meiner Ansicht nach, sondern der Umgang damit, sowohl auf Seiten des Kritisierten, als auch auf Seiten des Kritisierenden. Darin zeigt sich, meiner Meinung nach, ein grundlegendes Problem, das wir als Gesellschaft haben. Denn wenn die Kommunikation untereinander gestört ist, hat das weitreichende Auswirkungen auf zahlreiche Lebensbereiche. Wenn wir also nicht mehr streiten können, ohne Brücken abzureißen und unsere Beziehungen nachhaltig zu vergiften, deutet das meiner Meinung nach auf ein gravierendes und gefährliches Defizit hin.

      Deine von Dir abgegebenen Einschätzungen im dritten Absatz teile ich überhaupt nicht. Zum Einen wegen der Punkte, die ich bereits behandelt habe, zum Anderen wegen Deiner, aus meiner Sicht, sehr einseitigen Betrachtungsweise. Was Du zum Beispiel als „Echo“ bezeichnest, war aus meiner Sicht kalkulierte Hysterie und unsachgemäßes, undifferenziertes Geschwätz. Folgerichtig hat auch kaum einer im Nachhinein groß darüber berichtet, dass wir nun doch einen pösen Grenzzaun mit bewaffnetem Personal haben. Nämlich in der Türkei, von europäischen Geldern bezahlt. Hat da eine Kritik gewirkt, obwohl man die Kritisierenden öffentlich wie Scheiße behandelt hat? Ich weiß es nicht, ich glaube aber auch, niemand ist daran interessiert, dass wir möglichst viel wissen und tiefgehende Einblicke erhalten.

  2. Hallo nochmal!

    @ Balnazza (direkte Antwort war leider wieder nicht möglich)

    Das sind meiner Meinung nach verschiedene Facetten, die Du da ansprichst. Ich hoffe, dass ich meinen Text nicht erneut zerstückeln muss, da ich Dir gerne antworten möchte.

    Es ist ein Charakteristikum der parlamentarischen Demokratie, dass eine Regierung sich an ihren Taten und deren Konsequenzen messen lassen muss. Dazu gehört auch, dass sie kritisiert werden darf und sogar muss.

    Kritik ist ja nicht gleich Kritik. Einige kritisieren alles, manche kritisieren nur das Was, andere das Wie, wieder andere kritisieren nicht die Sache an sich, sondern zum Beispiel ein mangelndes Konsequenzbewusstsein (Entscheidung treffen – OK, Entscheidung umsetzen – OK, nicht weiter drum kümmern/Konsequenzen ignorieren – Scheiße!).

    Bei einer Kritik ist es, meiner Überzeugung nach, wichtig, dass erstmal jedes Mitglied einer Gesellschaft im Rahmen des eigenen Vermögens und Wollens Kritik äußern können muss. Das bringt aber nunmal mit sich, dass die Qualität der vorgebrachten Kritik sehr stark variiert, selbst wenn sie in der Sache berechtigt ist.

    „Das ist scheiße von Dir!“, ist eine Kritik. Sie ist nicht präzise, sie ist nicht eloquent, sie sagt nicht, was Du hättest besser machen sollen, aber es ist eine Kritik. Warum? Weil ein Mensch seinem Empfinden als Reaktion auf etwas, das jemand anderes getan hat, Ausdruck verliehen hat. Jetzt steht die Aussage im Raum, aber ist damit der gesamte Ablauf behandelt? Klar, wenn keiner mehr etwas sagt und man sich einfach aus dem Weg geht. Menschliche Interaktion funktioniert im Regelfall aber anders. Man fängt nämlich im Normalfall an, miteinander zu reden. Was dabei herauskommt, ist offen, aber für mich kennzeichnet eine Kritik primär das Bedürfnis, über bestimmte Dinge reden und sich austauschen zu wollen. Man möchte das Ziel der Kritik auf etwas aufmerksam machen.

    Kritik muss nicht mit Vorschlägen einhergehen, wie man etwas hätte besser machen können. Das ist vollkommener Mumpitz. Es muss auch jeder Kritik äußern dürfen, der keine Ahnung hat, wie man etwas hätte besser machen können, der aber mit dem Ergebnis der Handlung eines anderen schlichtweg nicht zufrieden ist.
    Du sagst auch nicht zum Arzt, was er hätte besser machen sollen, wenn er eine Operation oder Behandlung bei Dir versaut. Warum? Weil Du keine Ahnung hast. Dabei ist es auch völlig irrelevant, dass Du die geistigen und intellektuellen Möglichkeiten hättest, ein solches Statement zu tätigen, weil Du de facto weder die Kenntnisse, noch die Kompetenzen hast, die dafür notwendig wären. Und trotzdem sagst Du ihm doch Deine Meinung und kritisierst ihn und sein Handeln.

    Ich finde die Entscheidung Merkels war falsch. Das ist meine Meinung. Ich kann einige Gründe dafür nennen, mit denen ich darlegen kann, wie ich zu dieser Meinung komme. Ich kann auch versuchen mir was auszudenken, was man hätte besser machen sollen. Aber was würde das bringen? Ich habe doch in der Sache weder den Einblick in die dafür notwendigen Informationen, noch habe ich die Ahnung und das würdest Du mir sagen. Ebenso würdest Du mir sagen, dass es anmaßend wäre, würde ich behaupten, ich sei in der Lage eine Entscheidung zu treffen, die der Regierung der Bundesrepublik Deutschlands zusteht. Durch dieses Spiel nähern wir uns aber keiner Lösung, keinem Konsens, keinem gemeinsamen Verständnis von der Sachlage an. Wir bauen Fronten auf und schlagen uns die Schädel ein, statt gemeinsam an der Situation zu arbeiten. Kritik, auch unsachgemäße, ist kein Zuschlagen einer Tür. Sie ist ein Hinweis darauf, dass ich mit etwas nicht einverstanden bin oder mich nicht mitgenommen fühle. Das beinhaltet aber den Anspruch, mitgenommen werden zu wollen, ein Teil des Ganzen sein zu wollen. Im Kern geht es um Zusammenhalt.

    Um auf Dein Beispiel einzugehen: Es impliziert, dass es nur zwei Wege gibt, von denen der eine praktisch alternativlos ist. Es wäre vollkommen unsinnig, nach links zu fahren, weil dort, für jeden objektiv feststellbar, eine größere Gefahr für den Bus und dessen Insassen besteht, als der Weg, den der Busfahrer nun fuhr. Sollte dennoch Kritik laut werden, muss man auch hier differenzieren. Hinter manch einer Kritik steckt nichts anderes, als die Überforderung mit der Situation und vielleicht der Schock. Sie ist also emotional geprägt und auch als solche zu behandeln. Derjenigen Kritik, die das Was (das Fahren nach rechts), kritisiert, lässt sich leicht mit Sachargumenten begegnen. Interessant wird aber die Kritik an dem Wie, denn wenn der Fahrer bei seiner Tätigkeit einen gravierenden Fehler gemacht hat, hat er wohlmöglich auch einen Teil der Schäden verursacht. Mir fällt gerade der Film „Flight“ mit Denzel Washington in der Hauptrolle ein, der eine ganz ähnliche Thematik behandelt, wie wir sie gerade diskutieren. Aber das nur am Rande. Worauf ich hinaus will: Nicht die Kritik ist das Problem, meiner Ansicht nach, sondern der Umgang damit, sowohl auf Seiten des Kritisierten, als auch auf Seiten des Kritisierenden. Darin zeigt sich, meiner Meinung nach, ein grundlegendes Problem, das wir als Gesellschaft haben. Denn wenn die Kommunikation untereinander gestört ist, hat das weitreichende Auswirkungen auf zahlreiche Lebensbereiche. Wenn wir also nicht mehr streiten können, ohne Brücken abzureißen und unsere Beziehungen nachhaltig zu vergiften, deutet das meiner Meinung nach auf ein gravierendes und gefährliches Defizit hin.

    Deine von Dir abgegebenen Einschätzungen im dritten Absatz teile ich überhaupt nicht. Zum Einen wegen der Punkte, die ich bereits behandelt habe, zum Anderen wegen Deiner, aus meiner Sicht, sehr einseitigen Betrachtungsweise. Was Du zum Beispiel als „Echo“ bezeichnest, war aus meiner Sicht kalkulierte Hysterie und unsachgemäßes, undifferenziertes Geschwätz. Folgerichtig hat auch kaum einer im Nachhinein groß darüber berichtet, dass wir nun doch einen pösen Grenzzaun mit bewaffnetem Personal haben. Nämlich in der Türkei, von europäischen Geldern bezahlt. Hat da eine Kritik gewirkt, obwohl man die Kritisierenden öffentlich wie Scheiße behandelt hat? Ich weiß es nicht, ich glaube aber auch, niemand ist daran interessiert, dass wir möglichst viel wissen und tiefgehende Einblicke erhalten.

    Was man der Linkspartei vorgeworfen hat, ist mir persönlich egal, ich habe mich an diesen Vorwürfen nicht beteiligt. Die Linkspartei hat allerdings auch einen ganz anderen Hintergrund und Werdegang, als bspw. die Piraten oder die AfD. Und dass die AfD-Politiker jammern würden oder etwas ähnliches, kann ich nicht erkennen. Das scheint mir eine pauschale Abwertung zu sein, mit der ich nichts anfangen kann. Soweit ich weiß, hat die AfD Standpunkte, die sie vertritt. Die muss man nicht teilen, die kann man falsch finden, über die kann man diskutieren. Das geht aber nur, wenn man für eine sachorientierte Debatte offen ist. Und das sehe ich bei den allermeisten in den Medien präsenten Personen als nicht gegeben an. Aus meiner Sicht laufen das Bedienen von Partikularinteressen und unreflektierte Umsetzungsbestrebungen fragwürdiger Ideologien und Weltanschauungen einer solchen Debatte zuwider. So kommt es denn auch, dass ich gerade von solchen, die behaupten, die AfD wäre populistisch und hätte keine Sachargumente, am wenigstens Sachargumente höre. Da darf man sich dann über Kritik nicht wundern.

    Auf bald!

    Theryn

  3. Ich tue mich auch schwer mit Deiner letzten Aussage. Was wäre denn ein starker Grund für so ein Attentat? Reicht es nicht, wenn jemand austickt, weil er seine Existenz gescheitert sieht und mit seinem Leben nicht klarkommt (falls das in dem Fall so ist, ich kann es nicht beurteilen)? Klar, es ist bequemer, wenn solche Leute einfach Selbstmord begehen, dann gehen einem diese Loser wenigstens nicht noch auf die Eier, nicht wahr? Zu dumm, dass der Messerstecher und Leute, die aus ähnlichen Gründen amoklaufen, da nicht ohne weiteres mitmachen.
    Wenn Du mich fragst, sind solche Phänomene ein Symptom für etwas, was in unserer Gesellschaft und in unserem Zusammenleben fundamental und seit vielen Jahren schief läuft. Und wir täten meiner Meinung nach gut daran, solche Symptome endlich ernst zu nehmen und zu versuchen, die Ursachen dafür zu ergründen und an ihnen zu arbeiten.

    Auf bald!

    Theryn

    P.S. Sorry für die Stückelung. Hatte Schwierigkeiten, den gesamten Text zu veröffentlichen.

  4. Hallo zusammen!

    Solche Phänomene werden wir in Zukunft häufiger in der Presse vorfinden, denke ich. Indes halte ich es für infantil und billig, hieraus eine Bestätigung des eigenen fragwürdigen und ideologisch verbrämten Standpunktes abzuleiten. Meiner Ansicht nach, sind das ganz normale und auch kalkulierbare Entwicklungen, die nunmal eintreten, wenn man so handelt, wie es einige von uns tun. Handeln, ohne die Konsequenzen zu beachten oder auf die Auswirkungen zu reagieren, ist verantwortungslos. Da kann ich nicht einfach sagen „Was ich tue ist doch gut“. Das reicht nicht! Das Gegenteil von gut gemacht ist nunmal gut gemeint. Und solange jede Diskussion abgewürgt wird und man sich damit begnügt, empörungsgeschwängerte Parolen und kleingeistiges Gefühlsgebrabbel abzusondern, darf man sich in drei Teufels Namen nicht wundern, wenn das Spannungsverhältnis, das man dadurch schürt, sich in Gewalt entlädt. Und diese Gewalt wird nicht nur die treffen, die Verursacher sind oder auf die sich etwaige Aggressionen beziehen.

    Im Übrigen würde ich es begrüßen, wenn man sich jedes Mal so echauffieren würde, wenn ein Mensch von Flüchtlingen oder solchen, die vorgeben, welche zu sein, oder anderweitigen Personen, über deren Einreise und Verbleib im eigenen Land man in Ruhe hätte diskutieren können und müssen, wäre man an geordneten Verhältnissen und einem echten Miteinander interessiert wäre, Opfer eines Angriffs, gerne auch vermehrt mit Messern, wird. Aber diese Meldungen landen ja leider nicht in den Nachrichten oder den großen Tageszeitungen. Ein paar Fälle auszugsweise im Zeitraum der vergangenen sieben Tage:

    1. 29.11.17- Jugendliche schlagen Mann in U-Bahn brutal zusammen
    Berlin-Wedding. Er hatte die Jugendlichen gebeten, ihre Musik leiser zu stellen – dann schlugen sie zu. Ein 29-jähriger wurde in Wedding in der U8 von 10 „Jugendlichen“ brutal verprügelt und mit Reizgas besprüht. Andere Fahrgäste kamen nicht zu Hilfe.

    2. 28.11.17 – 21-Jährige in Disco von Südländer vergewaltigt
    Borken, NRW. Laut Polizei war die Frau zwischen 3 Uhr und 4 Uhr auf dem Rückweg von der Toilette, als ein Mann mit „südländischem Erscheinungsbild“ sie in einen Abstellraum zog, wo es anschließend zur Tat kam.

    3. 28.11.17 – „Unsere Kinder meiden die Stadt“
    Kamen, NRW. „Mein Sohn ist 15 Jahre und wird regelmäßig am Kamener Markt von Ausländern „abgezogen“. Anzeige wollen unsere Kinder nicht stellen, weil sie Angst haben. Ich selbst wurde vor einigen Wochen abends in der Stadt von mehreren jugendlichen Ausländern verbal beleidigt und angespuckt.“

    4. 28.11.17 – Rentner umgehauen: Hier feiern sich brutale Teenies
    Hamburg. Mehrere „Jugendliche“ halten einen Rentner an, fragen ihn nach dem Weg. Plötzlich holt einer von ihnen aus und schlägt dem alten Mann ins Gesicht, der daraufhin umkippt wie ein gefällter Baum. „K.o.-Challenge“ – so nennt sich dieses widerliche Phänomen.

    4. 28.11.17- Junger Afghane sticht Wachmann in Asylheim nieder
    Meiningen, Thüringen. Im Verlauf des Streits zog der 18-jährige Afghane ein Messer und stach mehrfach auf einen 36-jährigen Wachmann ein. Dieser flüchtete schwer verletzt in einen Nebenraum und schloss die Tür. Der 18-Jährige versuchte dann die Tür gewaltsam aufzubrechen.

    5. 28.11.17 – Schweden: Aus Angst vor Attacken kommt die Feuerwehr nicht mehr
    Uppsala, Schweden. In Uppsala kommt die Feuerwehr nicht mehr, wenn es brennt. Zu groß ist die Angst der Feuerwehrmänner von Migranten angegriffen zu werden. Nur wenn sie durch ein Großaufgebot der Polizei begleitet werden, treten sie noch zum Löschen an.

    6. 28.11.17 – Südländer stechen Streitschlichter in Disko nieder
    Hannover. Ein Streit in der Diskothek Ludwig in der Innenstadt ist am Sonntagmorgen eskaliert. Zwei Streitschlichter wurden dabei niedergestochen und schwer verletzt. Die „südländisch“ aussehenden Täter konnten in einem BMW entkommen.

    7. 27.11.17 – Hilferuf von der Ilmenauer Tafel
    Ilmenau, Thüringen. Die Leiterin Ilmenauer Tafel schildert katastrophale Zustände bei der Lebensmittelausgabe. Die Frauen an der Ausgabe werden Asylbewerbern respektlos behandelt und angegriffen. Sie randalieren und schmeißen Lebensmittel gleich vor der Tür in den Müll.

    8. 27.11.17 – 28-Jähriger von südländischen Messerstechern getötet
    Oberhausen, NRW. An einer Haltestelle hat es in der Nacht auf Sonntag eine tödliche Messerstecherei gegeben. Ein 28-jähriger Mann wurde von „südländisch“ aussehenden Männern am Boden liegend erstochen, nachdem er auf der Flucht vor ihnen gestürzt war.

    9. 27.11.17 – Flüchtling vergewaltigt Sozialarbeiterin im Dienst
    Dresden. Was für eine abscheuliche Tat! In Dresden-Friedrichstadt wurde eine 44-jährige Frau im Dienst von einem Flüchtling vergewaltigt, als sie sich in ihrer Funktion als Sozialarbeiterin in die Wohnung des 20-jährigen Syrers begab.

    10. 26.11.17 – Syrer rast vor Disco in Menschengruppe
    Cuxhaven, Niedersachsen. Ein Syrer hat am Morgen in Cuxhaven mit seinem Wagen sechs Menschen auf dem Bürgersteig erfasst. Es gibt Hinweise, dass der 29-Jährige nach einem Streit vor der Disco gezielt in die Gruppe gerast ist. Bei den Verletzten handelt es sich um Deutsche.

    11. 26.11.17 – Juden in Bochum tragen öffentlich keine Kippa mehr
    Bochum, NRW. Die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in Bochum tragen öffentlich keine Kippa mehr. Zuletzt kam es immer wieder zu Beschimpfungen durch muslimische Jugendliche, sobald sie auf der Straße als Juden zu erkennen waren.

    12. 26.11.17 – Afrikaner onaniert reihenweise vor Frauen in Zügen
    Bayern. Ein ca. 30-jähriger schwarzafrikanischer Serientäter belästigt und bedrängt reihenweise Mädchen und Frauen in Zügen. Er setzt sich neben sie, macht anzügliche Gesten und onaniert dann stets mit einem Tablet in der Hand.

    13. 26.11.17 – Frau in Asylunterkunft vergewaltigt und schwer verletzt
    Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern. Am frühen Samstagmorgen hat die Polizei einen 34-jährigen Iraner festgenommen, der in einer Schweriner Asylunterkunft eine Frau vergewaltig hat. Sie wurde dabei so schwer verletzt, dass sie notoperiert werden musste.

    14. 25.11.17 – Südländer beschimpfen und verprügeln Schwule am Alex
    Berlin-Mitte. „Einer der Männer beschimpfte mich aufs Übelste als Schwuchtel. Ehe ich reagieren konnte, traf mich schon die Faust mitten ins Gesicht.“ Einer der Südländer zückte sein Messer. „Wir rannten um unser Leben.“

    15. 25.11.17 – 35-Jähriger von Südländern verprügelt und entkleidet
    Velbert, NRW. Zwei südländisch aussehende Männer und zwei südländische Frauen verprügelten am frühen Donnerstagabend einen 35-jährigen Mann in Velbert. Dem Opfer ließen die Täter nur Socken und Unterwäsche.

    16. 25.11.17 – Kroate ersticht Frau auf offener Straße
    München. Am frühen Freitagmorgen attackierte ein 43-jähriger Kroate seine Frau auf offener Straße mit einem Messer. Die Schwerverletzte wurde auf dem Gehweg gefunden und unter laufender Reanimation in eine Klinik gebracht, starb dort jedoch wegen der Schwere der Verletzungen.

    17. 24.11.17 – „Bin hingegangen, um Mädchen zu vergewaltigen“
    Wien. Ein afghanischer Asylbewerber, der vor sieben Jahren als vorgetäuschter Minderjähriger nach Österreich kam und seitdem von Stütze lebt, hat unumwunden zugegeben, im Sommer in Vergewaltigungsabsicht über eine junge Frau hergefallen zu sein. „Ich bin hingegangen, um ein Mädchen zu vergewaltigen.“

    18. 23.11.17 – Rumäne vergewaltigt und erschlägt Joggerin in Endingen
    Endingen, Baden-Württemberg. Ein „Rumäne“ hat eine 27-jährige Joggerin in einem Waldgebiet bei Endingen überfallen. Mit einer Eisenstange hat er nach der Vergewaltigung auf ihren Kopf eingeschlagen haben, bis sie starb. Zudem wird ihm ein weiterer Mord an einer Studentin zur Last gelegt.

    19. 23.11.17 – Eine linke Bar hat gewaltig Ärger mit Flüchtlingen
    Augsburg, Bayern. Eine große Gruppe afrikanischer Asylbewerber fällt in einer linken Bar in Augsburg durch Diebstähle, Aggressionen und sexuelle Belästigungen auf. „Wir haben die Schnauze total voll! Es macht keinen Spaß mehr bei uns. Ich bin sprachlos. Die Jungs sind beratungsresistent, hochaggressiv und für uns nicht mehr tragbar.“

    20. 23.11.17 – 27-jähriger Syrer vergewaltigt 16-Jährige Deutsche
    Oldenburg, Niedersachsen. Ein 27-jähriger Syrer wurde wegen schwerer Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung verurteilt, weil er eine 16-jährige Deutsche mehrfach mit einer Metallstange schlug und sie mehrfach zum Sex zwang, indem er ihr ein Messer an die Kehle hielt.

    21. 22.11.17 – Afghane füllt 13-Jährige mit Alkohol ab und vergewaltigt sie
    Lohr, Bayern. Ein 20-jähriger Afghane steht im dringenden Verdacht, eine 13-jährige Einheimische in einer Parkanlage in Lohr sexuell missbraucht zu haben. Die Polizei nahm den Tatverdächtigen am Freitag in Lohr fest.

    Das ist eine Übersicht von Nachrichten aus verschiedenen Lokalzeitungen und teilweise auch überregionalen Zeitungen. Bei Bedarf liefere ich die Links zu den Artikeln gerne nach. Solche Nachrichten kann man seit vielen Monaten Woche für Woche lesen, wenn man danach sucht. Außer in Boulevardblättern wie der Bild und dem Express, die über vereinzelte Fälle berichten, findet man in der Tagespresse nichts davon. Aber gehören diese Nachrichten nicht ebenso zur Realität, wie der Messerstecher von Altena?

    Natürlich kann man darüber nun vielfältig diskutieren. Das passiert aber nicht. Es wird verschwiegen, schöngeredet und Relativierungsgewäsch abgesondert. Auch hier, in den Kommentaren. Meiner Ansicht nach müssten wir über solche Themen auch insofern ganz anders diskutieren, als dass es einen Unterschied macht, ob ein Täter Deutscher ist, der praktisch aus unserer Mitte heraus zum Täter wurde, oder ob wir uns gesellschaftlichen Einflüssen von außen in Form von nicht hier sozialisierten Personen aussetzen, für die wir nichts können und die uns eigentlich auch nichts angehen.

    Auf bald!

    Theryn

    • Natürlich gibt es Vorfälle mit Asylbewerbern, bestimmt auch nicht zu knapp. Natürlich muss man eine gewisse Form von Blindheit an den Tag legen um zu glauben, dass so ein „Clash of Cultures“ easy-peasy von statten ginge.
      Was du allerdings ausklammerst in deinem „Vorwort“ ist die andere Seite: Wenn wir eine Partei haben (und Menschen, die sich im Umkreis dieser Partei bewegen), die einen immer härteren Tonfall an den Tag legt, wo Ausdrücke wie „Kanzler-Diktatorin“ suggerieren, wir lebten im furchtbarsten Land der Welt oder wo in Büchern geschrieben wird „das Judentum ist der innere und der Islam der äußere Feind des christlichen Europas“, dann ist es fast schon konsequent, dass irgendein vom Leben enttäuschter sich derlei Ausrufe mal zum Anlass nimmt, Tatsachen zu schaffen.
      Es stimmt, die Politik (und auch die entsprechenden Teile der Gesellschaft), die sich in der Flüchtlingskrise für eine Grenzöffnung entschieden haben, müssen dafür die Verantwortung übernehmen, so richtig und realistisch alternativlos die Entscheidung auch war. Im Gegenzug muss sich die „Gegenseite“ allerdings auch fragen, ob eine ständige Befeuerung der Situation, ständiges Gegeneinander aufstacheln von Gruppen, ständige Provokation von allen Seiten wirklich dazu beiträgt, ob die Situation besser wird. Oder ob man hier nur auf Kosten der Sicherheit von aktiven Menschen seine eigene Karriere befeuern wollte.

      Last but not least: Die Flüchtlingsaufnahme in Altena war keine reine Herzensangelegenheit. Zur Wahrheit gehört auch, dass es sich um eine sterbende Stadt handelt, die jeden zugezogenen dringend braucht. Da scheint mir „arbeitloser Typ mit gescheiterter Ehe wird zwangsgepfändet“ ein ziemlich schwacher „Grund“ für so ein Attentat zu sein als Gegenüberstellung.

      • Hallo nochmal!

        @ Balnazza

        Teil 1:

        Zu Deinem ersten Absatz: Wenn das, was Du schreibst, auch so gelebt und kommuniziert werden würde, wären wir einen ganzen Schritt weiter.
        Das Gegenteil ist indes meiner Meinung nach der Fall.

        Zu Deinem zweiten Absatz: Meiner Meinung nach geht es dabei nicht um Seiten. Alle Seiten haben das Potential, die Situation auf ihre jeweilige Art zu befeuern. Ob einer austickt, weil er auf das hört, was die einen sagen, oder weil er an dem verzweifelt, was die anderen sagen bzw. verschweigen oder ein Mix aus beidem, kann beides zum selben Ergebnis führen.

        Im Übrigen sind alle beteiligten Seiten keine Kinder von Traurigkeit und allen Seiten muss dasselbe Maß an Zuspitzung und Übertreibung zugestanden werden. Wenn ich das bei der einen Seite akzeptiere, bei der anderen aber nicht, liegt der Fehler bei mir, nicht bei der Seite, die sich anmaßt, für sich das gleiche (Un-)Recht zu beanspruchen, wie die anderen. Natürlich ist es im Nachhinein müßig, aber vielleicht wäre es doch ganz gut gewesen, andere Menschen nicht leichtfertig als Nazis zu beschimpfen oder als moralisch minderwertig zu verunglimpfen, nur um sich selbst gut zu fühlen. Wer den Ton vorgegeben hat ist dabei nichtmal entscheidend, es hat sich auch nie eine Seite bemüht, den Ton zu mäßigen.

      • Zu Deinem dritten Absatz: Ob die Dinge, die man getan hat, richtig und alternativlos waren, sind bereits strittige Punkte. Ich persönlich sehe das ganz anders. Und ich finde es gut, dass eine „Gegenseite“, wie Du es nennst, das Thema am Leben erhält und somit dazu hoffentlich beiträgt, dass die Verantwortlichen sich nicht aus ihrer Verantwortung stehlen können. Denn nicht zuletzt der Umgang mit dem Thema während der Bundestagswahl und die andauernd zur Schau gestellte Unfähigkeit bzw. der Unwille, sich der Problematik anzunehmen, fördern nicht das Vertrauen in die handelnden Akteure. Man kann dieses ganze Thema nicht auf eine Seite reduzieren. Ergänzend zu dem, was ich oben sagte, würde ich sogar behaupten, dass die „Anheizer“ nichts anderes tun können, als das Feuer zu schüren, das andere bereits gelegt haben. Meiner Meinung nach sind sie mehrheitlich eher Symptom, als Ursache. Und da bitte ich, die Kausalketten zu berücksichtigen, sonst führt eine Analyse meiner Meinung nach zwangsläufig zum falschen Ergebnis.

        • Hier fängt das Problem doch bereits an: Die eine Seite MUSSTE etwas tun, die andere Seite darf jetzt draufhauen. Dabei allerdings wird grundsätzlich nur negativ argumentiert, ohne einen eigenen Alternativvorschlag vorzubringen.

          Lass es mich mit einem Vergleich versuchen:
          Stell dir vor, ein Bus muss nach links oder rechts abbiegen (weil er nicht bremsen kann, whatever). Links ist ein dicker Felsbrocken auf der Straße, rechts ist die Straße frei, aber extrem holprig. Der Busfahrer entscheidet sich für die rechte Straße, es entstehen große Schäden an Bus und Passagieren.
          Danach kommen die Kritiker und sagen „wie konnte man nur rechts herfahren? Sowas von unverantwortlich, dieser Mann dürfte nie wieder einen Bus fahren!“. Keiner der Kritiker sagt jedoch „er hätte nach links fahren müssen!“.

          Denn das ist das Problem bei der „Diskussion“ um das Flüchtlingsthema: Ich höre immer, was die Regierung und Politik alles falsch gemacht haben, wie das Öffnen der Grenze gegen das Grundgesetz und EU-Recht verstoßen hat und was weiß ich noch alles. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass mal einer von dieser Seite gesagt hat „die Grenzen hätten dicht bleiben müssen, ganz egal, wie schlimm es davor aussieht oder wie viele wir mit Waffengewalt wieder hätten zurückschmeißen müssen“. Oh pardon, es haben Leute gesagt und dann nach 24-Stunden den Schwanz eingezogen, weil das medial-gesellschaftliche Echo zu scharf war. Ganz davon ab, dass diese „Vorschläge“ ein halbes Jahr nach der Grenzöffnung kamen, denn im Moment der Not wollte ja niemand etwas sagen, nachher wird man noch zitiert und dafür zur Verantwortung gezogen.

          Der Linkspartei hat man (durchaus zurecht) oft vorgeworfen, nichts Inhaltliches zu bieten, sondern nur Pauschalkritik. Bei der AfD ist das aber plötzlich ein Zeichen von Notwendigkeit? Die Partei ist jetzt im Bundestag und (fast?) allen Landtagen, jetzt ist Schluss mit jammern. Ab jetzt müssen die eigenen Inhalte promotet werden und den Wettbewerb gewinnen gegen die anderen. Alternativ hört der Rest der Parteien einfach auch auf mit Inhalten und alle verlegen sich auf’s jammern und kritisieren, dann kommen wir bestimmt schneller vorwärts.

          • Sorry, so macht es keinen Sinn. Leider kann ich Dir nicht meine ganze Antwort hier posten. Es scheint eine Zeichenbegrenzung zu geben. Tut mir leid, hätte Dir gerne eine umfassende Antwort auf Deinen gesamten Beitrag geschickt.

            Theryn

    • ja hast du ganz toll aus deine AfD Facebookgruppe oder ähnlichen Quellen kopiert.
      Soll jetzt der nächste kommen und das selbe mit Straftaten machen die von Rechten oder auch meinetwegen „biodeutschen“ verübt wurden?
      Was soll das aussagen?

      • Hallo nochmal!

        @ ajantis

        Wenn Du anständig mit mir diskutieren möchtest, stehe ich Dir gerne zur Verfügung. Aber wenn Du nichtmal liest, was ich schreibe, sondern einfach nur meinen Beitrag auf unqualifizierte Weise versuchst herabzuwürdigen, sehe ich keine Grundlage für einen gemeinsamen Austausch.

        Im Übrigen würde mich eine Zusammenstellung, wie Du sie vorschlägst, durchaus interessieren. Meiner Vermutung nach ließen sich gravierende Unterschiede in der Art der Delikte und deren Durchführung feststellen. Davon abgesehen bin ich auf die Relevanz in meinen Ausführungen eingegangen. Diese kann ich aber zum besseren Verständnis gerne nochmal erläutern.

        Auf bald!

        Theryn

  5. Viele (AfD) Bürger leiden doch unter Realitätsverlust.

    Ich lebe in der Nähe von Frankfurt a.M., auch ist in meiner Nähe ein großes Flüchtlingsheim. Die Region um Frankfurt (inkl. Hanau, Offenbach) hat einen relativ hohen Ausländeranteil im Vergleich zu anderen Gegenden in Deutschland. Gerade in meinem Heimatort.

    Fühle mich hier mega sicher, egal ob Tag oder Nachts. Auch wenn ich um Mitternacht in Offenbach (!) einen Boxkampf meines Kumpels ansehe und durch die Straßen laufe. Und niemand den ich kenne findet das nicht so.

    Die einzigen negativen Nachrichten die man hier hört sind von der anderen Ecke Deutschland. Und in einem so großen Land passiert immer etwas.

    Wenn jemand in Polen drei Leute mit einem Messer ersticht, juckts keine Sau in Deutschland. Egal ob es 500m außerhalb der Deutschen Grenze passiert. Sobald es 500m innerhalb der Deutschen Grenze passiert wird überall in DE darüber berichtet von Kiel bis Friedrichshafen wird den Bürgern Angst eingejagt.

    Ob jetzt etwas im 5000km entferntem Berlin passiert oder im 100km entfernten Örtchen über der Grenze in Frankreich, aber wenn ich die Zeitung aufschlage sehe ich nur Berlin. Aber das juckt mich relativ gesehen, wenig oder weniger.

    Außerdem geht mir die ganze Panikmache nur noch aufm Sack, wird einfach überverhältnismäßig ins lächerliche gezogen.

    Schon Angst auf den Weihnachtsmarkt zu gehen weil 12 von 80 Millionen Deutsche dort gestorben sind. Traurig. Aber wenn es in einem Nachbarland passiert wäre und hier nichts, würde jeder weiterhin fröhlich auf dem Weihnachtsmarkt gehen.

    Aber das z.B. Reizgase aus Dieselmotoren die Innenstädte vergiften und jährlich Tausende Menschen töten, juckt keine Sau. (Naja immerhin tut sich evtl. in NRW etwas, wenn die Merkel mit ihrem „Dieselgipfel“ nicht durch kommt).
    Das müsste den Leuten eigentlich viel mehr zu Schaffen machen.

    Unverhältnismäßige Panickemache halt.

    Statistisch gesehen gibt es weniger Straftaten in 2016 als z.B. im Jahr 2004. Wobei immer mehr „Taten“ als „Straftaten“ gesetzlich gezählt werden. Auch wenns heute mehr Straftaten geben würde, manche Leute verhalten sich so als ob die Straßen plötzlich extrem gefährlich geworden sind, lächerlich. Zum Glück sind 90% der Deutschen nicht so drauf. (Tendenz wieder steigend).

    Macht was ihr wollt und hetzt auf Facebook, Youtube rum (da findet man solche Leute ja nur) oder verbringt den Feierabend in den Kommentaren von N24.de und verfasst dort ganze Fallstudien.
    Mir mittlerweile egal.

    Just on my mind

    • Du fühlst dich Nachts in Offenbach sicher ? Du bist vermutlich keine junge blonde hübsche Frau oder ? Eine ehemalige Studienkollegin kam extra aus Polen nach Offenbach an die Kunsthochschule und hat ihr Studium abgebrochen weil sie unfassbare Angst hatte nach mehreren „fast Vergewaltigungen“ in Offenbach. Lies doch nur mal die Offenbach Post wie viele Leute hier Nachts überfallen werden, meistens Handydiebstähle u.ä…

      Vor ein paar Wochen erst wurde eine Frau Nachts an einer Ampel aus dem Auto gezerrt, in einen LKW gesperrt und dort stundenlang vergewaltigt. Sowas steht natürlich nicht in der Bild, dafür aber in der Regionalpresse.

    • Also leidet eine ganze Bevölkerungsgruppe an Realitätsverlust, weil Du persönlich und individuell dich sicher FÜHLST?

      Ein Geisterfahrer? Ach was, hunderte …

  6. Der Bürgermeister wird von einem rechten Spinner mit einem Messer verletzt – „“Erstmal gucken was Kinki so geschrieben hat….das macht mir mehr Sorgen und Angst““

    Manche regen sich hier mehr darüber auf was Kinki schreibt als über die eigentliche Tat, und das was sie verursacht hat. Wenn man es ganz genau nimmt, dann macht euch das zu einem gewissen Punkt zum Teil des Problems.

    • Übersetzung: „wäre der gute Bürgermeister nicht so kanackenfreundlich, hätte er eben kein Messer abbekommen. Selbst Schuld der gute Mann.“

      • Es wundert mich nicht das gerade du auf den Kommentar, mit einer völlig irrsinnigen Antwort antwortest, die genau das ausdrückt was ich meine. Du bist wie, knapp eine Handvoll anderer Leute hier einfach zu bräsig zu verstehen, dass du dich hier seit über einem Jahr ständig im Kreis drehst. (Dazu zählen beide Lager)

    • Das wundert mich eigentlich nicht. Eine freie Meinung, eine freie Rede, das ist der natürliche Feind linker Ideologen. Ich vermute, dass es vor den 68ern mal anders war, aber inzwischen wurde das Argumentieren völlig verlernt, vielleicht auch, weil es nicht mehr notwendig war, weil sich eh alles nach dem linken Zeitgeist ausgerichtet hat. Deshalb ist das meistbemühte linke „Argument“ heutzutage auch ein ad-hominem-Argument: „du Nazi“. Es beendet auf der Stelle die Sachdiskussion.

      Das Thema hier ist aber ein Spezialfall, denn an der Tat selber gibts nichts zu diskutieren. (Außer man cherrypickt sich ein paar Deppenkommentare ala „prima, alle Politiker gehören abgestochen“, die es IMMER gibt.) Die Frage, ob der Täter für den Frevel in siedendem Öl gekocht oder doch besser gevierteilt gehört, ist auch relativ schnell abgehakt. Also bleibt – im Sinne einer Diskussion – eigentlich nur die Frage nach der Motivation. Nur die liegt eben auf der Hand, und das ist ein für Linke unangenehmes Thema.

      Ergo: Aufatmen, Kinki hat was geschrieben, Angriffsfläche vorhanden, alles gut!

  7. Henriette Reker war … vorletztes Jahr? Also ich meine nicht ihren Blödsinn mit der Armlänge, sondern ihr Attentat. Dazu wie auch zu diesem Vorfall kann man nicht allzu viel sinnvolles sagen, außer es zu verurteilen.

    Dabei sollten unsere Politiker aber jeden Tag froh sein, dass sie in Deutschland leben, denn wir sind nunmal obrigkeitshörig as fuck, und dererlei „Meinungsäußerungen aus Solingen“ sind im wahrsten Sinne des Wortes Einzelfälle. Ich glaube, in jedem anderen Land der Welt hätte sich schon deutlich mehr Widerstand geregt angesichts der Zumutungen der letzten Jahre. Aber wir sind halt allesamt Beamte, ohne offizielle Einladung gehen wir nichtmal zur Revolution!

    Rational kann ich auch den Zeitpunkt dieses Angriffs nicht nachvollziehen. Ich meine, es tut sich doch was. Mit der AfD sitzt wieder eine Interessenvertretung des Volkes im Bundestag, die FDP scheint mit ihrer Ablehnung der Schwampel ebenfalls auf einem guten Wege zu sein, der Krieg in Syrien ist praktisch vorbei, die bürgenden Gutmenschen werden für „ihre“ Flüchtlinge kräftig zur Kasse gebeten … alles in allem gibt es Hoffnung für das Land. Also warum jetzt? Hat der Bürgermeister in letzter Zeit etwas besonders dämliches in Bezug auf seine Flüchtlingsbegeisterung getan oder gesagt?

    Um es nochmals ganz klar zu sagen: Es gibt keine gute und keine schlechte Gewalt (guckt unauffällig nach links). Jede Gewalt, ob gegen Menschen oder Sachen, ist abzulehnen und hat insbesondere in einer politischen Auseinandersetzung nichts verloren. Und bis die politische Auseinandersetzung durch Art. 20 Absatz 4 Grundgesetz ersetzt wird, ist es noch ein weiter Weg.

    • Ignorieren wir mal kurz deine AfD-Realitätsflucht zum Thema „Interessensvertretung des Volkes“: Wie genau passt dein zweiter Absatz mit der Beteuerung zusammen, das Gewalt zu verurteilen ist? Du hast im Endeffekt nur sehr viel eloquenter als die meisten Hirnamputierten auf Facebook ausgedrückt, dass das zwar alles ganz traurig ist, im Endeffekt aber völlig verdient und selbst verschuldet.
      Alternativ könnte man auch sagen, die AfD-Politiker können froh sein, ihren Nonsense in Deutschland zu erzählen. In anderen Ländern werden solche Möchtegern-Oppositionelle gerne mal auf Eis gelegt – sprichwörtlich.

      • Du kennst schon den Unterschied zwischen einer Erklärung und einer Rechtfertigung?

        Man kann Gewalttaten erklären, indem man Umstände und Motivationen darlegt, die den Täter zu der Tat getrieben haben. Und dennoch rechtfertigt man dadurch die Tat nicht.

        Ich will an dieser Stelle nicht für andere sprechen, aber – um dein Zitat aufzugreifen – „verdient und selbst verschuldet“ widerspricht dem nicht grundsätzlich. „Verdient“ kann eine selbstjustitiell verabreichte Strafe sein, ohne dass dies eine Aussage zur Rechtswidrigkeit der Selbstjustiz trifft. Denke an den Vater, der den Kinderschänder seiner Tochter verprügelt. Und „selbst verschuldet“ muss nicht „ausschließlich selbst verschuldet“ heißen, sondern impliziert genauso eine Teilschuld zwischen 1% und 99%. In diesem Sinne kann ein gutmenschliches, wenngleich natürlich völlig rechtmäßiges, Verhalten eine Tatprovokation und damit eine – umgangssprachliche – Mitverantwortung darstellen. So nach dem Motto: Wenn ich dir 100x auf die Schnauze haue, trage ich irgendwo eine Mitschuld dafür, dass du mich irgendwann aus Rache über den Haufen schießt.

        Alles in allem versuchst du, den Kommentatoren eine möglichst niedrige Gesinnung anzudichten, was ja grundsätzlich aufgrund deiner politischen Einstellung nachvollziehbar ist. Was andere angeht, kann ich nur mutmaßen, aber für meinen Teil weise ich das ausdrücklich zurück.

        • „Alles in allem versuchst du, den Kommentatoren eine möglichst niedrige Gesinnung anzudichten, was ja grundsätzlich aufgrund deiner politischen Einstellung nachvollziehbar ist.“
          Einmal mehr ging der Sprung mitten durch den Gedankengang. Bin beeindruckt.

          Natürlich kenne ich den Unterschied zwischen einer Erklärung und einer Rechtfertigung, schließlich habe ich denselben Text von Volker Pispers gehört, den du hier paraphrasierst. Was ich besonders humorvoll finde, bedenkt man die langen Gesichter, die mir in diesem Zusammenhang in der Regel entgegenschlagen, wenn es um den Islam bzw. Terrorismus geht, aber das nur am Rande. Was ich nicht verstehe, ist, wie man hier versuchen kann, diesen Angriff als eine Art „Ventil“ gelten zu lassen. Im Falle des Terrorismus gebe ich zu, die Beweggründe nachzuvollziehen, wieso sich Menschen dafür begeistern lassen, aber hier handelt es sich um eine gesteuerte, bewusst manipulierte Tat (was jetzt nichts an der Schuld ändern soll, es geht nur um die Begründung). Hier jedoch geht es offensichtlich nicht um eine gesteuerte Tat, sondern es handelt sich um einen spontanen (oder zumindest isoliert durchgeführten) Wutausbruch. Dein Text über die Regierung und die Obrigkeitshörigkeit der Deutschen impliziert jedoch (zumindest mir und da kann ich natürlich falsch liegen), dass du diesen Angriff als eine Art „Schuss vor den Bug“ siehst, dass die Regierung umkehren muss.
          Und das hat für mich ca. die Qualität, wie wenn einer aufreizend gekleideten Dame an den Arsch gepackt wird und ich danach sage „naja, so wie die Frauen überall rumlaufen, da können sie aber froh sein, dass sie in Deutschland leben und wir so Sittenhörig sind“.

          Noch eine Sache, zu deiner Antwort: Ich bin natürlich kein Jurist, aber ich sehe hier keinen Fall von Selbstjustiz und ich würde es begrüßen, wenn dieser Ausdruck nicht mehr verwendet wird. Selbstjustiz ist -für mich- die Vergeltung einer Tat, die man selbst als von der Justiz nicht hart genug bestraft ansieht, in einem sehr engen Rahmen (wie das von dir erwähnte Beispiel „Vater/Kinderschänder“.
          Dieser Fall aber ist keine Selbstjustiz, sondern versuchter Mord. Sollte dahinter eine Warnung stecken „so geht es allen Politikern/Menschen, die dieser Linie folgen!“ ist es sogar Terrorismus. Aber egal wie sehr ich versuche die konservative Brille aufzusetzen, ich finde an den Taten des Bürgermeisters nichts, dass eine Aufarbeitung durch die Justiz erfordern würde.
          Selbstjustiz findet in vielen Teilen unserer Gesellschaft immer gewisse Sympathien, gerade bei Themen wie sexuellen Übergriffen, „Selbstverteidigung“ etc. Für so manchen sind diese „Selbsträcher“ regelrechte Helden und ich sehe nicht ein, wieso man diesen Angreifer in diese Reihe stellen sollte.

          • Stimmt, Pispers hat auch mal Erklärung und Rechtfertigung (oder Entschuldigung?) unterschieden. Daran erinnere ich mich, nicht an seinen konkreten Vortrag. Ist aber auch egal, was ich geschrieben habe, habe ich jedenfalls in meinen eigenen Worten ausgedrückt. Egal.

            „Schuss vor den Bug“ … das kommt darauf an, wie weit du diesen Begriff auslegst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf grundsätzliche Unzufriedenheit mit der Politik zu reagieren. Der erste tut nix, der zweite geht zu Pegida, der dritte zur AfD, der vierte kackt irgendwas ins Internet, der fünfte kauft sich ein Pfefferspray … seien wir froh, dass nur wenige zum Messer greifen. In diesem Fall – da stimme ich dir zu – offensichtlich in Form einer Spontantat. Ein „Schuss vor den Bug“ kann die Politik in jeder dieser Verhaltensweisen erkennen, wenn sie denn will. Will sie aber offensichtlich nicht, denn die unzufriedenen Bürger haben ja allesamt Unrecht und sind verkappte Nazis.

            Und ja, irgendwo kannst du auch die aufreizend gekleidete Dame in dasselbe Muster pressen. Alleine im Sinne von Ursache und Wirkung; damit wird keine Aussage darüber getroffen, dass die jeweiligen Reaktionen nicht rechtswidrig wären. Dennoch sind es Realitäten: In gewissen Pariser Vororten (um mal ein anderes Beispiel gegenüber Neukölln zu wählen!) ist eine Frau mit Nikab momentan deutlich sicherer unterwegs, als wenn sie aufgebrezelt daherkommt. Damit spreche ich ihr nicht das Recht ab, sich aufzubrezeln, sondern ich merke nur an, dass selbiges angesichts der geplanten Marschroute vielleicht keine gute Idee ist!

            Und abschließend: Ja, Selbstjustiz passt nur auf mein Beispiel des Vaters, nicht so richtig auf das Attentat. Ob es versuchter Mord war, sei mal dahingestellt, zumindest ist es gefährliche Körperverletzung. Ich teile aber nicht deine Einschätzung, dass Selbstjustiz salonfähig würde; Selbstverteidigung ist etwas grundsätzlich anderes. Letztere endet, wenn der Angreifer in welcher Weise auch immer angriffsunfähig ist. Genau dann beginnt erst die Selbstjustiz. Und ich sehe nicht, wo es in unserer Gesellschaft Sympathien dafür geben soll, dann den sprichwörtlich am Boden Liegenden noch weiter zu treten. Im Gegenteil, dieses Verhalten findet man eher in Parallelgesellschaften, für welche generell jedoch auch wenig Sympathie gehegt wird!

          • Niemand bezeichnet die unzufriedenen Bürger häufiger als Nazis, als besagte unzufriedene Bürger. Die Nazikeule ist mittlerweile ein Nazischild, hinter dem ich jede noch so hirnrissige Aussage verstecken kann um Kritik daran abzuwürgen. Viele der Pseudoängste werden ausreichend bedient von der Politik, nur an die wirklich wichtigen Themen wagt man sich kaum ran, aber die bedient die AfD auch nicht, von daher macht der „Protest“ vieler Wähler schon keinen Sinn, aber das nur am Rande.

            Wenn ich dein Beispiel zurückübersetze: „Natürlich kann man so eine Politik machen, wenn man dann aber ein Messer abbekommt, darf man sich nicht wundern“? Das empfinde ich, gelinde gesagt, als ein Armutszeugnis für die deutsche Hochkultur, gerade wenn man sieht, wie viele Spacken die Tat hintenrum (oder sogar direkt) irgendwie ja doch ganz gut finden. Und das ist eine Schuld, die ich nicht auf die Politik abwälze, dass verbockt jeder einzelne von denen für sich.

            Selbstverteidigung war vllt. ein schlechtes Beispiel, was ich einfach nur meinte: Selbstjustiz impliziert eine Form von Gefahr, eine gewisse Form von „Anrecht“. Hier gab es aber weder eine Gefahr noch ein Anrecht, sondern nur einen Attentäter/Schlägertypen, sonst nix.

        • Kann hier nur zustimmen. Zum Glück gibt es noch sehr viel mehr Menschen die so denken und die brauchen auch keine Gewalt, um ihre Meinung Ausdruck zu verleihen – silent majority passt da schon ganz gut.

      • Ach schlimmer wirds nicht, so tief unten wie sein Niveau ist, geht es nicht wirklich tiefer.
        Er schreibt ja ganz ordentlich, aber es zeigt auch das schlaue Leute mit falschen Infos im Kopf sich den größten Blödsinn zusammen spinnen können.
        Man muss ja nur mal sehen wie viele Anwälte etc. bei der AFD und anderen Rechten Gruppierungen sitzen.
        Leider kommen diese Leute auch selten wirklich mit Ausländern in Kontakt und erhalten ihre Bildung nur aus der Bild und anderen rechten Blättern/Facebook…

        • Ja, da hast du recht.

          Kinki steht sinnbildlich für das wovor die demokratische Mehrheitsgesellschaft seit 1945 Angst hat: Rechtsextreme, die schlau sind und eben nicht mehr zu dumm zum atmen wie die Glatzenfraktion.

        • Wirklich spitze wie auf seinen Kommentar reagiert wird.

          „tief unten wie sein Niveau ist“
          „den größten Blödsinn zusammen spinnen “
          „diese Leute auch selten wirklich mit Ausländern in Kontakt“
          „Bildung nur aus der Bild“

          Fass dich mal an die eigene Nase anstatt deine 0815 „alles rechts von FDP und CDU ist das böse“ Einstellung raushängen zu lassen.

    • Der Grund war einfach,dass der Typ wohl zuviel Rechte Stammtisch Hetze konsumiert hat und im Suff halt ausgetickt ist… Wie oft trifft man auch den Bürgermeister spätabends beim Dönerladen? Leider war ihm wohl vorher nicht bewusst, dass der Laden wohl von Ausländern betrieben wurde, sonst hätte er da eigentlich nicht sitzen dürfen mit seiner Gesinnung….

      Weswegen soll sich denn bitte in Deutschland Widerstand regen? Weil die ganzen Ausländer doch nicht so krimminell sind?

      Dem Täter war schon bewusst das man als guter Bürger in Deutschland keine Messer bei sich tragen darf? Immer diese Krimminellen Deutschen…

      Was bekommt man eigentlich für das schreiben von solchen Kommentaren wie deinen so an Lohn? Wird nach Zeit oder Menge der Kommentare bezahlt?

      Und zu deinem Spruch mit in jedem anderen Land hätte sich schon Widerstand geregt, schau mal nach Frankreich, nicht mal die bekommen mehr ihren Popo hoch… Oder nur noch die Dummen, die Ewig gestrigen…
      Langsam haben sie germerkt das es nix bringt auf ihr kleines Universum sich zu versteifen und auch mal über den Tellerrand schauen muss…

      • Dein zweiter Absatz zeigt mir deutlich, dass du meine Ausführungen mit voller Absicht missverstehst, deshalb betrachte ich jede weitere Argumentation mir dir als Zeitverschwendung.

        • war ja klar das du Ironie von anderen nicht verstehst…
          Ich hätte verstanden, wenn wir noch zu Zeiten von Schröder leben würden, wo es dem Land wirklich „schlecht“ ging…
          Was sollen die Politiker denn ändern, wenn sie diesen Schuss vor den Bug, wie du es nennst, verstanden hätten?
          Alle Ausländer nach Frankreich, Polen oder Österreich abschieben? Oder wo sonst hin? Alle in Knast stecken bis ihre Papiere gefunden wurden?
          Das verstößt nun einmal gegen die Menschenrechtskonvention die wir unterschrieben haben… und würde auch kein mehr an Sicherheit für Menschen wie dich bringen…

      • Ja, das über den Tellerrand schauen klappt echt gut, außer in:
        Dänemark, Polen, Ungarn, Österreich, Großbritannien, Dänemark, Norwegen usw.
        – Die Länder sind alle sehr viel konsequenter gegen gutmenschliche Flüchtlingspolitik.

    • „Ich glaube, in jedem anderen Land der Welt hätte sich schon deutlich mehr Widerstand geregt angesichts der Zumutungen der letzten Jahre“

      Diese Zumutung, in einem der sichersten Länder der Welt zu leben. Diese Zumutung, dass es uns gut geht, während andere europäische Nationen von Krise zu Krise schlittern. Zumutung!

      • Mein ständiger Vorschlag: Wenn Deutschland so sicher ist, dann lauf mal mit einer Kippa aufm Schädel durch Neukölln oder Marxloh.

        Und wenn Deutschland so sicher ist, warum stehen plötzlich um jeden Weihnachtsmarkt herum Merkellegosteine?

        Im übrigen sind wir gerade dabei, jede Menge Freiheiten für eine Scheinsicherheit zu opfern. Denk an die Überwachungsgesetze, an NetzDG und ähnliches.

        „Wer Freiheit zugunsten von Sicherheit opfert, wird am Ende beides verlieren.“

        • Ich glaube, es gibt auch Dörfer im Osten, da solltest du auch nicht herlaufen, wenn du eine Kippa trägst oder irgendwie türkisch aussiehst.

          Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt, was Todesraten und die politische Sicherheit angeht. Niemand hat davon geredet, dass hier überhaupt nichts passiert. Neue Frage: Vor einigen Jahren, als Terrorangst noch kein Verkaufsargument war, hättest du davon geredet „wenn Deutschland so sicher ist, wieso haben wir dann einen Amokalarm an Schulen“?

          Dann sollten konservative Parteien vielleicht aufhören, „innere Sicherheit“ als Hauptschlagargument zu nehmen bzw. die Medien aufhören, es den Menschen als Problemgebiet Nummer 1 zu verkaufen. Schwupps kann man mit dem Nonsense aufhören und sich auf wirklich wichtige Themen fokussieren.

          • In den „Dörfern im Osten“ ist es – ohne dies zu rechtfertigen – eher wahrscheinlich, angepöbelt zu werden, als dass dir in Neukölln die Kippa samt Kopfhaut runtergeschnitten wird!

            Amokalarm? In einem Wort: Hysterie. Amok ist ein absolutes Ausnahmeereignis, wenn du so willst das Fukushima der Schulen. Im einen Fall wird hysterisch die Energie gewendet, im anderen Fall hysterisch eine „Sicherheitsarchitektur“ aufgebaut. Die Realität ist, dass es in einer freiheitlichen Gesellschaft keine absolute Sicherheit geben kann.

            Die innere Sicherheit ist demgegenüber sehr real bedroht, wenn das Gleichgewicht zwischen Straftätern und Polizei gestört wird. Wir haben uns nunmal statistisch sehr viele Straftäter ins Land geholt (#notall), während wir gleichzeitig die Polizei kaputtsparen. Such dir mal die Presseberichte raus, in denen Polizisten über ihre Überlastung klagen, dass schon Teile des Rechts aufgegeben werden (Stichwort: Fahrraddiebstahl, Berlin). Das ist durchaus ein politisches Thema. Und natürlich gibt es offensichtlich zwei Ansatzpunkte: 1. Mehr Polizei, 2. weniger Straftäter. Und bei letzterem wären wir wieder bei den offenen Grenzen und den kulturfremden Neubürgern.

          • Das wage ich einfach mal zu bezweifeln. 🙂

            Natürlich war das Amoklaufthema damals aufgebauscht, so ist es aber auch Terrorismus. Terroranschläge sind immer noch eine Ausnahmeerscheinung. Soll nicht heißen, dass Polizei und Staatsschutz nicht auch einen großen Anteil daran haben, aber im Endeffekt ist es einfach nicht vernünftig, nicht auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen, weil man Angst vor Terrorismus hat. Es ist Berlin und nicht Bagdad.

            Das die Polizei kaputtgespart wird ist richtig, aber ein grundsätzliches Phänomen der „schwarzen Null“. In NRW fangen wir jetzt ja auch damit an, Rotstift wird gleich mal beim Sozialticket und der Bildung angesetzt, fantastisch. Und dennoch lasse ich das nicht im Zusammenhang mit dem Zuzug gelten, weil wir im Abbau befindlich sind, was natürlich auch an den Abschottungsmaßnahmen von EU und BRD liegt. Dementsprechend ist hier der sicherlich vorhandene Polizistenmangel (obwohl auch der gerne populistisch ausgeschlachtet wird, siehe No-Go-Areas) wieder nur ein vorgeschobenes Ding, irgendwie. Genau wie sich plötzlich alle konservative für die Sozialsysteme interessieren, die ihnen sonst eigentlich am Arsch vorbeigehen.

          • @Balnazza: Wieso beschränkst du die Betrachtung plötzlich auf Terrorismus? Ich rede von jeder Art Kriminalität, die verstärkt von Zugemerkelten ausgeht. Terrorismus ist dabei nur ein sehr spezieller Teilaspekt, und selbst wenn er den höchsten Bodycount verursacht, so dürfte er, im Vergleich zu der Zahl der Opfer von Straftaten allgemein, tatsächlich eher eine Randerscheinung sein.

            Ist es denn aus deiner Sicht vernünftig, Merkellego um gefühlt alle Weihnachtsmärkte, Oktoberfeste und Kathedralen herum aufzustellen? Der „besorgte Bürger“ scheint nicht alleine zu sein, die Betonklötze kommen ja wohl eher von „besorgten Politikern“!

            Das „Kaputtsparen“ der Polizei ist doch an sich ein erstrebenswerter Zustand. Wenn wir immer weniger Polizei benötigen, um die innere Sicherheit aufrechtzuerhalten, ist dies doch das beste Anzeichen einer friedlichen Gesellschaft. So gesehen waren wir doch auf einem guten Weg.

            Wirklich negativ wurde die Sparpolitik erst, nachdem wir hunderttausendfach Polizeikundschaft ins Land gemerkelt haben. Hätte ja keiner ahnen können …

          • @kinki1681: Das man vorher keine Probleme hatte mit einer kaputtgesparten Polizei hatte, ist doch nicht richtig. Ich erinnere mich da an etliche Reportage, Berichte und auch Klagen, wegen maroden Trainingsräumen und dadurch gesundheitlichen Problemen (Schießstände z.B.). Andere Beispiele wären mangelnde Ausrüstung und fehlendes bzw. nicht zu gebrauchendes Equipment auf Polizeiwachen.

        • – Sich über Betonklötze aufregen, die Menschen schützen.
          – Sich über die Regierung aufregen, die die Bürger nicht schütze.

          Die heutige Rechte, die sich dabei mit Schaum vorm Mund im Kreis dreht.

          • Punkt 1 ist falsch: Die Aufregung geht weniger um die Betonklötze als um die politischen Entscheidungen, welche das Aufstellen selbiger Betonklötze notwendig gemacht haben.

            Was hat sich in den letzten drei Jahren geändert? Ich geb dir mal einen Tipp: Lkw hat es damals auch schon gegeben, nur sind die damals noch nicht Amok gefahren. Schlechter Sprit? Verpasster Ölwechsel? Man weiß es nicht …

          • In den letzten drei Jahren hat sich primär geändert, dass wir mit dem sterbenden IS eine „Macht“ auf der Welt haben, die ein großes Interesse daran hat, den Islam für den Westen in einem maximal-schlechten Licht darstehen zu lassen, weil es die Rekrutierung massiv vereinfacht.
            Einfache Militärstrategie: Man braucht halt ein Feindbild. Und wenn das Feindbild nicht feindbildig genug ist, provoziert man solange, bis es zum Feindbild taugt.

          • OK, wir erkennen, dass es da einen IS gibt, der zwar kein wahrer Schotte/Muslim ist, aber in bester prophetischer Tradition alles Westliche abgrundtief hasst. Und welche politische Entscheidung treffen wir? Macht hoch die Tür, die Tor macht weit …

            Fürs Merkellego ist nicht die Masse der Hereingemerkelten verantwortlich, denn die Masse sind keine Terroristen.

            Die Masse der jungen, alleinreisenden Mossis ist dann schon eher dafür verantwortlich, dass die private Security-Branche boomt, weil sie inzwischen von jedem Tante-Emma-Laden gebucht wird.

            Nein, fürs Merkellego reichen ein paar IS-Kämpfer, denen man es nicht hätte leichter machen können, als sich in einem völlig unkontrollierten Flüchtlingsstrom zu tarnen.

            Die politische Entscheidungen waren aber für jeden Effekt dieselbe: Grenzen auf bzw. Grenzen nach 2 Wochen nicht wieder zu.

            Stell Dir mal vor, dass der Russe irgendwann im kalten Krieg tatsächlich mal in der BRD angeklopft hätte. „Alle Grenzen auf“ wäre damals wohl auch keine adäquate Reaktion gewesen.

            Wenn man die Gefahr sieht, sollte man doch eher vorsichtiger werden.

    • Kiniki….*Kopfschüttel*. Jetzt wählen die Leute in relevanter Menge eine natiopnalistische/rechtsradikale Partei und dann kommst du und beschwerst dich, dass sich die Leute alles gefallen lassen.
      Nein die AfD vertritt eben nicht die Interessen „des Volkes“, sondern nur eines Teiles der wahlberechtigten Bevölkerung. So wie alle Parteien.
      Außerdem nervt es mich, dass immer noch nicht begriffen wird, dass Deutschland und die EU schon längst den Rechten nachgegeben haben und Europa abschotten.
      Nach wie vor sterben Menschen im Mittelmeer auch dank der sogenannten lybischen Küstenwache, die von der EU finanziert werden und Vebrecher sind.
      Hier möchte man das begrenzen und nennt es zynischerweise „artmender Deckel“.
      Das ist menschenverachtend und die hat sich jetzt extremer Weise an dem Bürgermeister entladen, der verstanden hat wie wichtig Humanität ist.
      Du Kinki hingegen hast niocht begriffen. Ich weiß, du heißt die Tat nicht gut und das glaube ich dir auch, aber das Motiv ist schon zu verurteilen. Das tust du nicht, leider.

      • Moment, wenn du verlangst, das Motiv zu verurteilen, dann meinst du damit was genau? Wut, Enttäuschung über politische Entscheidungen? Wenn du solche Gefühle und Gedanken – nicht: Handlungen, die daraus folgen – bereits verurteilen willst, dann willst du bereits „falsche“ Gesinnungen verurteilen. Und dann frage ich dich, wer festlegt, welche Gesinnung richtig oder falsch ist.

        Genau das führt aber in die Richtung der Orwellschen Gedankenverbrechen, und ich glaube nicht, dass du wirklich dorthin strebst.

        • Natürlich verurteile ich jeden der fremdenfeindlich ist und das Bedürfnis verspürt jemanden verletzen zu wollen ganz unabhängig davon, ob er oder sie es dann tatsächlich tut.
          Das hat natürlich nichts mit Gedankenverbrechen oder Orwell zu tun. Ich beharre nur auf den Menschenrechten und jeder der das nicht so sieht, der muss damit rechnen harten Widerspruch zu ernten. Ganz jenseits von juristischen Folgen.

          • Punkt 1: Du unterstellst ein Motiv (Fremdenfeinlichkeit), für welches nichts spricht. Direkter Auslöser war wohl, dass dem Typ das Wasser abgestellt wurde, und indirekt war er sauer, dass parallel dazu extra viele Flüchtlinge Vollkasko bekommen. Die Frage „warum werden die besser versorgt als ich?“ ist für sich genommen durchaus schlüssig, jedenfalls aber kein Motiv für Fremdenfeindlichkeit. Denn die Denke war ja nicht „die sind fremd“, sondern „die werden besser versorgt“.

            Punkt 2: Die/das Fremde nicht leiden zu können, ist zunächst einmal eine völlig legitime Meinung. Ich darf Merkel abgrundtief hassen. Ich darf mir vorstellen, wie ich sie genüsslich in Streifen schneide (bevor ihr den Staatsschutz ruft: das ist jetzt ein Beispiel!). Was ich denke, berührt nicht im Geringsten die Menschenrechte. Wenn sich der Täter ungerecht behandelt fühlt, sei ihm jedes Gefühl zugestanden. Denken und Fühlen ist frei.

            Wenn du von mir verlangst, sein Motiv zu verurteilen, dann verlangst du von mir, seine Gedanken zu verurteilen.

            Widersprechen kannst du in dem Moment, wo er mit seinen Gedanken nach außen tritt, sei es verbal oder aktionistisch. Und guess what: in diesem Widerspruch wären wir uns völlig einig.

            Ich verurteile ja auch keinen Moslem für seine Gedanken, also für seinen religiösen Glauben. Der darf genauso denken, was er will, wie jeder andere. Ich verurteile Taten, sei es, dass der Moslem aus religiöser Überzeugung seine Frau verprügelt, sei es, dass hier der Attentäter aus seiner Überzeugung, der Bürgermeister würde ihn ungerecht behandeln, selbigen mit dem Messer attackiert.

    • Gewalt als Meinungsäusserungen zu verharmlosen ist schon ein starkes Stück. Der Logik folgend sind islamistische Anschläge auch nur durch Leute wie dich verursacht, die arme friedliche Moslems dazu zwingen, sich gegen den Hass und die Hetze, der sie sich durch dich und deinesgleichen jeden Tag ausgesetzt sehen, zur Wehr zu setzen.

      „Du kennst schon den Unterschied zwischen einer Erklärung und einer Rechtfertigung?“

      Ja, deine Aussagen sind eine Rechtfertigung. Du rechtfertigst Gewalt als Ausdruck der Unzufriedenheit – aber natürlich nur, wenn sie von rechts kommt. Komischerweise habe ich dich bei linker oder islamistisch motivierter Gewalt noch nie Rücksicht auf die Gefühlslage der Täter nehmen oder die Opfer mitverantwortlich erklären sehen. Muss wohl Zufall sein.

      • An welcher Stelle rechtfertige ich Gewalt? Ich darf mich selber zitieren: „Jede Gewalt, ob gegen Menschen oder Sachen, ist abzulehnen und hat insbesondere in einer politischen Auseinandersetzung nichts verloren.“

        • „und dererlei “Meinungsäußerungen aus Solingen” sind im wahrsten Sinne des Wortes Einzelfälle. Ich glaube, in jedem anderen Land der Welt hätte sich schon deutlich mehr Widerstand geregt angesichts der Zumutungen der letzten Jahre.“

          Du rechtfertigst das Attentat mit den Zumutungen der letzten Jahre. Zumal du ja noch das passive Verhalten der deutschen kritisierst. Du rechtfertigst diese Form der Gewalt also nicht nur, du wünschst dir, dass sie öfter passiert, denn das wäre, laut dir, ja die Konsequenz dieses veränderten Verhaltens.

          Und dein nachgeschobenes, verbales Feigenblatt ändert daran auch nichts mehr. Jeder kann ein „Ich verurteile jede Form der Gewalt“ nachschieben. Das macht es nicht wahr. Der Großteil deiner Beiträge lässt durchklingen, dass du dich über Gewalt von rechts bzw. gegen links freust, wenn du sie nicht sogar herbeisehnst. Es mag sein, dass das ein falscher Eindruck ist, aber dann liegt das einfach an deiner unzureichenden Fähigkeit, deine Meinung zu transportieren. Ich bin ja nicht der einzige, der diesen Eindruck hat.

          • Ich halte dich eigentlich für intelligent genug, um „Meinungsäußerung aus Solingen“ als Sarkasmus zu erkennen. Deshalb kann ich mir da jede weitere Ausführung sparen.

            Ich rechtfertige nicht, ich erkläre. Das hat weiter oben schon Balnazza verwechselt.

            Richtig ist, dass ich die Deutschen für ihr passives Verhalten kritisiere. Das Gegenstück zu Passivität ist jedoch nicht Gewalt, sondern Aktion. Denke mal an alles, wofür Franzosen oder Italiener in der Vergangenheit schon generalgestreikt haben. Sich als Bevölkerung gegen eine politische Zumutung zu wehren, bedeutet keineswegs Gewalt. Das wird lediglich von dir hineininterpretiert, was wiederum sogar nachvollziehbar ist, wenn man sich die Gewalt (gegen Sachen) der Linken seit den 68ern bis heute gegen AfD & co. ansieht. Gab es überhaupt mal linke Demos ohne Gewalt? OK, so spontan denke ich an die Castor-Blockaden, die kann man als einigermaßen gewaltfrei bezeichnen.

            Aber ich schweife ab. Nein, ich sehne keinerlei Gewalt herbei. Wenn überhaupt, dann befürchte ich Gewalt, denn wie man sieht, wird jede „rechte“ Gewalt von den Medien bis zum letzten Blutstropfen ausgeschlachtet. Selbst wenn ich rein emotional Gewalt befürworten würde, so würde ich jedenfalls rational erkennen, dass Gewalt absolut kontraproduktiv wäre bzw. ist und nur dem Mainstream in die Hände spielt.

            Die einzige „Gewalt“, die ich mir wünsche, ist die „Gewalt“ des Rechtsstaates. Und damit ist dessen Autorität gemeint, nicht der Polizeiknüppel. Ich wünsche mir eine wehrhafte Justiz, durchaus wehrhafter als sie sich momentan zeigt. Das gebe ich gerne zu.

        • man Rechtfertigt auch Gewalt, wenn man „Verständnis“ für die „Äufständigen“ und die sich gegen das Regime auflehnenden zeigt^^ Wunderst dich ja das noch nicht mehr auf die Barrikaden gehen. Ja, einfach weil es keinen Grund dafür gibt… Wir sind immer noch eine Demokratie…

  8. Ja, als Deutscher muss man sich immer schämen, nur dafür sind wir nach 45 geboren worden.
    Warum sollte ich mich schämen wenn irgendeine Hohlbratze sein Messer auspackt ? Weil es das nur in Deutschland gibt?

    • Ich stimme dir in deiner Argumenatiotion zu, dass man sich für die Tat eines anderen Menschen nicht schämen müsste, nur weil man zufällig die selbe Staatsbürgerschaft hat.
      Die gleiche Argumentation sollte man allerdings auch bei islamistischen Anschlägen verwenden und nicht andere Moslems, Flüchtlinge oder andere Minderheiten versuchen zu kriminalisieren. Das scheinen viele wahlberechtigte Bürger in Deutschland leider nicht zu verstehen. Das war jetzt kein Vorwurf an dich bzw. ich unterstelle dir das auch nicht.

    • Ich glaube, dass Steve sich hierbei zum größten Teil auf die Kommentare bezogen hat, die diese Tat ja rechtfertigen oder relativieren wollen. Demnach ist das sich dafür schämen wohl begründet.

  9. Laut Spiegel hat der Birgermeister zu Protokoll gegeben, der Angreifer wirkte nicht alkoholisiert. Zudem wurde ihm das Messer auch nicht „in den Hals gerammt“, sondern „nur“ angeschnitten, also ein längerer schnitt in der Haut, der eben blutet.
    Aber dass die mediale Gesellschaft teilweise aufbauscht bis zum geht-nicht-mehr, ist ja nichts neues.
    S. das „Ende der Republik“, wie es teilweise publiziert wurde, nachdem die Jamaika-Verhandlungen scheiterten *eyesroll*

  10. Na mal sehen ob ich schneller als Kinki bin 😉
    Balnazza kann ich wieder nur zustimmen.
    Nur leider liest man solche Kommentare täglich auch bei z.B. Focus in dem Kommentaren, egal ob das Thema was mit Ausländern zu tun hat oder nicht… Hab das Gefühl diese Leute werden dafür bezahlt^^
    Ich bin vor allem auch immer wieder irritiert wieviele Ausländer selber so einen Blödsinn teilen und schreiben, gerade viele aus Polen/Russland merken nicht das sie im Glashaus sitzen…
    Die Tat ist natürlich zu verurteilen, zum Glück hat er es überlebt und die „bösen Ausländer“ haben ihm auch noch geholfen.
    Leider bauscht die Bildzeitung das ganze wieder viel zu sehr auf, sind ja mit vielen Artikeln auch Schuld an der Hetze…

    • Was erwartest du von einer Zeitung die zur Verdummung der Allgemeinheit beiträgt in dem es dem Anschauer (Leser… wirklich? Wer lesen kann, braucht dieses Blatt nicht in die Hand zu nehmen, es sei den das Klopapier ist grade mal alle) suggestiert was richtig ist und was nicht, was gut ist und was nicht, welcher Verein toll ist und welcher nicht?

      Der Bildzeitung würde ich nicht einmal glauben wenn sie schreiben würde, das Wasser Nass ist. Würde sie wahrscheinlich auch anders verfassen: „Jahrtausendentdeckung: Wissenschaftler entdecken Flüssigkeit die Menschen töten kann ohne den Geschmack von Abflussreiniger! Wahrscheinlich entwickelt von Terrororganisation XYZ!“

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