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„Niveaulose Propaganda“, „Widerliche Gehirnwäsche“, „Lügenfernsehen für dumme Menschen“ sind sich viele rechtskonservative Facebook-Nutzer nach dem Tatort einig […] Der Konsens: Die Öffentlich-Rechtlichen versuchen, die AfD bewusst in ein schlechtes Licht zu rücken, um von Merkels Schuld an der aktuellen politischen Situation in Deutschland abzulenken.

Zu köstlich, was da gestern in den sozialen Netzwerken abging. Da hat der gestrige Tatort wohl seinen Zweck erfüllt. Aber worum ging es da gestern eigentlich genau?

Wotan Wilke-Möhring wird als Kommissar Thorsten Falke zum Schutz einer Politikerin abgestellt, die als Gesicht der rechtspopulistischen Partei „Neue Patrioten“ Morddrohungen erhält. Als ihr Mann durch eine Autobombe ums Leben kommt, fällt der Verdacht auf linke Aktivisten.

Vor allem die Darstellung dieser fiktiven rechtspopulistischen Partei war durchaus interessant – man hatte das ein oder andere Deja-Vu. Reaktionen gab es zuhauf, u.a. sogar von der AfD-Führung

Ich erspare Euch jetzt mal den ganzen geistigen Dünnschiss, den „die Wutbürger“ gestern bei Twitter und co so von sich gegeben haben. Statt dessen möchte ich eine Frage in die Runde werfen: Darf ein Tatort politisch sein?

Quelle: Vice.com


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10 KOMMENTARE

  1. Naja, wenn ich für den Müll nicht jeden Monat 17,50 bezahlen würde, würde mir das auch ziemlich egal sein. ABER da ich quasi „unfreiwilliger Kunde“ bin, kann ich mich auch so viel beschweren, wie ich möchte, solange es konstruktiv bleibt.

  2. Ja darf er, ebenso wenn Gedichte über Staatsoberhäupter verlesen werden.

    Dann müsste man ja jedes politische Kabarett verbieten…und in solch einer Welt will ich nicht leben.

  3. Ich empfehle die zweite Staffel der US-Serie „Berlin Station“. Da geht es darum, dass die CIA versucht einen terroristischen Anschlag durch die „Perspektive für Deutschland“ im Bundestagswahlkamp zu verhindern.

  4. Es hat einen Geschmack, wenn man bedenkt wie viele von den etablierten Parteien in den Aufsichtsräten der öffentlich rechtlichen sitzen. Was die Privaten machen ist deren Sache aber die Programme welche über Zwangsgebühren finanziert werden, sollten versuchen politisch neutral zu sein. Dies gilt für den Tatort genauso wie für die Nachrichtensendungen und Magazine sowie die zum Teil extrem linken Inhalte von Funk.

  5. Politik spielt im Leben, Tatort spielt im Leben, also ist zwangslaeufig Politik vorhanden.
    Ein Tatort der am linken Rand spielen wuerde, bekaeme nicht soviel Kritik.

    Wenn in einem Film ueber den 2. WK die NSDAP in einem schlechten Licht dargestellt wird, dann beschwert sich ja auch keiner.

    Der derzeitige Rechtsruck in der Gesellschaft ist halt Fakt, also muss dieser auch thematisiert werden.

  6. Ich fand den Tatort insgesamt akzeptabel, eben weil er im Ergebnis nicht politisch war. Politisch wäre er gewesen – Spoileralarm! – wenn die Haupttat einen politischen Hintergrund gehabt hätte, wenn also ein Antifant aus einem Hassmotiv heraus der Täter gewesen wäre. Und das war natürlich von Anfang an auszuschließen, denn das wäre ebenso offensichtlich wie politisch inkorrekt gewesen, also nicht fernsehtauglich. Mit der tatsächlichen Auflösung hätte die Geschichte im Grunde in jedem Unternehmen spielen können; eine patriotische Partei hätte es dafür jedenfalls nicht gebraucht.

    Abgesehen davon, dass letztlich bestimmte Parteifunktionäre böse und überhaupt alle korrupt waren, war die Außendarstellung dieser patriotischen Partei eigentlich bemerkenswert neutral gehalten. Der Patriotismus wurde kaum übertrieben dargestellt, und er hatte mit dem tumben, klischeehaften Linksextremismus auch ein ausreichendes Gegengewicht.

    Was wohl dramaturgisch nötig war, jedoch in der Realität ganz gewiss nicht so ist, war das Verhältnis von Film-Polizei zu Film-Partei. In der Realität hat die AfD eine hohe Meinung von Polizisten und würde allenfalls die Polizeiführung dafür kritisieren, dass Polizeikräfte abgebaut werden. Und andersrum würde ich Geld darauf setzen, dass Polizisten bundesweit überdurchschnittlich häufig AfD-Wähler sind. Sicher, so politisch linke Kommissare wie im Film mag es auch geben, aber der Regelfall sind sie wohl nicht.

    Alles in allem durchschnittliche Abendunterhaltung; die Zeiten der Straßenfeger Schimanski, Stoever und Brockmöller sind nunmal leider vorbei. Ich hatte im Vorfeld auch über den „AfD-Tatort“ gelesen und schlimmeres befürchtet als ich dann gestern abend gesehen habe. Ein großes Geschrei nun im Nachhinein kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen.

  7. Ich dachte die ganzen superschlauen von der AfD und Ihrer Anhänger schauen die pösen öffentlich rechtlichen gar nicht mehr, bzw noch nie, da sie so supertolle und superrichtige Alternativen haben wo man richtig informiert wird 🙂

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