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Die sächsische Polizei hat ein neues Panzerfahrzeug. Frakturschrift auf den Sitzen sorgt für Empörung […] „Spezialeinsatzkommando Sachsen“ in Frakturschrift. Sowohl Innenministerium als auch Landeskriminalamt (LKA) wiesen Vorwürfe zurück, die Beschriftung erinnere an die Nazi-Zeit […] Dem LKA-Sprecher zufolge wurden die Panzerfahrzeuge für den sächsischen Gebrauch „stark individualisiert“, einschließlich der technischen Ausstattung und des Logos. Das Logo gibt es Bernhardt zufolge bereits seit 1991.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Es erinnert schon SEHR an die Nazi-Symbolik. Muss man daraus eine große Sache machen? Nein, nicht zwingend. Aber trotzdem müssen sich „die Sachsen“ dann auch nicht wundern, dass sie immer diesen speziellen Ruf haben…

Quelle: Tagesspiegel.de


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27 KOMMENTARE

  1. Mag ja sein, dass auch Bundeswehreinheiten ähnliche Logos mit diesen Adlerschwingen verwenden… aber die Kombination von Logo und Schriftart sowie die Tatsache, dass gerade im Osten immer wieder Probleme mit Nazis gemeldet werden, sollte eigentlich ein etwas „vorsichtigeres“ Vorgehen der Verantwortlichen erzeugen… in diesem Fall dürfen sie sich über den Shitsorm also nicht wundern.

  2. Finde ich top, passt doch wunderbar zu einer Spezialeinheit. In anderen Länder würde über die Kritiker nur müde gelächelt werden, nur wir in Deutschland müssen mal wieder das Kreuz zu Grabe tragen.

    Verstehe auch gar nicht, wieso man solche trivialen Sachen als Hauptschlagzeile auf seiner Seite (Spiegel) unterbringen kann. Nur weil es die linken Kollegen auf Twitter eifrig liken, hat es noch lange keinen so großen Stellenwert.

  3. Ich als Sachse kann sagen: Das Land Sachsen ist selber Schuld. Die gewählte CDU-Regierung hat viel zu Lange das Problem des rechten Randes totgeschwiegen und bekommt nun dafür die Quittung. Dies ist allerdings KEIN reines Sachsen/Neue Bundesländer-internes Problem. Diese Thematik besteht bundesweit in strukturschwachen Regionen. (Man sagt auch „auf dem rechten Auge blind“)

    Im Osten stößt die Ideologie aber besonders auf fruchtbaren Boden, da vor allem Bildungschwache Bevölkerungsanteile sich nach der Wende, durch das Auflösen der nicht Konkurrenzfähigen ehemaligen DDR-Wirtschaftstrukturen, vernachlässigt fühlen. Es gab viele weniger qualifizierte Arbeitskräfte, die mit den neuen Anforderungen einer globalen Wirtschaft nicht zurechtkamen bzw. kommen. Dies schlägt sich emotional politisch nieder. Quasi als Ventil für das eigene Versagen oder auch für die Inkompetenz, der vor allem lange Zeit aus dem Westen gesteuerten, Verwaltungsregierungen. (Hohe Ämter wurden vor allem mit altgedienten Westbeamten besetzt.) Es sind viele kleine Dinge die da zusammenkommen und als Masse ein Gefühl der Enttäuschung erzeugen. Leider wurden bei der Wende entscheidende Fehler gemacht, die diese Entwicklung begünstigt haben. Das haben viele der damals beteiligten Politiker posthum eingeräumt (u.a. Helmut Kohl) Nur 25 Jahre später lassen sich diese Fehler nicht mehr so schnell aus der Welt schaffen und die Menschen streben stehts nach schnellen einfachen Lösungen. Frei nach dem Motto: Irgendwer muss ja Schuld sein, bloß ich nicht.

    Das ist allerdings menschlich und wird es immer geben. Es gilt daher, damit möglichst erwachsen umzugehen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Verständis zu entwickeln und sich die Probleme der Leute einfach auch einmal anhören. Warum wählen Sie überhaupt braun/hellblau? Warum halten Sie ausgerechnet das für richtig? Dabei stellt sich schnell heraus, dass Sie dies meist nicht für richtig halten, sondern denen „Oben“ einfach mal „eins auswischen“ wollen. Sie sind sich oft den Konsequenzen Ihres Handelns nicht bewusst.

    Das einhergehende Sachsenbashing ist genau das, was „Hakenkreuz GmbH & CO KG“ erreichen wollen: Abgrenzung. Je mehr das stattfindet, desto höher wird das Gefühl von allen „allein“ gelassen zu werden und die Zustimmung zu diesen Ideologischen Strömungen wächst.
    Man möchte meinen das Ossi/Wessi-Bashing (Ja, das gibt es auch sehr häufig andersherum) wäre 25 Jahre nach der Wende einfach mal überflüssig. Dieses Ossi/Wessi-Bashing spricht ganz niedere Instinkte der menschlichen Gesellschaft an. Im Prinzip dasselbe wie Ausländerhass auch. Politik ist für viele nunmal vor allem (siehe USA) eine sehr emotionale, weniger rationale, Angelegenheit.

    Ich verfolge den Blog hier ja schon seit den 2000er Jahren und bin von jemand intellektuellen wie Steve, dessen Meinung ich als sehr bodenständig schätze, leider etwas enttäuscht, da er nicht durchschaut, dass er damit diesen Leuten in die Hände spielt und ganze Bevölkerungsgruppen mithilfe eines schwarz/weiss Schemas über den Kamm schert. Sachsen besteht nicht nur aus Nazis. Es gibt auch viele, die sich dagegen stellen und quasi an der direkten Frontlinie stehen. (siehe Leipzig-Connewitz)
    Gerade als jemand der die Gesellschaft von Morgen als Lehrkraft so entscheidend mitprägt, ist es wichtig die Dinge differenziert zu betrachten. Die Saat der Spaltung in die Erde der Köpfe von Morgen zu stecken, kann kein ehrenwertes Ziel sein.

    • Dem kann ich nur zu 100% zustimmen. Danke für die Arbeit.
      So ausführlich hab ichs gestern zu nächtlicher Stunde schlicht nicht mehr hinbekommen.

  4. Das ist nun eben einfach das Tätigkeitsabzeichen des sächsischen SEK. Man erkennt klar das sächsische Wappen innerhalb des Eichenlaubs. Flankiert durch zwei Löwen, die für Leipzig stehen. Die gotische Frakturschrift wurde von Hitler übrigens als zu „jüdisch“ abgelehnt. Seiter schreiben wir latinisierte Antiqua.

  5. Ich kann mir gut vorstellen, dass die meisten hier nicht gedient haben, aber bevor man wieder alles verteufelt ohne einen Funken Ahnung von der Materie zu haben, informiert euch mal lieber.
    Das Symbol erinnert an das Tätigkeitsabzeichen der Bundeswehr
    http://bit.ly/2AXno8v
    oder auch an das Abzeichen der BGS Fallschirmspringer
    http://bit.ly/2CB7O37
    Gleich wieder in allem Rechte Symbolik zu erkennen, spricht eher für ein verschrobenes Weltbild.
    Zur Schrift, in einem Erlass des NSDAP-Regimes von 3. Januar 1941, im Auftrag von Adolf Hitler wurde durch Martin Bormann die Schrift sogar als „Judenschrift“ bezeichnet. Es stimmt das diese Schrift zu Anfang von den Nazis benutzt wurde, aber hinterher haben sich die obersten Nazis ganz klar gegen diese Schrift gestellt.
    Das hätte man selbst auch herausfinden können, aber dafür ist man dann doch zu faul, lieber wird „Sachsenbashing“ betrieben, weil es gut ins eigene Weltbild passt.

  6. „Oh ein Symbol. Oh es sieht komisch aus. NAZI! NAZI!“

    Alter Schwede Frakturschrift gibt’s nicht erst seit 1933 und ein Spezialeinsatzkommando hat auch keine Katze als Wappentier oder nen Partyhut als Logo.

    Das Pferd wird hier mal wieder von der falschen Seite aufgezogen.
    Könnte es eventuell nicht daran liegen, dass militärische Rangabzeichen, Batalionswappen etc. rechte Symbolik verstecken wollen sondern die rechte und neurechte Pfeifentruppe genau jene Art der Gestaltung nachahmt um sich „stärker“ und „gefährlicher“ zu präsentieren?
    Ein Amokläufer wird nicht wegen Counterstrike zum Mörder, er spielt Counterstrike weil er entsprechende psychische Tendenzen hat. Aber daran hat Counterstrike keinen Anteil.

    Zudem sollte man mal eine Minute nachdenken wozu diese Fahrzeuge angeschafft und zu welchen Einsätzen sie ausrücken werden. Stichwort „Heidenau“. Da sollte jedem recht zeitnah klar werden dass der rechte Spacko nicht IM sondern höchstwahrscheinlich AUSSERHALB des Wagens zu finden sein wird. [ich wollte „vor“ schreiben aber das wär doch zu böse 😉 ]

    Letzten Endes wieder viel Trara und Aufregung weil in Ruhe nachzudenken schwerer ist. Und das obligatorische Sachsenbashing darf natürlich nicht fehlen. Sry Steve aber bei „Aber trotzdem müssen sich “die Sachsen” dann auch nicht wundern, dass sie immer diesen speziellen Ruf haben…“ kommt dem großteil der Leute hier die Galle hoch. Plumpe Verallgemeinerung und Beleidigung, danke dafür. Zumal wir dann diese Radpanzer schlicht nicht brauchen würden.

      • Leider nein. Ja wir haben ein Problem mit dem rechten „Rand“, welcher immer größer zu werden scheint. Blöder Weise besteht der Zulauf größtenteils eben nicht aus strammen blonden Holocaustverweigerern sondern aus einer breiten Masse mit unterschiedlichstem Hintergrund.
        Und gerade in so einem Umfeld als „Ossi“ von einem „Wessi“ über einen Kamm geschoren zu werden ist nun mal nicht wirklich toll. Es führt nur zu mehr Frustration aus welcher heraus sich wieder einige abwenden und an AfD und co verloren gehen. Selbst „vor Ort“ beobachtet. Darum kann ich mir eine solche von dir beanstandete Aussage leisten. Ich bin Sachse.

        Dass ich es persönlich als beleidigend empfinde gebe ich gern zu aber das ist nicht der Punkt. Mich stört das Verallgemeinern, das Schubladendenken.
        Sachse? Rechter. Pole? Dieb. Russe? Säufer…

        Ich hoffe meine Aussage und der damit verbundene Denkanstoß sind jetzt klarer. Es ist verdammt spät 😉

        • Schön zu sehen das jemand meine Ansicht teilt, ich bin zwar keine Sachse noch habe ich eine Verbindung zum Osten, sehe das Ganze aber sehr Ähnlich.

          Statt sich mit den Leuten und ihren Problemen auseinander zu setzen (und Probleme gibt es im Osten nun mal und diese Probleme bestehen auch nicht erst seit der Flüchtlingskrise), werden sie Beleidigt, Pauschalisiert und als Wutbürger oder Nazis abgestempelt.

          Das man so Trotzreaktionen provoziert und Parteien wie der AFD komplett in die Karten spielt, scheinen leider die wenigsten zu merken.

        • Ich stimme dir zu. Sehe und erlebe ich auch so.

          Es ist aber auch einfach nicht zu leugnen, das man sich hier auch einfach etwas schlauer hätte verhalten können.
          Es handelt sich ja nunmal nicht um ein Museumsfahrzeug und da hätte es eine normale Schrift auch getan und weit weniger Aufmerksamkeit erregt, bei den Böhmermanns der Republik.

  7. Sachsen halt. Passt ins Bild. Man muss nur mal Mitte Februar in Dresden gewesen sein und dort miterlebt haben, wie sächsische Polizei mit den Gegendemonstranten der jährlichen Nazidemos umgeht… Da passt dann einfach auch die Schriftart, der Adler etc. wunderbar dazu.

    Klar ist das jetzt nix furchtbar schlimmes, aber mal ehrlich: sollte ich als Verfassungsorgan nicht ein Interesse dran haben, solche Diskussionen nicht zu haben? Und der Adler in Verbindung mit der Schriftart lädt nun mal dazu ein.

  8. Lustiger Fun Fakt die Nazis haben unser momentane Schrift eingeführt und die oben gezeigte abgeschafft. Soviel dazu das es „Nazi Schrift“ sein soll 😉

  9. Also Punkt

    a) Ja, sorry, mein liebes Sachsen … bei der derzeitigen Gesamtsituation ist sowas natürlich ein gefundenes Fressen … selber Schuld … ABER

    b) Diese ganze Debatte ist wieder so richtig typisch deutsch. Wahnsinn; in den USA würde sowas noch nicht mal den Nachbarshund interessieren. Als ob wir im Moment keine anderen Probleme haben – Brot und Spiele, Brot und Spiele …. Es braucht 5 Minuten Zeit, um sich nur mal grob anzuschauen, was noch (AKTUELL!) so an Heraldik durch die gesamte Bundeswehr geistert. Aber es müssen ja die bösen Ossis sein … dieser Aufschrei ist mMn absolut lächerlich; auch wenn Sachsen sich da nicht weniger dämlich anstellt.

    VG …

  10. Ich spreche mich schon mal dafür aus vorsorglich Messer und Gabel zu verbieten ich bin mir ziemlich sicher das die Nazis Besteck verwendet haben und für solche faschistischen Traditionen ist in diesem Land kein Platz !!!!111 Bitte wachsam sein, denn die Nazis können überall sein. Der Nachbar oder die eigene Mutter? Vielleicht ist man auch selber ein Nazi und weiß es gar nicht, von daher besser provisorisch schon mal bei den Sicherheitsbehörden denunzieren.

    • Mein Opa war in der Wehrmacht, deshalb werde ich auf ewig schuldig an irgendwas sein. Also muss ich gar nicht erst über Gabeln nachdenken…

  11. Ich sehe weder Hakenkreuze noch SS Zeichen, wo ist also die Rechte Verbindung?

    Eichenlaub genauso wie der Schriftstil wurden auch schon lange vor der Nazi Zeit für Militärische bzw. Polizeiliche Truppen benutzt, man kann es mit der Nazi hetze aber auch echt übertreiben.

  12. *gähn* immer dieser zwanghafte Versuch alles auf „rechts“ zu schieben und die Nazi Keule zu schwingen … ist schon seit Monaten langweilig geworden.
    Genau so lächerlich wie die Sache mit der Kirchenglocke und dem Hakenkreuz im Sandkasten … alles viel Wirbel um nichts, haben nur die Menschenketten gegen Rechts gefehlt.

    • eine menschenkette wäre jetzt allerdings in der tat angebracht!

      ich finde es schon (!) bedenklich wenn man verfassungswidrige symbolik derart abwandelt dass sie an der strafbarkeit knapp vorbeischrammt.

      die schrift und die adlerfügel sind nunmal ein kennzeichen der nazzeit. gerade für eine polizei wäre es da her angebracht auf derartige symbolik zu verzichten…

      aber ist ja nur meine meinung…

    • Da versucht niemand was auf „rechts“ zu schieben, das machen die von ganz alleine 😉
      Mal ohne Witz, das Emblem alleine ist hmm jaa grenzwertig. Aber in Kombi mit der Schrift ist es halt schon eindeutig an den damaligen Reichsadler angelehnt.

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