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Knapp 900 Nichtgläubige soll es in Ägypten geben. Die Regierung betrachtet sie als Gefahr für die ganze Gesellschaft. Mit einer Kampagne heizt Staatschef Sisi nun die Stimmung vor der Präsidentenwahl 2018 an […] „Atheismus muss unter Strafe gestellt werden, weil Atheisten keinen Glauben haben und weil sie die abrahamitischen Religionen beleidigen“, sagt Hamroush.

Wenn ich so nen Bullshit lese, frage ich mich immer, ob die Welt ohne Religion nicht besser dran wäre. Wenn man mal „zusammenrechnet“, was Religion für Krieg und Leid auf dieser Welt verursacht hat, kommt da einiges zusammen. Im Prinzip ist sie der Auslöser für fast alle großen Konflikte der Gegenwart. „Jeder Gläubige“ meint, sein Gott sei der einzig Wahre und alle Andersgläubigen müssten bekämpft werden. Auch wenn diese Denkweise natürlich extrem rückständig ist, gibt es sie leider zahlreich.

Die Frage ist halt: Gäbe es keine Religion unter uns Menschen, wäre dann wirklich Frieden garantiert? Oder wären wir Menschen so dämlich und würden einen anderen Grund finden, uns die Köpfe einzuschlagen?

Quelle: Spiegel.de


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25 KOMMENTARE

  1. Mich stört dieses schwarz-weiß-Denken immer beim Thema Religionen. Schuld an Leid und Kriegen ist die fundamentale, fanatische Auslegung von Religionen und nicht die Religion selbst. Religionen werden als Legitimation für Kriege zur Hand genommen. Das ist mMn ein Alibiargument.
    Für mich ist dieses „Draufhauen“ ein typisches Pfeiffer-Argument.
    Gebt den Menschen doch die Schuld und nicht der Religion.

  2. Die Menschheit findet immer einen Grund sich die Köpfe einzuschlagen, wenn es nicht die Religion ist dann ist es die Politik (nicht vergessen das uns Demokratie vs Kommunismus fast den Atomkrieg gebracht hat). Und wenn es nicht Religion und Politik ist, dann ist es die Hautfarbe, die Essensgewohnheiten, der Fußball Verein oder die Handy Marke. Menschen sind immer gut darin die Unterschiede zwischen sich und den anderen zu finden und daraus Konflikte entstehen zu lassen.

  3. Wie das berühmte Weinberg Zitat schon sagt:

    „Religion is an insult to human dignity. With or without it you would have good people doing good things and evil people doing evil things. But for good people to do evil things, that takes religion.“

  4. Das ist eine gute Frage. Friedlicher würde es vermutlich nicht, weil man dann sicher einen anderen Grund finden würde sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.

    Was ich allerdings schon glaube ist, dass es die Gesellschaft als solche aber durchaus schon weiterbringen könnte, wenn man diesen historischen Ballast irgendwie loswerden würde (ist natürlich unrealistisch, aber zumindest mal ein Gedankenspiel).

    So ganz trocken und rational betrachtet sind die Religionen ja im Prinzip auch nichts weiter als eine gigantische Ressourcenverschwendung. Wenn man sich mal überlegt, wieviel Arbeit und Zeit die Menschenheit in das Ausleben solcher Bräuche und das Anbeten irgendwelcher Gestalten versenken… wenn man stattdessen nur einen Bruchteil davon in sinnvollere Tätigkeiten investiert (z.B. irgendwelche sozialen Projekte), dann hätten wir schon sehr viel gewonnen.

    • Das die Menschen ihre freie Zeit mit „Sinnvollem“ verbringen würden halte ich als Gamer und Atheist für sehr Fragwürdig. Und gerade bei mir auf dem flachen Land wird durch die Religiösen mehr unbezahlte Sozialarbeit geleistet als durch die Atheisten die lieber daheim auf der Couch ihre freie Zeit verbringen.

  5. Ich denke leider nicht, dass wir ohne Religionen besser dran wären. Menschen finden leider immer Wege, um sich voneinander abzugrenzen (Kommunismus vs Kapitalismus (auf den kalten Krieg bezogen), Hautfarbe oder auch nur Sportvereine). Religionen haben sich eben nur als effektivstes Mittel, bzw. Vorwand bewiesen, um Menschen für machthungrige Zwecke zu Missbrauchen.

    Wann immer ich solche Nachrichten lese, muss ich immer an diese Szene aus Mr. Robot denken: https://www.youtube.com/watch?v=ouPRYw-kPCo
    (wenn es unangemessen ist, darfst es gerne rausschneiden, Steve)

  6. Ohne Religion hätten wir ein großes Konfliktfeld weniger, aus meiner Sicht gehören alle verboten bzw. ins private Umfeld verlagert. Ist sowieso der größte Schwachsinn, den sich die Menschheit auferlegt hat.

  7. Naja, letztlich sind Religionen doch auch nur eine Form von Macht über andere, zumindest in der Ausprägung, die wir heute haben.
    Ich habe arge Zweifel, dass wir ohne Religionrn besser dran wären, irgendetwas findet für Menschheit schon, um sich gegenseitig die Köpfe ein zu schlagen.

    • Dieses Argument, dass der Mensch dann sowieso einen anderen Grund finden würde ist in etwa so wie zu sagen, dass alle Drogen legal sein sollten, weil der Mensch sowieso immer irgendetwas finden wird, mit dem er sich zudröhnen kann

  8. South Park: Ohne Religion würden wir uns darüber bekriegen, wir unsere Atheisten-Liga heißen soll. Kriege gab es immer – und oft war die Religion nur oberflächlich die Ursache.

  9. Religion hat auch sehr viel Gewalt verhindert, bitte nicht vergessen.

    //sidenote an steve: dein Kommentarfeld lässt meine Mailadresse nicht zu. @.ninja

  10. Es gibt viele Gründe, weshalb Kriege geführt werden. Genauso viele Gründe, wie es sie für alle Arten von Konflikte gibt. Sie alle bauen auf Unterschiede. Unterschied im Wohlstand, Unterschied in der Hautfarbe, Unterschiede im Glauben. Gäbe es also keine Religionen, gäbe es weniger Unterschiede und wahrscheinlich auch weniger Konflikte. Komplett weg wären sie freilich nicht

  11. Meine Meinung als Atheist dazu: wie du bereits vermutest, würden die Menschen, die sich wegen ihrer Religion die Köpfe einschlagen, einen anderen Grund dafür suchen, falls es keine Religion gäbe. Und mit Grund meine ich Vorwand. Es geht dabei nur bei einem Bruchteil wirklich um Religion. Da werden arme Schweine indoktriniert, damit sie sich voller Überzeugung und Gottvertrauen in die Luft sprengen. Die wahren Motive dahinter sind so gut wie immer Macht und Geld. Macht über andere Menschen und Reichtümer. So banal ist das.

    • „Die wahren Motive dahinter sind so gut wie immer Macht und Geld“
      Für die Anführer, die die Kriege „im Namen der Religion“ anzetteln, ja. Aber die ganzen armen Schweine, die dann die Drecksarbeit machen dürfen, glauben i.d.R. wirklich im Namen der Religion zu handeln.
      Würde das also wegfallen, müssten sich die Verantwortlichen neue gute Gründe einfallen lassen, wieso die armen Bauern ihr Leben für sie aufs Spiel setzen sollten

  12. „Nicht-Glaube“ steht in Indonesien z.B. auch unter Strafe, da muss man zu einer der fünf großen Religionen gehören. Sinnvoll ist das nicht wirklich, aber immerhin werden Christentum und Islam hier gleichgestellt (und indirekt auch das Judentum). Babysteps, I guess…

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