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Eine aktuelle Umfrage unter Spiele-Entwicklern hat ergeben, dass die derzeit kräftig umstrittenen Lootboxen auch in Zukunft in Spielen zu finden sein dürften […] Die Industrie müsste bald herausfinden, wie man diese Kisten sinnvoll in Spiels einbauen kann, so die vorherrschende Sichtweise. Eine Zukunft haben die Lootboxen nach Ansicht der Entwickler jedoch definitiv, weil die entsprechenden Studios sie schlichtweg zum Überleben brauchen.

„Zum Überleben brauchen“? Darüber darf man wohl diskutieren. Auf der anderen Seite haben vor allem auch die Spieler Schuld an dieser Entwicklung: Sich darüber aufregen, wenn ein Spiel besonders im Mobile-Bereich 1-2 Euro kostet, aber Unmengen an Kohle in die Lootboxen stecken – da muss man sich leider nicht wundern, wenn die Entwickler diesen Weg gehen. Ich bin nach wie vor dagegen, weil man aktuell extrem das Gefühl hat, dass die Spiele-Industrie hier den Hals nicht vollbekommt.

Quelle: PCGames.de


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11 KOMMENTARE

  1. Es gibt halt echt krasse Unterschiede bei Lootboxen, ich nenne das immer gerne the good, the bad und the ugly.
    1. The good: Lootboxen mit kosmetischen Details und evtl mehr Gameplay Auswahl, keine klaren Upgrades, F2P Finanzierungsmodell, Möglichkeit über Spielzeit Inhalte Freizuschalten. Beispiel: League of Legends.
    2. The bad: Lootboxen mit klaren Gameplay Vorteilen, Möglichkeit über Spielzeit Inhalte Freizuschalten ist bewusst lange Gedehnt und nahezu Unmöglich, F2Pay Modell. Beispiele: Clash of Clans und Klone
    3. The Ugly: Lootboxen in Vollpreistiteln, Franchises die vorher ohne Lootboxen auskamen, Lootboxen in Single Player Titeln, Direkte Ugrades der eigenen Werte, keine Einsicht in Dropchancen. Beispiele: Fifa Ultimate Team, Star Wars Battlefront 2, Shadow of War.

  2. Es soll aber auch Leute geben (wie mich z.B.) die Lootboxen, die rein kosmetischer Natur sind (Skins, Voicelines…wie bei Overwatch halt), toll finden. Ich freue mich jedes mal wenn ich nen Legendary-Skin bekomme…und besonders wenn es einer ist den ich auch tatsächlich verwende (z.B. Nussknacker Zen oder Weinachtsmann TB).
    Klar, wenn es Dinge in den Lootboxen gibt die einen Einfluss auf das Spiel haben (Hearthstone packs), find ich es auch eher doof.
    Und zum Thema „Warum kann man nicht endlich wieder ganz normale Spiele mit allem drum und dran für 50,- EUR verkaufen?“: einfach weil es sich hier um Onlinespiele handelt, die immer weiterentwickelt werden. Z.B. Overwatch Championships -> neue Skins.
    Es ist mir schon klar, dass es auch p.L. (pre Lootbox) Onlinespiele gab, bei denen man einmalig 50€ gezahlt hat und sie für „immer und ewig“ spielen konnte. Aber wo sind diese Spiele jetzt? Richtig, alle tot oder haben auch auf ein externes Finanzierungsmodell gewechselt (Lootboxen, kostenpflichte Mounts und neue Gebiete (Hdro)).
    Nur meine Meinung, ihr dürft natürlich auch eure haben.

    • Die Hearthstone-Packs wären eigentlich nicht schlimm. Ist halt ein CCG, da gehören Packs dazu. Was es schlimm macht, sind die hohen Preise, die geringe Ausstattung der Packs, das echt unverschämte Wechselverhältnis zu Staub und die extreme Knauserigkeit, die Blizzard an den Tag legt.

      Das alles hat Kripp allerdings auch sehr gut erklärt, wieso diese Verarsche funktioniert (abgesehen von „Hearthstone macht Spaß und ist erfolgreich“): Hearthstone ist für ein PC-Spiel echt teuer (auch in Blizzard-Relation), im Vergleich zu den x-tausend Handygames ist es jedoch ziemlich billig. Dürfte wohl einer der Gründe sein, warum Blizzard völlig überhastet den Multiplattformrelease durchgezogen hat, obwohl dem Spiel teilweise noch elementare Bestandteile fehlten.

  3. „Die Industrie müsste bald herausfinden, wie man diese Kisten sinnvoll in Spiels einbauen kann….“ Warum kann man nicht endlich wieder ganz normale Spiele mit allem drum und dran für 50,- EUR verkaufen?
    Früher, also bevor es Lootboxen gab, war alles besser!

    • Hier greift halt wieder das Problem der Diskussion: Alles wird unter „Lootboxen“ subsummiert und ist damit scheiße. Du hast völlig recht, wozu braucht ein Singleplayerspiel Lootboxen? Das macht garkeinen Sinn und ist reine Geldmacherei. Aber ein Spiel wie meinetwegen Heroes of the Storm? Das Spiel ist für umsonst, die Lootboxen sind fair erspielbar und liefern dir teilweise sogar Kram, den man sonst nur mit Echtgeld bekommen kann. Vorallem aber haben sie nur in sehr weitestem Sinne einen direkten Einfluss auf das Spiel (wenn man neue Champions oder das Stimpack mal ignoriert).
      Stören Lootboxen hier? Nein, im Gegenteil. Sie sind ein toller Anreiz das Spiel zu spielen, selbst wenn man (wie ich) keinen Bock auf Ladder bzw. Heldenliga hat.

    • Multiplayertitel kann man einfach nicht mehr für 50 Euro verkaufen, außer es ist eine bestehende franchise wie CoD..
      Diese Spiele brauchen erst mal viele Spieler, damit sie keine totgeburt sind. Bei dem riesigen Angebot an f2p Titeln muss hierfür allerdings wirklich sehr viel Geld in Marketing gesteckt werden..
      Außerdem fordern Spieler konstante Weiterentwicklung der Spiele dafür muss allerdings auch ein kostanter Geldfluss herrschen. Wäre natürlich schön wenn man als Spieler gratis für ewig neuen Content bekommen würde..
      Lootboxen sind eigentlich ein win win System für alle, Spieler bekommen gratis Spiele die konstant weiterentwickelt werden und die Firmen haben ein sicheres Einkommen und müssen nich von Release zu Release bangen..

      • Das „aber wir brauchen das zum Überleben“ ist so ein Pseudoargument. Als ob sich die Spiele über die sich die Community im großen aufregt dieses Lootbox System nötig hätten. Du kannst mir nicht erzählen das Star Wars Battlefront, Fifa, NBA 2k usw. vor den Lootboxen keinen Gewinn abgeworfen haben, das waren schon immer Goldesel für die Publisher. Außerdem sind das alles primär Multiplayer Titel, die sich alle für 60 Euro Verkaufen wie geschnitten Brot. Das einzige was hier als Motiv in Frage kommt ist Gewinnmaximierung und Profitgier.

  4. Ich hol mir einfach keine Spiele mit Lootboxen mehr. Bei Destiny 2 hatte ich direkt meine Vorbestellung gecancelt und nie wieder angerührt. Habe diese Entscheidung nicht bereut. Da muss man auch einfach mal seinen Prinzipien treu sein. Wenn die Leute alles mitmachen ist es kein Wunder, dass Lootboxen ein Thema bleiben werden.

    Was die wirtschaftliche Lage angeht, kenn ich mich zu wenig aus. Falls die Spieleindustrie ohne Lootboxen wirklich auf dem Zahnfleisch kriechen würde, dann läuft da sowieso etwas gewaltig schief.

    Gier beherrscht die Welt.

  5. Wer bekommt denn schon den Hals voll? Wer, der ein Unternehmen betreibt und Gehälter bezahlen muss sagt denn mal, dass es jetzt genug ist? Es ist müßig einem Wirtschaftsunternehmen anzukreiden, dass es Wege sucht den Profit zu maximieren. Wir leben nun mal im Kapitalismus. Was Dich stört ist lediglich, dass Du noch eine Zeit kanntest, wo die Wege der Maximierung noch unbekannter waren und die Zielgruppen noch nicht so gut trainiert waren – das ist alles.

    • Der Unterschied von damals zu heute ist jedoch dass früher der Chef eines Unternehmens oft mit seinem eignen Privatvermögen am Unternehmen beteiligt war. Heute ist das seltenst der Fall, und wenn dann nur über Aktien.
      Wenn ein Unternehmen früher pleite ging war das für alle schlimm, auch für die Chefetage. Heute wird bei Schwierigkeiten einfach vom Posten zurückgetreten und mit der Abfindung macht man sich nen schönen Lebensabend während die Belegschaft zum Arbeitsamt juckeln darf.
      Die Profitmaximierung dient seltenst dazu neue Wege zu gehen oder die Belegschaft anständig zu entlohnen. Meistens geht der zusätzliche Gewinn direkt an die Aktionäre.
      Gewinne werden an die ausgeschüttet die schlicht darauf „zocken“, Verluste jedoch darf der einfache Angestellte mit seinem Arbeitsplatz bezahlen.

    • Glaub es hätte auch „damals“ genug Leute gegeben, die den Spaß mitgemacht hätten, die Zielgruppe war nur zu klein bzw. „wirtschaftlich nicht interessant genug“, als das sich der Aufwand gelohnt hätte.

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