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Mehr als 350 Fanclubs und -gruppen haben sich der Ankündigung des Bündnisses SÜDTRIBÜNE DORTMUND angeschlossen, das Heimspiel gegen den FC Augsburg am kommenden Montagabend nicht zu besuchen. Auch zahlreiche Fans des FCA wollen aus Protest den Weg ins Westfalenstadion nicht antreten […] Demonstrieren wir durch unser Fernbleiben, dass der Fußball einen entscheidenden Teil seiner Faszination verliert, wenn die Verbände und Vereine, ohne Rücksicht auf die Fans im Stadion, weiterhin alles dem finanziellen Profit unterordnen!

Die BvB-Fans machen es also anders als die SGE-Fans und bleiben dem Spiel einfach fern. Auch wenn viele von Euch dieses Vorgehen vermutlich „vernünftiger“ finden, wird dieser Protest wahrscheinlich in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so präsent sein, wie die Tennisball-Aktion in Frankfurt. Ich finde den Protest natürlich trotzdem richtig und auch wichtig. Man darf gespannt sein, ob es von offizieller Seite wieder die üblichen Sprüche Richtung „Ich weiß nicht, was die Fans damit bezwecken wollen“ geben wird.

Quelle: Suedtribuene-Dortmund.de


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24 KOMMENTARE

  1. Dann bleiben die Fans halt fern und die Stimmung im Stadion ist lau. Ist nur eine Frage der Zeit, bis die TV Stationen Atmosphäre einspielen wie bei Sitcoms die Lacher.

  2. Ich glaube da kann man soviel protestieren wie man will. Die DFL wird wohl dabei bleiben und es durchdrücken bis keiner mehr darüber redet weil es „normal“ geworden ist. Die Ultras und die Auswärtsfahrer kann ich voll verstehen. Keiner hat nach einem Montag auf der Arbeit noch Bock ins Stadion zu gehen und dann spät ins Bett zu kommen. Und Auswärtsfahrer würden wohl nen Urlaubstag dafür hergeben müssen, was eigentlich auch ein Unding ist. Aber erstmal abwarten was das nächsten Montag wird!

  3. Es macht halt einfach keinen Sinn, mit dieser Generation der Internet-Besserwisser und -Klugscheißer über das Thema zu diskutieren. Hier spielen auch Dinge wie Fußball-Romantik oder Nostalgie eine Rolle. Das können Leute, die noch nie ein Station von innen gesehen haben, einfach nicht nachvollziehen. Ich finde das „Schlaumeier“-Gesülze hier auch ehrlich gesagt ziemlich respektlos, denn den Fußball-Fans sind diese Dinge nun mal wichtig – andernfalls würde es wohl kaum zu diesen massiven Protesten kommen.

    Bevor Ihr also weiter mit Eurer „ich muss zu jedem Thema was schreiben, auch wenn ich absolut keine Ahnung davon habe“-Attitüde kommt, stellt Euch bitte vor, Euch wäre eine Sache extrem wichtig und irgendwer würde Euch das verbal kaputtmachen, obwohl er die Zusammenhänge aufgrund fehlender Erfahrung überhaupt nicht begreifen kann.

    Hier nochmal abschließend mein FB-Text, worum es grob geht:

    Es sind mehrere Gründe: Für die Auswärtsfans, die lange Fahrten auf sich nehmen müssen, sind solche Spiele eine Katastrophe (wenn man am nächsten Tag wieder arbeiten muss). Darüber hinaus geht es darum, dass in allen Bereichen versucht wird, die Traditionen des deutschen Fußballs dem finanziellen Profit unterzuordnen. Das können halt Menschen wie Ronny/Mirai nicht verstehen, die nie eine enge Bindung zu dem Sport und Fantum hatten. Früher wurden alle Bundesligaspiele am Freitag-Abend (ein Spiel) oder am Samstag um 15:30 Uhr angepfiffen. Jetzt zerstückelt man den Spieltag immer weiter, um so ein größeres Interesse und Profit zu generieren, weil dadurch nicht mehr so viele Spiele parallel laufen. Diese kommerziellen Veränderungen gibt es in allen Bereichen der Bundesliga. Als Traditionsfan und Fußball-Romantiker, der damit aufgewachsen ist und den Sport und seinen Verein liebt, ist das regelmäßig ein Schlag ins Gesicht – und genau deshalb gibt es diese Proteste, weil der DFB/DFL in vielen Bereichen macht, was den größten wirtschaftlichen Erfolg bringt, und diesen über die Wünsche der deutschen Fans stellt.

  4. Mir ist es primär wichtig, das es nicht zu Randalen oder Gewalttaten kommt.
    Ich persönlich kann nicht beurteilen ob „Fernbleiben“ oder die „Ballaktion“ effizienter ist.
    Ich hoffe das sehr viele anderen Fans nachziehen werden.

  5. Zwar ein anders Thema aber wie ich gerade gelesen haben wurde in Bremen vor Gericht erwirkt das Vereine an den Kosten für Polizeieinsätze im Rahmen ihrer spiele beteiligt werden können. Natürlich geht die DFL in Berufung aber aus meiner Sicht trotzdem ein erster Erfolg.

    Auf der einen Seite wird der ganze Sport nur noch zu einer einzigen lächerlichen Farce gemacht in der es darum geht ganz Wenige ganz Reich zu machen. Spielern werden teilweise lächerliche Gehälter gezahlt die selbst die Boni der Deutschen Bank und Konsorten noch als sozial verträglich erscheinen lassen.
    Was sind auch schon 2 oder 200 Millionen solange man die Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen kann um noch höhere Gewinne einzufahren.

    • Lächerliche Gehälter bei Fußballspielern?
      Die Arbeiten genau so viel und/oder genau so hart wie andere Berufsgruppen und verdienen in einem Jahr so viel wie manche aus diesen Berufen ihr ganzes Leben nicht.

      Gut, sie stehen in der Öffentlichkeit etc…. aber gerechtfertigt finde ich das dennoch nicht.
      Sogar die Spieler, die nur auf der Bank sitzen, verdienen weit mehr als manch anderer im ganzen Jahr.

      Also wenn man von lächerlichen Gehältern spricht, dann nur im Bezug zur lächerlichen Höhe ….

  6. Ich finde den Protest der Frankfurter deutlich wirksamer. Seien wir mal ehrlich, auf der Südtribüne stehen 25000 Leute, selbst wenn einige Fanclubs das Spiel boykottieren, werden immer noch genug Leute im Stadion sein, sodass der Protest in den Medien vermutlich nicht mal groß thematisiert werden wird. Gucke ich mir hingegen das Spiel der Frankfurter an, sind die Pfiffe nicht zu überhören und dürften auch den Fernsehzuschauer erheblich stören. Hätte mir da mehr erwartet von den Dortmunder Fanclubs.

    • Das wird man nicht gerne hören, aber das zeigt vllt. einfach auch nur, dass die Akzeptanz der Montagsspiele größer ist, als ihre Ablehnung? Wenn nur so wenig Fans wegbleiben, um den Protest zu unterstützen, ist es vllt. eher eine laute Minderheit, die hier versucht Politik zu machen?
      Bevor einer Schnappatmung kriegt: Ich stelle das wirklich so als Frage in den Raum, nicht als eine Feststellung a la „die bösen Ultras machen sich wichtig“.

      • Durchaus eine interessante Frage. Hier ist allerdings eher das „Problem“, dass der BVB nun mal genug Event-Kundschaft anzieht, die kein Interesse an Fan-Belangen hat. Aber nur weil auch montags genug ins Stadion kommen, macht es die Protestierenden nicht zu einer lauten Minderheit, wie ich finde. Vor allem beim Thema Montagsspiele sollte die Meinung derer, die viel oder immer auswärts fahren durchaus mehr Gewicht haben als die von Fußball-Touristen, die sich (völlig legitim) einfach nur ab und zu ein gutes Fußballspiel anschauen wollen.

  7. Gute Aktion. Der DFL einfach die Vermarktungsgrundlage nehmen. Klar war der Protest in den Medien in DE etc. aktiv in den Medien, aber was der DFL noch mehr weh getan hat, war das Pfeifkonzert bei Leipziger Ballbesitz und die Stille bei Frankfurter – der Tontechniker hatte da einen harten Arbeitstag…

    Macht die Montagsspiele einfach unatraktiv – und was man da als Fan machen kann ist dem Zuschauer vor dem Fernseher einfach das Spiel unattraktiv zu machen. Ich erinnere mich noch an die WM in Südafrika – da haben es die Fans mit ihren Uweseelers auch passiv gut hinbekommen, das mich das hart genervt hat und ich außer Deutschland nichts geguckt habe. -> Tontechnik hat Stadion runter und Moderator rauf gedreht.

    Dortmund geht da noch einen Schritt weiter und ich find noch extremer. Ich kann mich noch an ein CL Spiel der Bayern in Moskau/Kiew oder so erinnern, vor leeren Rängen. Hab ich nach 15 Minuten aus gemacht, weil einfach nicht anschaubar von der Stimmung her.

    Aber wieder einmal ZAHLT der Fan dafür. immerhin lassen die 25000 auf der Süd und ich hoffe dass alle 55000 Dauerkartenbesitzer nicht gehen ist das ein imenser Betrag den die DK Besitzer stemmen. (25.000 * 12 Euro für die Karte [210/17]) sind das einfach mal über 250.000 Euro, die in den Kassen des BVB/DFL landen für einen Boykott.

    Steve informier dich mal was deine Bremer für das nächste Montagsspiel planen. Bremen Köln klingt auch nach potential für einen guten Protest…

  8. Für mich als Fußball-Nixblicker: Was genau macht diese „Montagsspiele“ so besonders und warum sind sie für Fans ein Problem? Weil werktags?

    • Wenn ich mich richtig erinnere, war das erste Montagsspiel Stuttgart gegen Bremen…. jetzt stell dir vor, ein Fan will die Auswärtsmannschaft unterstützen: wie lange braucht man am Montag für die Strecke hin zum Spiel? => mind. 1/2 Tag Urlaub nehmen
      abends/nachts nach dem Spiel noch stundenlang zurückreisen und am nächsten Tag arbeiten dürfte schwierig werden.. Oder übernachten und am nächsten Tag zurückreisen? => Also nochmal mind. 1/2 Tag Urlaub am Dienstag….

    • Bei fast jedem Montagsspiel hänft vor den jeweiligen aktiven Fanszenen irgendwelche Banner mit „We don’t like Mondays“, früher auch gerne „Fuck DSF“.
      Sankt Pauli setzt zum Beispiel bei keinem Montagsspiel optischen Support, Fahnan, Doppelhalter, Choreos, ein.
      Da es diese Spiele jedoch bereits seit vielen Jahren gibt, ist der Protest leiser geworden, und genau darin liegt die Gefahr in der BuLi. Es darf nicht als normal erachtet werden Montags zu spielen, 2 Tage Urlaub um ein Fußballspiel zu besuchen sind Müll.

  9. also gerade wenn die südtribüne leer bleibt, erfährt das schon eine gute aufmerksamkeit.
    die tennisball aktion hab ich z.b auf keiner einzigen newsseite / feeds mitbekommen. lediglich hier auf deinem blog.

    bei geisterspielen liest man jedoch häufiger mehr in der presse. und wenn so zuschauereinnahmen wegbrechen, schließen sich die vereine ggf. dann den fans an und machen druck auf den dfb.

  10. Proteste im Stadion, sowie das fernbleiben der Fans, ich finde beides gut! Allerdings wird der Boykott der Spiele der DFL eher weh tun, als Aktionen wie in Frankfurt. Einnahmen gehen verloren und nur das interessiert die geldgeilen DFL Chefs. Proteste im Stadion sind ein tolles und wichtiges Zeichen zur Verbreitung der Aktion, allerdings halte ich sie nicht für sehr erfolgversprechend. Dauerhaft niedrige Zuschauerzahlen sowie Einschaltquoten der Spiele würden die DFL zum umdenken bewegen.

    • Meine Hoffnung ist, dass mittelfristig gerade das Geld die DFL zu einem Umdenken bringt. Wieso? Es ist bekannt, dass der Montag gar nicht soooo viel Fernsehgeld bringt.
      Gleichzeitig sorgen Proteste, egal ob Boykott oder „ziviler Ungehorsam“ für negative PR. Aus „meinem“ Frankfurt hört man, dass unser Hauptsponsor Indeed auch nicht so begeistert war von dem Hass gegenüber dem Montagsspiel. Deswegen durften wohl dessen Werbebanden an den Balkons auch mit Slogans gegen Montagsspiele überhangen werden.
      Heißt also, wenn die Mehreinnahmen durch Fernseher gering sind und gleichzeitig die Sponsoren sich bei den Vereinen beschweren über die negative Stimmung mit ihnen im Hintergrund, bleiben nur noch Europapokal-Freizeit und Amateursport als Pro-Argumente. Die Amateur-Vereine halten selber nichts von den Montagsspielen wie manche schon in Statements mitteilten und für die Europapokalteilnehmer sollte sich Sonntags etwas finden lassen.

      Mit Blick auf die Eintracht wurde bereits mitgeteilt, dass der DFB über Ermittlungen berät. Sollte friedlicher Protest mit harten Strafen sanktioniert werden, darf sich der DFB in Zukunft nicht mehr über gewalttätige Proteste wundern.

      Nachtrag zu deinem ersten Post, Steve, über die Fußball-Proteste:
      Ich finde interessant wie manche schrieben „Protest bringt nichts“ oder „lustig die Fußballidioten“, gleichzeitig aber z.B. bei Themen wie Netzneutralität, Datenschutz etc. sofort auf die Barrikaden gehen.
      Friedlich sollte man immer protestieren dürfen, denn nur wer nichts unternimmt, wird auch nichts bewirken können.

      • „Sollte friedlicher Protest mit harten Strafen sanktioniert werden, darf sich der DFB in Zukunft nicht mehr über gewalttätige Proteste wundern.“

        Interessante Legitimation von Gewalt. Könnte 1-zu-1 von den G20 Randalierern stammen. Es gibt halt kein Grundrecht darauf, den Spielbetrieb zu stören – egal ob durch Tennisbälle oder sonstwas. Den Fans gehört weder das Stadion, noch der Verein noch der Sport. Normal wäre es gewesen, Unterschriftenaktionen zu veranstalten, mit der DFL zu reden um seine Argumente vorzubringen und gegebenenfalls einzusehen, dass die DFL eine andere Meinung hat. Das man so eine rüde Aktion wie am Montag als friedlich feiert, zeigt wenigstens, dass die Ultras ein realistisches Selbstbild haben – nämlich das von gewaltbereiten Fanatikern.

        • Ich finde durchaus, dass den Fans der Sport gehört – ist für mich durchaus ein Bestandteil eines Volkssports. Natürlich dürfen sich Fans nicht alles erlauben, aber eine mündige Fanszene, die sich wehrt wenn ihr etwas nicht passt ist mir ähnlich wichtig, wie mündige Bürger, die sich beispielsweise gegen rechte Tendenzen stark machen. Die Wahl der Mittel des Protests, wird durchaus von diversen Vertretern lange und intensiv diskutiert (ob nun in FFM oder Dortmunf). Insofern erschließt sich mir nicht, warum ein lauter, kreativer und öffentlichwirksamer Protest nicht auch „normal“ sein sollte. Dass die Aktion rüde war, ist nun mal deine persönliche Meinung – wenn ich jedoch den fließenden Übergang in zusammenhangloses Ultra-Bashing sehe, wundert mich diese Ansicht wenig.

    • Ticketverkäufe hat die DFL doch kaum was mit am Hut, solange sie die Bundesliga bei den TV-Rechten gut verkaufen können. Und da wird ein Spiel in einem leeren Stadion kaum etwas ausmachen.
      Dass die Proteste in den Stadien durchaus Erfolg haben können, haben vergangene Proteste gezeigt. Ich denke schon, dass der DFL das nicht am Arsch vorbei geht.

    • Es gehen keine Einnahmen verloren, wenn Dauerkartenbesitzer zuhause bleiben.

      Und Einzelkarten werden verkauft – auch wenn die regelmäßigen Stadiongänger zuhause bleiben. Angebot und Nachfrage – so traurig es ist.

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