TEILEN

Da stehe ich heute Morgen auf, schaue fast schon ritualisiert auf Twitter und mir fällt folgender Tweet ins Auge…

Ich folge der Dame schon länger. Sie hat mich schon mit so manchem Tweet zum Lachen gebracht, allerdings noch nie zum Nachdenken. Man(n) kennt solche Träume, oder? Was macht da unser Gehirn mit uns? Wie kann es denn sein, dass Menschen (in meinem Fall Frauen) durch einen erotischen Traum plötzlich interessanter werden? Ist das eine Form von Reflexion? Will uns das eigene Gehirn darauf hinweisen, dass Person XY vielleicht doch ein „steiler Feger“ ist?

Ich kann mich an einen Fall aus meiner Jugend erinnern, als ich auch so einen Traum hatte – mit einer Dame, die für mich bis dahin komplett im Bereich „Friendzone“ angesiedelt war, und die ich auch ehrlich gesagt vorher nicht sonderlich attraktiv fand. Durch den Traum war ich über Nacht quasi völlig „verschossen“ in sie und habe dann auch versucht, sie für mich zu gewinnen. Seltsam, oder?

Ich hatte vor einigen Jahren mal einen Traum, in dem mich meine damalige Freundin betrogen hat und auch richtig fies zu mir war. Nachdem ich aufgewacht bin, war ich richtig wütend auf sie. Ich hatte den ganzen Tag schlechte Laune und habe sie angemault. Und auch wenn das völlig dämlich war und mir mein Verstand gesagt hat, dass meine schlechte Laune gegen sie völlig abwegig ist, konnte ich mich nicht so richtig dagegen wehren.

Träume können viel mit uns machen, wie diese zwei Beispiele zeigen. Ich finde das ein mega spannendes Thema. Ich würde zu gerne mal mit nem Wissenschaftler darüber sprechen, was da genau in unserem Kopf abläuft und warum Träume solch weite Kreise ziehen können.

Wie sieht das bei Euch aus, könnte Ihr meine (unsere) Ausführungen nachvollziehen? Ist Euch sowas auch schon mal passiert? Berichtet gerne von Euren Erfahrungen in den Comments!


Anzeige

13 KOMMENTARE

  1. Auch Jahrzehnte später träume ich noch von meiner ersten Freundin. Das ist vielleicht spukisch. Bin danach auch immer wieder etwas verliebt und schwelge in meinen Jugenderinnerungen. Sie ist die einzige Person, mit der ich meine Frau sofort und ohne Reue betrügen würde.

  2. Irgendwie witzig, dass das Thema gerade jetzt aufploppt.

    Mir ist genau das vor ein paar Wochen mit einer Kollegin passiert, die ich vorher in keiner Art und Weise so wahrgenommen habe. Was auch nicht weiter verwunderlich ist: körperlich nicht sehr attraktiv und halt „Kollegin“ – ist für mich so oder so ne NoGo-area; das bringt nur Ärger – mal ganz abgesehen davon, dass sie verheiratet ist. Daher habe ich in der Richtung keinerlei Assoziationen gehabt, obwohl wir uns gut verstehen etc.

    Kurz vor Weihnachten hatte ich dann nen Traum mit ihr (tbh war er nicht wahnsinnig erotisch; aber die Idee dahinter ist glaube die gleiche) … und plopp:
    Seitdem stehe ich vor dem Problem, dass sie mir nicht aus dem Kopf gehen will … dummerweise leider auch eher auf einer emotionalen, denn auf einer köperlichen Ebene, was es sogar zur Zeit relativ anstrengend für mich macht.

    Und genau wie du es auch geschrieben hast: das Problem ist vor allem, dass man selber genau weiß, wie bekloppt das ist und man trotzdem rein gar nichts dagegen machen kann. Sehr anstrengend das Ganze und für sowas hasse ich echt mein Hirn, weil ich mich doch sonst eher für einen rationalen Menschen halte -.-

  3. Hi Steve,
    ich kenne das auch sehr gut. Mein Gehirn versuchte mir im Laufe der Jahre schon paar Mal eine ehemalige Mitstudentin von mir schmackhaft zu machen mit erotischen oder romantischen Träumen. Zugegebener maßen hält sich dass dan auch so ein bis zwei Tage aber verfliegt schnell, weil, ausser den äußerlichen Reizen, für mich klar ist, dass ich das nicht will und das auch auf Gegenseitigkeit beruht. Hatte das sogar mal mit einer Ex aber auch das ist schnell verflogen. Ich denke dass da Verlangen auch eine große Rolle spielt. Habe ne lange Durststrecke und da kommt sowas öfters. Selbst eine Arbeitskollegin habe ich so im Traum erfahren und da war mir im Nachhinein schon etwas übel…
    Ich gebe Träume deswegen wenig Bedeutung. Im endeffekt verarbeitet der Körper nur das, womit du dich Beschäftigst und da kann manchmal viel Müll bei rumkommen.

  4. Zwei-Faktoren-Theorie nach Schachter. Die Theorie geht davon aus das körperliche Symptome nicht durch Emotionen ausgelöst werden, sondern umgekehrt. Du hast also Herzklopfen bist erregt, etc und dein Hirn sucht nach einem Grund, findet den Traum und attribuiert die körperlichen Symptome zu einer Emotion, zB Verliebtheit. Gibt dazu ein interessantes Experiment, indem Leute in einer Stress/Angstsituation von einer Frau angesprochen werden und die Wahrscheinlichkeit das sie Nummern austauschen höher ist, als wenn sie in einer Nirmalsituation sind.

    • Daher kommt doch auch dieser Tipp von wegen „Mach beim ersten Date was aufregendes (Achterbahn etc.) – die Aufregung wird als Gefühle interpretiert“

      • Viel zu vereinfacht, der Link zwischen Peripherphysiologie und Emotionen ist ziemlich schwammig und kann ein komplexes Geschehen wie einen Traum nur bedingt erklären. Soweit ich das verstanden habe möchte Steve wissen warum diese Art von Träumen so drastische Auswirkungen haben. Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen Vorstellung und Realität, im Traum erst recht nicht da eine vollständige Realität simuliert wird und zuständige neuronale Mechanismen zur Überprüfung dieser Realität größtenteils inhibiert sind. Geht deine Freundin im Traum fremd, ist es für dein Gehirn so als ob deine Freundin tatsächlich fremdgeht, selbiges gilt für positive Erlebnisse. Je nachdem wie intensiv der Traum erlebt wird, dementsprechend traumatisierend ist seine Wirkung und die neuronale Verankerung der Erinnerung. Dementsprechend dauert es wieder ein wenig bis man sich davon erholt, quasi bis die neuronale assoziative Komponente so stark geschwächt ist das sie beim Nachdenken über deine Freundin nicht mehr „aktiviert“ wird.

        • ich denke doch, dass es für menschen rational möglich ist solche träume nicht zu ernst zu nehmen.

          im beispiel freundin fremdgehen, ich hatte solche träume auch schon, meine freundin ebenfalls. der unterschied besteht darin, dass sie danach wirklich auf mich pissig war, ich auf sie jedoch nicht.

          ich schätze, dass das auch sehr stark von der person abhängt. sehr emotionale menschen lassen sich davon vermutlich leichter beeinflussen.

  5. Bro, ich kenne das soooooo gut hahahaha.
    Ich bin kein Wissenschaftler, aber ich denke mal, dass hat was mit der Intensität des Traumes zutun.
    Wenn der so eiskalt realistisch wirkt, dass du den richtig mit deinem Herzen mitfühlst dann ist es ja quasi passiert. Weißt du wie ich meine? Klar war es nur ein Traum, jedoch hast du es so intensiv erlebt, dass man fast schon sagen könnte du hast es quasi wirklich erlebt. Schwer diesen Gedanken in Worte zu fassen, ich hoffe du weißt was ich meine

  6. Ich kenne diese art Traum auch, man verliebt sich durch den Traum in eine Frau und bekommt sie danach nichtmehr aus dem Kopf.
    Ist mir nach der Schulzeit aber nichtmehr passiert, danach war es meist eher ein aktives verlieben (man verbringt mehr Zeit miteinander und findet die andere Person attraktiv und dann entwickelt sich dass).
    Liegt aber wohl eher daran, dass ich weniger in Kontakt komme mit Frauen die ich nicht Attraktiv finde durch Frauenarmes Studium/Arbeiten.

    Ich denke, dass im Traum unser Unterbewusstsein uns einfach darauf hinweist, dass wir da mehr fühlen und nachdem es uns aufgezeigt wird realisieren wir es dann dauerhaft.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here