TEILEN

Er lässt seiner Ankündigung Taten folgen: US-Präsident Donald Trump verhängt Strafzölle gegen Stahl- und Aluminium-Importe aus der EU […] Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Donnerstag angekündigt, die Europäische Union werde auf US-Strafzölle „klug, entschieden und gemeinsam“ antworten […] Pläne für vergeltende Strafzölle auf US-Produkte im Wert von fast drei Milliarden Euro liegen bereits in der Schublade der EU-Kommission.

Geht jetzt der große Handelskrieg los? Wer ist hier im Recht? Hat Trump aus Sicht der USA evtl. sogar richtig gehandelt? Ist es schlau, dass die EU mit Strafzöllen antworten will? Kann die EU diesen Handelskrieg überhaupt gewinnen?

Wie sieht Eure Einschätzung aus?

Quelle: T-Online.de


Anzeige

31 KOMMENTARE

  1. Hier mal eine andere Überlegung:
    Obama hatte versucht mit TTIP eine Angleichung der Regeln zu erreichen. Wurde aber abgelehnt nicht weil TTIP an sich falsch war, sondern weil die EU keine Transparenz über die Verhandlungen zu ließ. Was die Bürger zurecht auf die Barrikaden brachte. Fehlinformationen über Schiedsgerichte und Chlorhühnchen wurden genutzt um die Leute zu mobilisieren, waren aber in der Sache falsch. Leider sah die EU ihren Fehler nicht ein und legte beleidigt alles auf Eis, anstelle die Streitthemen sachlich zu diskutieren. Wäre nähmlich danach TTIP erfolgreich verhandelt worden gäbe es keine Zölle mehr und Trump hätte keine Möglichkeit die EU wie aktuell unter Druck zusetzen. Wie man bei der NAFTA sieht gestaltet sich nämlich ein „Nachverhandeln“ als schwierig und wird aktuell unter den Teppich gekehrt.

  2. Ist auf jeden Fall eine interessante Situation, vor allem wenn man bedenkt, dass der amerikanische Stahl im Vergleich zum chinesischen und europäischen Stahl eine schlechtere Qualität hat :p

    • Woher kommt diese Aussage vom schlechten Stahl? Das ist keine Frucht die schlecht werden kann.
      Es gibt verschiedene Stahlarten, diese unterscheiden sich zudem in Sorte und Güte. Die USA kann die gleichen Stähle liefern und herstellen wie die EU, Südamerika, Indien oder China. Entscheidend ist eher wer welche Arten in welcher Menge in welcher Zeit liefern kann.
      Aktuell überschwemmt China den Weltmarkt wegen Überkapazitäten. Das ist gewollt weil China, Indien auf Abstand halten und der EU Marktanteile streitig machen will. Die USA kaufen nur begrenzt Stahl aus China, weil darauf bereits Schutzzölle erhoben werden. Das hat die EU ausgenutzt, was dem Trump(eltier) nicht passt. Weswegen er jetzt die Zölle auf EU-Stähle erweitert. Klingt komisch, aber ökologisch macht es Sinn (kurze Transportwege, Einfluss auf die Sauberkeit der Herstellung), ökonomisch ist es sinnfrei (Kosten steigen für Verbraucher, trotz lokaler Produktion).

      • In den amerikanischen stahllagerstätten ist wesentlich weniger Eisen drinne. Die schlechte Qualität kommt zudem daher das der rostanteil Vergleichsweise hoch ist. Das ganze hat mit den chemischen Elementen zu tun die zu Eisen und Stahl verarbeitet werden. Aus geologischen Gründen sind die stahlmoleküle vor allem in China und auch in Europa höherwertig als zb in den usa

    • Es gibt kein „schlechten“ stahl, nur verschiedene Eisenbegleiter.
      Will ich ein Automatensstahl der spanbrüchig ist, wird der schwefel anteil erhöht.
      möchte ich ein zähen, festen, wird z.b. Nickel erhöht.
      Die legierungen im Edelstahlbereich sind teilweise im 0.00er bereich genau.

      Stahl ist absolut keine „das reicht schon so“ produktion.

      warscheinlich geht das gerücht davon aus das die amis für ihre Produkte „billigeren“ stahl verwenden.

  3. leider hat die EU viel höhere zölle auf US waren als die US auf unsere … teilweise 2 % zu 10 %. Von daher ist es durchaus gerechtfertigt das die USA eine gleichbehandlung fordern. Es gab da mal von den öffentlich rechtlichen eine gute grafik die ich leide rnicht gefunden habe, deshalb alternativ dieser artikel.

    siehe hierzu: https://www.focus.de/finanzen/experten/drohender-handelskrieg-zoelle-senken-waere-fuer-die-eu-die-richtige-reaktion-auf-trumps-drohungen_id_8573125.html

  4. Das Problem liegt durchaus auch an der deutschen Politik, die mal wieder das Eine sagt und das Andere tut. Die EU und vor allem Frankreich sind durchaus bereit einen härteren Ton gegenüber Trump anzustimmen aber Deutschland drückt hier bewusst auf die Bremse. Wie eigentlich in so viele EU fragen. Unsere Politiker müssen an jeder Ecke betonen wie wichtig die EU ist und warum wir sie so sehr brauchen naja nur tun wir wie so oft das Gegenteil. Egal ob in der Währungspolitik oder der Asylkriese… deutsche Alleingänge so weit das Auge reicht.
    Das Problem ist auch das unsere Regierung einfach nicht weiß wie man mit Trump richtig umgeht. Dauernd alles wegmerkeln und betonen das man jetzt ruhig und besonnen überlegen muss hilft bei diesem Mann nicht da er nicht rational denkt.
    Warum kommt Frankreichs Präsident Macron so viel besser mit Ihm aus ? weil er in der Lage ist Trumps Sprache zu sprechen, Symbolische Stärke. Einfach mal den US-Präsidenten einladen wenn man „zufällig“ eine dicke Militärparade abhält und siehe da er ist dein Freund, zumindest auf persönlicher Ebene.
    Mann erkennt doch klar das Trump Menschen die stark und selbstsicher Auftreten (Putin,Kim) deutlich mehr Respekt zollt als irgendwelchen kühlen, besonnenen Persönlichkeiten.
    Das soll nicht heißen das wir jetzt unsere Ideale und Ziele über Bord werfen müssen aber wir müssen eben lernen wie man mit einer solchen Person verhandelt.
    Leider macht unsere Regierung das Gegenteil. Beschwichtigen, Nachgeben und vor allem wiedermal die europäischen Partner verprellen.

    • Wo genau hat Macron denn mehr Erfolg bei Trump gehabt? Macron ist mit seinen Anliegen bei Trump gescheitert, genau wie Merkel auch. Das betrifft die Zölle, das Paris-Abkommen und den Iran-Deal.

    • Das Trump irrational handelt, würde ich nicht sagen. Der handelt ziemlich rational, wenn man seinen Hintergrund anschaut: Er ist kein Politiker, sondern Geschäftsmann. Ihm geht es nicht darum, dass seine Ideen direkt übernommen werden. Das ist quasi nur der „erste Preis“, den er eigentlich gar nicht erreichen will. Er baut Druck auf, um einen Kompromiss zu erreichen und dieser Kompromiss wird auch vermutlich sein eigentliches Ziel gewesen sein. Der Mann verwandelt einfach Politik in ein Geschäft und da unsere Politiker zu großen Teilen nahezu keine Wirtschaftserfahrung besitzen und oftmals nur ausgebildete Rhetoriker können die mit dieser Form der Verhandlungen nichts anfangen.

      Bei all dem Amerika-Bashing muss man aber auch dazu sagen: Wirtschaftlich gesehen, ist in meinen Augen China eine viel größere Gefahr, da die uns unsere Kernkompetenzen aufkaufen und das Wissen zu sich bringen, während wir große Beschränkungen bei ihnen im Land haben.

    • Selten soviel Text mit sowenig Aussagekraft gelesen und noch dazu nicht mal auf das Thema bezogen.

      Mal ganz davon ab macht unsere Regierung etwas in diesem Bezug, nämlich einfach den Handel mit anderen Partnern vorantreiben, aber sowas wird natürlich neben dem ganzen Regierungsgebashe gerne übersehen.
      Was nicht heißen soll, dass alles super ist was die aktuell so verzapfen.

  5. Würden die Europäer geschlossen Antworten, hätte Trum mit seinem Tobsuchtentscheidungen schlicht keine Chancen. Europa hat durchaus auch andere Partner. Z.b wenn man die Weltkarte mal gen Osten bisschen stärker beleuchtet. Die USA hat deutlich weniger Optionen.

    Da aber unsere EU Clowns sich nie einigen können und jeder lieber sein eigenes Ding dreht (Will ja wiedergewählt werden) Oder Angst vor Konsequenzen haben, hat Trump leichtest Spiel

    • Viele dieser Alleingänge kommen daher, dass sich andere Länder es sich nicht leisten können oder wollen.

      Und Mal ehrlich, nur in Deutschland kann man sich solche Sachen erlauben, einfach weil zu viele Wähler eh wieder den gleichen Verein wieder wählen. Die USA haben es ja gut, maximal 8 Jahre muss man sich über den Oberindianer aufregen.
      Und so lange Erdogan den Rückhalt seine Volkes hat, wieso auch immer die ihn behalten müssen oder wollen…, Dann ist dies halt leider so. Sturz einer Regierung von aussen geht halt nicht ohne weiteres, zum Glück!

        • Die auch sehr gut funktioniert haben und lange nachwirkten?

          Und nein ein: wir erledigen den Diktator x damit eine Glaubensregierung y an die Macht kommt und noch mehr Unruhen und Terror haben würde ich da nicht wirklich dazu zählen.

  6. Der eigentlich richtige Weg ist, welcher auch von fast allen Wirtschatfsweisen in Deutschland bestätigt wird, unsere Zölle nicht zu erhöhen sondern im Gegenteil drastisch zu senken. Da nur das das richtige Signal senden würde. Eine harte Antwort ist nicht immer das klügste.

  7. Niemand kann einen Handelskrieg gewinnen, das ist ja der Clue. Weniger Wohlstand für alle, wenn es dann mal eskaliert.

  8. Die Bundesregierung und Europa sind selbst schuld. Die eigenen Zölle mal auf das Amerikanische Niveau senken und schon wird es keine Strafzölle mehr geben.

  9. Bush hat das probiert und die europäische Antwort kostete die USA richtig.
    Sogar Obama hat das probiert und er bekam auf die Finger.
    Diese Witzfigur wird sich ein blutiges Toupet holen, seine wählerschaft die Konsequenzen tragen und bei den Midterms im November wird es dann richtig lustig.

  10. Ich glaube nicht, dass die EU sich traut da ernsthaft gegenzuhalten. Wir lassen uns einfach kaputt machen. Und im besten Fall suchen wir uns neue Freunde im Osten

  11. Am Ende könnte der Rechtsruck in der EU uns nachhaltig Schaden, da die Länder innerhalb der EU ihre eigenen Ziele verfolgen und sich nicht geschlossen gegen die Maßnahmen der USA wehrt.

    Ich bin mir sicher, dass eine EU deren Mitglieder alle die selben Interessen verfolgen hier den USA die Stirn bieten kann. Würde man sich zusätzlich noch China ins Boot holen könnte Trumps Alleingang ganz schnell nach hinten los gehen.

    Am Ende gibt es ein EU-Mitglied, dass glaubt für sich alleine einen besseren Deal mit den USA herausschlagen zu können und das wirkt sich negativ auf den Rest aus.

  12. Das selbe macht die EU seit vielen Jahren mit China.. Man muss das ja nich gleich persönlich nehmen hier in Europa. Würde man das beispielsweise mit Fliesen nicht so handhaben, gäbe es keine deutsche Fliesenherstellung mehr.

  13. Man verhängt keine Strafzölle unter Verbündeten, Punkt. Ist nur einer von vielen Schritten, in denen die USA die Illusion aufgeben, sich mit Europa in einer gleichberechtigten Partnerschaft zu befinden. Dementsprechend hart kann, darf und muss die EU antworten. Ich persönliche hoffe darauf, dass es der Beginn einer Emanzipation von den USA ist. Europa braucht sicherlich keine Führung von einem fehlgeschlagenem Staat.

    Daneben kann man Heiko Maas Gedankengang nur zustimmen: Trump rechtfertigt diesen Schritt mit „nationalen Sicherheitsinteressen“. Wisst ihr, wer noch so (wenn auch mit anderen Worten) argumentiert? Ein gewisser Herr Erdogan…

    • Glaubst du echt an das was du von dir gibst?
      Welcher Zoll ist denn kein Strafzoll? Die der EU den USA gegenüber? Oder denen China gegenüber? Ach wait.. sind die nicht Verbündete? EU und USA waren noch nie gleichberechtigt.
      Letztendlich tun uns die USA Alu Zölle nicht weh.. aber die Zölle die die EU auf Endverbraucherprodukte aufschlägt (jeans, whiskey etc) die werden wir in der EU spüren, weil wir (Nutzer) den Aufpreis zahlen werden. Und selbst wenn Trump Zölle auf Autos angleichen will.. d.h die in den USA erhöht weil die dort noch geringer sind, würden die Autos dort immer noch günstiger sein als bei uns, und das obwohl dort das Lohnniveau höher ist. Wir subventionieren leider sehr viel mehr als man glaubt mit unseren Preisen.

      • Plan: Ich erkläre dir jetzt, warum ich die Strafzölle der USA in dieser Form für nicht tragbar halte bzw. die Reaktion der EU für richtig. Danach steht es jedem frei, mich argumentativ zu widerlegen. Ich verspreche auch, dass ich auf jede nicht-polemische Reaktion ernsthaft antworten werde bzw. sachlich darauf reagiere. Wäre nicht das erste Mal, dass ich hier eine neue Sicht lerne, die ich bisher noch gar nicht betrachtet habe.

        Ich weiß, auch wenn nicht im Detail, dass die US-„Straf“zölle nicht ganz unberechtigt sind. Selbst wenn wir mal das Gejammer der Amerikaner über zu hohe europäische Qualität und Verbraucherschutz beiseite schieben. Dennoch halte ich das Vorgehen der USA bzw. Trumps für nicht akzeptabel.
        Es gab, zumindest nach meinem Empfinden, keinen Handlungsansatz. Trump kam nicht um die Ecke mit der Erklärung, „da und da hapert es, da müssen wir mal drüber sprechen“. Sondern es ging los mit „zack, Strafzölle!“ und erst im Nachsatz „außer ihr macht xyz“.
        So geht man nicht mit Verbündeten um. Trumps Motivation ist klar, dieses Jahr wird der Kongress gewählt, das FBI sitzt ihm im Nacken, Präsident-sein ist gar nicht so einfach, wie er sich das gedacht hat und die dämliche Europäer wollen nichtmal bei seinem schönen Iran-Ablenkungsmanöver mitspielen. Aber die EU ist ein denkbar schlechter Aggressionsdummy, denn auch hier sitzen Regierungen, die sich vor ihren Völkern rechtfertigen müssen und die dabei nicht so unangreifbar sind wie Putin oder Xi(?) in China. Wenn Trump auf den Tisch haut und sagt „Strafzölle, sonst!“ können unsere hiesigen Politiker nicht einfach den Schwanz einziehen und „ja Gebieter“ antworten. Das ist doch Wasser auf die Mühlen aller Anti-EU-Kräfte, egal aus welchem Lager. Also muss die EU mit gleicher Härte zurückschlagen und Geschlossenheit demonstrieren.
        Hätte man das mit wenig Tammtamm im stillen Kämmerlein ausdiskutiert, wahrscheinlich wäre nichtmal irgendwem aufgefallen, dass an den Zollschrauben gedreht wurde. Nur hätte Trump sich dann auch nicht kolossal dafür feiern lassen können und das geht ja mal gar nicht.

        Dieser Umgang unter „Verbündeten“ (ich sprach nicht umsonst von Illusion) geht einfach nicht. Vielleicht ist Trump im Recht, vielleicht ist die Reaktion der EU der falsche Weg, aber ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass die EU nur das nächste Bauernopfer in der langen Reihe von Trump’schen Bauernopfern ist, weil bei ihm Zuhause mal wieder der Baum brennt.
        Nur eine Sache möchte ich unterstreichen: Ich gehe nicht davon, dass die EU „die Guten“ sind. Es ist Weltpolitik, es gibt keine Guten.

        • Spekulative Verschwörungstheorie:
          Alles Absprache der EU mit Trump, Trump will sich profilieren und die EU braucht durch den Brexit mehr Einnahmen, da EU-Zölle eine direkte Finanzierungsquelle der EU sind(zölle gehören zum EU haushalt), will die EU die Zölle erhöhen.

    • Naja man kann Erdogan nicht mit Trump vergleichen. Erdogan denkt das nidriegere Zinsen die Inflation stoppen. Da wird den Ökonomen Angst und Bange. Trump kann wenigstens wirtschaftliche Grundkenntnisse vorweisen.

    • Da spuckt er wieder ganz große Töne. Im Leben vermutlich noch keinen Cent selbst verdient, aber hier immer der große Wirtschafts und Politik Experte 🙂

      • Lückenlose, fehlerfreie inhaltliche Argumentation. Hat mich restlos überzeugt. Wirtschaft ist übrigens tatsächlich nicht mein stärkstes Gebiet, was teilweise wohl auch daran liegt, weil mir für das funktionieren mancher Konzepte die Fantasie fehlt.

        • „weil mir für das funktionieren mancher Konzepte die Fantasie fehlt.“

          Oder einfach die mathematischen Kenntnisse. Da treten bisweilen nämlich äusserst unintuitive, aber trotzdem wahre, Begebenheiten zu Tage 😉

          • Was haben die ganzen Experten der Welt denn gebracht? Der Erde geht es so schlecht wie noch nie und zu gleich gibt es mehr Experten als je mal zu vor?

            Zufall!?!?

      • Die Welt wäre so still, wenn alle nur nach solch einer Methode was reden dürften wenn sie aus eigener Erfahrung sprechen würden.

        Gut gibt einige bei denen man sich das wünschen würde, aber gibt ja auch genug die gleich reden und irgendwann Mal selbst denken.

        Markus, Björn, Thomas, alle der selbe?

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here