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Mesut Özil und Ilkay Gündogan werden von den eigenen Fans ausgepfiffen. Vor allem Gündogan setzen die Unmutsäußerungen zu. Kann er so bei der WM überhaupt bestehen?

Mein Gott Walter, was daraus wieder gemacht wird. Mir geht dieses Thema schon wieder so auf den Sack. Und wie immer gibt es nur die beiden Extreme: Die Wutbürger und „braunen Brüder“ wollen Özil und Gündogan natürlich sofort aus der DFB-Elf werfen. Für sie ist die Sache ein gefundenes Fressen: Hier wird natürlich voll in die „Integrationskerbe“ geschlagen. Das andere Extrem sind mal wieder die SJW (oder wie man sie auch immer nennen will), die die Pfiffe gegen Özil und Gündogan als Rassismus abstempeln wollen:

Ilkay Gündogan wird ausgepfiffen, Mesut Özil macht sich rar. Doch die Vorwürfe gegen die beiden Spieler sind scheinheilig. Der Kern des würdelosen Spektakels ist Rassismus.

(Quelle: Spiegel.de)

Die Presse wiederum nutzt die Gelegenheit, das Pre-WM-Sommerloch zu füllen und schlachtet die Sache natürlich in aller Tiefe aus. Wenn ich so einen Bullshit lese, wird mir ebenfalls schlecht…

Die Foto-Affäre mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan überschattet die sportliche Vorbereitung auf die WM. Das Dauerthema färbt inzwischen deutlich auf die Leistung der Mannschaft und die Stimmung der DFB-Verantwortlichen ab.

Ja klar, die DFB-Elf spielt schlecht, weil Özil und Gündogan sich mit dem türkischen Präsidenten haben fotografieren lassen. Und was war vor der letzten WM, als die deutsche Mannschaft auch schwache Vorbereitungsspiele absolviert hat? Ist man da mit einer Zeitmaschine in die Zukunft gereist, hat damals schon um das Erdogan-Treffen gewusst und deshalb so mies gespielt? Lächerlich…

Irgendwie ist dieses ganze Thema mal wieder ein perfektes Beispiel dafür, was aktuell in unserer Gesellschaft falsch läuft: Gefühlt wird aus „jeder Mücke ein Elefant gemacht“. Wenn man nichts hat, worüber man sich echauffieren kann, ist man unzufrieden, und es muss schnell etwas gefunden werden. Es geht nur noch um Negativität und Extreme. Als hätten wir keine größeres Sorgen, als so ein verkacktes Foto…

Am Ende sind eigentlich nur zwei Szenarien möglich:
1. Wir scheiden zu früh aus und alle Hater werden sich bestätigt fühlen und in Özil und Gündogan ihre Sündenböcke finden.
2. Wir spielen ein tolles Turnier, einer von Beiden schießt ein wichtiges Tor und alle werden das Erdogan-Foto ganz schnell vergessen haben und den Beiden wieder zujubeln.

Wie seht Ihr die ganze Sache?

Quelle: Sport1.de


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18 KOMMENTARE

  1. Wenn man kritisiert, dass sich zwei deutsche Nationalspieler von einem Despoten vor den Karren spannen lassen, um Wahlwerbung für ihn zu machen, wird man also im rechten Lager verordnet. Das ist absurd.

    Vor allem beschämend, dass es sich dabei um zwei Fußballmillionäre handelt, die es sich in England gut gehen lassen und von den Sorgen in der Türkei weit weg sind.
    Wenn die beiden sich mit der Türkei noch stark verbunden fühlen und sich dort für Freiheit und Demokratie einsetzen würden, wäre das doch wunderbar. Finde es auch falsch den beiden fehlende Integration vorzuwerfen. Die beiden sind einfach hirnlos und verstehen nicht, dass mit ihrem privilegierten Leben auch etwas Verantwortung verbunden ist.

    Für die Nationalmannschaft sehe ich auf jeden Fall ein Problem, weil man sieht, dass sie dadurch verunsichert ist. Spieler haben auch früher immer betont wie wichtig es ist die Unterstützung daheim mitzubekommen. Das gibt gerade bei einem Turnier auch noch mal extra Schwung. Durch ihr dämliches Verhalten, auch nach den Fotos, unterminieren die beiden das. Özil duckt sich ja völlig weg.

    Man kann nur hoffe, dass die WM in Russland weit weg genug ist und es bald wieder andere Themen gibt, sonst haben die beiden nicht nur sich selbst geschadet, sondern auch der Nationalmannschaft.

  2. Warum sind die Menschen die etwas kritisieren direkt immer Wutbürger und irgendwelches rechtes Gelumpe oder sowas?^^
    Wenn die beiden so doof sind müssen sie halt mal ne Weile das ertragen nun,spätestens nachm ersten Spiel isses eh vorbei mit dem Thema

  3. Lieber sehe ich Deutschland in der Vorrunde rausfliegen, als dass ich hoffe, das Özil oder Gündo ein Tor machen und wir so in die KO Phase komme.
    Wenn ich Trainer wäre, hätte ich die aus dem Team geschmissen. Für mich spielen die eh nur bei Deutschland, weil die Mannschaft stärker ist als die der Türken. Die werden sicherlich auch nicht bei der Hymne mitsingen, was ich auch sehr wichtig finde.

    • Achso und warum ist das Singen wichtig? Wir haben fucking 2018, warum sollte mich sowas triviales wie Hymne singen noch jucken? Ich bin deutscher und würde niemals mit singen, weil ich sowas einfach auch Quatsch finde. Und sowas ist doch genau das was die Meinungsfreiheit und als Recht einräumt, aber nein, natürlich müssen die mit Singen, sonst ist doch die Integration fehlgeschlagen. wth.

    • Ungeachtet des Fehlverhaltens von den beiden muss ich bei dem Argument mit der Hymne immer schmunzeln. Man sollte sich vielleicht mal ein Video der WM1990 anschauen und sehen wieviele von unseren damaligen „Ur-Deutschen“ Spielern die Hymne mitgesungen haben.

  4. Die beiden hätten alles einfach mit dem Satz beenden können:“Wir lehnen die Autokratischen Tendenzen des Herrn Erdogan voll und ganz ab und und entschuldigen uns das wir uns für seine Zwecke haben Instrumentalisieren lassen sorry.“ und der Drops wäre gelutscht gewesen statdessen versucht man sich halbherzig(Statment,Steinmeiertreffen) herauszuwieseln und ist verdutzt das viele das merken und Konsequenzen ziehen(Pfeiffen). Schon eigenartig das nicht alle heiter Klatschen und jubeln ist doch WM….

  5. Das Foto ansich finde ich nicht schlimm. Erdogan ist Fan, ist ja ok, kann auch Müller mit Gauland machen.

    Allerdings diese mein Präsident Aussage.

    • Nur wenn sich nun ein Nationalspieler mit einem von der AFD hinstellen würde für ein Foto und drunter schreiben würde sowas wie: Die AFD ist die Zukunft und ich freue mich ein Teil davon zu sein….der Spieler wäre jetzt schon auf Heimaturlaub.
      So ist das,das wäre dann wieder diese Doppelmoral sobald irgendwie die 3 Buchstaben dieser Partei im Spiel sind^^

  6. Wenn man nichts hat, worüber man sich echauffieren kann, ist man unzufrieden,

    So und nicht mehr,damit fasst du das ganze Zeug gut zusammen.
    Aber werden ja wieder bestimmt genug Kommentare kommen, die die Bilder von den beiden in den Vergleich bringen mit strafrechtlich verbotenen Symbolen wie dem.gruß, Hakenkreuz und allem was da dazu gehört.

    Fakt ist aber halt auch, dass im Profifußball die Leistungsdichte inzwischen entsprechend ist wo vieles im Kopf passiert, aber wir werden auch bestimmt staatlich geschulten verwöhner dabei haben, aka Psychologen.

  7. Ich finde die Aktion mit Erdogan war eine extrem dumme Aktion der beiden. Auch wenn ich vermute, dass sie, zum einen die Wirkung des Treffens, und zum anderen die Ausschlachtung von Seiten Erdogans unterschätzt haben. Hinzu kommt noch, dass beide Verwandte in der Türkei haben, die ihn möglicherweise sogar gewählt haben, und die Sache ganz anders darstellen könnten, als es bei uns in Deutschland der Fall ist. Hinzu kommt noch, dass ich den wenigsten Fußballern ein ausgeprägtes Verständniss für Politik zutraue.
    Fakt ist jedoch, dass wir hier in Deutschland freie Meinungsäußerung haben, die beiden also aus dem Kader zu schmeißen, wäre völlig überzogen, denn sooo böse ist Erdogan nun auch wieder nicht. Anders würde ich die Sache beispielsweise sehen, wenn die gleiche Aktion mit Kim passiert wäre. Meinungsäußerung bedeutet jedoch auch, dass man mit der Meinung eines anderen nicht einverstanden sein darf, und dies auch kundtuen kann. Beispielsweise durch Auspeifen, zumal das treffen auch noch nicht sehr lange her ist.
    Ich schätze mal, die ganze Sache ist spätestens nach der WM wieder vergessen.

  8. Zum Sommerloch muss ich dir Recht geben. Zur Zeit wird wirklich jeder Fliegenschiss auf höchster Stufe warmgekocht. Wenn ich schon sehe, dass über Boris Becker und Oliver Pocher berichtet wird, hab ich schon keinen Bock mehr weiter zu lesen.

    Ich denke das Foto zeigt einfach ganz deutlich, warum die beiden Fußballer sind und außer Kopfbälle, verarbeiten die wenig mit dem Oberstübchen.

  9. Die beiden sind es doch selber Schuld. Es muss beiden klar gewesen sein was passieren würde und wenn es ihnen nicht klar war dann sind sie A) wirklich dumm und haben B) Scheiß Berater.

    Ich bin generell kein großer Fan davon Spieler des eigenen Teams auszupfeifen aber nachvollziehen kann ich es dennoch. Gündogan hat wenigstens noch die Eier sich der Sache zu stellen. Özil auf der anderen Seite sagt natürlich wieder mal nichts…

  10. Was würde auf der anderen Seite passieren? Ich meine, wenn sich ein Biodeutscher Nationalspieler z.B. mit Hakenkreuzbinde ablichten lassen würde. Wäre die Sache dann auch erledigt, wenn man sich danach dann durch Oliver Bierhoff inzeniert mit dem Grundgesetz fotografieren lässt?
    Gündogan macht irgendwie noch eine gute Figur in der ganzen Szene, aber wie sich Bierhoff und Özil hier präsentiren ist arm. So etwas lassen sich Fans halt nicht gefallen.
    Wenn ich überlege, was für einen Shitstorm ein Timo Werner abbekommen hat, wegen einer Schwalbe. Aber das war dann bestimmt auch Rassismus.

  11. Hätte ein Thomas Müller Donald Trump umarmt, würden ihn dieselben Leute an die Wand nageln, die jetzt Rassismus schreien. Soviel zu der abgewetzten Keule.

    Die beiden haben einen deutschen Pass, sind damit Deutsche und spielen für die deutsche Nationalmannschaft. Soviel zu dem Thema.

    Es ist eine völlig von Pass und Ethnie abgekoppelte Frage, wie es sich auswirkt bzw. auswirken sollte, einem Despoten wie Erdogan den Hintern zu küssen. Diese Frage muss unabhängig davon beantwortet werden, ob die Herren Özil, Gündogan, Müller, Meier oder Schmidt heißen. Da muss sich jeder selber fragen, welchen Stellenwert politische Meinungen im Sport haben. Wäre Björn Höcke ein genialer Mittelstürmer ala Gerd Müller, wäre Pierre Vogel (das ist der deutsche Gingermoslem) ein toller Linksaußen, sollten die für die deutsche Nationalelf spielen?

    Ich weiß nicht, wo ich die Grenze ziehen soll. Jogi hat sie jenseits eines Erdoganfotos gezogen, und so ist es nunmal. Mir persönlich ist jeder Spieler unsympathisch, der die Nationalhymne nicht mitsingt, aber das disqualifiziert ihn nicht zum Fußballspielen. Sport ist Sport, Politik ist Politik.

    • Trump mit Erdogan zu vergleichen ist auch sehr gewagt.

      Erdogan steht alles gegen das Deutschland steht, Trump ist einfach ein Vollkoffer.

      • Es würde ein kontroverser Politiker genügen,

        Ka wer, trifft sich mit einem der Spinner in der Afd da gibt es ja durchaus ne ordentliche Auswahl. Es fallen die Sätze „Ihr politisches Engagement bewundere ich, die Ansichten, welche sie aktuell in der Europapolitik und in der Flüchtlingspolitik betreiben geben mir eine Option, welche mir davor verwehrt wurde.“

        Würde der Spieler weiterhin im Kader bleiben? Kein Nazi zeug, odersonst irgendwas illegales, einfach nur die Zustimmung zu der in Dtl aktuell radikalsten rechten politischen Option.
        Diese internationalen Wettkämpfe haben eine politische Dimension, das ist eben nicht nur Sport.
        Ich war damals für den Rauswurf der beiden und bin es noch immmer. Das sind gute Sportler, aber als Botschafter in einer Nationalelf halt Pfeifen.

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