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Zuerst war es nur ein Tweet, aus dem viele nicht ganz schlau wurden. Nun ist es offiziell: Wenn die Aktionäre zustimmen, will Tesla-Chef Elon Musk den Elektroauto-Hersteller von der Börse nehmen. Eine Fusion mit SpaceX, über die manche spekuliert hatten, soll es aber nicht geben.

Was ich gelesen habe, ist die Rede davon, dass Musk den Aktionären die Wahl lassen wie, sich entweder für ihre Aktien auszahlen zu lassen und in einen neugegründeten Fond einzusteigen, um auch weiterhin Mitinhaber bei Tesla zu bleiben. Anscheinend hat sich Musk zu diesem Schritt entschieden, weil der Staatsfonds von Saudi-Arabien bei Tesla eingestiegen ist. Aber warum er nun unbedingt Tesla von der Börse nehmen will, ist mir persönlich nicht ganz klar. Welchen Nachteil hat die Börse gegenüber einem Fond? Kann mir das einer erklären?

Quelle: Wired.de


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17 KOMMENTARE

  1. Ich habe in dem Zusammenhang noch die ehemaligen Chef von Porsche im Ohr, der sagte: was soll ich mit Porsche im DAX? Alle 3 Monate muss ich meine Zahlen offen legen und mir für Langzeitinvestitionen Haue abholen, weil sie (noch) kein Geld abwerfen.
    Außerdem sehen meinen Konkurrenten ebenfalls meine Zahlen und ich habe andere öffentlichen Informationspflichten. Ohne Mitgliedschaft im DAX habe ich das (auch als AG?) nur alle 12 Monate.

    Ich denke, bei Tesla sind es ähnliche Gründe, die zu dieser Entscheidung führen.

    • Naja, Porsche ist da ja auch jetzt nicht gerade das ideale Beispiel.

      Die haben ja zum einen ihre stimmberechtigten Aktien und dann ihre Vorzugsaktien ohne Stimmrecht aber dafür mit mehr Dividende.

      Auf die Art kannst dir ja schön Gelder von Aktienmarkt holen ohne was an der Mitbestimmung zu verlieren. Trotzdem hat es nix geholfen bei dem Versuch VW zu übernehmen 😉 .

      Die Publikation Pflicht hast glaub ich bei allen Kapitalunternehmen. Selbst eine ltd. Muss dies, in der Theorie, regelmäßig machen im Rahmen der steuerrechtlichen Vorgaben nach uk Recht, dafür war dies früher so, als das gerade so ins Laufen kam

  2. Nun, es gibt Kritiker und Befürworter. Ich empfinde dieses Thema als schwierig. Nicht auf Grund von Tatsachen oder Fakten, sondern auf Gründen der Emotionalität. Ich nehme es vorweg: Ich als außenstehender, halte diese Entscheidung für richtig. Warum eigentlich?

    Musk ist für mich nicht der Messias der immer alles richtig macht, den er für ganz viele andere Menschen darstellt. Aber diese Entscheidung macht ihn für mich in Bezug auf seine Business Philosophie und der Ziele die er mit Tesla hat, äußerst glaubwürdig. Diese Maßnahme dient dem Schutz des Projektes und des Unternehmens. Andere Kommentare haben bereits ein paar Kernpunkte dargestellt.

    – Beendigung der Wetten gegen das Unternehmen
    – Gleichzeitiges ficken derjenigen die gegen Tesla wetten, da diese Leute recht viel Geld verlieren. #Revanche welche ich ihm in diesem Bezug zutraue weil er sich schon lange kritisch zu diesen Wetten und der Volatilität des Kurses der ja Einfluss auf die finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens hat.
    – Vereinfachung der Kapitalisierung des Unternehmens im Sinne des Unternehmens. #ManTrautNichtJedemGaulMitOffenemMaul

    Die meisten deutschsprachigen Artikel die ich gefunden habe, geben zwar einige Fakten korrekt wieder, sind aber in einem O-Ton ala „Wir haben es euch ja gesagt“ verfasst, der verräterisch ist.

    Hier ein Artikel der gut beschreibt warum der Buyout Sinn ergibt der nicht diesem O-Ton folgt: https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/tesla-warum-der-rueckzug-von-der-boerse-sinn-ergibt/22889582.html

    Wie gesagt, er handelt richtig und macht sich damit erneut nicht unbedingt Freunde. Auf diese Freunde, kann er aber verzichten. Das ist die erste Aktion von Musk die mir wirklich imponiert. Wegen der menschlichen Komponente die dem inne wohnt. Das ist keine Marketing. Vieles was man zuvor von ihm wargenommen hat war es allerdings schon.

  3. Die Börsenaufsichtsbehörde ermittelt nun auch aktuell wegen Marktmanipulation. Dafür sind schon Leute in den Knast gewandert.
    Denn solch eine Infa hätte zuerst als Pflichtmitteilung an die Börse gehen müssen bevor sowas auf Twitter publiziert wird.

  4. Wer an der Börse notiert ist, hat Aktionäre, die neben einer guten Dividende vor allem einen ordentlichen – steigenden – Börsenkurs erwarten. Die Idee hinter dem Unternehmen ist dabei zweitranging. Der Aufsichtsrat muss die Interessen der Aktionäre wahren – und macht dann Druck, wenn es durch Negativmeldungen zu Kursschwankungen kommt. Wird man nicht mehr an der Börse gehandelt, kann man immer noch Aktionäre haben. Für die muss man dann aber nur noch für eine akzeptable Dividende sorgen. Ansonsten ist es viel entspannter. Gerade für so einen Typen wie Musk ist das eine wesentlich entspanntere Basis. Auf den Börsenkurs kann sich jeder Scheiß auswirken – die Probleme bei der Produktion, die Strafzölle, die Rückabwicklung der Förderung in Deutschland,… Musk kann so viel entspannter sein Ding durchziehen. Gefühlt ist Tesla in einer Phase, wo das der richtige Weg ist, um seine finale Stufe erreichen zu können. Dabei werden die Investoren helfen, die an die Firma glauben – alle, die nur auf den Quick Win aus sind, werden sich zurückziehen. Unterm Strich wohl eine vernünftige Entscheidung.

    • Na von ihrem eigenen Geld.
      Du verstehst scheinbar nicht, wie Aktien funktionieren..
      Musk alleine hält 21 Milliarden$ an Tesla. „Funding secured“ kann man das alleine schon nennen, da er sich ja nicht auszahlen wird, sondern seinen Fond weiterlaufen lässt.

      • Welches eigene Geld?
        Ich glaube du verstehst nicht wie Aktien funktionieren. Das Geld, mit dem Tesla arbeitet, stammt ausschließlich aus Aktienverkäufen, Krediten u.ä., da Tesla keinen Gewinn mach.

        Und mit Musks $21? Mrd in TESLA AKTIEN (privat) wird er wohl kaum die restlichen $80 Mrd. ausbezahlen können

    • Er scheint mit Saudi Arabien z.B. ein neuen Investor gefunden zu haben.

      Für mich klingt das so, als will er mit dem neuen Investor das Potenzial von Tesla bekräftigen. Das Abrücken von einer Aktiengesellschaft, könnte ebenfalls ein Mittel sein einerseits zu signalisieren: „Ich bin mir meiner Unternehmung sicher!“ andererseits den Club der „Tesla Dreamer“ als exklusiv zu vermarkten.

      Unterm Strich wird es neben dem Umsatz irgendwann Zeit Gewinne einzufahren, möchte man ernsthaft, langfristig an der Idee autonomer Energiesparautos festhalten. Ansonsten könnte Tesla früher oder später wie eine Blase platzen.

  5. 1. die Ankündigung treibt den Kurs nach oben
    2. alle die gegen Tesla wetten verlieren unglaublich viel geld
    3. weniger Berichte und auflagen
    4. der Mann weis einfach wie Marketing geht 🙂

    • 5. Eine Untersuchung der Börsenaufsicht wegen Kursmanipulation
      6. Beim Duschen darf der Mann die Seife nicht mehr fallen lassen

  6. Die Börse ist einfach gestrickt.
    Sie will alle 3 Monate gute Quartalszahlen haben mit noch mehr Gewinn und am besten hohen Dividenden für die Aktionäre. Wenn man das nicht erreicht sollten zumindest ein paar tausend Mitarbeiter gehen. Alles was über 3 Monate hinaus geht will man nicht hören und man muss sich sofort rechtfertigen warum man es nicht schneller schafft.
    Darauf hat Musk kein bock mehr.

    Ich finde den Schritt einfach nur konsequent. Tesla hat jetzt einfach die Leute los die entweder nur Shorten oder auf schnellen Gewinn aus sind. Er kann sich jetzt in Ruhe Investoren suchen die auch kein Problem haben mal ein paar Jahre zu warten.

    Btw Larry Page und Elon Musk sind best Boddy. Vlt steigt ja auch Google in Tesla ein?

  7. Gibt dazu auf Spiegel Online einen guten Bericht der das Warum ausführlich beleuchtet. Ihm geht es wohl hauptsächlich auf den Sack das die bösen Aktionäre wollen das er Gewinn macht und ganz fiese Gestalten sogar darauf wetten das der Tesla Aktien Kurs sinkt. Saudi Arabien wäre jetzt nicht an schnellen Gewinnen interessiert, die wollen falls die Öl Einnahmen zusammen brechen nur Alternative Einnahmen haben. Wenn Elektro Autos sich durchsetzen dürften die Ölpreise kollabieren und Tesla guten Gewinn abwerfen, ansonsten hat SA weiterhin sein Öl.

  8. Ich denke es es geht um die Entscheidungsfreiheit, er muss sich jetzt nicht mehr vor den Aktionären rechtfertigen und kann Entscheidungen schneller durch bekommen als sie erst den Aktionären genehmigen zu lassen.
    Das ist bestimmt der Grund.

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