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Dass das deutsche Schulsystem ein Dauerpatient ist, ist kein Geheimnis. Allerdings werden in der Regel nicht die Ursachen der Probleme behandelt, sondern nur die Symptome. In diesem Video sage ich, was meiner Meinung nach anders werden sollte.

Jedes Jahr lassen sich kompetente und weniger kompetente Menschen zum deutschen Schulsystem aus – spätestens, wenn wir mal wieder im Pisa-Test abstinken. Gefühlt betteln „alle“ nach einer großen Reform in der Bildung. Vorschläge und Ideen gibt es genug, wie beispielsweise dieses Video von MrWissen2Go beweißt. Ich als Lehrer finde viele dieser Vorschläge echt gut. Leider ist und bleibt die deutsche (Bildungs)Politik unflexibel und konservativ. Wenn etwas geändert wird, wirkt es oft eher wie ein „Flickenteppich“ als ein wirklich durchdachtes Konzept. Das Problem ist meiner Ansicht nach vor allem, dass Bildungspolitiker oft Leute sind, die eigentlich nach höheren Aufgaben in der Politik streben und das Amt nur übergangsweise ausüben (beispielsweise im Bund). Meist will man sich dann mit irgendwelchen Aktionen und teilweise durch „blinden Aktionismus“ profilieren. Wir Lehrer müssen das dann oft ausbaden. Ich für meinen Teil denke, dass es in Deutschland wirklich Zeit wird für eine große, übergreifende Bildungsreform.

Was denkt Ihr?


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7 KOMMENTARE

  1. Bin selbst kein Lehrer, aber ich sehe das anders. Je mehr herumgepfuscht wurde, je mehr das Niveau abgesenkt wurde, je mehr man den Kindern alles durchgehen lässt, umso schlechter wurde es. Man muss sich Konzepte überlegen, wie man Kinder wieder zur Leistung bereit und willig macht. Gern auch durch Abkehr der linken Ideologie dahin, dass alle Menschen gleich sind. Gerade Kinder aus den verschiedenen Elternhäusern sind unterschiedlich begabt. Leider wird alles zusammen gestopft, Behinderte dazu, Ausländer ohne Sprachkenntnisse mit herein. Wie soll da ein durchschnittlich begabtes Kind sich überdurchschnittlich gut entwickeln?

  2. Bevor man ein System abschafft, sollte man das vorhandene wenigstens mal vernünftig betreiben. Wenn es im aktuellen System keine Verbesserungsmöglichkeiten mehr gibt und eine Reform verspricht mehr zu leisten, dann kann man drüber nachdenken das zu machen.

    Solange es nicht genug Lehrer gibt und dieser Mangel von Quereinsteigern – was ja auch nur teilweise gelingt – gedeckt wird, kann sich auch nichts verbessern. Solange die Schulen keine moderne IT Ausstattung haben, die Heizungen nicht funktionieren, die Fenster kaputt sind, die Toiletten nicht akzeptabel sind. Solange Klassenräume verschimmeln und die Dachziegel runterkommen braucht sich keiner Gedanken darüber zu machen, ob wir nun die Bildung durch den Bund machen lassen sollten, oder ob es Ländersache werden sollte. All die aufgeführten Probleme sind dann nämlich nach wie vor noch da und belasten ein jedes System, was sich ausgedacht wird.

    Vielleicht bringen die Vorschläge von MrWissen was, vielleicht wäre das Deutsche Schulsystem nach diesen Reformen leistungsstärker als das gegenwärtige. Aber ich würde einen Wechsel erst dann als sinnvoll erachten, wenn das vorhandene als nahezu perfekt umgesetzt und ausgereizt gilt.

  3. Zu viele Köche (16 Bundesländer) verderben den Brei.

    Ich muss kein Experte sein um zu Wissen, dass die befristete Beschäftigung von Lehrern eine Schnapsidee ist.

    Unser Schulsystem ist der HSV unter den Schulsystemen auf der Welt. Man hält noch knapp die erste Liga aber wenn sich nicht bald was ändert dann droht der Abstieg.

    Da muss mal jemand mit einer großen Portion Fachkompetenz und einem Konzept ran für eine bundesweite Reform!

  4. Ein großes Problem ist meiner Meinung nach, dass das Bildungssystem Ländersache ist. Sprich 16 verschiedene Systeme und Niveaus. Der Punkt den du mit den Politikern ansprichst, ist auch ein großes Problem. Ein Paradebeispiel kommt dazu aus Bayern. Die Monika Hohlmeier. Als Fachminister sollte man schon Ahnung haben von der Materie, diese hatte die Frau absolut nicht. Auch war ihr Vertrauen in das Schulsystem unter ihrer Verantwortung so groß, dass sie ihre Kinder auf Privatschulen geschickt hat.
    Mein letzter Punkt, trifft mich persönlich. Die Befristung von Arbeitsverträgen. Ich sitze jeden August auf ALGII und darf hoffen und beten, dass ich einen Anschlussvertrag bekomme. Die motiviert auch nicht so richtig.

    • Ist schon gut, dass es 16 Länder gibt, so gibt es nicht alle 4 oder dann 5 Jahre im ganzen Land ne neue Schulpolitik.
      Der Spruch mit der Hohlmeier, ist leider hohl, gibt viele „Besserverdiener“, die ihre Kids auf eine Privatschule schicken, einfach weil die Klientel dort eine andere ist, nicht immer besser, aber anders^^
      Hab sowas im Bekanntenkreis erst erlebt, das Kind hat leider unter dieser Art von Privatschule gelitten, die Lehrer waren nicht fähig, da nutzt das beste „Schulsystem“ nichts.
      Gefühlt sind die Südländer Bayern, BW und Sachsen strenger und zielstrebiger im Unterricht, was ich in S-A und Niedersachsen aktuell erlebe, ist viel blabla aber bloß nicht Leistung, die Kinder sollen Spass haben… haben sie aber nicht weil sie sich langweilen, wenn sie was im Köpfchen haben und die anderen raffen es sowieso nicht.
      Fängt schon an mit der Art des Schreiben lernens, erstmal alle mit Bleistift, weil mit Füller kann man die ersten beiden Jahre noch nicht schreiben, da braucht man erst nen Füllerführerschein und schreibt dann weiter falsch mit Bleistift…
      Es wird nicht drauf geachtet wie der Füller gehalten wird, etc… Da nutzt das beste Schulsystem nichts, wenn die Lehrer nicht schauen was in der Klasse passiert. Haben Glück das unsere einige Leistungsstarke Freundinnen hat mit denen sie mit zieht und etwas Anreiz hat besser zu sein.
      Und noch schlimmer ist es doch,dass es erst ab 3te Klasse richtige Noten gibt ,da merkt man das die ersten beiden Jahre nur Larifari rumgesitze war, egal ob es bienchen oder was für andere Stempel gab, ne Note hat eine ganz andere Aussagekraft und Ansehen bei den Schülern…

    • In den Medien wird immer was von Lehrermangel gesprochen…. eine schande für Deutschland, Pädagogen werden behandelt wie Zeitarbeitskräfte.

      das schlimmste am Deutschen System ist die Teilung der Kinder nach der Grundschule Hauptschule, Realschule, Gymnasium.
      mann kann immer noch von der Hauptschule über verschiedene Bildungswege zum Abitur kommen aber es ist schwieriger und unnötig.
      finde es müssen alle Kinder bis zu 10 klasse gemeinsam lernen….. danach können die jugendliche selber einscheiden ob sie Abitur machen wollen und Studieren oder Ausbildung usw.

      in den meisten Ländern ist es auch so und Funktioniert super!!

      • Wie kann man nur die Kinder in die selbe Schule schicken wollen? Hast du dir mal den Unterricht in einer Hauptschule angeschaut? Wie willst du diese Schüler mit Gymnasiasten zusammen setzen? Der Niveau Unterschied am Gymnasium zwischen Leistungs- und Grundkurs ist schon gigantisch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die schlechten Schüler die guten ausbremsen.

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