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Das „Killerspiel“-Argument hängt noch immer wie eine Klette am Ruf von Computerspielen. Nun könnte es sogar dazu führen, dass E-Sport keine olympische Disziplin wird. Thomas Bach, Präsident des Olympischen Komitees erklärt, dass man keine Spiele aufnehmen möchte, welche Gewalt „bewerben“ oder „fördern“.

Wie immer die üblichen, vorgeschobenen Argumente. Man will „uns“ wohl schlicht und einfach nicht haben. Macht Euch nichts draus: Irgendwann werden selbst die alten Herren beim IOC erkennen, dass Olympia den eSport viel dringender braucht als andersrum. Wenn man mal ehrlich ist, interessiert sich doch jetzt schon kaum noch ein junger Mensch für die olympischen Spiele. Wer guckt das denn noch? Die Faszination vergangener Jahrzehnte hat das Event schon lange verloren. Frisches Blut könnte man hier ganz dringend gebrauchen. Spätestens in 1-2 Generationen werden sie auf Knien angerutscht kommen und um diese Verjüngungskur betteln.

Quelle: PCGames.de


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26 KOMMENTARE

  1. Lieber den E-Sport nicht zur Olympiade zulassen, sonst versucht man uns wie beim 100m Lauf oder wie bei der Tour de France für dumm zu verkaufen, im momentanen E Sport hat man ja noch die Hoffnung bei Onlineturnieren das sie sauber spielen, auch wenn man da des Öfteren eines Besseren belehrt worden ist.

  2. Ich frag mich immer, warum man so viel Wert darauf legt, absoluter Mainstream sein zu wollen. Ich seh für den Durchschnittszocker da irgendwie keine Vorteile. Beim Fussball wird ja immer auf die wachsende Kommerzialisierung geschimpft – und jetzt wünscht man sich dasselbe für Videospiele?

  3. Das mit der Gewalt ist natürlich unfug, dann müsste man auch sämtliche Formen von Kampfsport verbieten. Was ich mich eher frage, ist ob man das professionelle Videospielen tatsächlich als Sportform ansehen kann bzw. sollte.
    Versteht mich nicht falsch ich zocke selber viel und gerne, aber für mich gehört zu einem Sport die tatsächliche Bewegung jeglicher Art dazu. Nur weil man etwas viel, oder gezielt betreibt, wird es nicht unbedingt zum Sport. Sonst müssten wir auch Schach oder Skat zur Olympiade zulassen.

    • Das zu „zu wenig körperliche Bewegung“ Argument gegen Sport halte ich für ziemlich schwierig, weil es die Frage aufwirft wo man die Grenze zieht. Versuche es einfach mal selbst bei den folgenden Sportarten:
      Schach-ESport-Schießsport-Kneipensport(Dart/Snooker)-Motorsport-Kegeln/Bowling-Rückschlagspiele-andere Ballspiele-Ausdauer und Kraftsport

      Ausdauer und Kraftsport sind ganz klar der eine Pol und Schach der andere, in der Mitte wird es allerdings sehr unübersichtlich. Ist Schießsport mehr Bewegung als E Sport? Wenn ja, ist das Eingabemedium für den Schuss entscheidend? Sollte Counterstrike zugelassen werden wenn man mit einem Gewehrförmigen Controller abdrueckt statt mit der Maus? Ist Motorsport nicht auch nur die Bedienung von Technik und sind die wirkenden Fliehkräfte auf den Körper der entscheidende unterschied zum virtuellen Rennen?

      Eine Definition von Sport ist: “ das ausüben einer Tätigkeit mit bestimmten Regeln (Im Wettkampf) aus Lust an Bewegung und Spiel“. Daher sehe ich Schach oder Skat auch nicht als Sportarten an, da es nur auf Entscheidungen und nicht auf Bewegungen ankommt. Bei Sportarten wie Esport oder Schießsport oder Motorsport hingegen kommt es sowohl auf technisches Wissen, als auch auf eine gewisse Fingerfertigkeit an. Diese stellt für mich das Bewegungelement dar, das für Sport typisch ist.

    • Also Schach ist zumindest eine offiziell anerkannte Sportart in Deutschland für die es Sportvereine gibt. Bei Skat weiß ich’s nicht(denke aber dass es kein Sport ist).

  4. Bin ich froh drum. Momentan kann man esport doch wunderbar per twitch etc. verfolgen und bekommt jetzt schon qualitativ hochwertige coverage geboten und das alles mit wenig Werbung und in voller Länge und zwar umsonst.

    Wenn das an Sky geht, musst du zahlen. Wenn das an ARD geht wird nach 10 Minuten auf 100 Meter Lauf umgeschaltet.

  5. Wie verblendet muss man sein, um DAS als Argument zu bringen? Was ist denn bitte mit Olympischen Disziplinen wie Schießen, Fechten oder Boxen? Das ist mindestens genauso gewaltverherrlichend wie wenn sich virtuelle Figuren bekämpfen.

    Der ist doch Matsch in der Birne.

  6. Ich finde das Argument ok, solange sie auch alle gewaltfördernden Sportarten von Olympia entfernen (z.B. Boxen) und auch entsprechende Übertragungen für gewaltfördernde Wettbewerbe (Biathlon – schießen) einschränken.

    • Wohl wahr. Und gerade durch die ganzen Dopinggeschichten haben die Olympischen Spiele sowieso an Authentizität verloren.

      Früher oder später werden die geldgeilen Geier bei Olympia eh nicht anders können und auch Computerspiele mit aufnehmen

      • Und was ist mit dem Doping im E-Sport? Leistungssport fängt da an wo es ungesund wird – und da gehört Doping „leider“ dazu

    • Genau das ist das Ding: Im Gegensatz zu den „alten“ Sportarten steht halt keine Firma dahinter die das ganze Zeug gehört. Tennis gehört nicht Nike, Overwatch aber Blizzard.
      Wie soll das überhaupt entschieden werden? CS GO darf Olympisch werden, Overwatch nicht.
      Fortnite ist okay, Pubg wieder nicht.

  7. Bach kann viel erzählen, die Realität sieht mittlerweile anders aus. Gerade im asiatischen Bereich wird keine Gelegenheit ausgelassen, um über den Esports die Reichweite zu erhöhen. LoL und Starcraft waren Teil der Asia Games vor einigen Tagen, SC2 gehörte zum offiziellen Rahmenprogramm der Winterspiele in Pyeonchang (oder so?).
    Problem könnte eher werden, dass der Esports irgendwann kein Interesse mehr an den Olympischen Spielen hat. Ich bin kein Experte, aber ich schätze mal, von den Preisgeldern des TIs in DotA träumen die meisten Olympioniken nur. Früher hieß es immer, wir brauchen die Spiele, um in der „Mitte der Gesellschaft“ anzukommen. In Zeiten, in denen Schalkes LoL-Team in Madrid um den Titel spielt (WUHU!) und selbst die Deutsche Bahn ein eigenes (Amateur)LoL-Team unterhält, sehe ich den Zweck nicht mehr.

  8. Ich verstehe nicht, warum der E-Sport überhaupt interesse daran hat Olympisch zu werden? Ja OK, es wäre wohl endgültig ein Zeichen dafür, dass man im Mainstream angekommen ist und irgendwie dazu gehört, aber für irgendwas nötig hat man es eigentlich nicht.

    Olympia ist ja hauptsächlich für die Randsportarten interessant und überlebensnotwendig, da die Sportler so wenigstens alle 4 Jahre mal „In der Tagesschau“ auftauchen. Ansonsten bestreiten die armen Leute ihren Sport ja quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit, trainieren aber trotzdem Vollzeit wie Profisportler in beliebten Sportarten.

    Bei E-Sport kann man ja mittlerweile nicht mehr davon reden, dass die Veranstaltungen nur Nische sind. Die E-Sportler haben doch die meisten olympischen Sportarten in Öffentlichkeitswahrnehmung und Verdienstmöglichkeiten längst meilenweit abgehängt.
    Von daher Who Cares?

    • Äh nein, in deiner Wahrnehmung mag Esport diese Sportarten verdrängt haben, aber in der Öffentlichkeitswahrnehmung ist eSport nicht existent. Ist auch ne Randsportart, auch wenns einige scheinbar ungern wahrnehmen.

      • Allerdings muss man auch sagen, das Deutschland in dieser Angelegenheit hinterherhinkt. Die öffentliche Wahrnehmung ist da andernorts schon deutlich besser. Nur mal als Beispiel: Wenn jemand wie Stephen Curry darüber tweetet, dass er TSM die Daumen drückt in Sachen NALCS-Finaleinzug, dann ist das schon eine gewisse Dimension.
        Und finanziell ist der Spitzen-Esports dem Spitzenbreitensport (abgesehen der wirklich großen Nummern natürlich) bereits enteilt.

      • Äh doch^^

        Ich meine ich habe sogar in den Hauptnachrichtensendungen der klassischen TV-Sender schon Berichte zu E-Sport Veranstaltungen gesehen – zimindest Beiträge mit Oh guck mal wie viele Leute dahin gehen und was für Preisgelder es gibt. Weniger zur Tabelle und tatsächlichen Spielen der FIFA Liga etc. das schon richtig.

        Aber wann hast du in den Mainstreammedien mal ein Bericht zum Ausgang der Wettkämpfe außerhalb Olympia im Bogenschießen, Taekwondo, Sportklettern, Eiskunstlauf etc.? – Ausnahmen gibt es, wenn Deutsche ne Medailie gewonnen haben natürlich.

  9. War auch immer ein Befürworter dafür, dass eSport olympisch wird. Mittlerweile find ich’s echt okay, wenn es so bleibt wie es ist. Bin nur immer noch dafür, dass es offiziell als Sportart angenommen wird, entsprechend Athleten keine Probleme mit ihren Visum bekommen usw.

  10. Ich bitte die Herren von IOC einmal über das gewaltpotential von „Boxen“, „Judo“, „Karate“ und „Fechten“ nachzudenken. gerade bei letzterem geht es Primär darum eine Klinge im Körper des gegenübers zu versenken.

  11. Aber sich beim Boxen, Karate und Co gegenseitig eins auf die Mütze geben, beim Fechten den gegner mit der Klinge „aufspießen“… ja ne is klar!

  12. ich denke e sport wird 100 pro bis 2024 eine olympische Disziplin. es steckt einfach zu viel geld in dem Thema. würde Olympia auch für die jüngere generation attraktiv machen.
    In japan wurde sich über die Idee sehr positiv in der presse geäußert.

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