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Anhänger des VfB Oldenburg sollen ihre politische Meinung im Stadion nicht mehr äußern, wenn es nach der Vereinsführung geht. Nachdem viele Fans des Viertligisten der Fußballregionalliga Nord gegen einen in Oldenburg stattgefunden Parteitag der AfD Ende Oktober protestiert hatten, sind ihnen Plakate und Banner gegen Rechts verboten worden. Während eines Heimspiels habe der Sicherheitsdienst im Stadion versucht, antirassistische Plakate und Banner zu entfernen.

Opferrolle hin oder her: Wenn ich ehrlich bin, finde ich persönlich, dass Politik auf dem Fußballplatz eh nichts verloren hat. Auf der anderen Seite leben wir nun mal in einer Demokratie, in der jeder Einwohner Deutschlands das sagen darf, was er will (solange es nicht verfassungswidrig ist). Ich weiß jetzt nicht genau, was auf den Plakaten stand, aber dennoch finde ich es problematisch, Fans Plakate abzunehmen. Begründet wird die ganze Sache so…

Gegenüber den Fans hatte es als Grund für das Banner-Verbot geheißen, der VfB Oldenburg sei konfessionell und politisch ‚neutral.‘ In einer schriftlichen Mitteilung an die Fans von Vorstand, Geschäftsführung und Sicherheitsbeauftragten hieß es, dass schriftliche Äußerungen diesbezüglich nicht mehr zugelassen seien.

Finde ich eigentlich legitim. Auf der anderen Seite heißt es in dem Artikel, dass dem Geschäftsführer Benjamin Doll eine gewisse Nähe zu den nach rechts offenen Fan-Gruppen nachgesagt wird. Diese Info lässt die Sache natürlich in einem völlig anderen Licht erscheinen. Man muss sich also die Frage stellen, ob den Fans auch rechte Plakate und Banner angenommen werden. Oder werden diese Gruppe in Oldenburg bevorzugt?

Quelle: Taz.de

Danke an Alex für den Link!


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13 KOMMENTARE

  1. Ich bin der Meinung, dass Politik sehr wohl als Teil von Sport gesehen werden kann und darf. Wenn sich beispielsweise ein Spitzensportler wie LeBron James gegen Rassismus in seinem eigenen Land ausspricht, finde ich das wichtig und richtig. Da der Sport ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens ist, verstehe ich auch nicht, wieso man gerade jenen Personen den Mund verbieten möchte.

  2. Ich möchte mit einem großen Irrtum über Meinungsfreiheit aufräumen. Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man immer und überall seine Meinung sagen darf. Vielleicht wird unsere Meinungsfreiheit an vielen Stellen auch mit der US-amerikanischen Redefreiheit verwechselt – welche nicht das selbe sind.

    Meinungsfreiheit bedeutet ausschließlich, dass Du für Deine Meinung nicht verfolgt oder benachteiligt werden darfst. Jemand mit Hausrecht darf Dir ungestraft verbieten Deine Meinung zu sagen. Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit ist in erster Linie eine Grundrecht gegenüber staatlichen Stellen und nicht wie viele denken gegenüber jedermann. Ebenso wenig bedeutet Meinungsfreiheit, dass jeder Deine Meinung hören muss. Du darfst von staatlichen Stellen lediglich nicht daran gehindert werden dies zu tun. Örtlich begrenzt dürfen sie dich durchaus dran hindern.

    Es ist beispielsweise verboten (als Besucher) im Deutschen Bundestag seine Meinung zu sagen und zu zeigen. So muss man sämtliche Anti-Nazi-Sticker an seiner Jacke abnehmen bzw abdecken, wenn man das Reichstagsgebäude betritt.

  3. Also die TAZ als Quelle ist wohl ungefähr so seriös wie die Youtubeseite Antifa Zeckenbiss! Insofern muss man zu dem Gewhine nicht viel sagen. Ich habe mal nach mehr oder minder neutralen Quellen gesucht und bin bei der NWZ (Nordwest-Zeitung) fündig geworden:

    „Der VfB Oldenburg hat inzwischen auf die Vorwürfe reagiert und diese zurückgewiesen. „Die gezeigten Bannerinhalte wie ,Fuck AfD‘ oder ,AfD weggrätschen‘ sind beleidigend oder im zweiten Fall ein klarer Aufruf zur Gewalt“, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung, die von Vorstand, Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Sportlicher Leitung unterzeichnet ist: „Diese Inhalte sind mit dem Selbstverständnis eines Sportvereins, der sich als politisch und konfessionell neutral versteht, nicht vereinbar.““

    Wenn also diese Fanvereinigung von „Protest“ spricht, meint sie eigentlich Formalbeleidigungen und Gewalt. Was dann wiederum dem üblichen linken Neusprech entspricht.

    Unabhängig davon finde ich es nach wie vor richtig, dass der Verein Politik ganz allgemein so weit wie möglich aus seinem Stadion heraushalten will. Da gab es in der Vergangenheit ja durchaus schon Gegenbeispiele, die meinten, sie müssten ihre gutmenschliche Seite präsentieren und AfD-Mitglieder vergraulen. Das Thema „only for white“ bzw. „keine Juden erwünscht“ hatten wir ja schon hinlänglich, da sind die Linken eben etwas geschichtsvergessen, wenn es um die gut(menschlich)e Sache geht. Kann man nix machen, ist ein Programmierfehler! Kann nicht mehr gepatcht werden, weil die Erschaffer des Quellcodes längst tot sind!

    Aber mal etwas weg vom Sarkasmus: Wäre die Meldung, dass sich der VfB Oldenburg ACAB-Plakate in seinem Stadion verbittet, würde kein Hahn danach krähen. Und die wären – höchstrichterlich entschieden – noch nichtmal beleidigend!

  4. Leidiges Thema. Natürlich hat jeder das Recht seine Meinung frei zu äussern. Problematisch wird es, wenn ma dazu ein fremdes Forum, wie bspw. Den Bereich einer neutralen unabhängigen entität vereinnahmt.

    Zudem wird es problematisch, wie das Kriterium „Nähe nach rechts“ zu werten ist. Wer hat darüber befunden? Das kann alles sein von „in seiner Wohnung hängen verbotene symbole“ bis zu „er ist rechts, weil er (als politisch neutraler mensch) Meinungen gegen rechts (wie auch links) ablehnt.

    Leider Gottes leben wir ja in einer Zeit, in der man selbst als gemäßigter Mensch der mitte von links sehr vorschnell ein gewisses Attribut verpasst zu bekommen droht.

    • Viel schlimmer als die Unschärfe des Begriffs „rechts“ ist die Vermengung von konservativ, patriotisch über rechtspopulistisch und nationalistisch bis hin zu rechtsextrem oder nazi.

      „Rechts“ war vor nicht allzu langer Zeit die CDU, und zwar in völlig anständiger Weise. So anständig wie die SPD „links“ stand.

      Einem „Kampf gegen Rechtsextremismus und Nationalsozialismus“ würde sich doch jeder anschließen. Auch der AfD-Meuthen hat letztens in einem Interview gesagt: Wenn er irgendwo auftritt, stehen grundsätzlich die linken Schreihälse vor der Halle und skandieren „Nazis raus“ u. ä. Und da wäre er prinzipiell derselben Meinung!

      Dem Zeitgeist entsprechend ist heute alles „rechts“, was nicht stringent der linken Meinung folgt. Und das macht den Begriff ebenso überbeansprucht wie wertlos.

        • Nicht wirklich. Für „Nazi“ gibt es inzwischen eine Lächerlichkeitsgrenze, bezeichne CDU/CSU als Nazi, pinkelst du dir ans eigene Bein. Selbst im Zusammenhang mit der AfD oder großer Teile davon nehmen nur noch die wenigsten den Nazi-Begriff ernst.

          „Rechts“ ist da für die politische Debatte weitaus gefährlicher, denn Rechts umfasst nunmal naturgemäß das halbe politische Spektrum. Und die Linken – das muss man einfach mal anerkennen – haben es in den letzten 10 Jahren geschafft, dem Begriff „rechts“ einen negativen Touch zu geben.

          Propaganda und Sprachverhunzung können die Sozialisten, immerhin hatten sie eigens dafür ein Propagandaministerium!

          • Das waren doch nicht die Linken! Das waren die konservativen Parteien (allen voran Mutti Merkel) doch höchst selbst. Sie wollten sich doch in der „Mitte“ platzieren. Genauso wie die Honks Schröder und Gabriel. Die suchten auch in dieser Gott verdammten Mitte den goldenen Kompromiss, die Wählbarkeit von allen. Die Grenzen sind verschwommen, die politischen Profile zum Witz verkommen. Vor einigen Jahren war der Wähler kurz erfrischt von den Piraten. Hobbypolitikern die auf jede Frage antworteten sie wüssten es auch nicht, aber bis morgen hätte man die Onlineumfrage ausgewertet und würde mit Schwarmintelligenz an das Problem gehen. Es wäre lustig gewesen, wenn es nicht so desaströs aufgezeigt hätte in was für einer Sackgasse wir uns befinden.

            Ich sehe bei Teilen der AfD übrigens keine Lächerlichkeitsgrenze für den Begriff Nazi. Du erwähnst immer gern Meuthen, aber was ist mit Poggenburg, Ahlborn, Mokrys, Höcke oder mein neuer Liebling (als selber Bayer) Andi Winhart? Das ist nicht in „anständiger Weise“ vorgetragene rechts-konservative Meinung und da braucht man gar kein linker Schreihals sein, um das zu erkennen. Sorry aber da willst du schon wieder in die Harmlosigkeit argumentieren wo keine ist.

          • Das Propagandaministerium gab es etwas früher als Merkel, aber lassen wir das! Zur Mitte sage ich nur: Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein! Dennoch halte ich alles bis hin zur Mitte für wählbar, was halt in der heutigen Zeit auf AfD oder CSU hinausläuft; die CDU hat unter Merkel die Mitte längst überschritten, und auch die FDP befindet sich in linksliberalen Gewässern.

            Ich hatte leider nie die Gelegenheit, die Piraten zu wählen. Eine kurze Zeit wären sie die richtige „Denkzettelpartei“ gewesen, aber dann sind sie leider nach linksaußen abgerutscht bzw. von ein paar Linksextremisten gekapert worden.

            Ich arbeite mal die AfD-Liste ab:
            Poggenburg und Höcke sind neben Meuthen die einzigen Namen, die mir was sagen, und die beiden halte ich für nationalistischer, als es meinem persönlichen Geschmack entspricht. Nationalismus verwende ich als (Über-) Steigerung des völlig gesunden Patriotismus‘, nur damit wir wissen, worüber wir reden. Aber von einem Nazi mit „Juden ins Gas“ und „Deutschland über alles in der Welt“ sind die Leute weiter entfernt als Anton Hofreiter von einem Staatsmann!

            Den Rest muss ich googlen, Moment …

            Ahlborn ist laut einer Quelle NPD-Mitglied, kann also demnach kein AfD-Mitglied sein. Scheint aber so, als hätte er Kontakt zu AfDlern. Joa … das hat nichtmal den Sozialisten gereicht, jemanden zu erschießen, bloß weil er einen Juden kannte!

            Mokry hat eine DVU-Vergangenheit und war offenbar 2014/2015 weniger als ein Jahr in der AfD und kam mit seinem Austritt seinem Rausschmiss zuvor. Und jetzt?

            Winhart … oh, er hat „Neger“ gesagt, steinigt ihn! Dann war da wohl noch irgendwas über Krankheiten bei „Flüchtlingen“, die wir in Deutschland schon ausgerottet hatten, und im übrigen ist er Bayer! Und das kann ich als Schwabe – Nachbar – ein Stückweit beurteilen: Wir pflegen uns deftiger auszudrücken als es norddeutschen Ohren guttut! So ein richtiger Bayer wird auch in 500 Jahren noch von Negern reden!

            Also, mit den 5 Namen kriegst du auch nicht einmal ansatzweise ein hellblaues Hakenkreuz gemalt!

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