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Vor über einem Jahr wurden gegen Kevin Spacey Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe laut. Ein Fall geht nun vor Gericht. An Weihnachten brach der frühere „House of Cards“-Star sein Schweigen – mit einem bizarren Video. Die Reaktionen bei Twitter sind größtenteils negativ und bezeichnen den Clip als „gruselig“. Bei YouTube gibt es für den Beitrag dagegen viele „Likes“.

Wenn ich ehrlich bin, finde ich es auch skurril bis gruselig. Ich verstehe vor allem nicht, was er damit erreichen will? House of Cards ist vorbei. Von daher kann er ja wohl kaum darauf hoffen, bei der Serie wieder einsteigen zu dürfen. Was meint Ihr dazu?

Quelle: Meedia.de


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14 KOMMENTARE

  1. Egal was man vom Video halten mag, wenn man mal unterstellt, dass er – möglich ist es ja! – unschuldig ist:
    So wie er dann behandelt wurde, hat der Mann von mir aus das Recht auf so viele „komische Videos“ wie er will, seine Karriere ist dann eh (grundlos) im Popo, und das bis er stirbt.

  2. Ich fand das Video als House of Cards-Fan großartig. Interessant, dass wir Leute für ihre Kunst lieben, aber für das Drumherum hassen können, sodass das, wofür wir sie lieben, völlig irrelevant ist.

    Was natürlich nicht heißt, dass das, was er getan hat/haben soll, gut ist. Es ist nur schade, dass er (derzeit) aus PR-Gründen nicht tragbar ist und die Filmszene sein (Spaceys) Spiel verliert.

  3. Grandioses Video! Wie jeder Monolog von Francis Underwood! Gruselig würde ich es nicht nennen, so ist Underwood, so ist die Politik, zumindest in der Welt von House of Cards.

    Die ganzen MeToo-Deppen und sonstige Feminist*innen sollten sich seine Worte hinter den Spiegel stecken:
    „Ihr habt mich all die Jahre nicht dafür verurteilt, was ich (als Francis Underwood) getan habe. Ihr würdet mich doch jetzt nicht dafür verurteilen, was ich (als Kevin Spacey) nicht getan habe, oder?“

    Es war noch nie so leicht, mit so wenig Aufwand Leben und Karrieren zu zerstören: Bezichtige jemand des sexuellen Fehlverhaltens, und der Mob dreht durch; nach Beweisen fragt keiner mehr.

    Als Jurist und Strafverteidiger bin ich dagegen ein Stückweit immun: Für mich ist jedes Vergewaltigungsopfer eine gottverdammte Lügnerin, bis die Schuld des von ihr Beschuldigten zweifelsfrei erwiesen ist.

    Und für dieses Statement würden mich die Feminist*innen wohl gerne brennen sehen!

    • Obwohl mir klar ist, was du sagen willst und ich kein Feminist bin, kommt mir bei deinen letzten Absatz irgendwie trotzdem das Mittagessen hoch.

  4. Also was ist daran gruselig ? Verstehe ich nicht.

    Der Internetmob hat die Karriere dieses Menschen zerstört, bevor er überhaupt vor Gericht stand. Jeden Tag denke ich mir aufs neue, dass unsere Gesellschaft ohne Internet 100 mal besser dran wäre. Freie Meinung hin oder her, ein Großteil der Menschen ist einfach zu „dumm“, weshalb das Internet mehr schadet als es am Ende nützt.

  5. Ehrlich gesagt finde ich das Video nicht ansatzweise gruselig oder skurril. Er ist in seiner Frank Rolle und vermischt es mit seiner privaten Geschichte…

    Dinge, die man aus dem Video nehmen kann:

    – Er möchte nicht, dass ihn seine Fans / die Leute vorverurteilen (schließlich ist er ja noch nicht verurteilt). Dies mischt er besonders in der Passage ein wo er sagt, er wurde nie verurteilt für Dinge die er getan hat (als Frank) und wird sicherlich nicht hinnehmen, dass er für Dinge verurteilt wird, die er nicht getan wird (als reale Person).
    – Er denkt, dass er nach dem Verfahren und seiner Freisprechung seine Rolle wieder bekommt und House of Cards weitergeht…was in der heutigen Welt irgendwie relativ undenkbar scheint, aber er will wohl kämpfen.
    – Er ist und bleibt einer der besten Schauspieler die es je auf diesem Planeten gab.

    Keine Ahnung. Gehen wir kurz davon aus, dass alle Vorwürfe falsch sind…dann kann ich verstehen, dass er sein Lebenswerk nicht schweigend aufgeben möchte. Ich bin ein großer Freund davon Leute nicht vorzuverurteilen…schuldig ist, wer vor Gericht schuldig gesprochen wird – nicht, bei dem viel darauf hindeutet, dass er was getan hat. Ich erinnere hier an Andreas Türk und Kachelmann in Deutschland – die völlige Zerstörung der öffentlichen Person und am Ende kam raus, dass sie absolut nichts getan hatten. Meinetwegen sind die Indizien bei Spacey etwas erdrückender, aber die Wertung liegt nun mal nicht am wütenden Internetpöbel.

    Von daher für mich als House of Cards und Spacey Fan ein unterhaltsames und schön anzuschauendes Video. Nun weiß man, dass er sich selbst als unschuldig sieht und den Rest klären eben die Gerichte. Wenn er freigesprochen wird, ist es das mit seiner Karriere wahrscheinlich trotzdem gewesen und das finde ich dann bedauerlich. Wenn er verurteilt wird, dann hat er natürlich das Ende seiner Karriere und weitere Strafen mehr als verdient.

    • Seit wann erfahren wir denn vor Gericht Gerechtigkeit? Ein Freispruch bedeutet für mich nicht die Unschuld, sondern das seine Schuld nicht absolut zweifelsfrei (durch unwiderlegbare Beweise oder ein Geständnis) belegt werden konnte. Da bleibt natürlich IMMER ein fader Beigeschmack, wenn eine Indizienkette so lange ist wie in Spacey´s Fall. Bei Kachelmann ist es doch ähnlich. In der Urteilsverkündung wies das Gericht extra darauf hin das es weder von seiner Unschuld noch seiner Schuld völlig überzeugt sei. Kachelmann war deshalb nach dem Grundsatz ‚in dubio pro reo‘ freizusprechen. Da kann man nun drüber streiten ob dann alles wieder gut ist/sein darf und wer nun letztlich das Opfer war/ist. Ist aber witzig das einige über Vorverurteilung schimpfen, im Umkehrschluss aber bei so einem Freispruch von bewiesener Unschuld und den zu unrecht zerstörten Karrieren sprechen. Ist beides imo unangebracht.

      • Zu Kachelmann: Er hat weiter geklagt bis das Gericht, welches sich völlig Banane benommen hat, weitere Aussagen unterlassen musste. Die ursprüngliche Klägerin wie auch die BILD, die das ganze forciert hat, wurden verurteilt. Unschuldiger kann man nicht sein – wegen Leuten wie dir steht er aber immer noch in einem falschen Licht. Hier wurde systematisch wegen „Klicks“ die Karriere eines Mannes zerstört und viele Jahre später gibt es immer noch Leute wie dich, die aus irgendwelchen Gründen an seiner Unschuld zweifeln, weil es ihnen damals so von den Medien eingedroschen wurde.

        Aber zum generellen Punkt: Wenn du Freisprüche nicht als Freisprüche akzeptierst, dann hast du ein Problem mit unserer Gesellschaft und Ordnung. Aus gutem Grund steht Selbstjustiz unter Strafe und aus ebenso gutem Grund werden Leute nur dann verurteilt, wenn ihre Schuld zweifellos belegt ist. Wenn die Schuld nicht belegt ist, kann man der Person eben auch nichts vorwerfen – denn wenn die Gerichte mit ihren zur Verfügung stehenden Mitteln schon nicht sicher sind, kannst du es als Privatperson sicherlich auch nicht sein.

        Das bedeutet nicht, dass nicht auch häufig schuldige Personen freigesprochen und unschuldige eingesperrt wurden. Ein System von Menschen betreut macht immer Fehler. Allerdings ist es falsch deshalb an freigesprochenen Menschen zu zweifeln und aus „Glauben“ ihr Leben zu zerstören. Besonders relevant halte ich das bei sexuellen Straftaten, da die Gesellschaft sowas natürlich besonders abstraft – was bei einer Verurteilung durchaus okay ist, im Falle einer Freisprechung aber eben nicht.

        Es kann nicht sein, dass ich morgen jemanden als Kinderschänder bezichtige, vor Gericht herauskommt, dass ich das erfunden habe und der Angeklagte danach trotzdem den Ruf des Kinderschänders weg hat. So läuft das zwar leider in unserer Gesellschaft, es ist aber nun mal schlichtweg falsch und wer Gerechtigkeit mag, der kann so etwas nicht gutheißen. Und in diesem Sinne sollten wir alle Freisprüche anerkennen und die Leute danach so behandeln, als ob sie eben unschuldig waren…was sie, bei einem Freispruch, mit gegebener Wahrscheinlichkeit auch sind. Zumindest sollten wir uns nicht anmaßen mehr Beweise für die Schuld zu haben als Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter zusammen…

      • Ist die Saat des Zweifels erst einmal gesät…

        Ich finde deine Einstellung sehr gewagt. Eine Unterstellung ist schnell gemacht und es kann nicht die Aufgabe des Beschuldigten sein, diese Unterstellung zu widerlegen (auch wenn das im höchsten Maße in seinem Interesse sein dürfte).

        Die Unschuldsvermutung gilt nicht umsonst als Grundprinzip in einem Rechtsstaat.

        Das darfst du natürlich gerne anders sehen (Meinungsfreiheit – noch so ein Grundprinzip), aber dann solltest du dich auch selbst daran messen lassen. Und dir eine Unterstellung zu machen, welche du nicht zweifelsfrei widerlegen kannst dürfte nicht allzu schwierig sein. Wenn du dann damit leben kannst „offiziell“ nicht als unschuldig zu gelten, bitte.

        • Schade das so viele Leute hier nicht richtig lesen können, oder einfach gerne wild interpretieren. Ich bin wie jeder glücklich, rechtsstaatlich lebende Mensch auch ein Freund der Unschuldsvermutung, aber Beiträge wie der von Enclase (das Gericht hat sich Banane benommen und musste später Aussagen unterlassen….was für ein Quatsch!) zeigen einfach das jeder eine Meinung hat, ob sie nun auf Fakten beruht oder nicht. Die Dame hat Falschaussagen gemacht, ebenso wie die Bild und die Süddeutsche Zeitung und Kachelmann hat auf sein Recht bestanden, das a) keiner mehr falsche Sachverhalte in dieser Form wiedergeben darf und b) eine Richtigstellung erfolgt. Ob man deshalb in der Sache an sich unschuldiger nicht sein kann, lasse ich einfach mal dahin gestellt. Zumindest möchte ich das nicht bewerten (müssen). Ich beteilige mich also weder an Schmutzkampagnen im Vorfeld noch feiere ich den Unschuldigen danach, da man in den allermeisten Fällen die ganze Wahrheit nie kennen wird und ich meine das einem Außenstehenden da einfach kein Urteil zusteht. Das und nichts anderes hab ich oben geschrieben. Keine Ahnung wie man darauf kommt ich würde keine Freisprüche akzeptieren oder der Unschuldsvermutung kritisch gegenüberstehen.

  6. Ich denke, dass Spacey’s Karriere so oder so vorbei ist. Egal, ob er freigesprochen wird, oder nicht.
    Was mir während dem Clip aber wieder klar geworden ist: Seine Schauspielkunst ist nahezu unerreichbar. Ich liebe einfach, wie er im Allgemeinen und insbesondere Frank spielt.
    Aber er kann noch so viele Videos drehen, auf der großen Leinwand wird er höchstwahrscheinlich nie wieder zu sehen sein. Und vielleicht ist das auch gut so.

  7. Eins ist mal sicher dass er dringenst nen neuen PR Berater braucht… dass jetzt uns sein „coming out“ alles PR teschnische Katastrophen

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