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Amazon muss seine WLAN-Bestellknöpfe vom Markt nehmen. Laut Oberlandesgericht München führen sie zu intransparenten Bestellungen und verletzen so Gesetze für den Internethandel. Der Konzern will Rechtsmittel einlegen […] Schon das Landgericht München hatte Amazon zur Unterlassung verurteilt. Dem schloss sich nun das Oberlandesgericht an und ließ keine Revision zu.

Die Begründung seitens der Richter war hierbei, dass die aufklebbaren, nur mit dem jeweiligen Hersteller-Logo versehenen Knöpfe zu „intransparenten Bestellungen führen“ würden. Ich habe so nen Button noch nie gehabt, aber wie kann man sicherstellen, dass man nicht aus Vergessenheit am selben Tag zwei Mal draufdrückt – oder das eigene kleine Kind aus Spaß?

Quelle: Tagesschau.de


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19 KOMMENTARE

  1. […] wie kann man sicherstellen, dass man nicht aus Vergessenheit am selben Tag zwei Mal draufdrückt – oder das eigene kleine Kind aus Spaß? […]

    Indem man in der App einstellt das keine weitere Bestellung ausgelöst wird bevor die vorherige nicht zugestellt wurde. 1 Klick und fertig, kann der Nachwuchs drauf rum drücken bis die Batterie leer ist

  2. Ich habe die zwar nie benutzt, aber icih würde auch nicht auf den Gedanken kommen, sie jemandem verbieten zu wollen. Und sei es, dass man nen dicken Warnsticker auf die Packung macht, aber alles andere bedeutet wieder: Die Verbraucher sind unmündig…

  3. Meiner Meinung nach hat das mit Verbraucherschutz nichts zu tun. Es ist eine Kombination aus Bevormundung und Schutz des Binnenmarktes.Verbraucherschutz wird vorgeschoben um es zu rechtfertigen.Letzendlich kann jeder für sich selber entscheiden ob er so einen Button benutzt.

  4. Ich selbst benutze diese Dash-Buttons zwar nicht, kenne aber eine Person, die sie regelmäßig nutzt (bzw. benutzen lässt). Er ist Berater und eher selten zuhause, um den Haushalt kümmert sich dann eine Haushälterin, die Wäsche wäscht, saugt etc.
    Mit ihr hat er das mal durchgesprochen, was für sie praktischer wäre, und da kam heraus: Buttons da, wo man sie benötigt (Spülmaschine, Waschmaschine…), erleichtern ihre Arbeit, weil man es nicht noch separat abrechnen muss, sondern die Bestellung ohne das eigene Zutun des Kontoinhabers direkt vollzogen werden kann.
    Sieht sie, Waschmittel wird knapp, haut sie halt auf den Knopf. Ende der Geschichte.
    Weniger Absprachen, weniger „einfach Geld auf den Tisch legen“. Als jemand, der eh zuhause ist und nicht auswärts im Hotel hockt, mag das ganze wohl eher Unsinnig erscheinen, für solche Sachen finde ich das aber prima.

  5. Problem wird dabei vor allem auch sein, dass man gar nicht sieht was genau man jetzt bestellt. Im Vertragsrecht gibt es bestimmte Regeln, die mit so einem Knopf, wo man durch den Druck einen Kaufvertrag abschließt, wohl nicht umsetzbar sind

  6. Was ist der Sinn hinter diesen Dingern? Man drückt drauf und bekommt dann wird automatisch eine Amazonbestellung für ein vorher ausgewähltes Produkt durchgeführt? Gibt es da noch irgendwelche Benefits oder sowas?

    Ansonsten, wie faul kann man sein? Wie oft muss man denn Waschmittel kaufen (entnehme ich dem Titelbild des Posts) dass sich so ein Button lohnt? Wohne zu dritt in einem Haushalt und kaufe höchstens ein- oder zwei mal im Monat Waschmittel. Für die paar Male könnte ich es auch direkt von Amazon bestellen, die 30 Sekunden die das länger dauert als nur den Knopf zu drücken könnte ich gerade so noch verkraften. Mal ganz davon abgesehen dass ich mein Waschmittel ganz klassisch im Supermarkt kaufe.
    Also, Sinn / Notwendigkeit dieser Buttons? Kann sich da vllt. mal einer zu äußern der die Dinger benutzt? Würde mich ernsthaft interessieren.

    • Geht wohl vor allem um Kundenbindung. Wenn du ersteinmal so einen Knopf hast wirst du wahrscheinlich nie wieder anderes Waschmittel kaufen

  7. Auch wenn ich diese Buttons selbst für relativ sinnfrei halte versteh ich echt nicht was da die ganze Zeit ein Wirbel drum gemacht wird. Als ob da jett die große Waschmittel-Abzockmaschinerie von Amazon ausgebremst werden müsste.

    Und selbst wenn sie kurzfristig den Preis um 999999% erhöht haben: Dann schick ichs halt wie bei Amazon üblich kostenfrei zurück?

    Mal eine Analogie: Wenn ich jetzt bei meinem Pizzaboten anrufe und ein ein paar Pizzen bestelle liest der mir am Telefon ja auch nicht die Gesamtrechnung vor sondern geht davon aus, dass ich mich schon selbst schlau gemacht hätte was das bei ihm kostet. Wäre das dann auch eine „intransparente Bestellung“ und müsste nach Logik der Verbraucherschützer auch sofort unterbunden werden?

    Ich bin nun wahrlich kein Amazon-Fanboy. Aber dieses ewige „Wenn es von Amazon, Google, Apple, Facebook, o.Ä. kommt muss es per Definition immmer böse sein und sofort unterbunden werden“-Haltung nervt einfach nur unfassbar.

    Als ob es in Sachen Verbraucherschutz keine relevanteren Dinge gäbe…

    • Du sprichst mir so aus der Seele! Ich werd diese „immer gegen alles“ Mentalität nie verstehen. Vor allem weil die Dinger ja erstmal extra bestellt werden muessen und jemand der das macht vermutlich auch weiss was dahinter steckt und kein Problem damit hat wenn es mal bisschen unterschiedlich kostet.

      • Problem sind hier eher die Nutzungsbedingungen von Amazon, die so ungefähr alles offen lassen.
        Anders als es die Markennamen auf den Buttons suggerieren, ist laut Nutzungsbedingungen weder der Preis noch das explizite Produkt festgelegt.
        Amazon kann dir laut ihren Bedingungen also jeden Mist für einen belibigen Preis schicken.

        In Deutschland ist ein Kaufvertrag eben nur gültig wenn dem Käufer genau Inhalt der Ware und Preis bekannt ist, und er explizit bestätigt hat diese Kosten zu tragen.
        Das ist bei den Dash Buttons eben alles nicht der Fall.

        • Und wo ist das Problem? Dann ist der Vertrag rechtlich eben schwebend unwirksam. Das liegt dann im Risiko Amazons und ist kein Grund, gleich mit der Unterlassungs-Keule zu schwingen. Dem Verbraucher wird dabei nämlich kein Schaden zugefügt, er kanns einfach kostenlos zurücksenden und nie wieder benutzen.

          Die Praktik an sich die nicht sehr kundenfreundlich ausgerichtet, sondern nur da damit Amazon zig Millionen € der Hersteller zur Produktplatzierung verdienen kann. Das wiederrum seh ich als sehr sehr kritisch, macht aber Amazon eh regelmäßig. Auch mit Eigenmarken, die immer gefeatured werden (machen alle so, z.B. mindfactory und Conrad, welche verdeckt Eigenmarken ganz oben ansetzen).

        • So ein Quatsch, das explizite Produkt lege ich vorher genau fest, ganz exakt, nicht irgendwie von Marke X o.ä.
          Wenn ich meinen Sheba Button drücke, weiß ich zu 100% was kommen wird

  8. Man erhält ja nach jeder Bestellung wie immer die Bestellbestätigungen per E-Mail und hat dann immer noch Zeit, die Bestellungen wieder zu stornieren. Ich kann ja verstehen, wenn man sagt, dass man selbst das nicht benötigt und es einem unnötig erscheint, aber wieso muss in Deutschland eigentlich alles immer direkt verboten werden?
    Komischerweise gibt es solche Probleme scheinbar immer nur in Deutschland. Kein Wunde, dass hier das Internet immer noch Neuland ist.

  9. Hallo,
    es gibt durchaus Schutzmechaniken. Z.b. kann man erst dann neu bestellen wenn die offene Bestellung abgeschlossen ist. Drückst du 2x bekommst du es nur 1x.
    Das Drücken des Kindes kannst du natürlich nicht sperren. Aber du hast nach dem Drücken noch eine Zeitspanne um die Bestellung zu stornieren.

    Trotzdem ist halt der Nachteil das du in dem Moment wo du drückst nicht weißt zu welchen Konditionen du genau kaufst usw…
    Ich glaube das man nicht alles mit Gesetzten regeln muss. Letztlich entscheidet jeder selber ob er diesen Knopf kauft und verwendet.

  10. Soweit ichs gelesen hab ist das Problem halt, dass sich der Preis auch einfach ändern kann. Bei Amazon vielleicht noch kein Problem weil man dort noch zig Bestätigungen bekommt wie viel es kostet, aber wenn man das Amazon erlaubt muss man es halt auch allen in Deutschland erlauben. Und da kann es bei vielen Firmen zu Problemen kommen behaupte ich mal (z.B. wenn einfach ein Produkt von 5 auf 500€ geändert wird)

  11. Man kann einstellen, dass nach einer Bestellung der Button blockiert ist bis die erste Bestellung eingetroffen ist. Außerdem kann man die Bestellungen in der App sofort stornieren. Dort ist dann auch der Preis einsehbar. Der Verbraucherschutz fordert das alles aber für den Button, was die eigentliche Absicht des Buttons ad absurdum führen (1 Touch and done). Und weils von Amazon ist, will man es natürlich erst recht verbieten 😉

  12. Genau das ist das Problem, ja.

    Bei Bestellungen über’s Internet muss ein eindeutig beschrifteter Knopf zum Kauf führen.
    Z.B. „jetzt kostenpflichtig bestellen“ (ist die ‚korrekteste‘ Art und Weise)
    „Jetzt Kaufen“ reicht auch, aber Dinge wie „Fertig“ oder „GO!“ oder so nicht. Dadurch kommt also kein rechtskräftiger Kaufvertrag zustande, da es nicht eindeutig ist, was der Benutzer beim Drücken des Knopfs ‚akzeptiert‘.

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