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Die Rasierer-Marke, die zum Konzern Procter&Gamble gehört, veröffentlichte am 13. Januar auf YouTube einen etwa zwei Minuten langen Werbeclip namens „We Believe: The Best Men Can Be.“ […] die Übergriffigen in die Schranken weisen, die Söhne besser erziehen, Bullys bekämpfen und für Opfer einstehen. Es endet mit der Mahnung, Vorbild zu sein: „Die Jungs, die euch heute zuschauen, sind die Männer von Morgen.“

Schon ein wenig Drama der ganze Spot. Natürlich regen sich hier einige Männer auf, die Gillette bisher als äußerst „männliche Marke“ wahrgenommen haben – ich sage nur „für das Beste im Mann“. Auch wenn der Spot natürlich versucht, den aktuellen Metoo-Zeitgeist mitzunehmen und die SJW ins Boot zu holen, finde ich ihn grundsätzlich gar nicht schlecht. In meinen Augen hätte er diese „politische Korrektheit“ überhaupt nicht gebraucht. Die Grundaussage allein hätte vollkommen gereicht: Ich sehe nichts Verwerfliches daran, ein Vorbild zu sein und für bestimmte Werte einzutreten. Ebenso sehe ich nichts Verwerfliches daran, aufdringliche Männer (nett) in ihre Schranken zu weisen, die eigenen Kinder vernünftig zu erziehen, sich gegen Mobbing zu erheben und sich vor Opfer zu stellen. Haben „wir“ das nicht eh schon immer so gemacht?

Quelle: Bento.de


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30 KOMMENTARE

  1. Hat funktioniert, hab mir erstmal den Venus Rasierer geholt.

    Nicht ganz so gut wie der andere und die klingen sind auch schneller Stumpf.
    Naja wird reichen bis der Elektrorasierer von Braun wieder aus der Reparatur ist.

  2. Ich finde die Idee hinter dem Spot und was sie damit erreichen wollten grundsätzlich sehr gut.
    Allerdings gefällt mir die Art, wie sie das in dem Video umgesetzt, ganz und gar nicht. Mir ist das Ganze einfach zu stereotypisch und über einen Kamm geschert.

    Einen Kommentar auf Youtube fand ich auch interessant.
    Was wäre passiert, wenn der Spot die schlimmsten (und falschesten) weiblichen Stereotypen wie Golddigger, Untreue und Nörgeln in einer fiktionalen Welt, in der sich alle Frauen so verhalten dargestellt und Frauen in der echten Welt dazu aufgerufen hätte, dagegen vorzugehen?

    Ich will keinesfalls gegen Frauen oder soziale Gerechtigkeit/Aufmerksamkeit Stimmung machen, fand es aber spannend, über diesen Kommentar nachzudenken.

    • natürlich willst du das auf keinen fall, absolut nicht und wieso sollte jemand jemals auf diese idee kommen nur weil du sonen kram schreibst

    • besonders wenn gegen sie Ermittelt wird wegen erzwungene Kinderarbeit aber hey toxic masculinity. Guckt lieber da hin statt was wir so machen

  3. Es ist halt eine neue Werbestrategie. Gilette hat in der Vergangenheit mit Models gearbeitet, de Männlichkeit verkörperten, ein deutlich sichtbarer Bartwuchs, ein markantes Kinn, ein markantes Gesicht.

    Jetzt werden eben Beta-Männer präsentiert, die sich politisch korrekt zurückhalten anstatt eine Frau anzubaggern, die den Familienvater im Poloshirt spielen anstatt den schweißgebadeten Bauarbeiter mit nackten Oberarmen, ganz allgemein domestizierte Männer, die nur noch das tun, was ihnen die Gesellschaft a.k.a. die Political Correctness erlaubt.

    Das heißt ja nicht, dass diese Verhaltensweisen allesamt schlecht wären, aber sie stehen eben nicht für das Bild der Männlichkeit, welches früher mit solchen Werbespots vermittelt werden sollte. Ich glaube nicht, dass sich die Männer entsprechend geändert haben, aber das gesellschaftliche Umfeld hat sich definitiv geändert. Die Zukunft wird zeigen, ob die Werbestrategie verfängt, ob sich Produkte mit Beta-Männern verkaufen lassen.

    Mich persönlich animiert der Spot jetzt nicht zum Erwerb eines Gilette-Produktes, aber ich trage sowieso Vollbart! Huch, jetzt habe ich es mir bei den SJWs wohl verschissen, weil ich etwas tue, wozu Frauen nicht in der Lage sind …

    • Man soll sich vernünftig verhalten und ein Vorbild sein, absolut ok, das kann man auch
      als Alphamann.
      Hätte man darstellen sollen, warum hat man es nicht, ist da eher die Frage.

    • Wer an Alpha-Männer und Beta-Männer glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann oder die Islamisierung des Abendlandes. Wie üblich arbeitet die meiste Werbung mit Klischees oder mit einem Idealbild von Familie, Frau, Mann oder Job damit das beworbene Produkt ausgehend von der Sehnsucht des Zuschauers möglichst viel positive Emotionen mitnehmen kann. Das die Realität nicht immer so aussieht ist jedem klar.

      Leider ist solche Werbung (oder generell Medien) auch oft mit verantwortlich für Rollenbilder, welche jungen Menschen etwas vormachen, dass sie vielleicht nie erreichen können. Diejenigen, welche diesen Rollen am ehesten entsprechend können sich so ohne großes Zutun hervorstellen und psychische oder physische Macht über die unterlegenen ausüben. Dewegen finde ich es gut, dass es (auch wenn vielleicht nur aus Kalkül gegenüber der political correctness) auch solche Beispiele gibt, die den normalen Durchschnitt zeigen.

      Um im Sprechgesang der „Alpha Männer“ zu bleiben: Schon Darwin sagte, dass sich die best angepassten Individuen fortpflanzen und erfolgreich sind. Soll heißen: nur weil es aktuell ein Ideal X gibt, heißt es nicht, dass in Zukunft dieses Ideal auch noch der beherrschende Stand ist. Wenn man der aktuellen sozialen Strömung glauben darf, dass ist nicht der „Alpha-Mann“ derjenige der Überleben wird, sonder der, der sich als soziales Wesen in die Gesellschaft einbringt und vielleicht auch mal als Hausmann und Vater seine Pflicht tut.

      • Ja und nein … eher nein! Der Punkt ist, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen an ihren archaischen Genen hängen. Und das genetische Programm sagt ganz klar: Lass dich vom Alphamann begatten und such dann einen Betamann für die Aufzucht!

        Gegen unsere Gene kommen wir nur bedingt an, deshalb gibt es ja heute entgegen aller SJW-Bemühungen noch männliche und weibliche Vehaltensweisen.

        • Tut mir leid Kinki, aber das ist mal wieder gefährliches Halbwissen. Die ganze Alpha/Beta Male Theory kommt ja aus der Forschung zum Gruppenverhalten von Wölfen, wurde in den 70ern Populär durch Dave Mechs Bücher. Der selbe Dave Mech hat allerdings schon in den 90ern seine eigene Theorie wieder zurückgenommen, da sie von unvollständigen Daten und Tieren in Gefangenschaft ausging und mittlerweile weitere Erkenntnisse vorlagen. Tiere in Gefangenschaft die keine Verwandschaftsbeziehung haben können diese Verhaltensmuster entwickeln, allerdings bilden natürliche Wolfsrudel keine Alpha/Beta/Omega Strukturen aus.Das heißt die Theorie die du hier auf Männer überträgst ist nichtmal bei Wölfen zutreffend.

          • Wir reden aneinander vorbei. Ich verwende Alpha und Beta im Zusammenhang mit den heutigen Gesellschaftsstrukturen. Vereinfacht gesagt: Der Beta-Mann kuscht vor SJWs und Feminismus, der Alpha tut dies nicht.

    • häääää? Ich hab zuerst den Shitstorm via Twitter mitbekommen und jetzt erst den Spot gesehen und frage mich, why die Aufregung? Die Message ist doch super.

        • Es geht ja auch nicht wirklich um die Message. Ein gutes Vorbild sein als Mann ist auch erstrebenswert. Nur nehmen sie einpaar Stereotypen als Vorbild. Boys will be Boys… sagt keiner selbst in anderen Ländern ausser Feminazis heut zutage um Männer zu beschämen. Vor 70-80 Jahren nutzen das viele Amerikaner. Viele Darstellungen waren auch sehr zweifelhaft. Wie Mansplaining, als die Frau schaute als ob ihr Kind vor ihren Augen getötet wurde nur weil ihr Chef das was sie sagt vllt etwas leichter versucht zu erklären (Konferenzszene). Rangeln von Jungs wird als toxisch dargestellt wo das jeder normale Junge eigentlich macht und diese einspringen von Farbigen Männern um andere Männer aufzuhalten mit einer Frau zu reden….Ja selbst reden mit Frauen ist in Feministischen Hochburgen heute schon schlimm. Gibt einige Artikel dazu. Ich weiß das es bei dem teil des Clips um aufhalten von Belästigung geht aber direkt von einer Belästigung auszugehen bevor man ein Wort sagt ? Die Umsetzung des Clips ist eben sehr mangelhaft und das stört die Männer, die es downgevoted haben. Die Message ein besserer Mann zu sein nicht. Männer nur weil sie Männer sind aber unter Tatverdacht zustellen ist absolut falsch und zeigt nur wie abgedriftet 3 wave feministen , genderwahnsinn und identity politics ist.

    • „Betamänner“. Ich bin immer wieder fasziniert, wie du dich seit Jahren mit 99% deiner Kommentare selbst disqualifizierst. „Alpha- oder Betamänner“ existieren nicht, Punkt. Noch nicht mal bei Wölfen (woher dieser ganze Hype ja kommt) gibt es ein einzelnes Alphamännchen. Und es wäre mir neu, dass man heutzutage als verschwitzter Bauarbeiter noch die absolute Männlichkeit verkörpert. Und nur mal so am Rande, jemand wie Terry Crews (der in dem Spot mitspielt) könnte wahrscheinlich jeden der selbsterklärten „Alphamänner“ in der Mitte durchbrechen. Riesen Typ, über 120 Kilo schwer, Ex-Footballer etc., klingt jetzt nicht gerade nach „beta“ für mich.
      Natürlich ist der Job übertrieben, ich fühle mich auch nicht „schuldig“, ein Mann zu sein. Es sollte aber völlig normal sein, dass man Leuten hilft, die von Anderen unangemessen behandelt werden, sei es von Männern oder Frauen. Man muss aber zugeben, dass ein Großteil physischer Gefahr für die Mitmenschen von Männern ausgeht, schlicht durch die körperliche Überlegenheit. Ich bin knapp zwei Meter groß und entsprechend schwer, wenn ich es darauf anlegen würde, könnten sich die meisten Frauen und wahrscheinlich auch viele Männer nicht wirklich wehren, aber so was käme mir nie in den Sinn, ist einfache eine Frage der Erziehung und des gesunden Menschenverstandes.

  4. Wie so oft kann ich beide „Seiten“ verstehen. Ich finde die Werbung ganz gut und die Idee auch passend. Aber ich kann auch nachvollziehen, dass man sich an den gezeigten Stereotypen stören kann. Stereotype die andere Gruppen betreffend einen ähnlichen Shitstorm ausgelöst hätten.

    Von daher haben wir ja jetzt unser Ziel erreicht. Heterosexuelle weiße Männer sind auch endlich eine Minderheit, deren Stereotypisierung einen shitstorm nach sich zieht 😛

    Jede Minderheit hat ein Recht darauf diskriminiert zu werden 😉

    • Ich würde mich ja selber weder der SJW noch Anti-SJW seite zuordnen, aber ich finde es immer wieder lustig, wie sich beide Seiten gleichsam „triggern“ lassen.

  5. Grundregel: Wenn Konzerne Werbespots mit sozialkritischen Botschaften machen hat das nichts mit irgendwelchen Aktivisten oder „SJWs“ zu tun, sondern mit Kapitalismus. Konzerne interessieren sich einen Scheiß für soziale Gerechtigkeit, die interessieren sich primär für ihre Zahlen und Shareholder. Wenn jetzt einer im Marketing ausrechnet, dass es 10% mehr Gewinn bringt wenn man das Produkt mit dieser oder jener Bewegung assoziiert, dann wird das gemacht. Aber halt nicht aus ethischen Gründen sondern aus rein monetären.

    • Dann erkundige dich bitte mal welches Team den Clip gemacht hat ^^ Gab noch so eine art Q&A von den Machern und dann sag nochmal das es nicht feministen und SJW sind ^^

      • Mag sein, dass die Macher so sind. Aber wer hat diese Macher denn rekrutiert um diesen Werbespot zu machen? Darum gehts halt, wenn ich was sozialkritisches für meine neue Produktkampagne brauche hole ich mir einen Filmemacher der sowas kann und auf sowas Bock hat. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass das nicht geschieht weil die CEO´s auf einmal alle Hippies geworden sind, sondern weil es sich gut verkauft. Ist auch kein neues Phänomen, da hat schon Adorno drüber geschrieben.

  6. Ohne dass ihn evtl total zerpflückt, sehe ich in dem Spot auch nichts schlechtes.

    Dass was da gesagt wird versuch ich meinem Sohn jeden Tag mitzugeben.

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