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Produziert die Schilddrüse weniger Hormone, als der Körper braucht, liegt eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vor […] Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind (u.a.): Müdigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis, Antriebslosigkeit, Gedächtnisschwäche, depressive Verstimmungen, Gewichtszunahme und erhöhte Blutfettwerte. (Via)

Bei mir wurde letzte Woche eine solche Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert. Ich habe durch Zufall einige Symptome im Netz gelesen und daher mein Blut danach checken lassen – vor allem bei „erhöhtes Schlafbedürfnis“ und „Gewichtszunahme“ wurde ich hellhörig. Denn trotz der Tatsache, dass ich im letzten Sommer extrem viel Sport gemacht habe, quasi nonstop aktiv war (jeden Tag im Haus gearbeitet, ausgeräumt, etc.) und mich gut ernährt habe, erreichte ich mein altes Wettkampfgewicht nicht mal ansatzweise. Ich habe das auf mein Alter geschoben.

Mein neuer Hausarzt (mit dem ich sehr glücklich bin) hat mir das so erklärt: Die Hormone, die die Schilddrüse produziert, sind quasi das „Benzin des Körpers“. Wird hier zu wenig produziert, „fährt“/arbeitet der Körper nur mit „halber Geschwindigkeit“/Leistung – daher das erhöhte Schlafbedürfnis, die reduzierte Leistungsbereitschaft und die Gewichtszunahme. Ist ja auch irgendwie logisch: Mit halber Leistung verbrennt der Körper weit weniger fett, als wenn er Vollgas fährt…

Im Grunde ist es keine große Sache, wenn es einmal diagnostiziert wurde: Man bekommt einfach die entsprechenden Hormone über Medikamente. Man fängt mit niedriger Dosierung an, um dann im 6-Wochen-Rhythmus das Blut zu testen und sich damit optimal „einzustellen“. Richtig problematisch ist nur eine Schilddrüsenüberfunktion, die richtig gefährlich für den Organismus werden kann.

Warum ich das alles hier (be)schreibe? Weil es bestimmt hier in der Community den ein oder anderen Menschen gibt, der auch eine Schilddrüsenunterfunktion hat und gar nichts davon weiß – ähnlich wie damals mit der Vitamin D-Sache. Also tut Euch einen Gefallen: Wenn Ihr auch eines oder mehrere der beschriebenen Symptome habt, lasst Euer Blut checken und Euren Schilddrüsenwert überprüfen. Vielleicht gewinnt Ihr damit an Lebensqualität. Wer ist schon gerne ständig müde oder nimmt an Gewicht zu?


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12 KOMMENTARE

  1. Eine Schilddrüsenunterfunktion hat mein Hausarzt schon vor gefühlten 20 Jahren diagnostiziert. Seitdem schlucke ich morgens eine L-Thyroxin bzw. Euthyrox (selber Wirkstoff), und der Fall ist erledigt. Die Dosierung sollte natürlich in regelmäßigen Abständen überprüft werden.

    (An meinem Hauptsymptom, dem „kräftigen“ Körperbau, hat sich jedoch nie was geändert!)

  2. Ich habe das Gefühl Schilddrüsenerkrankungen sind mittlerweile eine Volkskrankheit. Egal mit wem man sich unterhält, es sind so viele betroffen. Bei mir wurde das zufällig diagnostiziert, auch anhand eines Blutbildes, welches wegen einer anderen Baustelle angefertigt wurde. Ich habe den sogenannten Hashimoto (der übrigens auch vererbbar sein kann!). Meine Schilddrüse ist chronisch entzündet und das Gewebe löst sich langsam auf. Dementsprechend ebenfalls eine Unterfunktion. Es gibt Menschen die wissen, dass sie eine Störung der Schilddrüse haben und unternehmen trotzdem nichts dagegen. Tabletten einnehmen ist ja lästig…ignoriert das bloß nicht. Das kann richtig gefährlich werden.

  3. Woher weiss man denn ob man eine Schilddrüseüberfunktion hat? Ich kann ja nicht zum arzt gehen und einfach mal auf gut Glück das überprüfen lassen

    • „Guten Tag, ich möchte mal meine Schilddrüsenfunktion überprüfen lassen“.

      Doch, das geht sehr wohl auf gut Glück und auf Plastikkarte!

  4. Habe letzte Woche auch diese Diagnose bekommen. Nehme seit gestern die Hormone. Kann jedoch noch keinen großen Unterschied feststellen. Allerdings soll es ja bis zu 2 Wochen dauern bis die Hormone richtig wirken. Natürlich wird dann in ein paar Wochen erneut eine Blutprobe entnommen, um zu schauen, ob die Werte nun passen.
    Ich war allerdings nicht unter dem eigentlichen Grenzwert. Der Arzt hätte mir die Hormone nicht zwingend verschreiben müssen. Jedoch habe ich letztes Jahr ca. 11 Monate Diät gemacht (seit Dezember nicht mehr), habe bei 2500 kcal angefangen und war im Mai schon bei 1500, weil nichts passiert ist.
    Dazu kommen ca. 9-10 Stunden Sport pro Woche + 4 Wochen Stunden die Jugend trainieren. Interessant ist, dass ich in ca. zwei Monaten 8 kg verloren habe. Also von 108 kg auf 100 kg bei 175 cm Körpergröße. Danach ist aber gar nichts mehr passiert.
    Habe mich dann im Januar vertrauensvoll an meinen Arzt gewendet und er hofft, dass es dieses Jahr besser klappt. Ich habe leider auch die anderen Bedürfnisse. Verlangen nach Schlaf, launisch, Einschlafprobleme. Ich hoffe, dass wenn der Pegel stimmt die ganzen Symptome abnehmen.
    Bin gespannt bei dir zu lesen, wie es sich so entwickelt und wie du es wahrnimmst.

  5. Puh, also die Symptome sind schon sehr passend bei mir.
    Ich nehme zu obwohl ich kaum was esse, ich bin ständig Müde, habe depressive Verstimmungen und eig. so gut wie alles was Google als Symptome anzeigt.
    Werde direkt Montag mal zum Arzt gehen. Danke!

  6. War erst vor 2 Wochen beim Nuklearmediziner, und warte noch auf den Befund. Bin seit mehreren Monaten beim Hausarzt, anfangs wegen Depression, Stress und Motivationsproblemen (inkl. Psychiater), inzwischen auch zusätzlich wegen Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Kurz vor Weihnachten haben wir mal einen Bluttest gemacht und rausgekommen sind gleich 3 krasse Auffälligkeiten: Zum einen Verdacht auf Schilddrüsenunterfunktion, Vitamin D Mangel und vor allem krasser Vitamin B12 Mangel, den sich aktuell keiner Erklären kann, da ich locker genug Fleisch esse.
    Mein Arzt meinte, dass für viele schon ein Mangel reicht, um völlig aus der Bahn geworfen zu werden, und ich hab wohl gleich alle 3 Sachen aufeinmal 😀
    Er meinte aber auch, dass man alles im Griff bekommen kann, wenn man es richtig angeht.

    Richtig absurd wird es dadurch, dass ich erst letztes Jahr im Frühjahr einen Bluttest bei einem anderen Hausarzt gemacht habe, und die wollten sich melden wenn was auffällig ist. Habe nur nie etwas gehört und deswegen wurden körperliche Sachen eigentlich fast komplett ausgeschlossen. Bin froh, dass ich den Arzt gewechselt habe und doch einfach mal meinte noch einen Test zu machen 🙂

  7. Bei mir wurde die Schilddrüsenunterfunktion mit 12 diagnostiziert

    In der Pubertät hat sich der Körper etwas quergestellt, wodurch die Menge der Schilddrüsenhormonen regelmäßig erhöht oder gesenkt werden musste. Eine kurze Zeit war ich überdosiert, was sich relativ schnell bemerkbar gemacht hat: Andauernd geladen wie ein HB-Männchen und Herzrasen bekommen. Seit 10 Jahren hat es sich jetzt aber dauerhaft bei 125 Mikrogramm eingependelt.

    Ich habe zwei Tipps:
    1. Bleib mit den Medikamenten immer bei der gleichen Marke. Wechsel nicht den Medikamenten-Hersteller. Obwohl Menge und Wirkstoff auf dem Papier gleich sind, hat jedenfalls mein Körper immer anders reagiert.

    2. Geh zu einem Endokrinologen. Meine Hausärztin hatte mich nach der Diagnose zu einem Nuklearmediziner überwiesen. Ein Endokrinologe kennt sich in der Regel jedoch deutlich besser damit aus und macht jedoch weitaus umfassendere Untersuchungen als ein Nuklearmediziner.

  8. Bei mir wurde die Unterfunktion durch Zufall, während meines Krankenhausaufenthaltes nach einem Motorradunfall, festgestellt. War zum Glück ein sehr frühes Stadium. Seit dem nehme ich täglich 200 Mikrogramm Iodid und meine Werte sind seit dem i.O.
    Wenn man die Symptome nicht kennt, kommt man nicht mal darauf, wonach oder das man den Arzt fragen soll.

  9. Meine Schilddrüsenunterfunktion wurde vor mehr als 15 Jahren festgestellt. Wenn die erst einmal richtig eingestellt ist, dann merkt man von dem Symptomen eigentlich nichts mehr.

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