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Ein Sportlehrer aus Brooklyn in den USA, wurde von der Schule entlassen, weil er mit seinen Schülern den Battle-Royale-Shooter Fortnite spielte, dies berichtet die New York Post. Laut eigener Aussage versuchte der Lehrer die Kids besser zu erreichen, indem er ihnen anbot, mit ihnen gemeinsam Fortnite zu spielen […] Sonderbeauftragte der Schulkommission stellten daraufhin ein „unangemessenes Internetverhalten“ mit den Schülern fest, der Lehrer verlor seinen Job.

Ich könnte Euch da Geschichten erzählen – aber darf man aber leider nicht, da man als Lehrer und Beamter seinem Dienstherren zur Treue verpflichtet ist. Kritik wird in diesen Kreisen erfahrungsgemäß nicht so gerne gehört. Meiner persönlichen Einschätzung nach liegt hier kein „unangemessenes Verhalten“ seitens des Lehrers vor – eher ein sehr empathisches und pädagogisches Verhalten. Computerspiele sind halt in bestimmten Kreisen immer noch „Teufelswerk“, das man um jeden Preis beseitigen muss. Und als Lehrer sollte man eh nur Bücher lesen und möglichst mit der Hand schreiben (O-Ton Referendariat) – schließlich ist man ja Vorbild, hab ich recht?

Quelle: PCWelt.de

Danke an Yannic für den Link!


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8 KOMMENTARE

  1. Ich kann mir vorstellen, dass es Lehrer heutzutage echt schwer haben, zu den Kindern durchzudringen, wo doch bei jeder pädagogischen Annäherung schon wieder ein Elternteil bereit steht und die Schule praktisch zwingt durch irgendwelche absurden Behauptungen den Lehrer zu entlassen.
    Man sollte die Lehrer wesentlich mehr wertschätzen, denen noch wirklich was an der Zukunft der Kinder liegt und sich Gedanken dazu machen, wie man Inhalte besser vermitteln kann.

  2. glaub bei den amis dürfen lehrer einfach außerhalb von schulischen aktivitäten keinerlei kontakt mit den schülern haben da wird man auch wegen einer whatsapp nachricht gefeuert
    die sind ein wenig verrückt was solche dinge angeht

    • Du darfst auch in Deutschland keine WhatsApp Nachricht an Schüler die noch die schule besuchen verschicken. Das ist zumindest in den meisten Bundesländern so geregelt. Dinge die die schule bzw. Den Unterricht betreffen dürften eigentlich nicht einmal zwischen Lehrkräften verschickt werden, außer über explizit genehmigte Server. Darum gibt es solche nutzlosen Projekte wie mebis oder ox.

    • Du darfst in Deutschland nichtmal als Förderlehrer zur Abstimmung von Förderunterricht mit deinem Arbeitgeber per Whatsapp Termine oder Schülernamen besprechen. Was Datenschutz angeht ist Whatsapp in Deutschland ein rotes Tuch. Ob das zu Recht so ist kann ich nicht beurteilen, ich habe zu wenig Ahnung von IT um einzuschätzen wie gut die Kommunikation bei Whatsapp verschlüsselt wird.

  3. Finde ich gut so. Fortnite ist trotz Comicgrafik immernoch kein Kinderspiel und sollte insbesondere nicht von Lehrern derart unterstützt werden. Gerade in den USA sollte es nicht sonderlich lehrreich sein, dass Kinder virtuell durch die Gegend ballern…

    • Das kann auch nur jemand sagen, der keinerlei Einblick in den Lehrer- und Schulalltag hat. Die Kinder und Jugendlichen zocken das Spiel sowieso, teilweise schon in der Grundschule. Die reden auch auf dem Schulhof und teilweise im Unterricht von nichts anderem.

      Dieses Thema anzuschneiden ist eine hervorragende Möglichkeit, einen Zugang zu den Schülern zu bekommen. Ein achso-tolles Vorbild zu sein und Computerspiele zu verteufeln, hilft Dir als Lehrer in der Praxis und im täglichen Umgang mit den Schülern wenig. Man muss sich irgendwann die Frage stellen, was einem wichtiger ist: Ich habe mich irgendwann dafür entschieden, lieber ein guter Lehrer und Pädagoge zu sein. Andere fühlen sich in der Moralapostel-und Oberlehrer-Rolle offensichtlich wohler…

      • Ich stimme in Teilen zu: hat man eine starke soziale Bindung zu den Schülern, dann ist das Lehren dieser um einiges einfacher. Dem Lehrer dürfte es dann auch leichter fallen, bei problematischen Fällen die Lehrmethode auf den oder die Schüler effektiver anzupassen.
        Dem gegenüber steht natürlich der Punkt, dass die im Artikel genutzte Methode vom Lehrer so angesehen wurde, quasi einen besseren Kontakt aufzubauen. Aus Schülersicht wird das einerseits sicher geklappt haben, andererseits ist sowas auch als Belohnung anzusehen und positive Verstärkung ist oftmals kein guter Weg, um einen Menschen zuerziehen oder etwas beizubringen. Allzu oft zieht man sich damit Menschen heran, die nur im Anblick einer direkten Belohnung tätig werden.
        Das ganze ist also Gradwanderung und der „einfache Weg“ (Belohnung gegen Arbeit) ist schnell sehr verlockend.

        Jedoch stimme ich zu, dass der Lehrer primär eine bessere Verbindung zu den Schülern aufbauen wollte und Fortnite ist, weil gerade „in“, ein guter Weg dahin.
        Was mich bei dem Fall so extrem stört ist das Verhalten der Eltern (des Vaters): die Kinder spielen scheinbar dank der Erlaubnis der Eltern zu Hause schon Fortnite (wenn nicht, dann kommen die Eltern schlicht ihrer Erziehungsaufsicht nicht nach). Die Reaktion des Vaters, dass dem Direktor zuzutragen an Stelle mit dem Lehrer zunächst selber ins Gespräch zu kommen, ist daher für mich „typisch Eltern“, um es mal negativ zu betrachten.
        Wenn man als Eltern der Meinung ist, dass die eigenen Kinder dieses Spiel eigentlich nicht konsumieren sollten, dann sollte man eben schon zu Hause eingreifen. So wirkt die Reaktion eher in Richtung „die Kinder lernen nichts in der Schule!“, obwohl man zu dem Verhalten als Eltern schlicht mit beiträgt.

        Der zweite Punkt betrifft den Lehrer und die Eltern. Wie im Text genannt soll der Lehrer die Schüler um Erlaubnis bei den Eltern gebeten haben. Da stellt sich mir die Frage, ob die Erlaubnis mündlich oder schriftlich erfolgen sollte. Hatte der Lehrer keinen festen Nachweis (Trau! Schau! Wem?), so hätte er es natürlich unterlassen sollen. Gab es jedoch eine Erlaubnis, dann scheinen die Eltern das ganze wohl nicht sonderlich Aufmerksam beachtet zu haben.

        In beiden Fällen hätten die Eltern trotzdem erst einmal mit dem Lehrer darüber reden sollen. Nun ist weder den Kindern, noch den Eltern, noch den Lehrern und schon gar nicht der zukünftigen Gesellschaft mit solchen Entscheidungen geholfen.

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