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Bernd Stelter hatte bei einer Kölner Karnevalssitzung im Zusammenhang über den Doppelnamen von Annegret Kramp-Karrenbauer gelästert („Hätte nicht irgendein Standesbeamter Frau Kramp-Karrenbauer warnen müssen?). Dann stürmte Steuerberaterin Gabriele Möller-Hasenbeck die Bühne. „Ich hab gerade gepfiffen“, sagte sie. „Männernamen sind immer toll – und Frauennamen sind immer scheiße. Und Doppelnamen sind Doppelscheiße“, hielt sie Stelter vor.

Habt Ihr das Theater in der Woche eigentlich mitbekommen? So ein Bullshit! Die verehrte Dame und „Kämpferin für die Doppelnamen-Rechte der Frau“ kann froh sein, dass sie eben eine Frau ist, andernfalls hätte man sie wohl (absolut zu recht) ziemlich schnell von der Bühne getackelt. Isses jetzt wirklich schon soweit gekommen, dass man an Karneval politisch korrekt sein muss? Für mich hat die komische Dame definitiv zu viel getrunken und sich im ihrem Rausch schlicht und einfach daneben benommen. Mal wieder viel Aufregung wegen nichts.

Dementsprechend hat Jan Böhmermann die Sache in dieser Woche im Neo Magazin Royale angemessen auf die Schippe genommen – inkl. Gastauftritt von Bernd Stelter:

Quelle: Watson.de


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28 KOMMENTARE

    • „als hätten wir keine anderen Probleme…“

      Das ist so mit das schlechteste Argument. Würde man dem folgen, dürfte sich immer nur mit einem Problem befasst werden, weil es sonst immer noch was dringenderes gäbe. Das wäre ziemlich ineffizient.

  1. Böhmermann brauche ich auch nicht.
    Karneval ebenso nicht, ist vielleicht eine Norddeutsche Eigenart.

    Die Dame jedoch…naja, gut, dass sie zu ihrer (komischen) Meinung steht. Gut, dass man das in diesen Deutschland machen darf, ohne verfolgt zu werden. Gut, dass es Stelter (vermutlich) egal war, im Gegenteil, er sogar Publicity bekommen hat. Dass „wir“ den Bumms jetzt tagelang diskutieren, bei Welt, Spiegel und co. man jetzt über Doppelnamen diskutiert…muss das sein?

  2. Ich persönlich fand den Auftritt von AKK beim Narrengericht ja deutlich schlimmer und skandalöser als den Stelter Auftritt. Wobei er halt auch ganz gut ins Profil der Miss Homophobia 2018 passt.

    • Heute wäre der Kommentar: „bin ich hier in einen Parteitag der AfD geraten oder was?“ … und das Publikum würde politisch korrekt gröhlen!

      Nein ernsthaft, wenn man sich so alte Videos anschaut, bis hin zu Lach & Schieß oder Peter Frankenfeld, da vergisst man ganz schnell das Klischee vom humorlosen Deutschen. Gerade die Pointen über Nazi-Deutschland waren damals eine ganz selbstverständliche Art von Vergangenheitsbewältigung, wie wenn man – im Kleinen – eine peinliche Situation mit Humor überspielt.

      Ich glaube, dass die Humorlosigkeit auch etwas mit der PC zu tun hat. Humor lebt ja gerade davon, politisch inkorrekt zu sein. Wenn man also „nichts mehr“ sagen darf, was bleibt dann übrig? Dann steht man auf der Bühne und hampelt herum wie ein Mario Barth. Und der steht bei Feministinnen vermutlich auch schon lange auf der Abschussliste!

    • Schon witzig. Die Frau hat ja selbst genau das Verhalten an den Tag gelegt, das man ja sonst von Shitstorms kennt. Nur im RL

      • Aber sie ist halt nur eine Person. Das ist zwar nervig, bereitet Bernd Stelter aber vermutlich keine schlaflosen Nächte. Das sich jetzt alle im Internet wie Geier da drauf stürzen ist halt ein anderes Kaliber.

  3. Das Ding hab ich gelesen und wieder vergessen, absolute Nichtigkeit…aber die Presse, dann Twitter, ein Herr Böhmermann und ja nun auch der Herr Krömer lassen es einen nicht vergessen 🙂

  4. Ja, es ist leider schon soweit. Es wurden offiziell Empfehlungen für Kostüme bekannt gegeben und welche man doch vermeiden sollte. Unter anderem Indianer, schwarzer Buschmann etc.
    Ich finde es extrem schade…

    • Naja ich finde solche Kostüme sehr anmaßend.
      Der Grund ist vergleichweise einfach:

      Diese Menschen wurden früher genau für ihr Aussehen, für Ihre Meinung, Glauben oder was auch immer gejagt, getötet, versklavt usw. Jetzt maßen wir uns an genau das als Kostüm zu tragen?

      Finde ich persönlich falsch und dabei gehe ich nicht nur auf Indianer Kostüme oder „schwarzer Buschmann“ sondern allgmein als Verkleidung in Form anderer Völker, Kulturen oder Glauben.

      Ich liebe Metal, es ist mein lieblings Musikgenre, kleide mich mitlerweile aber „normal“ finde es aber trotzdem befremdlich wenn Menschen sich an Tagen wie Karneval oder Halloween als Punker, Metalhead verkleiden obwohl sie Null Berührungspunkte damit haben sondern in der Regel diese Menschen an einem „normalen Tag“ eher belächeln und als Freak abstempeln aber auf einmal ist es okay sich zu kleiden?!

      Von daher ist es auch nicht „traurig“, dass Empfehlungen ausgesprochen werden solche Kostüme nicht zu tragen sondern eher Lobenswert weil wir als Deutsche ein sehr großes Privileg gebießen und ich als deutscher es auch affig finde wenn sich Menschen als Deutsche (= Lederhosen und bayrisch) anziehen nur das wir nie dafür verfolgt, gejagt, verskalvt oder getötet wurden.

          • Um meinem Gegenüber zu zeigen das ich seine Ausführung gelesen habe, seine Meinung akzeptiere, aber nicht weiter darauf eingehen möchte. Nennt man umgangssprachlich auch Höflichkeit.

      • Mein erster Gedanke war: Da geht jemand zum lachen in den Keller.
        Nun, das mag etwas übertrieben sein. Aber diese Reaktion ist es auch.
        Das ist Karneval, da verkleidet man sich als „was auch immer“. Nächstes Jahr beschweren sich die Müllmänner weil sie ihren Beruf nicht ausreichend gewürdigt sehen. Und ein Jahr darauf dürfen die Kinder nicht mehr als Polizist oder Ritter gehen, weil das ja Gewalt beinhaltet.
        Geht es noch?
        Das ist Karneval und kein politikum. Es dreht ich um Spaß haben und mal jemand anderes zu sein. Nicht darum ob man eine Personengruppe korrekt darstellt oder um Respektlosigkeit.
        Ich hatte früher selber lange Haare und stand auf Metallica. Trotzdem stört mich kein derartiges Kostüm. Genausowenig wenn ich Amerikaner sehe die sich als Bayer verkleiden.
        Das ist einfach nur Karneval und für die paar Tage im Jahr können die SJW Truppen bitte mal Pause machen.

        Und nein, ich würde mir keine braune Farbe ins Gesicht malen um micht als Afrikaner zu verkleiden. Aber ich würde auch niemanden der so etwas macht daraus einen Vorwurf machen.

        Wenn wir so weiter machen können wir Karneval auch ganz abschaffen. Oder wie ich letztens so schön gehört habe:
        „Nicht alles was man tut muss vernünftig, sinnvoll oder gar gesund sein… ich trinke Rotwein und esse Schokolade weil ich es will, weil es mir Spaß macht und ich weiß daß das ungesund ist… und ich lasse mir das auch nicht verbieten.
        Und genauso ist es beim Automobil, wer GTI fahren will der soll auch GTI fahren dürfen und daran auch freude haben.“
        (Und nein, ich kenne weder den politischen Hintergrund noch den Menschen. Aber der Inhalt gefällt mir)

      • Sorry, aber dass ist doch „nur“ eine Ausführung von politisch korrekt und sonst nichts.
        Klar ist es dein gutes Recht diese Meinung zu haben, aber letztlich darf man sich wenn man deiner Argumentation folgt gar nicht mehr verkleiden.

        Es ist ein Spaß und wenn man es selbst nicht lustig findet, dann hat man die Freiheit einfach nicht mitzumachen. Ich persönlich finde Karneval übrigens total bescheuert, aber wenn andere Menschen ihre Freude damit haben warum nicht? Es wird niemandem geschadet (von den konstruierten Problemen der politisch Korrekten mal abgesehen).

  5. Wären wir in den jungen Jahren der Bundesrepublik schon so politisch korrekt gewesen, dann wären wohl die besten Komiker an uns vorbeigegangen. Wer erinnert sich nicht an Loriots „Müller-Lüdenscheidt“ u. a.?

    Und da sind wir auch beim Punkt: Doppelnamen sind nämlich kein exkusives Frauenrecht. Bei Loriot war es „HERR Müller-Lüdenscheidt“. Die gute Frau Möller-Hasenbraten hat hier also was wichtiges übersehen in ihrem „gerechten“ Zorn.

    Allerdings ist mein Eindruck des Karnevals tatsächlich so, dass es zumindest etwas in die politisch korrekte Richtung geht. Ich schaue mir eigentlich immer die Mainzer Karnevalssendung an, und während die „guten“ Politiker eher liebevoll auf den Arm genommen werden, wird auf die „böse“ AfD nur plump mit der Nazikeule eingedroschen. Und man muss auch einfach mal konstatieren: Rein statistisch müsste sich unter den ganzen Karnevalisten der eine oder andere AfD-Fan finden, aber auf der Bühne haben sie einen Anteil von null. Ich wage also einfach mal die These, dass das hinter den Kulissen schon eine gewisse Auslese stattfindet, so wie Dieter Nuhr ja auch ganz schnell seine Islamkritik abgelegt hat, sobald er bei den öffentlich-rechtlichen unterschrieben hatte.

    Also die Frage, ob man jetzt schon im Karneval politisch korrekt sein muss, beantworte ich mit einem klaren Jein: Die „Guten“ werden nach wie vor auf die Schippe genommen, die „Bösen“ werden plump beleidigt, und – auch hier bemühe ich einfach mal die statistische Wahrscheinlichkeit – Islamwitze sind völlig tabu.

    • Islamwitze sind nicht tabu, sie erfüllen nur (noch) keinen sinnvollen Zweck. Gute Comedy ist für mich vor allem selbstreferenziell – man nimmt sich selbst und die eigene Kultur bzw. das eigene Verhalten auf die Schippe. Das funktioniert nur, wenn beide Seiten in dem Thema drin sind. Alles andere sind meistens nur als Witze getarnte Beleidigungen (und seien wir ehrlich – das ist was du eigentlich willst) und die braucht halt niemand.

      Ich hab schon Witze über den Islam gehört – allerdings halt von Moslems erzählt, die mir dann auch den Hintergrund erklärt haben. Dadurch wurde es dann auch witzig, nur als Frontalprogramm hätten die Witze nicht funktioniert, weil ich schlicht die Anspielungen nicht verstanden hätte. Das gleich gilt auch für Witze auch anderen Kulturen oder Arbeitsbereichen, in denen ich nicht drinstecke.

      • Das sehe ich etwas anders. Witze können auch ganz allgemein auf Missstände hinweisen, wenn z.B. irgendwo in unserer Menschheit was falsch läuft. Und gerade Religion tut sich da immer besonders hervor, egal ob Christentum, Islam oder sonst irgendeine Religion. Und aktuell muss man mit Witzen über den Islam einfach mehr aufpassen. Mir fällt zumindest gerade kein Land ein, wo man für Witze über das Christentum zum Tode verurteilt werden kann.

      • Ich meine keine platten Witze ala Ostfriesenwitze in abgewandelter Form oder so. Aber nimm einfach mal den bereits genannten Dieter Nuhr; vor ca. 10 Jahren hatte er den Islam im Programm, und das in seiner gewohnt feinsinnigen Art. Und das musste man auch niemandem erklären.

        „Tötet die Ungläubigen, wo immer ihr sie findet … na, das grenzt ja schon an Unhöflichkeit! Ja, steht da drin! Also für alle, die immer meinen ‚das ist nicht der Islam‘ oder so … doch!“

        „Wer zweifelt, detoniert nicht! Dass ich mich noch nicht in die Luft gesprengt habe, liegt im Grunde daran, dass es mir am Glauben mangelt. Und das trifft auch auf die religiösen Führer dieser Selbstmordattentäter zu. Wenn die wirklich glauben würden, dass sie ins Paradies kommen, würden sie doch nicht die Doofen vorschicken!“

        „Und dann sind alle zufrieden. Der Attentäter ist im Paradies, und die Familie kriegt eine Rente von der Hamas oder Hisbollah oder wer gerade zuständig ist. Und dann feiern die dann eine Party. ‚Juhu, die Sonne scheint, der Himmel lacht, der Yussuf hat sich umgebracht!'“

        Ja, ich habe das Programm mehrfach gehört! 😉

  6. Ich hab bis heute nichtmal verstanden, was das mit „politisch korrekt“ oder „Frauenfeindlichkeit“ zutun haben soll. Doppelnamen klingen eben manchmal richtig bescheuert, fertig. Wer vor von so einem Blödsinn getriggered wird, hat schlichtweg die Kontrolle über sein Adrenalin verloren.

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