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Habt Ihr das gestern mitbekommen? Es gab mal wieder ordentlich Futter für die Berufsempörer und die Moralpolizei. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat im Rahmen einer Karnevals-Veranstaltung eine Büttenrede gehalten. Den entsprechenden Text/Video findet Ihr im Anhang.

Und auch wenn die (künstliche?) Aufregung mal wieder groß ist, denk ich persönlich (als selbsternannter „Niemals und nie mehr CDU-Wähler“), dass AKK hier komplett falsch verstanden wurde. Auch wenn die hochsensible Queer-Fraktion sofort auf 180 ist und sich angesprochen fühlt, gehe ich davon aus, dass hier nur die Hipster/Weicheier-Männerfraktion gemeint war – nämlich die „Latte Macchiato-Trinker“, wie sie ausdrücklich sagt. Einen Satz vorher spricht sie noch davon, dass es „keine richtigen Männer“ mehr gäbe. Also mal wieder viel Lärm um nichts? Was meint Ihr?


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23 KOMMENTARE

  1. Zunächst mal hat jeder das Recht über alles und jeden Witze zu machen. Wenn man es da schon Verständnisschwierigkeiten gibt, bringt es auch nichts ne Debatte zu führen.

  2. Kommt halt drauf wer den Witz erzählt und wie. Man kann sich prinzipiell über alles und jeden lustig machen, es muss dabei aber klar sein dass es sich um einen Witz handelt. Und bei Frau Kramp-Karrenbauer hat es halt schon ein Geschmäckle wenn sie in Richtung LGBTQ schießt, da sie auch früher schon im ernsten Kontext die Ehe für alle mit Inzest in Verbindung gebracht hat. AKK wurde nicht umsonst zur Miss Homophobia 2018 gewählt.

    Hier mal AKK im Original zur Ehe für alle: „Wenn wir diese Definition öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen“

    • Ich halte AKK für die schlechteste Wahl zur Merkelnachfolge, die die CDU treffen konnte, aber auch ein blinder Affe findet mal eine Banane: Was du hier zitierst, ist eines von vielen völlig adäquaten Argumenten dafür, die Ehe für alle (in dieser Form) abzulehnen.

      Homophobie ist es, wenn man Beziehungen zwischen etwas anderem als Mann und Frau als „widernatürlich“, „ekelhaft“ oder ähnliches ablehnt. Es mag nicht der Norm entsprechen, aber es gibt nunmal Homosexualität. Sie ist abnormal (im Sinne von nicht normal: von der weit überwiegenden Norm abweichend), aber nicht widernatürlich.

      Die institutionalisierte Gleichstellung jedweder andersgelagerten Beziehung mit einer Mann-Frau-Ehe kritisch zu betrachten (unter familien-, steuer-, erbrechtlichen und anderen Gesichtspunkten), ist dagegen Zeichen eines gesunden Geistes. Wobei ich mit kritisch betrachten nicht einmal zwangsläufig Ablehnung meine.

      • Und deiner Meinung nach ist es besser, dass ein Kind im Heim groß wird, als das sich eine Homopaar um dieses kümmert?

        • Keineswegs. Wo liest du das heraus?

          Die elterliche Verantwortung hat doch – gerade in unserer Zeit – nichts mit dem Trauschein zu tun. Oder hälst du Steve für einen schlechteren Vater, weil er (meines Wissens) nicht mit der Mutter seines Sohnes verheiratet ist?

  3. Der Jux leidet etwas darunter, dass AKK zunächst über die Männer redet, die ich als „Beta-Männer“ bezeichne, die insbesondere vor dem Feminismus kuschen und dankbar darüber sind, dass sie von den Kampfemanzen der dritten Generation nicht zu dem Urbösen, also dem alten weißen Mann, gezählt, sondern toleriert werden (eben weil sie die Fresse halten).

    Dliese Waschlappen vom Typ Anton Hofreiter & co. noch als Mann zu bezeichnen, kostet in der Tat Überwindung.

    Aber die Pointe zielt dann eben auf eine ganz andere Gruppe, nämlich diese 0,01% der Bevölkerung, für die die linksgrünversiffte Latte-Macchiato-Bourgeoisie vor lauter Ignoranz vor den wirklichen Problemen unserer Welt nun eine dritte Toilette hinklöppeln.

    Die Pointe ist also eher ein Seitenhieb; gleichwohl trifft sie den Kern, weil sie ja direkt auf unsere Hauptstadtgesellschaft abzielt, wo dem Eindruck nach wirklich keine normalen Menschen mehr rumrennen.

    Und das bringt mich zum Punkt: Getroffene Hunde bellen eben, und wenn ihr politisches Kapital aus Empörung besteht, darf man sich nicht darüber wundern, dass sie von selbiger Gebrauch machen. Überlebensstrategie: Vor dem Shitstorm ducken, bis die Presse eine neue Sau findet, die sie durchs Dorf treiben kann.

    • Gleichsetzung der politischen Gegner mit niederen Geschöpfen (zb Insekten) oder die Verbindung dieser Gegner mit Begriffen wie Schmutz, Dreck, Unreinheit oder Siff ist übrigens ein gern genutztes Mittel der politischen Extremen. Es wird da versucht vorbei am Verstand die niedersten Schutzinstinkte des Menschen, in diesem Fall Ekel, zu triggern, um seinen Gegner auf emotional/psychologischer Ebene zu brandmarken.
      Nicht umsonst sprachen die Nazis zb vom deutschen Volk als Volkskörper und den Juden und Kommunisten als Geschwür an diesem Körper, das man ausmerzen müsste.
      Wenn du von „versifft“ sprichst, frage ich mich, was deiner Ansicht nach notwendig ist, um diesen „Siff“ aus der Politik rauszuwaschen?
      Allenfalls würde ich dir raten, dich mal mit einem Psychologen über dieses Thema zu unterhalten. Als jemand, der in dem Gebiet zwar nur Laie ist, aber Erfahrung mit diesen Denkmustern hat, klingeln bei solchen Ausdrücken alle Alarmglocken.

  4. Dass diese Person höchstwahrscheinlich Kanzlerin wird, macht mich echt krank. Es ist ja nicht das erste mal, dass sie feindselig gegenüber nicht klassisch-christlichen Lebensentwürfen aufgetreten ist – da lass ich auch den Karneval als Ausrede nicht zählen.

  5. Ich habe selten jemanden so schlecht einen Witz erzählen sehen^^
    Aber mich verwirrt die Aufregung auch. Die, die meckern waren doch gar nicht angesprochen oO.

    Der Begriff NPC passt wirklich. Sabbeln ihren Standarttext, egal worum es geht XD

  6. Ich hab die berichte ja nun auch die letzten Tage gesehen und mir kam immer wieder der Begriff „Sommerloch“ in den Sinn, dabei ist aber noch gar kein sommer. mhhhh

  7. Wer auch immer den Witz geschrieben hat, hat dabei einfach nicht zu Ende gedacht. Die Punchline bzw. das Ziel des Witzes geht ganz klar in Richtung „verweichlichte / nicht-klassische Männer“. Allerdings wird dieser Sorte Männer ja vorgeworfen, einen Fehler mit der Einführung einer weiteren Toilette zu machen. Zumindest hätten ja klassische Männertypen sowas nicht gemacht, da markiert man sein Revier im stehen.

    Böswilligkeit kann ich Frau KK hier nicht unterstellen, ich hab ja keine Ahnung ob der Witz überhaupt von ihr ist. Ich kann mir auch nur schwervorstellen, dass Frau KK die LGBTQ Community als lästig empfindet. Ich kann aber verstehen, dass Teile der LGBTQ Szene eher ungern als lästig angsehen werden.

    Wer hier Shitstorm säht, übertreibt. Wer keinen Fehler im Witz findet, untertreibt.

  8. Seh ich auch so. Vielleicht sollten die ein oder anderen mal den Stock aus dem Popo nehmen… Leute es ist Karneval! Da ist doch klar, dass es auch mal unter die Gürtellinie gehen kann.

    „Die Kritik kam spät, aber heftig: „Annegret Kramp-Karrenbauer zeigt, welcher erzkonservative Wind jetzt wieder in der Union weht“, twitterte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. „Solche Äußerungen – auch an Karneval – sind absolut respektlos.“

    Nein sind sie nicht, Herr Klingeling.

  9. Da hat sich die CDU ja wen angelacht, Glückwunsch. Zeigt allerdings auch, warum Politiker im Karneval nichts zu suchen haben. Da wird nunmal ganz viel „Quatsch“ erzählt, dass gehört dazu. Den Quatsch kann man aber nicht erzählen, wenn man am nächsten Tag Politik machen soll.

  10. Steve, du hast vollkommen Recht. Aber normales Denken wird zu leicht blockiert, wenn man sich nur empören möchte. Jedenfalls sind wir mittlerweile soweit, dass es mehr Sprech- und Denkverbote gibt, als vor der 68er Bewegung, als man die alten miefigen Talare aus den Köpfen bekommen wollte. Hat irgendwie nicht so ganz geklappt. Mich wieder es jedenfalls nur noch an. Nachdenken wird systematisch verlernt.

  11. Bernd Stelter hat die korrekte Antwort schon gegeben:“Wir machen hier ganz einfach Karneval und was ich mache, sind Witze“
    Die Leute sollen sich den Zaunpfahl ausm Arsch ziehen. Die Leute gehen mir richtig krass auf’n Zeiger.

  12. Mir wird schlecht, wenn ich das wieder sehe/lese.
    Wir brauchen dringend wirkliche Probleme. Hungersnot oder sowas, dann hört der scheiß von ganzem alleine wieder auf….

    • So ganz neutral betrachtet möchtest du also heute Abend lieber mit dem Gefühl ins Bett gehen, dass du für morgen noch nix zu beißen hast, als „das“? Wäre doch mal ein Argument für die AfD: Wir müssen nur genug PC sein, dann gehen die Afrikaner von alleine wieder zurück, die hungern dann lieber.

      • Das ist natürlich Unsinn. Natürlich ist die Aussage Schwachsinn. Sollte nur verdeutlichen: wir haben es momentan so gut, dass wir uns aus diesem Scheiß Probleme konstruieren.

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