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Die Dokumentation über die langjährige Entwicklung von For Honor gibt Einblicke in die Entstehung eines Videospiels. Dabei liegt der Fokus auf den Schwierigkeiten und dem anhaltenden Stress, welchem viele Beteiligte ausgesetzt sind. (Via)

Es wird mal Zeit, dass die Menschen und Gamer sehen, unter welchen Bedingungen heutzutage große Computerspiel-Titel produziert werden. Man stellt sich ja eigentlich diese ganze Szene so toll vor – schließlich muss es doch der allerbeste Job der Welt sein, Computer- und Videospiele zu machen, oder? Die Realität sieht leider ganz anders aus.

Schaut unbedingt mal rein, wenn Ihr ein Netflix-Abo habt. Es ist wirklich krass!


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7 KOMMENTARE

  1. Ich habe vor einiger Zeit mal an VBS gearbeitet, der Armee version von Arma.

    Wir haben immer gesagt das wir alle Vorzüge der Spieleindustrie haben aber ohne die Risiken da man mit Regierungsaufträgen extreme Planungssicherheit hat.

    Man muss auch bedenken, dass viele Spieleentwickler gerade in den USA kein Informatikstudium abgeschlossen haben. Das sind bestenfalls Bachelor, oft mit einem Design Schwerpunkt. Die Überleben in der Regel kein Einstellungsgespräch wie man es bei Google oder so führt. Die sind also auch viel austauschbarer. Dementsprechend sind die Gehälter niedriger.

    Wenn ihr tatsächlich Ahnung von aktuellen Forschungsthemen in der Informatik habt und euch nicht zu Schade seit richtig hart für den Traumjob zu arbeiten geht zu den Techgiganten oder zu den zahllosen Robotik startups. 10000$ Brutto sind da unterer Durchschnitt 😉

  2. Schade, habe kein Netflix. Würde mich echt interessieren, zumal ich immer noch regelmäßig For Honor spiele. Dass die Entwickler Stress haben, ist aber nichts neues. Sehr häufig geht der Stress dann auch vom Publisher aus, die dann irgendwelche Release-Dates vorgeben.

    • Ist doch egal, von wem der Streß kommt. Er kommt vom Arbeitgeber.
      Ich kann die Sache als Entwickler nur unterschreiben. Ich arbeite seit rund 7 Jahren für eine kleine Spielefirma (größtenteils browsergames und apps). Der deadline-Druck ist massiv. Fehler (besonders in meiner kleinen Firma) können Zehntausende Euro Verlust verursachen.
      Diese Kombination macht einen als Entwickler gerne mal bekloppt, da Fehler nunmal passieren, wenn nicht genug Zeit gegeben wird und am Testen komplett gespart wird.
      Der Vorteil in meiner Firma: ich bin größtenteils unersetzbar geworden. Niemand würde sich diese Belastung antun und gleichzeitig von Tag 1 auch die Kompetenz mitbringen. Wir hatten bereits Leute von Bigpoint und InnoGames, welche nach zwei Monaten wieder verschwunden sind.

      In größeren Firmen werden die Programmierzombis aber einfach gekicked und neue eingestellt. Bewerbungen gibts bei denen zuhauf. Die werden ausgebrannt und nach dem Projekt entlassen. Der Arbeitgeber will schließlich keine Boni, Gehaltserhöhungen und Betriebsrenten bei erfolgreichen Projekten bezahlen müssen.

      Das Gehalt ist auch unterdurchschnittlich. Ich weiß z.B. durch Bewerbungen, dass InnoGames und auch Ubisoft einem erfahrenen Unity-Entwickler maximal 2800 Brutto bezahlt – Überstunden inklusive. In anderen Branchen verdienst du mit gleichem Einsatz und Wissen 3800+.
      Ich verdiene nach 6 Jahren aktuell 4000 brutto + hoch bezahlte Überstunden – das ist aber eine große Ausnahme, ich bin damit zweitgrößter Verdiener in der Firma. Das Gehalt konnte ich durchboxen, weil niemand neues gefunden wird und weil ich vor zwei Jahren zusätzlich ein Nebengewerbe gegründet habe.

      Ich empfehle mitlerweile jedem angehenden Informatiker, sich von der Spielebranche weeeeit fern zu halten. Sie hat für den typischen Entwicker schlicht und ergreifend keine Zukunft. Es gibt genügend andere interessante Branchen. Spiele zu entwickeln oder testen ist sowieso kein großer Spaß wie sich das manche vorstellen. Es stumpft eher gewaltig ab (besonders für Spieletester).

      • Gibt es bei euch niemanden der studiert hat? Deine genannten Gehälter sind so unterirdisch für jeden mit KnowHow. Vielleicht solltest du ans Umziehen denken. Sogar in Berlin ist das Einstiegsgehalt für studierte Informatiker höher, als was du da bekommst.

        • Ich rede hier von studierten Informatikern. Das ist schlicht das Gehalt im Spielebereich. Besonders in Berlin und Hamburg ist es nicht besser, dort sitzen ja die meisten Entwickler. Viele von denen gehen durch die Gamesacademy und verschulden sich auch noch hoch – und haben am Schluss keinen anerkannten Abschluss.
          Ich verdiene durch mein Nebengewerbe mitlerweile rund 3600 netto, kann mich also persönlich nicht beschweren.
          Wobei manche es gerne übertreiben. Ich kenne u.A. die Tarifverträge aus der Industrie und öffentlichen Dienst. Ein Bachelor verdient als Einstieg i.d.R. zwischen 3400-3800€ Brutto.

          Ich weiß u.A., dass Ubisoft in Deutschland auch händerringend nach Leuten sucht. Deshalb hab ich den HR-Typ von denen auch mal scharf angefahren. Wollen dringend mehr Leute, aber zahlen einfach nix. Dann kam die alte Schiene von wegen „tolle Arbeitsumgebung“, „Traumjob“, „Du _darfst_ ja dann Spiele entwickeln“. Widerlich!

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