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Das Foto eines weinenden Flüchtlingsmädchens bei einer Festnahme an der US-mexikanischen Grenze ist zum Welt-Pressefoto gekürt worden. Die Aufnahme des Fotografen John Moore wurde in Amsterdam als bestes Pressefoto des Jahres mit dem renommierten World Press Photo Award ausgezeichnet. Das im Juni 2018 aufgenommene Bild zeigt, wie die Honduranerin Sandra Sanchez nach ihrer Festnahme durch den US-Grenzschutz abgetastet wird. Vor ihr steht ihre kleine Tochter Yanela und weint.

Auch wenn die im Jahr 2018 etablierte extreme Grenzpolitik der USA nicht wirklich Einfluss auf den durchschnittlichen Europäer hatte, so kann ich aber dennoch verstehen, warum dieses von John Moore aufgenommene Bild als Pressefoto des Jahres ausgewählt wurde. Der von der Jure genannte Grund „Es zeigt eine andere Art der Gewalt, die psychologisch ist“ trifft es ganz gut.

(Hier könnt ihr euch noch weitere nominierte Bilder ansehen)

Crying Girl on the Border
John Moore, United States, Getty Images

Quelle: n-tv.de, worldpressphoto.org


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26 KOMMENTARE

  1. Ui, da können sich die Rechten sich ja wieder ordentlich in den Kommentaren austoben. Passt zum moralischen Verfall der USA, den das Bild repräsentieren soll.

  2. Richtig, an dem Weinenden Kind ist natürlich die USA als Stellvertreter der total kaputten Kapitalistischen westlichen Welt schuld.

    Die Mutter, welche ihr Kind (wohl wissend das die USA nicht zimperlich mit Illegal einreisenden umgehen) trifft natürlich absolut keine Schuld.
    Böse USA pfui, schämt euch ich als nicht Vater von mindestens 15 Millionen Kindern pro Milliliter bin absolut schockiert beim Anblick dieses Bildes!

    Aber Kinder gehen halt immer, so kann jeder mal kurz den Emotionalen Baseballschläger schwingen.

    • Jetzt wo du geklärt hast, was die Mutter nicht hätte tun sollen, stellt sich die Frage, was sie denn hätte tun sollen? Ihr Kleinkind in der fernen Heimat alleinlassen? Oder doch lieber gemeinsam, ruhig und romantisch Arm in Arm in der Heimat verrecken? Damit hätten sie dich wenigstens nicht moralisch belästigt – denn wir alle wissen, das größte Opfer in dieser Geschichte bist natürlich du, der emotional mit dem Baseballschläger Angegriffene.

      • Wie wäre es damit? Man arbeitet daran, dass das eigene Land besser wird und bekommt keine Kinder, wenn man sich kaum selbst am Leben halten kann?

        • Seit Menschengedenken resultiert Armut in vielen Kindern, denn nur viele Kinder sichern das eigene Überleben im Alter. Im Endeffekt möchtest du einer potenziell ungebildeten (denn Bildung kost teuer Pesos) Menschengruppe sagen „kriegt gefälligst keine Kinder und ertragt eure Altersarmut in Würde, aber vor allem zuhause“.

          • Nein, ich möchte dieser Menschengruppe sagen: „Tut was gegen eure Probleme, anstatt sie in ein anderes Land zu tragen und wenn ihr das nicht hinbekommt, zieht zumindest keine unschuldigen Kinder mit rein!“

          • Dann mach mal konkrete Vorschläge. Du scheinst ja DER Experte für strukturell schwache Länder im Allgemeinen und Mexiko im Besonderen zu sein. Schiess los – ich bin gespannt, was dabei rumkommt.

          • Man muss doch kein Experte sein um zu merken, dass massenhaft Kinder bekommen und in ein anderes Land weglaufen nichts besser macht. Weder für das Land aus dem ausgewandert wird, noch für das Land in das eingewandert wird.

          • Wer bekommt denn „massenhaft“ Kinder? Lateinamerika – worum es hier geht – hat eine Geburtenrate von 2.1 Kindern je Frau. Frankreich beispielsweise eine von 2.0. Kann es sein, dass deine Vorstellung der Welt einfach etwas fehlerhaft ist? Als Deutschland vergleichbar arm gewesen ist, also vor der Industriealisierung, lag die Geburtenrate hier bei über 5. Der Rückgang geht einher mit wirtschaftlicher Entwicklung und zwar in absolut jeder Weltregion.

          • Jedes Kind, welches man bekommt ohne es selbst ernähren zu können ist zu viel. Dann das Kind bei einem Verbrechen (nichts anderes ist illegale Einwanderung nämlich) dabeihaben und sich beschweren, dass es die Verhaftung sieht, ist doch ein schlechter Scherz. Die Person, die an dieser „seelischen Gewalt“ Schuld ist, ist die Mutter und nicht die Polizei der USA!

          • Wenn die Frau das Kind nicht ernähren könnte wäre das Kind wohl nicht am Leben. Gesetze fallen übrigens nicht vom Himmel, sie werden bewusst gestaltet und können selbst verbrecherisch sein. Menschen in Not könnte man beispielsweise Menschen in Not helfen, anstatt sie zu misshandeln (und ja, sie werden an der US-Südgrenze gerne mal misshandelt). Außerdem suchen sich Menschen in Not nicht freiwiliig aus, in Not zu sein.

            Nach dem Zweiten Weltkrieg sind übrigens Millionen Deutsche aus den Ostgebieten in den Westen geflohen – Kinder inklusive. Du hättest sie wohl an der Grenze abgeknallt und ihnen davor mitgeteilt: „Pech gehabt, Gesetz des Dschungels, kann man nix dran machen, jeder ist sich selbst der Nächste – und was seid ihr eigentlich für schlechte Eltern, eure Kinder einem Psychopathen wie mir auszusetzen?“

    • Kommen nur die Männer sind es Glücksritter und „gar keine richtigen Flüchtlinge“, kommen Mutter mit Kind ist es eine unverantwortliche Mutter. Als Bürger eines Shitholes kann man es den Leuten aber auch echt nicht recht machen…

  3. Kinder gehen halt immer, wenn man auf die Tränendrüse drücken will. Erinnert sich noch jemand an die Kinderleiche, die an der griechischen Küste mehrmals möglichst fotogen drapiert wurde? Wo dann herauskam, dass die Familie glücklich seit 5 Jahren in der Türkei lebte und der Vater nur für kostenlosen Zahnersatz nach Europa wollte?

    Ich schweife ab, die „Flüchtlinge“ an der mexikanischen Grenze entsprechen in ihrer Zusammensetzung in etwa dem, was so über Europa hereingefallen ist: 70% junge kräftige Männer. Es genügt, die zahlreichen Fotos der Menschenmassen zu googeln.

    Wenn also das Pressefoto des Jahres im weiteren Sinne eine Lüge ist (weil es eben in beeinflussender Weise nicht den Regelfall zeigt, selbiges aber suggeriert), sagt das viel über den Zustand der Presse aus. Hüben wie drüben.

    Und bevor Ihr Euch jetzt die Hände schmutzig macht:
    1. Ich bin doch schon braun!
    2. weil ich von der Prämisse ausgehe, dass sich rein praktisch nicht jeder Mensch auf der Welt seinen Wohn- und Sozialleistungsort aussuchen kann.

    • Dass gerade junge Männer am ehesten in der Verfassung sind, gefährliche und anstrengende Reisen bzw. solch eine Flucht zu überleben/überstehen, ist dir wohl noch nie in den Sinn gekommen?
      Sind ja alles bloß doofe Flüchtlinge, die dir deinen Wohlstand klauen oder? Oder historisch gesprochen doofe ossis…

      • „Ich mach mich dann mal auf ins gelobte Land, Frau und Kinder lasse ich derweil daheim in Gefahr bzw. am Verhungern.“ Großes Kino! Entweder die Lebensgefahr ist so groß, dass ich Flüchten muss, dann lasse ich nicht meine Familie zurück, oder die Gefahr ist nicht so groß, dann bin ich einfach nur ein Glücksritter. Letzterer Fall wäre den Glücksrittern gar nicht mal vorzuwerfen, aber andersrum darf man es dann den USA respektive Europa auch nicht vorzuwerfen, sich dagegen zu wehren, dass das Land und die Sozialsysteme überrannt werden.

        Ossis sind keine Flüchtlinge. Punkt! Da ist ein ganzes Land inklusive Grundfläche beigetreten. Davon abgesehen, dass sie immer Landsleute waren und reibungslos in unsere Gesellschaft gepasst haben.

        • „Davon abgesehen, dass sie immer Landsleute waren und reibungslos in unsere Gesellschaft gepasst haben.“
          Das ist schlichtweg falsch, beides. Weder waren sich die beiden deutschen Hälften immer nahe, noch ging alles „reibungslos“ ab. Das Ost-West-Gefälle ist eines der größten Probleme des heutigen Deutschlands, wahrscheinlich sogar größer als irgendwelche Pseudoflüchtlingsfragen.

          • Das ist doch eine rein wirtschaftliche Frage, keine kulturelle. Oder hat man in der DDR die eigene Frau unter einem Zelt versteckt, Selbstmordattentate auf Kapitalisten durchgeführt und an ein Schariarecht geglaubt? Die haben sich von allem, was unterdrückerisch war, friedlich befreit. Zeig mir mal das Land, in dem unblutig der Islam abgeschafft worden ist. Ich kenne nur die Türkei zu Attatürks Zeiten, der korrekterweise sagte „der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte“.

            Kulturell haben sich Ost und Westdeutschland so gut wie nicht unterschieden, und selbst die wenigen kleinen Unterschiede sind millionenfach kleiner als das, was und vom Islam trennt.

          • Und doch ist die Trennung zwischen Ost- und Westdeutschland sehr viel fundamentaler als die zwischen Deutschland und Muslimen, denn daran zerbricht die Frage einer deutschen Einheit. In Italien zerbröselt es an den wirtschaftlichen Unterschieden einer künstlichen Einheit. In Spanien an zwei Kulturen, die sich sehr ähnlich sind, aber trotzdem nie zusammengewachsen.
            Verglichen damit sind Muslime eigentlich echt handzahm, denn die bringen ihr Territorium nicht selber mit und sind damit de facto „kulturell integrierbar“.

    • Mit dem Finger auf andere zeigen, während man sich selbst einer Manipulation bedient, ist aber auch nicht gerade die feine Englische.
      Zusammensetzung hin oder her, das bei den Vorfällen an der amerikanisch-mexikanischen Grenze auch tausende Kinder betroffen waren, ist ein Fakt. Das man diese Kinder von ihren Eltern getrennt hat, ist ein Fakt. Das man jetzt große Probleme hat, diese Familien wieder zusammenzuführen, ist ebenfalls ein Fakt. Das die hier vorliegende Situation für das Kind furchtbar sein muss, ist wohl ebenfalls ziemlich sicher ein Fakt.

      Grenzkontrollen sind ein hässliches Geschäft – völlig unabhängig der Frage der Notwendigkeit. Dasselbe gilt für Asylgeschichten. Ich erinnere mich noch an den Fall der ja mittlerweile wieder zurückgeholten Familie aus Nepal, wo man das junge Mädchen morgens mit Polizeiaufgebot aus der Klasse geholt hat. selbst wenn sie jetzt wieder hier ist, ihre schulische Ausbildung beenden darf und danach vermutlich auch nie wieder abgeschoben wird, glaubt irgendwer das dieses Mädchen jemals wieder positiv auf die deutsche Polizei oder Staatsgewalt schauen wird?

      Was ich damit sagen will: Ich finde das Foto richtig klasse. Nicht weil es (angeblich) suggiereren soll „guckt mal, die armen Kindern“. Sondern weil es die von der Jury angesprochene „psychische Gewalt“ ausdrückt, die man diesen Menschen antut. Denn das ist etwas, was die „Anti-Asyl/Flüchtlings“bewegung gerne verdrängt. Ich habe dabei nämlich immer wieder das Gefühl, als würde man über Dinge reden. Soll man die Dinger doch eben wieder zurückkarren, kein Ding.
      Dieser Meinung kann man ja von mir aus sein, aber dann sollte man wenigstens die Eier haben sich klarzumachen, was man da eigentlich tut. Selbst wenn es sich um eine Notwendigkeit handelt.

    • @kinki1681

      Was wäre denn, wenn es sich bei den Flüchtenden überwiegend um Kinder, junge Frauen, Kranke und Greise handeln würde? Ich bin mir sicher, die Rechten wären empört. Wie könnten es schließlich diese feigen „jungen kräftigen Männer“ nur wagen, die schwächsten ihrer Gesellschaft auf eine so extrem gefährliche, teils hunderte Kilometer lange Reise ins Ungewisse zu schicken, während sie selbst zuhause die Füße hochlegen? Beim guten deutschen/weißen Mann würde es so etwas bestimmt nicht geben – er würde seine Frauen, Kinder und Alten schützen und selbst die Gefahren und Entbehrungen auf sich nehmen… oder etwa nicht?

      Im Ernst, egal ob die „jungen kräftigen Männer“ die Ersten oder Letzten wären die kommen, mit beidem könnten sie es den rechten Wohlstandsbürgern nicht recht machen. Ähnlich sieht es wohl auch mit dem von dir erwähnten Vater dieses ertrunkenen Kindes aus. Hätte er sich alleine aufgemacht, in der Hoffnung eine finanzierbare Gesundheitsversorgung zu finden, hätte er wiederum seine Frau und kleinen Kinder alleine in einem völlig fremden Land zurücklassen müssen – der Todesgefahr der Reise wegen vielleicht sogar für immer. Auch dass mittellose Flüchtende in Erdogans Türkei „glücklich“ vor sich hinleben, wie du es darstellst, ist blanker Hohn, ich denke das weißt du selbst.

      In der realen Welt sehe ich auch keine Belege dafür, dass es sich bei den Flüchtenden oder Einwanderern and der US-Südgrenze um etwa „70% junge kräftige Männer“ handelt – auch wenn dieses stark emotionalisierte Bild junger braunhäutiger Männerhorden manchem hier als repräsentativ gelten mag. Ich habe etwas recherchiert und der Frauenanteil scheint etwa zwischen 47 und 52% zu liegen – je nachdem nach welchen Herkunftsländern und anderen Kriterien (legale oder illegale Einreise etc.) man die Daten differenziert.

      Es zum Naturgesetz zu erheben, dass nicht jeder Mensch sich seinen Wohnort aussuchen kann, ist als gebürtiger Bewohner eines der reichsten Länder der Welt (der sich auf dem reichsten Kontinent der Welt seinen Wohnort frei aussuchen darf) natürlich auch leicht gesagt, nicht wahr. Hättest du in der Lebenslotterie weniger Glück gehabt, würdest du es womöglich etwas anders sehen.

      Vor etwa 170 Jahren ist es den damaligen deutschen Nationalisten (die übrigens der damaligen politischen Linken zuzurechnen waren) übrigens ein wichtiges Anliegen gewesen, die deutsche Kleinstaaterei zu überwinden und sicherzustellen, dass sich hier jeder Mensch seinen Wohnort frei aussuchen kann. Sie haben die damaligen Gegebenheiten nicht zu Naturgesetzen verklärt und sich mit ihnen abgefunden, sondern sie verändert. Unter anderem damit in Zukunft beispielsweise ein Niederbayer die Freiheit besitzt, aus seiner prekären Heimat zu flüchten und sein wirtschaftliches Glück in Preußen zu suchen. Hättest du damals gelebt, wärst du wohl dagegen gewesen.

      • Auch für dich: Wenn es Kriegsflüchtlinge sind (trifft jetzt eher auf Europa zu, aber selbst da in der Minderzahl), dann sind sie a) Fahnenflüchtige, die b) ihre Familien im Kriegsgebiet zurücklassen, obwohl die Reise nach Europa ja offenbar die weniger gefährliche Alternative ist, und c) ist der Krieg in Syrien dabei, also husch nach Hause und beim Wiederaufbau helfen. Ärzte und Ingenieure werden in Syrien jetzt gebraucht!

        Wenn es Armutsflüchtlinge sind, dann macht sich die ganze Familie auf die Reise, denn wer daheim bleibt, ist ja am Verhungern.

        Also sind es in den USA dieselben Glücksritter wie die Großzahl in Europa: In der Heimat gehts einem gut genug, damit die Familie halbwegs in Sicherheit zurückbleibt, man hat sogar genug Geld, um die Schlepper zu bezahlen, die nicht zum Nulltarif arbeiten. Es sind also gerade nicht die Ärmsten der Armen, die da kommen. Aber gut, sie suchen ein besseres Leben, kein Vorwurf.

        Aber eben auch kein Vorwurf an das jeweilige Schlaraffenland, wenn es sagt „es reicht“.

        Es ist kein Naturgesetz, es ist eine ökonomische Offensichtlichkeit, dass nicht ganz Afrika in Europa Platz findet. Nochmal: Verständnis für die Glücksritter, die es versuchen, kein Verständnis für Politik und Teddybärenwerfer.

        Und selbst wenn du bereit bist, deine Arbeitslosen- und Rentenversicherung zugunsten dieser „Flüchtlinge“ zu opfern, dann bleibt immer noch das Problem, dass hier in Europa eine minderwertige Kultur einwandert (nicht: minderwertige Menschen, sowas gibts nicht). Und diese Kultur legt ein Dominanzverhalten an den Tag, dass sie früher oder später unsere eigene Kultur beschädigen oder gar zerstören wird. Kämen Japaner oder Chinesen, wären unsere Probleme ungleich geringer: Erstens gehören die spätestens in zweiter Generation zu den Leistungsträgern unserer Gesellschaft, und zum anderen gäbe es ein friedliches Nebeneinander der Kulturen, wenn nicht gar mittelfristig ein Miteinander.

        Mit dem Islam wird es nie ein Miteinander geben, sobald er dominiert, verdrängt er alles andere. In so manchen No-Go-Areas deutscher Großstädte lassen sich diese Anfänge bewundern.

        • @kinki1681

          Wieder ein neues Dilemma. Hier wirfst du den fliehenden Männern vor, ihre Familien im Kriegsgebiet zurück zu lassen während sie sich nach Europa aufmachen. In deinem oberen Kommentar wirfst du dem syrischen Vater vor, seine Familie zunächst in die „glückliche“ Türkei gerettet zu haben. Wie genau sollen die Kriegsflüchtigen aus Syrien denn nun ihre Flucht nach Europa gestalten, um es dir recht zu machen?

          Zum Thema „Fahnenflüchtig“: Der Krieg in Syrien und Nordirak ist ein klassischer Stellvertreterkrieg. Es ist die energiereichste Region der Welt, wo sich die Einflusssphären der USA und Russland, sowie der Türkei, Israels, Saudi-Arabiens und des Iran überschneiden. Der Konflikt kann nicht von Syrern auf dem Schlachtfeld, sondern nur von Amerikanern, Russen und deren Verbündeten am Verhandlungstisch beendet werden. Die meisten Syrer wissen das und haben herzlich wenig Lust, ihr Leben und das ihrer Familien für die geopolitischen Machenschaften fremder Großmächte zu opfern. Hättest du Lust darauf?

          Deine Kritik, dass es den Fliehenden zu gut gehe, um ihre Heimat zu verlassen verstehe ich nicht ganz. Ist es etwa nun eine Forderung der Rechten, dass gefälligst mehr Ultra-Arme zu uns kommen sollen? Wenn es dir am Herzen liegt, dass auch die ärmsten Bevölkerungsschichten die Chance haben sollen in den Westen zu fliehen, dann gibt es bestimmt viele Hilfsorganisationen, bei denen du dich engagieren kannst. In Deutschland zu sitzen und aus der Ferne zu beurteilen welchen Menschen es „gut genug“ geht, ist auch ein bisschen vermessen, findest du nicht? Wenn es diesen Menschen schon „gut genug“ geht, na dann leben die Ostdeutschen heute ja im Paradies.

          Ja, ganz Afrika kann nicht in Europa Platz finden – das will ganz Afrika auch nicht. Aber Europa kann die massive Subventionierung der heimischen Wirtschaft zurückfahren und den ärmeren Ländern ein gewisses Maß an Protektionismus erlauben, damit sich die globale Wohlfahrtssphäre vergrößert, statt sich zu konzentrieren. Auch darüber hinaus gibt es sehr viel was die Erste Welt politisch und wirtschaftlich tun könnte, anstatt sich zu verbarrikadieren und die Schuld für alles Elend irgendwelchen Ausländern anzulasten.

          Die eigene Kultur zu beschädigen und zu zerstören haben die Deutschen in ihrer Geschichte bisher übrigens noch am besten selbst hingekriegt. Ich bezweifle, dass es irgendwelche verrückten Islamisten jemals schaffen werden auch nur annähernd so großen kulturellen und zivilisatorischen Schaden anzurichten, wie es die Rechten in ihrer glorreichen Vergangenheit selbst geschafft haben.

          Was ist denn eigentlich das bevölkerungsreichste islamische Land? Es ist Indonesien. Sind indonesische Einwanderer bekannt dafür schlecht integriert zu sein? Wäre mir neu. Gibt es womöglich andere Variablen als Religion, die den Integrationserfolg erklären? In den 50er Jahren hat man gezielt türkische Gastarbeiter aus den ärmsten, ländlichsten und bildungsfernsten Schichten der Türkei angeworben. Diese hat man zwar gern nach allen Regeln der Kunst in deutschen Großkonzernen ausgebeutet; integrieren wollte man sie aber nicht. Sind schließlich „Gast“-Arbeiter – wenn ihre Körper gebrochen und ausgewrungen sind sollten sie gefälligst wieder schön ins türkische Hinterland verschwinden. Die fiesen Türken haben das aber nicht mit sich machen lassen.

          Um ihre Integration gezielt zu verhindern hat man sie damals in Ghettos gehortet, und sie bestmöglich von Bildungschancen abgeschirmt. Und nun weint man Krokodilstränen ob der mysteriös missglückten Integration. Ich glaube ohnehin bei den Rechten eine selbsterfüllende Prophezeiung am Werk zu sehen. Sie beschwören, dass die Ausländer in Zukunft nicht integriert sein werden und tun in der Gegenwart tatkräftig alles in ihrer Macht Stehende, um ihre Integration zu verhindern. Oder sehe ich das falsch?

          Ich könnte dir an dieser Stelle (wieder einmal) einen Abriss über islamische Kultur und Geschichte geben. Aber ich sehe gar nicht, warum das hier nötig sein sollte. Bei dem Foto oben, das dir so missfällt, handelt es sich schließlich um eine Aufnahme an der US-Mexikanischen Grenze. Die Einwanderer dort haben mit dem Islam nichts am Hut. Trotzdem scheinst du dich vor diesen Fremden nicht weniger zu fürchten. Sind das auch alles Kulturzerstörer? Welche Bevölkerungsgruppen so alles in der Vergangenheit von Rechten als Kulturzerstörer betitelt worden sind und wo das hingeführt hat, weißt du hoffentlich selbst.

    • Wo suggeriert das „Foto das Jahres“ denn bitte eine vermeintliche Regel?
      Das ist ein Hirngespinst deines braunen Geistes Kinki…

      Geh deine 4chan Seiten grinden und zuck ja nicht mit der Wimper, wenns mal wieder ein paar Leute von LKW, ZUG und Co. zerissen hat. Das wäre whataboutism richtig?

      Wie stehst du eigentlich zu Jesus?^^

  4. Seit ich selbst eine kleine Tochter habe, blutet mir bei solch einem Anblick immer das Herz. Schrecklich. „Psychologische Gewalt“ trifft es sehr passend.

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