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Da ich aktuell aus Leo-Gründen nicht dazu komme, viele neue Serien zu gucken, möchte ich über diesen Weg mal dazu aufrufen, mir Eure Tipps und Favoriten mit einer kleinen Beschreibung zukommen zu lassen. Das hat Kinki auch so getan und schlägt uns die Netflix-Serie Quicksand vor:

„Ich habe heute die Netflix-Miniserie „Quicksand – Im Traum kannst du nicht lügen“ verschlungen. Gleich mal vorweg: Der Titel ist ungefähr so hirnrissig wie so manche Folgentitel der Original-Startrek-Serie! Träume wirst du in der Serie gänzlich vermissen, und Quicksand – Treibsand – mag allenfalls als Metapher darauf, wie man in den Abgründen einer Beziehung versinken kann, durchgehen.

Zum äußeren: Quicksand ist die erste schwedische Original-Netflix-Serie. Sie besteht aus sechs ca. 45minütigen Folgen, könnte also auch als langer Fernsehfilm durchgehen.

Inhaltlich bietet die Serie eine gelungene Mischung aus Teenager- und Justizdrama. Sie handelt von einem Schulmassaker und der Beteiligung der Hauptprotagonistin Maria/Maja daran. Während Maja in U-Haft genommen wird und die Ermittlungen fortschreiten, wird in Rückblenden ihre Geschichte erzählt von einer zunächst perfekten Teenieromanze zwischen ihr und dem Haupttäter, in der sich nach und nach menschliche Abgründe und Dramen zeigen, die schließlich in dem Amoklauf gipfeln. Auch was tatsächlich passiert ist, bekommt der Zuschauer nur nach und nach mit; selbst nach dem Urteil bleibt man als Zuschauer im Ungewissen. Von der Machart her hat mich die Serie so ein wenig an „Tote Mädchen lügen nicht“ erinnert. Aus meiner Juristensicht fand ich sehr angenehm, dass der juristische Teil sehr sachlich daherkommt ohne große Knalleffekte oder Selbstdarstellungen von Prozessbeteiligten, wie man sie oft im amerikanischen Rechtssystem erlebt. Die Charaktere wirken alles in allem sehr glaubhaft, wobei die Synchronisation – wie fast immer – hier und da den Eindruck hinterlässt, dass da im Original mehr Gefühl und Emotionen dahinter gesteckt haben könnten. Während ich mir aber englische Dialoge noch zutraue, muss ich beim Schwedischen dann doch passen!

Der einzige – kleine – Kritikpunkt ist, dass ganz am Ende die „Auflösung“, also die objektive Wahrheit, gezeigt wird. Das hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen, hier hätte man den Zuschauer mit seiner Interpretation und seinen Meinungen und Zweifeln zurücklassen können.

Eine ganz klare Konsumempfehlung von mir, ob nun an einem Sonntag oder an zwei oder drei Abenden hintereinander weg.“

Sieht doch ganz interessant aus, vielleicht habt Ihr ja Bock, mal reinzuschauen?


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