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Communify-Mitglied Florian schrieb mir heute folgende Mail:

„Ich habe einen sehr spannenden Essay auf Youtube gefunden, der sich mit der steigenden Zahl an Streamingservices beschäftigt. Der Creator stellt die These auf, dass Streamingservices nicht wirklich konkurrieren, sondern eigene Monopole sind und warum dies in Zukunft ein großes Problem werden kann.

Wenn man sich die ein oder andere Statistik ansieht, fällt einem auf, dass die Videopiraterie nach Jahren des Schrumpfens nun wieder wächst.“

Ist wirklich super interessant. Auch von mir der Tipp: Schaut unbedingt mal rein!



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12 KOMMENTARE

  1. Ich kenne den Youtuber schon seit einiger Zeit, da er schon vor ca. 1-2 Jahren jeden aufgefordert hat, Filme und Serien illegal zu schauen, um es den Platform-Betreibern richtig mal zu zeigen. Mit wenig durchschlagendem Erfolg.

    Ich finde durchaus, dass er ein interessantes Argument vorbringt, aber leider ist die Aussage, man brauch nur ein wenig echte Konkurrenz und schon wird alles besser, nicht vollständig war. Da schaue ich z.B. auf Spotify vs Itunes, wo ich fast jedes Lied bei beiden Anbietern habe, aber trotzdem ich als Kunde nicht auf einmal permanent mehr Features bekomme. Funktionen und Preise sind identisch, und dass bei praktisch jedem Musik Streamingdienst.

    Ähnliche Situation mit Online-Videotheken: Ob ich bei Itunes oder Google Play oder Amazon ein Film kaufe (nicht streame, sondern kaufe!), macht am Ende kein Unterschied. Ich kann meinen Wunschfilm streamen und über Apps offline verfügbar machen, und das schon seit einiger Zeit. Seitdem ist auch nicht viel passiert.

    Die generelle Aussage, dass echte Konkurrenz für bessere Dienste sorgen würde, kann ich nicht unterschreiben. Es hängt eher vom Innovationsinteresse der Anbieter ab, nicht ob sie nur teilweiße oder ganz konkret in Konkurrenz zu einer stehen.

  2. Und genau das selbe passiert ja auch gerade bei Videospielen mit dem Epic Game Store.
    Epic will Steam nicht schlagen.
    Epic will Steam bekommen.

    Wir leben in mittlerweile in einer Welt in der es nicht mehr heißt: Mache ein gutes Produkt und verdiene dadurch gutes Geld.
    Sondern es hat sich dorthin entwickelt, dass es heißt: Mache gutes Business und verdiene dadurch gutes Geld, dass Produkt wird dadurch zur Nebensache.

    • Immer beschweren sich alle über all immer über die Volgen des Kapitalismus, aber jeder vindet ihn gut *shrug*

    • Klassischer Fall von „Den Hals nicht voll genug bekommen“. Ein wunderbar funktionierendes Geschäft wird quasi mit dem Arsch abgerissen weil einige Beteiligte meinen noch ein paar Cent mehr rausquetschen zu müssen ohne Rücksicht auf irgendwelche Kollateralschäden.

      Die Musikindustrie hat damals mit sehr viel Schmerzen auf einem recht langen Weg lernen müssen, dass maximale Kundenfeindlichkeit ein Holzweg ist. Die haben es aber am Ende verstanden. Dadurch haben wir nun Spotify & Co und die Menge an raubkopierter Musik dürfte inzwischen fast lächerlich sein. Man stelle sich als Vergleich mal vor jedes Plattenlabel würde jetzt seinen eigenen Abo-Steamingdienst eröffnen. Da würde man doch auch zurecht fragen, ob die noch alle Tassen im Schrank haben.

      Im Gaming und Serienbereich gehts jetzt wohl eher in die andere Richtung. Aus Konsumentensicht wäre wohl das beste, wenn die entsprechenden Unternehmen damit eine richtig böse Bruchlandung hinlegen, dann wäre der Spuk vermutlich recht schnell wieder vorbei. Ob das klappt dürfte dann aber wohl maßgeblich davon abhängen, wie konsequent wir sind so einen Mist bewusst zu boykottieren (d.h. beispielsweise bewusst nichts von diesen Epic Store Exklusivtiteln zu kaufen).

      • Selten so einen undifferenzierten Schwachfug gelesen. Weißt du warum die Musikindustrie Spotify & Co. akzeptiert? Weil sie tot ist. Kein Künstler (außer den ganz ganz großen Stars) kann heute noch von seiner Musik leben. Früher hat eine Band 10 Monate ne Platte gemacht und ging dann 2 Monate auf Tour. Heute ist es genau andersherum, weil die Künstler von Spotify & Co. um ihren tatsächlichen Lohn gebracht werden.

        Bei Filmen und Spielen sieht es allerdings ein wenig anders aus. Es gibt mittlerweile Mittel und Wege sein Produkt einigermaßen zu schützen und die Herstellung kann nicht einfach verbilligt werden. EA & Co können ihren Programmierern nicht einfach sagen statt 12 Monate arbeitet ihr jetzt nur noch 4 Monate am Projekt und den Rest der Zeit erbettelt ihr Geld auf der Straße damit die Unkosten wieder reinkommen. Ist ja auch nicht so das man Epic vorwirft das jetzt noch ein Launcher installiert werden muss, sondern die Leute kommen nicht damit klar das Epic Geld in die Hand nimmt und sich Exklusivität kauft. Etwas das in jedem anderen Markt völlig Gang und Gebe ist.

        Wer tatsächlich glaubt das Raubkopien die Lösung sind ist geistig genauso ne Dekade hinterher, wie es mal die Medienindustrie war, als sie die digitale Gefahr nicht erkannten.

        • Wenn ich mir deinen Beitrag so anschaue habe ich eher Zweifel dass du überhaupt irgendas gelesen hast. An welcher Stelle habe ich bitte zu illegalen Kopien aufgefordert oder diese als irgendeine Lösung angepriesen? Ich habe lediglich gesagt, dass man eben konsequent sein sollte und sowas eben nicht finanziell unterstützt, wenn einen die Fragmentierung und die Exklusivdeals stören. Damit meine ich Verzicht und nicht das Zurückgreifen auf eine illegale Kopie.

          Und im Hinblick auf den Musikmarkt hat man es zumindest geschafft genau dieses Problem durch Schaffung eines kundenfreundlichen umfassenden legalen Angebots das Problem weitestgehend aus der Welt zu schaffen. Ob die Beteiligung der Künstler nun angemessen ist oder ob das Spotify-Abo eigentlich teurerer sein müsste ist erstmal eine völlig andere Diskussion. Es geht aber darum, dass es ein einfaches umfassendes und kundenfreundliches Angebot überhaupt gibt. Denn wenn dir die illegale Variante mehr Komfort und Leistung bietet als die legale Option läuft etwas gewaltig schief.

          Im Bereich von Serien hatte Netflix ebenfalls einen großen Anteil daran viele Konsumenten eben durch Schaffung eines attraktiven Angebots weg von illegalen Lösungen zur Nutzung einer legalen Variante zu bewegen. Eben weil das Angebot gut, bequem und sehr kundenfreundlich war. Und genau dieser Erfolg droht hier eben wiederum komplett vor die Wand gefahren zu werden.

          Die Erklärung ist eigentlich recht banal: Nur weil es statt 1-2 Anbietern plötzlich die 10-fache Menge gibt wird ja wohl kaum das Budget, was die Konsumenten bereit sind in Serien und Filme zu investieren, um den gleichen Faktor steigen. Die ganzen Anbieter gehen aber offenbar alle davon aus, dass dies automatisch der Fall sein wird. Ich persönlich habe auch nicht vor außer Netflix und Amazon Prime noch weitere Streamingdienste zu abonnieren. Dies bedeutet aber im letzter Konsequenz, dass die Produzenten, die ihren Content von Netflix und Amazon abziehen an mir zumindest keinen einzigen Cent mehr verdienen werden, während sie vorher zumindest anteilig davon profitiert haben. Anstatt sich zusammenzuschließen und ein vernünftiges umfassendes Angebot zu schaffen versucht nun jeder sein eigenes Süppchen zu kochen und zu hoffen, dass er alleine derjenige ist, der am Ende als Sieger aus der ganzen Sache hervorgeht. Dass das langfristig vor die Wand fahren muss ist doch mehr als abzusehen.

          Ich fürchte daher einfach, dass es am Ende darauf hinaus laufen wird, dass die Zahlen für illegal kopierte Filme und Serien wieder rasant ansteigen werden – zumindest für jene Werke, die auf den großen Plattform nicht mehr vertreten sind. Und damit wird die ganze Sache eben zu einem klassischen Eigentor.

          Wie ich oben schon sagte: Die legalen Varianten „konkurrieren“ ja immer in gewisser Weile mit der illegalen Alternative. Und je weiter der legale Markt fragmentiert wird, umso unattraktiver wird das legale Angebot eben.

          • Der abschließende Satz bezog sich auf das verlinkte Video. Beim Rest versteh ich schon worauf du raus willst, aber es ist eben Käse den Musikmarkt und Filme/Serien und Videospiele gleichzusetzen. Warum der Musikmarkt so funktioniert wie es heute der Fall ist, ist eben dem kompletten Zusammenbruch des Tonträgerhandels geschuldet. Das bringt hunderttausende Musiker in eine ungute Lage, denn die billige, überall verfügbare Musik wird nur durch ihren Verzicht möglich.

            Dieses Modell lässt sich aber nicht so einfach 1:1 übertragen. Disney pumpt allein 100 mio in die ersten 10 Episoden einer Star Wars Serie (die wohl nicht lange alleine bleiben wird). Bei Marvel wird das Ganze in die Milliarden gehen.

            Ich sehe auch keine so krasse Zersplitterung wie du tust. Amazon, Netflix und HBO/Sky gibt es heute schon. Apple (wird doch eh nix) und Disney/Fox kommen jetzt dazu. Der Markt wird sich konsolidieren das ist sicher, aber es ist Disneys gutes Recht zu schauen ob das zu ihren Gunsten verläuft. Die Marken dazu haben sie jedenfalls.

            Frag dich doch mal selber ob du auf Einkommen verzichten würdest, weil andere von deiner Arbeit profitieren und dir dafür einen netten kleinen Anteil geben. Total verständlich das es globale Wirtschaftsunternehmen nicht tun.

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