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Nachdem ich euch in den vergangenen Tagen bereits einen YouTube Kanal und ein komplettes Medium empfohlen habe, möchte ich in diesem Beitrag nun einfach mir eine meiner favorisierten Fernsehserien vorstellen. Dabei handelt es sich um die britische Sci-Fi-Show Doctor Who, die bereits seit mehr als 50 Jahren läuft und somit sowohl die längste als auch die erfolgreichste Science-Fiction-Fernsehserie darstellt. Folgend möchte ich kurz auf die Prämisse der Show eingehen, meinen favorisierten Doctor erwähnen und erklären, warum die Show selbst nach 50 Jahren noch immer beliebt ist.

 

Classic Who und New Who:

Wer sich ein wenig mit der Serie beschäftigt, der wird relativ schnell auf die beiden Einteillungen „Classic Who“ und „New Who“ stoßen. Die Fangemeinde nutzt diese beiden Namen dafür, um auf eine möglichst simple Weise eine Abgrenzung zwischen der ursprünglichen Serie (1963 bis 1993) und der Fortsetzung (2005 bis jetzt) zu schaffen. Dieser Unterschied ist einigen Fans wichtig, weil die klassischen Folgen sich in vielen Punkten von den neuen Folgen unterscheiden und manche Menschen nur eine der zwei Äras wirklich mögen. Da Fernsehserien von vor über 50 Jahren aber nicht mehr wirklich zeitgemäß sind und sich nur schwer an die aktuelle Generation verkaufen lassen, sollten Neueinsteiger meiner Meinung nach direkt mit New Who anfangen die Serie zu schauen. Die nötigen Hintergrundinformationen kommen mit der Zeit.

 

Die Prämisse der Serie:

Doctor Who dreht sich um dem im Namen der Show auftauchenden „Doctor“. Dieses menschenähnliche Alien reist in seiner Zeitmaschine TARDIS (Time And Relative Dimensions In Space) durch Raum und Zeit und erlebt dabei dann eine Reihe von mal mehr und mal weniger gefährlichen Abenteuern.Dabei trifft der Doctor unter anderem auf nützliche Gefährten (stellen Fragen für die Zuschauer), historische Figuren, sonderbare Phänomene und eine Vielzahl von unterschiedlichen Monstern.

Während diese Serie die Abenteuer zu Beginn noch häufig mit lehrreichen Elementen für Kinder verbunden waren, so hat sich die Show im Laufe der Jahre immer weiter zu einer direkten Science Fiction Serie ohne diese Elemente entwickelt. Die heute laufende Version von Doctor verzichtet abgesehen von einigen gelegentlich auftauchenden historischen Charakteren eigentlich komplett auf diese Aspekte und ist eher auf Erwachsene ausgerichtet.

 

Wichtigster Punkt: Der ständige Wechsel

Wenn die Rasse des Doctors eine tödliche Verletzung erleidet, sich mit einer schlimmen Krankheit ansteckt oder sich einer anderen lebensbedrohlichen Situation aussetzt, dann können sie ihr eigenes Ableben durch die sogenannte „Regeneration“ verhindern. In diesem Fall behält der Doctor dann zwar den Großteil seiner Erinnerungen, aber sowohl seine Persönlichkeit als auch sein Äußeres verändern sich. Ab diesem Zeitpunkt ist der Doctor dann im Grunde eine andere Person, die aber noch die Erinnerungen und einige Charaktereigenschaften seiner vorangegangenen Version besitzt. In der Serie wird diese Fähigkeit immer dann verwendet, wenn ein Schauspieler die Produktion verlassen möchte, die Showrunner unzufrieden mit der Serie sind oder ein Schauspieler die Rolle viel zu lange verkörpert hat und die Verantwortlichen sich frischen Wind suchen.

Auch wenn andere Serien wie beispielsweise Vikings oder The Walking Dead den Verlust ihres Hauptcharakters nicht wirklich ausgleichen konnten, so ist dieser Aspekt meiner Meinung nach die größte Stärke von Doctor Who. Jeder Schauspieler des Doctors bringt seine eigenen Vorstellungen für diese Figur mit sich und stellt somit eine einzigartige Version dieses Charakters dar. Somit hat man dauerhaft frischen Wind in der Serie, die Themen der Sendung können nicht wirklich alt werden und die Showrunner probieren ständig neue Themen und Ideen aus. Die Abwechslung hält die Serie frisch und erlaubte es ihr sowohl ein enormes Alter zu erreichen als auch eine etwas längere Pause (93 bis 05) beinahe komplett problemfrei zu überstehen. Nicht viele abgesetzte Serien können nach mehr als 10 Jahren zurückkehren und einen enormen Erfolg feiern.

Zusätzlich dazu führt der regelmäßige Austausch des Schauspielers des Doctors dafür, dass jedes Mitglied der Fangemeinde seinen eigenen favorisierten Doctor und seine eigene favorisierte Ära der Show besitzt. Dabei kann es sich um einen klassischen Doctor oder einen Doctor aus der Fortsetzung handeln. Alleine durch diesen Umstand beschäftigen die Zuschauer sich stärker mit dieser Serie und kommen immer zu der Show zurück, wenn ein neuer Doctor eingeführt wird. Selbst wenn man einen bestimmten Schauspieler nicht mag und sich „seinen Doctor“ zurückwünscht, so weiß man aber halt nie im Vorfeld, wie sich ein neuer Schauspieler schlägt.

 

Mein favorisierter Doctor:

Was meinen (Azurios) favorisierten Doctor betrifft, so bin ich ein großer Fan von David Tennant und würde diesen Schauspieler daher auch als meinen Favoriten in dieser Rolle einstufen. Er war irgendwie immer energiegeladen, hatte sehr gute Geschichten und konnte selbst in emotionalen Szenen glänzen. Trotzdem hat mir jeder Doctor aus der Fortsetzung der Serie auf die eine oder andere Weise gefallen. Kein Schauspieler war wirklich schlecht oder hat nicht zu der Serie gepasst. Auf dem zweiten Platz ist für mich übrigens ganz eindeutig Peter Capaldi. Er erinnerte mich in vielen Momenten an die klassische Serie und verkörperte etwas stärker die Rolle eines viel zu mächtigen Aliens.

 

Meine favorisierten Folgen:

Wenn ihr die Serie noch nicht kennt, dann solltet ihr mit der ersten Staffel der Fortsetzung aus dem Jahr 2005 starten. Wer sich aber nur einen Eindruck der besten Aspekte von Doctor Who verschaffen möchte oder sich einfach nur für meine favorisierten Folgen interessiert, der findet folgend eine kurze Liste mit meinen absoluten Favoriten der vergangenen Jahre.


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20 KOMMENTARE

  1. Falls jemand überlegt die Serie wegen dem Artikel zu schauen, lest nicht die Kommentare, da sind ein paar üble Spoiler.

  2. Die wohl beste Serie aller Zeiten 😉

    Ich habe alle Staffeln von 1963 bis heute gesehen.

    Jeder Ära hatte Ihre Vor- und Nachteile.
    Gerade die Schwarz-Weiß Ära(so seltsam es klingt) hat ein besondere Faszination ausgeübt.

    Von NewWho die besten Staffeln (beste – schlechteste)

    Staffel 6
    Staffel 3
    Staffel 8
    Staffel 5
    Staffel 4
    Staffel 2
    Staffel 1
    Staffel 10
    Staffel 9
    Staffel 11

    Doctoren (absteigend von beliebt – unbeliebter)

    Doctor 10 (Tenannt)
    Doctor 12 (Capaldi)
    Doctor 11 (Smith)
    Doctor 9 (Eccelston)
    Doctor 13 (Jodie……)

  3. Eine Frau Dr. wäre top. Allerdings ist dieser hier für mich langweilig blöd dargestellt, teilweise mit Mimik Immostempel zu Tennant. Der kann es mit Charme und Präsenz. Die nicht. Das Clown Outfit mache es nicht besser.

    Missy als master fand ich dagegen sehr gut verkörpert.

  4. Wenn es anspruchsvoller wird in solch eine Serie kommen viele nicht mehr mit und meckern was das Zeug hält! Eine Frau Dr. ist top!!! Jody ist mein Lieblings-Doc. Ein Team Who ist eine willkommene Abwechslung und übrigens meiner Meinung nach war Rory jetzt auch nicht so der Spannung erzeugende Begleiter … ja Tourchwood fehlt der Serie … Guten Abend allerseits Daniel

  5. Weiß jemand bei welchem Dienst man die Serie jetzt gucken kann, oder muss man da zu „anderen Mitteln greifen“?

    • bei Amazon Prime kann man den BBC Chanel buchen und da so ziemlich alles von den neueren Doctor Who Serien sehen
      bei Netflix wird ab der 5 Staffel (ebenfalls New Who) gestreamd wobei da die meisten Weihnachtsepisoden fehlen
      was die älteren Episoden (bis 1993) angeht da gestaltet es sich ein bisschen schwieriger die gibt es meist nur auf DVD oder Blu-ray zu kaufen und das auch nur unsynchronisiert zudem fehlen einige Serien der 60er und 70er da sie damals von BBC nicht aufgehoben wurden

      • Nee, Netflix hat Doctor Who im März eingestellt. Die BBC wollte angeblich nen eigenen Streaming Dienst ins Leben rufen. Ich habe sämtliche Nee Who Staffeln auf DVD, die letzte fehlt noch.

  6. Ein direkten Lieblingsdoktor habe ich nicht. Aber Ich liebe die Russel T Davies und die Stephen Moffat Phase bis auf deren letzten Staffel. Das wären Staffel 1-9 des New Who. Irgendwie waren Story, Schauspieler und Musik einfach immer perefkt auf den Punkt und haben energiegeladene schräge Sci Fi abgeliefert. Meine Lieblings Companion ist eindeutig Donna Noble. Niemand brachte mich sonst in der Serie so zum lachen. Allein das „Gespräch“ hinter Fensterscheiben in „Partners in Crime“ XD
    In der letzten Capaldi Staffel schienen die aber einfach ihr Mojo verloren zu haben. Neue Companion irgendwie uninteressant und die Story packte mich auch einfach nicht. Luft war wohl raus, also wurde das ganze Team gewechselt.
    Und mit Jodie selbst bin ich zwar durchaus einverstanden, aber meine Güte war die Staffel eine holprige Angelegenheit. Von Fremdschämmomenten wie „Arachnids in the UK“ bis zu echten Highlights wie „Kerblam“ oder „It takes you away“ war echt alles dabei. Von den Begleitern ging die interessanteste Figur in der ersten Folge drauf -.-
    Der alte Knacker hatte wenigstens noch einen coolen Tarantino Moment in der Hexenjägerfolge^^

  7. Ich war ein wirklich sehr großer Dr. Who Fan (des Reboots). Allerdings habe ich die letzte Staffel nach 5 oder 6 Folgen abgebrochen. Irgendwie war schon die Staffel davor bis auf ein paar Folgen/Handlungen deutlich schwächer aber bei der letzten war es ein Grauß. Der weibliche Doctor stört mich dabei nicht wirklich, aber die neuen Begleiter sind einfach nur langweilig. Einzig Yez hat etwas Persönlichkeit, die 2 Typen sind gähnend langweilige Waschlappen. Dazu kommen die Geschichten die mich weniger gefesselt haben als früher.

  8. Beim neuen Doctor ist es für mich auch Tennant > Peter > Smith = Eccelstone (hatten beide was) > > > > > > > > Jodi.
    Wobei das teils auch am Writing der aktuellen Staffel liegt.

    An dieser Stelle Semi-OT noch kurz erwähnt: Ich vermisse Torchwood!
    [das übriens niemnalsnie in den USA gespielt hat. Wer was anderes behauptet, hat was eingeworfen! ;)]

  9. Azurios, ich kann fast alles bestätigen, was du ausgeführt hast. Man sollte jedoch nicht unerwähnt lassen, dass die letzte Staffel – die erste mit einem Female Doctor – äußerst kontrovers aufgenommen worden ist, um es milde auszudrücken. Man könnt auch sagen, die Serie ist auf dem absteigenden Ast. Teilweise liegt es am Wechsel der Autoren über die Jahre. Mit fallen jetzt zwar nicht die Namen ein, aber die letzten ein, zwei Staffeln der Capaldi-Ära wurden als relativ einfallslos beschrieben, zudem ist die BBC wohl vom SJW-Virus befallen. Dabei ist die Regeneration in einen weiblichen Doctor gar nicht mal ein Fehler an sich, sondern in den Stories soll – diese Staffel wurde auf deutsch noch nicht ausgestrahlt – sich sehr viel Feminismus und Political Correctness verstecken.

    Das soll aber Serieneinsteiger nicht verschrecken: Mit David Tennant, Matt Smith und Peter Capaldi (zumindest zwei Staffeln lang) gibt es genügend Material der „New Who“-Ära, welches das Anschauen wirklich lohnt. Gut, ein klein wenig sollte man sich mit britischem Humor natürlich anfreunden können, sonst kann die Serie auf den hiesigen Zuschauer noch deutlich abgedrehter wirken, als sie eigentlich gemeint ist!

    • Ich mochte einige Folgen der neuen Staffel (Kerblam! war super). Ich habe auch kein Problem mit Jodie Whittaker. Ihre Performance war besonders zum Ende der Staffel und im Neujahrs-Special sehr „docterisch„. Ich bin allerdings kein Fan von Chris Chibnall und seinen Drehbüchern…

      • Ich stehe Jodie Whittaker momentan auch absolut neutral gegenüber, wie gesagt habe ich die Staffel noch nicht gesehen. Ich habe mir aber schon vor Jahren Gedanken um einen Female Doctor gemacht, und ich halte es – generell gesprochen – unter mehreren Gesichtspunkten für einen Fehler. Nur kurz:

        1. Prägend für den Doctor ist ein paternalistisches, väterliches Verhältnis zu seinen Companions und der Menschheit an sich. Ich bin mir nicht sicher, ob diese „Chemie“ im Rahmen eines maternalistischen Verhältnisses auch funktioniert. Väterliche Sorge ist irgendwie was anderes als „Bemuttern“.

        2. Warum wird der Doctor weiblich? Wir wissen u. a. vom Master, dass ein Genderswap möglich ist, wir wissen aber auch von River Song, dass es eine bewusste Komponente bei der Regeneration gibt. Das Geschlecht ist jedenfalls kein Zufall, denn die weit überwiegende Zahl aller Regenerationen beinhalteten keinen Genderswap. Es deutet also viel darauf hin, dass sich der Doctor bewusst dafür entscheiden muss, und dann frage ich: warum? „Ich wollte es mal ausprobieren“ ist kein plausibles Argument, denn wir erinnern uns: Der 11. Doctor (Matt Smith) ging ja davon aus, dass er die letzte Inkarnation sein würde. Hätte der Doctor also die Weiblichkeit mal „ausprobieren“ wollen, hätte er sich schon im Rahmen seiner ersten 12 Regenerationen dafür entscheiden müssen. Ich hoffe, ich konnte den logischen Bruch beschreiben; ob er irgendwie erklärt wird, weiß ich natürlich noch nicht.

        • 1. Ein väterliches Verhältnis? Früher stimmte diese Einschätzung (oder Großvater). In der neuen Serie ist das aber nicht mehr länger der Fall.
          2. Ich zweifele daran, dass der Doctor viel Kontrolle über sein Aussehen hat oder das Ganze kontrollieren möchte. Ansonsten wäre er nicht immer wieder über die fehlenden roten Haare verärgert.

  10. Doctor Who ist wirklich toll und teilweise einfach überragend. Trotzdem hab ich seit 2010 nicht mehr alle Episoden gesehen und dass heißt schon was, kann ich doch frühere Staffeln quasi mitsprechen. Das Problem ist imo das man Steven Moffat nie hätte zum Showrunner machen dürfen. Moffat is genial darin einzelne abgeschlossene Geschichten zu erzählen (siehe Blink), er ist aber richtig schlecht darin einen größeren Plan für eine gesamte Serie zu entwickeln.
    Was ich damit meine ist, dass seit dem 11. Doctor die Serie viel zu stark auf den Doctor und die ihn umgebende große Verschwörung fixiert ist. Dadurch gibt es viel zu oft Unterbrechungen in den Plots der aktuellen Folge, da wieder ein Teil des Staffelweiten oder Staffelübergreifenden Rätsels gezeigt werden muss. Nach einigen Staffeln merkt man, dass dieser ganze Meta Plot nirgendwo hingeht und dass ist der Moment der großen Enttäuschung. Und das hat bei Moffat System, bei Sherlock war auch die erste Folge ziemlich gut und danach wird es direkt zu einem wilden Meta Plot über Moriarty der in jeder Folge vorkommt und doch nirgendwo hingeht.

    Da ich von der Erfahrung der sieben Jahre Moffat als Showrunner noch ziemlich geschädigt bin habe ich von den aktuellen Staffeln noch nichts gesehen. Wie macht sich Chris Chibnall als Showrunner und ist die Serie wieder stärker auf einzelne Geschichten fokussiert?

    • Meine Lieblingsdoktoren: Tennant, Capaldi (ich mag dieses schottische, auch wenn sie sich bemühen nicht in den sehr schwer zu verstehenden Slang zu verfallen), Eccelstone und Smith. Da ich Jodie noch nicht kenne, kann ich sie noch nicht zuordnen.
      Lieblingsfolgen:
      Das leere Kind (Are you my mummy? Ich mag den Satz)
      Der Doctor tanzt
      Don’t blink
      Vincent and the Doctor
      The Stolen Earth
      Journeys End (mir gefällt dieses Zusammentreffen von Donna, Rose, Martha, Jack, Micky, Sarah-Jane und Jackie… Donna gefällt mir da sowieso am besten, als sie den Doktor-Zwilling erschafft)
      The Day of the Doctor.
      School Reunion (allein schon wegen K9)

      Bis jetzt konnte ich mich nicht wirklich dazu durchringen, Classic Who zu schauen. Dabei hätte ich gerade Sarah-Jane in jungen Jahren mal erleben wollen.
      Ich glaube Fan wurde ich pünktlich zum 50jährigen Jubiläum, obwohl ich anfänglich heftigen Widerstand geleistet habe, weil ich sehr skeptisch war. Mittlerweile bin ich Teil einer kleinen Facebook Fangemeinde und Gruppe, da einige das ständige Gemeckere, von wegen der weibliche Doctor sei eine Fehlentscheidung satt hatten. Ich habe auch ne gute Bekannte von mir zum Fan gemacht.

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