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Da surfe ich gestern so durch Twitter und sehe ein wenig überrascht folgenden Post einer ehemaligen Blizzard-Mitarbeiterin (Hearthstone Global Content Manager), die ich irgendwann mal abonniert habe…

Falls Ihr Euch fragt, worum es hier genau geht: Blizzard hat Anfang des Jahres eine große Anzahl vom Community-Support-Team (u.a. von Hearthstone) vor die Tür gesetzt. Mikkonen regt sich darüber auf, dass viele dieser ehemaligen Mitarbeiter noch keine neuen Jobs haben, aber Blizzard (anstatt sie wieder einzustellen), die Stelle(n) neu ausschreibt…

Im Laufe der Diskussion meldeten sich auch andere ehemalige Blizzard-Mitarbeiter zu Wort, die von „gesundheitlichen Problemen“ schreiben, die sie aufgrund der Arbeitsbelastung bei der Company erlitten haben…

Mikkonen wurde im Laufe der Diskussion von bestehenden Blizzard-Hearthstone-Mitarbeitern auf Twitter geblockt…

Ihre weitere Reaktion darauf war ebenfalls sehr interessant…

Spannend, oder? Normalerweise hätte man direkt wieder zehn Blizzard-Fanboys, die die Sache in den Comments abstreiten würden – frei nach dem Motto: „Jaja, von wegen ehemalige Blizzard-Mitarbeiter. Das ist ja mal wieder völlig aus der Luft gegriffen. Ich glaube diese Hintergrund-Infos nicht.“

Jetzt hat man mal eine ehemalige Mitarbeitern LIVE dabei beobachten dürfen, wie sie ihrem Ärger in einem sozialen Netzwerk Luft macht. Mich überrascht ein wenig, dass sie überhaupt solche Details öffentlich ansprechen darf – steht nicht heutzutage in den Mitarbeiter-Verträgen, dass eben sowas nicht erlaubt ist? Besonders interessant fand ich persönlich den Tweet, in dem sie beschreibt, die man bei Blizzard mit Probleme umgeht – man schweigt sie offensichtlich tot. Wenn man das alles hier liest, kommt doch ins Grübeln bezüglich der 4chan-Leaks.

Ich hoffe für die Dame, dass sie nicht bald Post von Blizzard-Anwälten bekommt. Trotzdem für mich ein spannender Einblick. Ich bin mir sicher, dass die Blizzard-Fanboys doch wieder einen Weg finden werden, die ganze Sache kleinzureden…


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20 KOMMENTARE

  1. Habe mal gelesen das wenn man gut verdienen und/oder gute Arbeitsbedingungen will, dann muss man in einer Branche arbeiten die unbeliebt ist (wie Tabak oder Waffen). Trendige Firmen können ihre Mitarbeiter nach Wunsch aussuchen und behandeln sie oftmals wie der letzte Dreck. Für jeden Angestellten der Blizz und Co verlässt wollen zehn neue die Stelle haben. Warum sollten Sie bei Stellen die keine besonderen Fachkenntnisse verlangen auf das Wohl ihrer Mitarbeiter achten? Community Manager sind gewollt beliebig austauschbar.

  2. Warum sollte ich als Unternehmen Mitleid mit den Leuten haben die ich entlassen habe wenn diese keinen neuen Job finden?

    Warum sollte ich als Unternehmen die Leute die ich entlassen habe erneut einstellen wollen? Wenn Sie den Job haben wollen können Sie sich bewerben wie jeder andere auch.

  3. Das ist doch die alte von Savjz 😉
    Tja, Blizzard ist schon lang nicht mehr mein Blizzard, von mir aus können die sich zu Raven Software, Westwood, Bioware und wie sie alle heissen gesellen, denn mehr als Legende wird Blizz nicht mehr sein. RIP.

  4. Ich kenne einige Entwickler der Gaming Industrie. Du hast da von Sascha sicher auch einige Informationen. Die Gaming Industry ist einfach abartig gegenueber seinen eigenen Mitarbeitern, oftmals quasi eine Diktatur die mit den kleinen CMs/Entwicklern macht was sie wollen. Diese Firmen werden geleitet wie 1990. Es gibt eben genug „dumme“ Software Entwickler die halt games machen wollen, fuer 3x soviel Arbeit und 30% Bezahlung. Trifft auch auf CMs zu. Komischer Weise sind die Entwickler in der Gaming Industrie oft nur kleine Fische waehrend sie wo anders wie bei Google verehrt werden.

    • Dir ist bewusst, dass Google jährlich tausende Praktikanten einstellt, sie KOSTENLOS Projekte entwickeln lässt und danach 99+% wieder rauswirft?

      • Praktikanten, ja, aber der whataboutism bringt ja niemanden weiter.
        SEs verdienen je nach Programmiersprache und Erfahrung zwischen 40k-70k im Schnitt mit ausreißern (Erfahrene Entwickler bei Google zum Beispiel), die auch gerne mal mit 150.000€ einsteigen.
        Für Software Entwickler ist die Marktlage insgesamt sehr gut und mit vielen Potentialen.
        Problem sind eher Kreativunternehmen. Von Wizards of the Coast (Magic the Gathering) und Games Workshop (Warhammer) hört much auch immer wieder das sie quasi mit ihrer Marke die Preise für ihre Mitarbeiter drücken, da sie ja für „Die Spieleschmiede XY“ arbeiten.

  5. Bei Microsoft ist es Beispielsweise so, dass Stellen immer öffentlich ausgeschrieben werden. Jedoch gibt es einen Prozess für interne und einen für externe Bewerber. Dabei werden die internen Bewerber favorisiert indem sie z.B. zuerst durch das assessment laufen.
    Da ich allerdings keine offiziellen Infos zu der Personalpolitik von Blizzard finden konnte, stehe ich der ganzen Angelegenheit eher kritisch gegenüber…

  6. Das es in der Gaming Industrie das Crunchen an der Tagesordnung ist, ist ja mittlerweile bekannt. Wenn die Mitarbeiter jetzt aber auch noch schlecht behandelt werden und ihren Job nicht mehr machen wollen/können, ist das nicht lange haltbar. Das wird Blizzard gerade zum Verhängnis. Die Spiele müssen raus und es scheint den Verantwortlich egal zu sein wie. Was folgt, wenn die nächsten Releases nicht einschlagen, ist offensichtlich.

  7. Nun Muss man allerdings auch sagen das die Community Arbeit von Blizz in den Letzten Jahren jetzt nicht ganz so Pornös war, hatte vielleicht dann eben auch seine Gründe warum die entsprechenden Personen entlassen wurden und eben auch nicht noch einmal eingestellt werden.

    Wenn man sich in dem Bereich komplett neu aufstellen will, wäre es auch nicht sinnvoll ehemaliges Personal zu reaktivieren.

  8. Man kann es auch übertreiben… vor allem wenn man wohl aus rachlust derart populistisch argumentiert ohne einen einzigen Beweis zu liefern.

    Kann es nicht etwa sein das sie unfähig war und daher ihren Job verloren hat, sonst hätte sie ihn schließlich nicht verloren.. fragen?

    Und ganz ehrlich? Gesundheitliche Probleme? Bei einem Bürojob wo man den ganzen Tag nix machen muss als rumsitzen? Würde die gute gern mal erleben wenn sie nur einen halben Tag auf den Bau arbeiten muss.. aber ne ist klar ihr Job ist natürlich super hat.

    Und ganz ehrlich? Blizzard ist die beste gaming Firma der Welt. Jeder Mitarbeiter kann froh sein da einmal gearbeitet haben zu dürfen. Aber ne ist klar, das bedeutet ja das man arbeiten muss also auch was leisten muss. Blizzard hat gefällstigt mir eine Million Euro zu zahlen ohne Gegenleistung sonst geh ich nach Twitter und Flame!!!1111els

  9. Die angeblichen (und teilweise lächerlichen) 4chan-Leaks sind eine komplett andere Sache. Einen anonymen Post auf 4chan kann halt leider jede Person verfassen und mit den dauerhaften falschen Leaks ist das auch nichts Neues.

    Solche Tweets lassen sich aber kaum abstreiten. Es ist halt wirklich scheiße, wenn Leute ihre Jobs verlieren oder sie aufgrund unzumutbaren Situationen gesundheitliche Probleme bekommen. Leider ist das aber in vielen Teilen der Spiele-Branche (und vielen anderen Bereichen in den USA) so. Aus diesem Grund hat Epic ihren Mitarbeitern vor Kurzem auch einen Urlaub von zwei Wochen gegönnt und Rockstar, Blizzard und CD Project Red waren in der Vergangenheit schon öfter im Gespräch.

  10. Technisch gesehen hat sie ja, so wie ich das sehe, keine „Details“ ausgeplaudert. Und ihren Ärger kann ich auch absolut verstehen. Vermutlich schreibt Blizzard die Stellen jetzt mit niedrigerem Gehalt oÄ aus, dementsprechend ist es fragwürdig, ob die alten Mitarbeiter die Stelle überhaupt haben wollen. Das man vor der Blizzcon richtig reinklotzen muss und da bei Blizzard auch nicht Händchen gehalten wird (fies gesagt) find ich ebenfalls einleuchtend. Hätte mich auch stark gewundert, wenn der Blizzcon nicht alles untergeordnet ist.
    Das Blizzard die Dinge am liebsten totschweigt ist wiederum auch nix neues. Der blaue Gott tut, was der blaue Gott will – das war schon immer so. Und wenn man sich anschaut, wie z.B. EA sich bei jedem Problem um Kopf und Kragen redet, ist totschweigen vllt. sogar die beste Methode, um ein PR-Desaster zu verhindern…

    Was das allerdings mit dem 4Chan-Geblubber zutun hat, sehe ich nicht ganz. Da sind nur die harten/langen Arbeitsbedingungen deckungsgleich und das hört man wiederum von vielen Entwicklern. Allen voran Rockstar und CD Project Red sind in Sachen bescheidene Arbeitsbedingungen werden dafür ja oft angegangen.

    • „Was das allerdings mit dem 4Chan-Geblubber zutun hat, sehe ich nicht ganz.“

      Naja, in dem Leak ist auch die Rede davon, dass bei der Company aktuell ein ganz schlechte Stimmung unter den Mitarbeitern herrscht – vor allem auch aufgrund der Arbeitsbedingungen und der unzähligen Überstunden…

      • Wie oft haben ehemalige Mitarbeiter in deinen Projekten dir vorgeworfen, du wärst der furchtbarste Mensch der Welt und die Arbeitsbedingungen mit dir seien der absolute Horror?
        Wenn ich in diesen Kategorien einen Skandal erfinden will (wie bei 4chan), dann sind „miese Arbeitsbedingungen und schlechte Stimmung“ doch ein NoBrainer.

  11. So ist das in den USA eben. Arbeiter haben dort so gut wie keine Rechte und sind quasi Sklaven.

    Deshalb sind die großen Tech Unternehmen ja dort und daher sind auch kleine Startups eher dort.

    Metalpop ist doch auch in den USA aus genau diesem Grund.

    Meine Freundin ist Amerikanerin und wir hatten schon ein paar mal die Chance rüber zu gehen und dort zu leben, aber so sehr ich (wir) die USA leben, es gibt da einfach zu viele Nachteile.

    • „Metalpop ist doch auch in den USA aus genau diesem Grund.“

      Wie immer hast Du den kompletten Durchblick und die Welt verstanden. MetalPop Games haben keine festen Mitarbeiter, die sie wie „Sklaven“ behandeln könnten. Gut, dass Du Dir anmaßt, zu wissen, warum Sascha und Michelle in die USA gegangen sind.

      • Sascha hat doch in einem Podcast (oder Vlog?) sogar mal ganz offen drüber gesprochen !?

        Unternehmensgründung etc. und vorallem Mitarbeiter haben ist in Deutschland einfach zu „schwer“.

        Aus unternehmerischer Sicht macht das ja auch Sinn.

        Und damals hatten sie laut Sascha einen Mitarbeiter gehabt mit nen kurzzeitvertrag. In Deutschland wäre das nicht gegangen wegen den ganzen Arbeitnehmerrechten und den ganzen Abgaben die sie für ihn hätten zahlen müssen.

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