TEILEN

Viele Hundert Personen haben Google wegen Altersdiskriminierung verklagt. Sie seien bei Bewerbungsverfahren wegen ihres Alters ungerecht behandelt worden. Das Unternehmen hat sich mit ihnen geeinigt und etwa 11 Millionen US-Dollar an sie ausgezahlt, weist aber die Anschuldigung weiterhin zurück. (Via)

Laut Bloomberg erhalten die 227 Betroffenen jeweils 35.000 US-Dollar. Die Sammelklage trug den Titel „Altersdiskriminierung im Bewerbungsprozess“. Sowas funktioniert in den USA ganz gut. Du wirst von einem großen Konzern nicht eingestellt? Geh einfach in die Opferrolle, tu Dich mit Anderen zusammen und verklag den Konzern. „Ich wurde nicht eingestellt, weil ich schwarz, gelb, grün, alt, benachteiligt, schwul, lesbisch oder [alle Religionen einfügen] bin.“ Und zack, haste ordentlich Money auf den Tisch.

Opferrolle funktioniert in den USA super…


Anzeige

7 KOMMENTARE

  1. Weil du als weißer, heterosexueller deutscher Mann mittleren Alters besonders gut einschätzen kannst wie real diskriminierung gegenüber Schwarzen, Schwulen oder Alten in den USA ist?

    Eine kurze google Suche später weiß man, dass im Silicon Valley hauptsächlich junge Männer arbeiten. Der Altersdurchschnitt liegt bei Facebook bei 29, Google und Amazon bei 30, bei Apple bei 31. Es gibt Artikel auf Golem, Gulp, Bloomberg uvm. zu genau dieser Thematik, die reichen zurück bis 2013. Diese Problematik scheint weder neu noch fiktiv sein.

    • Verstehe, ich kann das nicht einschätzen, Du mit Deinem allumfassenden Durchblick natürlich schon. Und die von Dir aufgezählten Firmen stellen logischerweise eher jüngere Menschen ein, weil diese a) in jungem Alter medizinisch nachweisbar mehr leisten können und b) mit der entsprechenden Technologie aufgewachsen sind und daher einen ganz anderen Zugang haben. Die Argumentation mit den Altersdurchschnitt zieht hier nicht – es liegt halt nah, rein basierend auf logischen Fakten, dass junge entsprechend ausgebildete Menschen sich für die geforderten Aufgaben besser eignen. Nur weil man junge Menschen einstellt, ist das noch lange nicht „altersfeindlich“.

      • Nö ich hab sicher nicht den allumfassenden Durchblick, aber ich hab auch nicht behauptet dass alle Klagen wegen Diskriminierung eine bloße Opferrolle wären. Apple hat vor ein paar Jahren JK Scheinberg als Mitarbeiter für die Genius Bar abgelehnt, weil es Firmenpolitik ist keine so alten Menschen einzustellen. JK Scheinberg ist ehemaliger Ingenieur für Apple und hat unter anderem die Intel Prozessoren in die Macs gebracht.

        Es hat gute Gründe, dass es Anti-Diskriminierungsgesetze gibt, ansonsten könnte man dir auch in ein paar Jahren die Anstellung verweigern da du a) nicht mehr so leistungsfähig bist und b) nicht mit der Technologie aufgewachsen bist die in den Schulen verwendet wird. Und das obwohl ich dir deutlich mehr technischen Sachverstand attestieren würde als den meisten meiner Studienkollegen, trotz deren Jugend.

  2. Das funktioniert in der Theorie auch bei uns in Deutschland so. Allerdings gibt es in Deutschland einen gravienden Unterschied: In Deutschland haben Arbeitnehmer viel mehr Rechte. (In den USA gibt es keinen Kündigungsschutz, keine Regelungen zur Arbeitszeit, keinen gesetzlichen Urlaubsanspruch etc. pp) Daher sind die Mitarbeiter in den deutschen Personalabteilungen auch viel besser ausgebildet, da die Personalchefs halt auch die Rechte der Angestellten kennen und berücksichtigen muss. Von daher lernt man schon in der Ausbildung, wie man Bewerber klagesicher ablehnt.

    Ich habe einen Schwerbehindertenausweis (50%) und habe in den letzten 12 Monaten ca. 150 Bewerbungen verschickt. Bei der Hälfte der Bewerbung habe ich meinen Schwerbehindertenausweis als Kopie angefügt und bei der anderen Hälfte meinen Behindertenstatus nicht erwähnt. Bei 80% der Bewerbungen mit Behindertenausweis und bei 20% der Bewerbungen ohne Behindertenausweis habe ich eine Einladung bekommen. (Waren fast alles Initiativbewerbungen) Ist schon ein auffälliger Unterschied in den Quoten.

  3. Das funktioniert in Deutschland genauso gut dank den Allgemeinen Gleichstellungsgesetz. Nicht zuletzt deshalb haben wir ja dieses „divers“ in Ausschreibungen heutzutage.

    Vor ein paar Jahren ging eine Bewerbung unbeantwortet verloren. Der Bewerber reichte dan Klage ein wegen Benachteilung weil er einen türkischen Namen hatte. Ich bekomme es nicht mehr zusammen wie das genau lief aber man einigte sich auf eine Entschädigungszahlung unsererseits.

    • Das ist natürlich in eurem Fall sehr doof gelaufen, aber glaub mal dass die nicht aus Spaß klagen. Es gibt immer noch eine krasse Benachteiligung von Menschen mit türkischen Namen in Deutschland, dass ist auch wissenschaftlich belegbar.

      Die Ökonomin Doris Weichselbaumer von der Universität Linz in Österreich führte einen groß angelegten Feldversuch durch: Sie verschickte fast 1500 fiktive Bewerbungen an Unternehmen in Deutschland und analysierte die Rückmeldungen der Personalabteilungen.

      „Die Ergebnisse weisen eindeutig auf die – bewusste oder unbewusste – Diskriminierung von Bewerberinnen mit Kopftuch und Migrationshintergrund hin“

      Dieser Artikel fasst das sehr gut zusammen, auch wenns der Spiegel ist.
      https://www.spiegel.de/karriere/bewerbungen-muslimische-frauen-mit-kopftuch-haben-es-schwer-a-1113042.html

  4. Pass bloß auf Steve, nicht das dich noch Leute aus der community verklagen, weil du ihnen nicht die Sprecherrollen gibst.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here