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Der Hearthstone Pro Chung „Blitzchung“ Ng Wai wurde von Blizzard suspendiert. Nach einer politischen Äußerung zur Lage in Hongkong bekam er seinen Grandmaster-Status entzogen, das Preisgeld aberkannt und eine Sperre von einem Jahr aufgebrummt. (Via)

Ich habe die Sache überhaupt nicht mitbekommen und nur durch Izzi gerade davon erfahren. Folgendes ist passiert: Beim Asia Pacific Hearthstone Grandmasters hat Chung „Blitzchung“ Ng Wai ein Interview gegeben, in der ein politisches Statement zu der Lage in Hongkong abgegeben hat. Blizzard hat daraufhin den Stream abgebrochen und die beiden Caster der Show gefeuert. Blitzchung bekam folgende Strafe aufgebrummt: Aberkennung des Großmeister-Status, das Preisgeld für Season 2 wird einbehalten und ein Jahr Sperre.



Da geht Blizzard aber wohl richtig die Düse: Mit China will man es sich nicht verscherzen, da ist einfach viel zu viel Kohle zu holen. Findet Ihr die Reaktion von Blizzard richtig? Haben politische Statements im eSports nichts verloren? Was meint Ihr?

Bei Reddit geht übrigens richtig die Post Richtung Blizzard ab —> Klick mich


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36 KOMMENTARE

  1. Viele schreiben hier dass Politik nicht in den Sport gehört. Das mag einerseits stimmen. Andererseits geht es in Hongkong nicht einfach nur um Politik, sondern auch um Menschenrechte. Und bezogen darauf, finde ich es richtig und wichtig, dass Sportler aller Sportarten auf Misstände aufmerksam machen können ohne Repressionen massive Repressionen fürchten zu müssen. Vielleicht nicht im Rahmen der jeweiligen Veranstaltung, aber da hätte auch eine einfache Bestrafung und nochmaliger Hinweis auf die Regeln genügt. Die schwere der Bestrafung richtet sich meiner Meinung nach nicht nach der Tat, sondern danach, wie empfindlich China ist. Bezogen auf jedes andere Land hätte es solch eine Bestrafung nicht gegeben. Btw. Sport war schon immer politisch. Beispiele?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Colin_Kaepernick
    https://de.wikipedia.org/wiki/Protest_bei_den_Olympischen_Spielen_1968

    Mal davon abgesehen werden Sportereignisse ständig als politische Bühne missbraucht. Da muss mir am Ende niemand damit kommen, dass es im Vertrag steht o0

  2. Ich bin etwas verwundert dass hier so viele sagen das Blizzard alles richtig gemacht hat, für mich ist das einfach nur ein Zeichen dafür dass sich relativ wenig Leute mit dem Thema tiefer beschäftigt haben als ne Headline zu lesen.

    Die Tatsache dass Blizzard die Kommentatoren auch rausgeworfen hat und das auf einer ihrer Offiziellen Chinesischen Social Media Seiten das alles mit „PROTECT THE PRIDE OF THE COUNTRY“ erklären zeigt doch wohl deutlich dass es sich hier um die Chinesische Regierung handelt und nicht nur um Blizzard. Hier ist ganz klar Politik im Spiel. Wenn es nur darum gehen würde Politik nicht zu erwähnen würde Blizzard auch nicht so ein Politisches Statement abgeben.

    Inzwischen ist Blizzard eben auch zu einer Marionette verkommen, mit Tencent gehören 5% von Blizzard dem Chinesischem Staat.

    Ich finde es auch nicht gut wenn einfach alles als „unpolitisch“ sein sollte. Bekannte Leute, hier zählen eben auch E-Sportler dazu, dürfen doch gerne ihre Plattform und Möglichkeiten nutzen. Natürlich kann man darüber diskutieren ob es reichen würde wenn diese Leute einfach nur über etwas Politisches Twittern würden und man es nicht im eigentlichen Broadcasting eines Spiels haben muss.

    Wie man auch momentan auch an der ganzen NBA China Sache sieht reicht ja auch schon ein Tweet aus um von China direkt gehasst zu werden. Jeder der sich mit China beschäftig muss doch sehen dass nahezu alles was aus China kommt moralisch sehr fragwürdig ist und das China alles andere als einen guten Partner abgibt. Das Land ist unglaublich sensible und macht stress aufgrund der kleinsten Kritik. Man könnte China ja einfach machen lassen wenn alles nur IN China stattfinden würde aber Xi Jinping arbeitet ja auf Hochtouren daran Schritt für Schritt Weltweit Einfluss zu nehmen. Und aktuell ist er auf dem besten weg dahin.

  3. An Alle, die hier fordern, das Sport „unpolitisch“ sein soll. Sport war noch nie unpolitisch, zumindest nicht, wenn es in den Profi-Bereich geht.
    Fußballer, Formel 1 Fahrer, etc. wurden alle schon zu Situationen in bestimmten Ländern befragt, wenn sie dort ein Spiel oder ein Rennen hatten. Sonst lassen sich ja legendäre Sätze wie: „Ich habe hier keine Zwangsarbeiter gesehen“ oder „um das Thema Menschenrechte wird hier ein großer Hype veranstaltet“ nicht erklären (wobei hier ein „Maulkorb“ vllt wünschenswert gewesen wäre). Der erste Satz kommt glaube ich von Beckenbauer, aber da kann ich mich irren; das zweite Statement ist relativ sicher von Sebastian Vettel bei einem Rennen in Barain.
    Wieso soll sich also ein HS Spieler nicht zu einer aktuellen Debatte äußern dürfen? Wieso steht so etwas überhaupt im Vertrag? Der Spieler ist ein erwachsener Mensch mit einer eigenen Meinung, warum sollte das dann auf Blizzard zurückfallen, nur weil er zufällig einer der besten HS Spieler ist?
    Wenn Fußballspieler ein dummes Statement raushauen, ist dann der Fußball schuld?

  4. Finde blizzard hat da das einzig richtige getan. China ist mittlerweile das mächtigste Land der Erde und wenn man sein Leben lieb hat sollte man lieber aufpassen was man sagt und China nicht unnötig provozieren.

  5. Der Kotaku artikel dazu ist ganz lesenswert.
    https://kotaku.com/blizzard-suspends-hearthstone-player-for-hong-kong-supp-1838864961
    So wird unter anderem aus dem Regelwerk zitiert, dass explizit den Preisgeldpunkt anspricht im Falle von verstößen.

    Meiner Meinung nach verhält sich Blizzard absolut korrekt. Ob der 1 Jahresbann evtl etwas hart ist lässt sich streiten, der Rest ist aber nur konsequent.

    Hätte sich der Spieler für etwas ähnliches aber anders bewertetes eingesetzt, palästina z.b. wäre die Resonanz ganz anders.

  6. Der Westen übt ja schon lange den Kniefall vor dem Reich der Mitte. Nichts anderes kann man von einem börsennotierten Konzern erwarten – leider.

    • Ja sowas kann man immer leicht ins Netz blöken, was wäre denn der richtige Weg?
      USA einmarschieren lassen und unsere Werte aufzwingen, funktioniert dort nicht mehr.
      Was bleibt denn? Ignorieren? Isolieren?

  7. Finde ich richtig von Blizzard. An die Leute hier, die das gut finden. Liegt das daran, dass ihr mit seiner Aussage symphatisiert?
    Stellt euch vor, er hätte etwas bzgl Pro Nazis gesagt, dann würdet ihr die Strafe vermutlich gut finden..

    • Einen dümmeren Äpfel Birnen Vergleich hast du wohl nicht auf Lager ? Für die Unabhängigkeit Hongkongs einstehen und sich für die Nazis Partei ergreifen sind komplett unterschiedliche Dinge. Aber wahrscheinlich erlaut dein Horizont dir nicht den Unterschied zu erkennen …

      • Ja das eine ist etwas was du gut findest, das andere nicht. Aber dein Horizont ist natürlich viel weiter als der aller Anderen.

        Zum Thema: Blizz hat alles richtig gemacht, Politik hat da nix verloren und Regeln sind Regeln.

        • Die Tatsache dass Blizzard die Kommentatoren auch rausgeworfen hat und das auf einer ihrer Offiziellen Chinesischen Social Media Seiten das alles mit „PROTECT THE PRIDE OF THE COUNTRY“ erklären zeigt doch wohl deutlich dass es sich hier um die Chinesische Regierung handelt und nicht nur um Blizzard.

          Inzwischen ist Blizzard eben auch zu einer Marionette verkommen, mit Tencent gehören 5% von Blizzard dem Chinesischem Staat.

  8. Ging halt nicht anders, was soll Blizz machen? Der absolute Knaller wird auf der Blizzcon Diablo Immortal (*grins*) und da wird kein Land der Welt mehr Downloads als China haben, was zählt da Moral, Menschenrechte und der ganze andere Humbug. For the love of Money…

  9. Ich persönlich finde, dass Politik in gaming nix verloren hat. Aber viele sehen das anders. Es gibt gerade lauter Posts über den Vorfall (vorallem auf reddit), die viel Aufmerksamkeit generieren. Viele Leute berichten dadrin, dass sie ihre Abos gekündigt und chars gelöscht hätten. Hier z.B. ein Beitrag aus dem Gaming reddit mit über 83k upvotes:
    https://www.reddit.com/r/gaming/comments/dexong/cool_new_card_from_activision_blizzards/

    Klingt für mich nach einem netten Shitstorm für Blizzard.

  10. Ist doch meines Wissens im Fußball nicht anders?
    Zumal ich mir hier nicht sicher bin wer hier eigentlich das Opfer ist, nicht eher Blizzard dessen „Sendung“ für Politische Aussagen missbraucht wurde?

    Vermutlich hätte sich keiner daran gestört wenn sie diese Privat in irgendeinem Interview getätigt hätten aber so kann ich die Reaktion verstehen, zumal bestimmt auch Verträge zwischen Blizzard un den Betroffenen bestehen die wahrscheinlich so etwas regeln.

  11. Dass Blizzard bei politischen Statements einschreitet verstehe ich. Sofern es keine „Wiederholungstäter“ waren finde ich die Strafe allerdings überzogen. Anstatt gleich zu versenken hätte es ein ordentlicher Warnschuß imho auch getan.

  12. Politische Statements haben bei solchen Veranstaltungen nichts zu suchen. Unternehmen verhalten sich neutral, um sich Märkte zu sichern. Man weiß ja auch nie was man für Spieler mit was für einer Gesinnung man kriegt und ob die Berichterstattung neutral ist und der Wahrheit entspricht. Damit geschäftsschädigende Fettnäpchen nämlich vorausprogrammiert!
    Gerade Hong Kong ist ein heikles Thema, Demos schön und gut und was machen die Demonstranten genau das selbe wie beim G20 in Hamburg! Jetzt ist die Frage wer hat angefangen hat! Und solche Fragen sollte man bestimmt nicht bei Sport oder Veranstaltungen debatieren!

  13. China ist der größte Markt für Handygames.
    Da will Blizzard ja offensichtlich hin, daher keine Überraschung, dass man keine Stimmung gegen China zulassen will 😉

  14. Schwieriges Thema. Eigentlich ne gute Sache von den Castern aber dann fängt die Debatte an was überhaupt richtig oder falsch ist.

    Offtopic: In HS gibt es jetzt GM Titel? Billig von Schach abgekupfert, nur dass da GM Titel auch was bedeuten. HS ist es nicht wert in die eSports Kategorie eingeordnet zu werden.

  15. Ob die Strafe zu hart war, darüber kann man diskutieren. Aber so geht es einfach nicht und da muss man auch nicht auf Blizzard im speziellen rum“hacken“. Die FIFA untersagt solche politischen Äußerungen genauso. Hat man nicht schon bosnischen Spielern Strafen aufgedrückt, nur weil sie beim Jubeln den Adler angezeigt haben?

    Was Spieler außerhalb des offiziellen Rahmens machen ist ihre Sache. Aber ein Veranstalter muss versuchen, neutral zu bleiben. Sonst fängt immer der Streit an: Ab wo ist es „richtig“ und was ist „falsch“? Dürfte ich als deutscher Spieler (egal in was) z.B. die „Besetzung der deutschen Ostgebiete durch polnische Invasoren“ anklagen?

  16. Der Typ wusste das er keine Politik in s Spiele bringen sollte. Nun hat er es trotzdem gemacht und bekommt dafür auf den Deckel.
    Ich vermute mal wenn er “ Fuck Trump“ oder so geschrien hätte, wäre er genauso ausgeschlossen worden.

  17. An sich ist sowas nicht schön. Aber hat Blizzard nicht eh mir harten Auflagen zu kämpfen, was den chinesichen Markt angeht? Lässt man solche Statemants zu, ist wahrscheinlich schnell mit Konsequenzen zu rechnen und Blizzard verliert nen riesigen Markt. Das kann man sich als Unternehmen dieser Größe wahrscheinlich nicht erlauben.

  18. Ich verstehe den Aufschrei, den es aktuell gibt. Grundsätzlich finde ich den Protest des Spielers gut.

    Allerdings muss man auch klar sagen: Der Typ steht als HS-Grandmaster unter Vertrag bei Blizzard. Solange er als Hearthtstone-Spieler auftritt, muss er sich an die Regeln des Vertrages halten. Und da wird garantiert drinstehen, dass man (im Rahmen seiner Tätigkeit als HS-Spieler) keine Äußerungen politischer Natur abgeben darf. Denn als HS-Spieler ist er gleichzeitig auch ein bisschen Repräsentant der Liga und damit auch indirekt von Blizzard.

    Blizzard allerdings wird den Teufel tun und sich in dieser Lage politisch positionieren. Das kann man als „schwach“ abtun, finde ich aber nachvollziehbar. Wenn du als Firma eine Position für etwas beziehst, beziehst du gleichzeitig eine Position gegen etwas. Und das wäre in dem Fall China, ein gigantischer Markt, den sich kein Unternehmen ruinieren will.

    Also zusammengefasst: Es ist logisch und nachvollziehbar, dass Blizzard so handelt. Die Meinung des Spielers ist okay, aber er hat den völlig falschen Kanal dafür gewählt.

    Das ist übrigens keine Sonderregel oder so. In vielen Arbeitsverträgen wird es eine Klausel geben, dass man bei öffentlichen Auftritten, in denen man „die Firma“ vertritt, nicht solche Positionen beziehen darf, die dann auf die Firma zurückfallen. Da hat das Löschen dann auch wenig mit Zensur zu tun. Er darf sich ja gerne positionieren, nur nicht im Rahmen seiner Arbeit.

      • Dann steht es ihm frei dagegen zu klagen. Ich halte es allerdings nicht für abwegig, dass man sich als Teilnehmer eines Turniers einer gewissen „Rule of Conduct“ unterwirft und sanktioniert wird, wenn man dagegen verstößt.
        Siehe dazu analog z.B. Fußballspieler die mit Geldstrafen von ihrem Verein belegt werden oder Tennisspieler, die vom Verband zur Kasse gebeten werden.

  19. Nun, wenn ich mich richtig erinnere hast Du doch immer dafür plädiert, dass Sport unpolitisch sein sollte. Das sollte dann doch erst recht auch für eSports gelten, wenn man dessen Gleichstellung will.

    Ich denke, dass sich Blizzard da durchaus in einer grauzone befindet. Auf der einen Seite gibt es die Meinungsfreiheit. Auf der anderen Seite ist dies primär ein Vorbeugerecht gegenüber dem Staat und nur bedingt und gebrenzt gegenüber Firmen und Privatpersonen anwendbar. Problematisch ist an der Stelle einfach, dass der Veranstalter ein Unternehmen und nicht etwa ein Sportverband ist. Sportverbände müssen tententiell mehr dulden, da sie quasi öffentlicher sind, als es bei einem Unternehmen ist. Als Unternehmen und auch als Privatperson kannst Du auf Deinen Veranstaltungen bestimmte Äußerungen unterdrücken.

  20. Preisgeld einbehalten? Na ob das so einfach geht, denke nicht. Ansonsten natürlich nicht richtig, so gegen die freie Meinungsäußerung vorzugehen ist nicht zu aktzeptieren.

  21. Richtig arm von Blizzard. Aber passt zu den Erwartungen die ich heutzutage an die Firma habe – nämlich 0. Bzw. eigentlich überrascht es mich schon, wenn sie etwas nicht total in den Sand setzen. Traurig, dass ich sowas mal sage…

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