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Rasant hat Äthiopiens Premier seit Amtsantritt die Friedensbemühungen im eigenen Land vorangetrieben. Mit Erzfeind Eritrea erreichte er eine Annäherung. Jetzt wurde Abiy Ahmed mit dem Friedensnobelpreis geehrt. (Via)

Ich hätte ihn Greta gegeben. Wenn ihn Obama und die EU bekommen, kann man nicht damit argumentieren, dass er nur rein für Friedens-Errungenschaften verliehen werden darf – sondern in Thunbergs Fall für Errungenschaften für die Menschheit. Ich weiß, dass die AfD, die Wutbürger und „Klima-Leugner“ sich darüber kaputtfreuen und mit Häme um sich werfen werden. Ich werde nie verstehen, wie und warum man sich ein 16jähriges Mädchen, das für eine gute Sache kämpft, als Feindbild aussuchen kann. Aber wie gesagt: Das Flüchtlingsthema ist durch, man braucht ein neues Hassobjekt und Stammtischparolen-Thema.




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31 KOMMENTARE

  1. Wo ist das Flüchtlingsthema vorbei? Erdogan bunkert immer noch über 3 Millionen Syrer die er voller Zorn zu uns treiben will, wenn wir (EU) ihn nicht machen lassen was er will.

    • Dachte ich heute auch als ich das Bild das erste mal gesehen habe, dass der aussieht wie Foreman (Schauspieler heißt Omar Epps). Besonders weil ich gerade nochmal alle Staffeln schaue bzw. ich damals nach Staffel 3 aufgehört habe und jetzt nachhole.

  2. Ich muss gestehen, ich habe Steve’s eingangs Satz für Sarkasmus gehalten.
    So gut ich auch finde was Greta getan hat, und zwar das Anstoßen der Klimadebatte auf internationalem Niveau, so sehr muss ich sagen dass Herr Ahmed den Preis so unfassbar verdient hat.
    Man muss ich das mal vorstellen. Äthiopien und Eritrea sind wie Deutschland und Frankreich vor 45. Das waren Erbfeinde, die haben sich seit jeher gegenseitig umgebracht dass man es gar nicht anders kennt.
    Und er hat es geschafft dem ein Ende zu setzen. Er hat sich für eine Aussöhnung sondergleichen stark gemacht und eingesetzt.
    Und das, finde ich, ist mit diesem Preis angemessen gewürdigt worden.
    Ich kann diesem Herrn nichts anderes als Hochachtung entgegen bringen.

      • Ist für den jetzigen Preis nicht wirklich relevant.
        Positiv ist, dass die Thunberg den Klimawandel ins Bewusstsein der Menschen gerückt hat. Leider ist Ihre Methodik des Polarisierens und Spaltens das Gegenteil von dem was der Friendensnobelpreis mE verkörpert.

      • Bei Obama gebe ich dir Recht, Steve. Aber nicht bei der EU. Die EU ist ein Friedensprojekt. Statt dass sich Frankreich und Deutschland weiter auf die Ommeln hauen, arbeiten sie nun zusammen. Das nennt man Frieden. Wir dürfen nicht vergessen, dass Frankreich und Deutschland über Jahrzehnte Totfeinde waren.

        Auf die Gaming-Welt übertragen. Eine Union zwischen Horde und Allianz wäe auch ein Friedensprojekt, dass einen Nobelpreis verdient hätte.

    • Vielleicht einfach mal weiter als bis zur nächsten Hausecke denken? Was meinst Du denn, was passiert, wenn große bevölkerte Bereiche der Erde durch den Klimawandel unbewohnbar und unwirtlich werden?

      Siehe dieses Modell: https://static2.businessinsider.de/image/595a0633bc1b5324008b482f-1294/download.jpg

      Wie reagiert wohl eine Supermacht wie China, wenn ihr Staatsgebiet zur ausgetrockneten Wüste wird? Oder überbevölkerte Atommächte wie Indien und Pakistan? Was passiert mit den Menschen in Afrika, wenn der heute schon unter regionalen Hungernöten leidende komplette Kontinent nicht mehr ausreichend mit Wasser und Nahrung versorgt werden kann? Im Vergleich zu den beim Fortschreiten des Klimawandels in gang gesetzten Bevölkerungswanderungen wird man die vermeintliche Flüchtligskrise der vergangenen Jahre kaum mehr als Krise wahrnehmen…

      Ich finde die Einstellung, dass der Kampf gegen den Klimawandel nichts mit einem Kampf für den Frieden zu tun hat, schon sehr naiv. Und dabei ist es auch völlig irrelevant, ob dieser Klimawandel „natürlich“ oder menschengemacht ist. Die Folgen sind dieselben – und wenn wir die eindämmen können sollten wir aufhören, uns über ein 16-jähriges Mädchen lustig zu machen sondern endlich etwas unternehmen. Der Friedensnobelpreis wäre ein entsprechendes Zeichen gewesen – aber der wird ja in Zukunft auch noch öfter verliehen…

  3. Der Friedensnobelpreis wurde für Taten im Jahr 2018 vergeben. Greta und Fridays for Future sind aber erst seit Ende 2018 und mehr seit 2019 tatsächlich präsent. von daher bekommt Greta vielleicht 2020 den Friedensnobelpreis.

    Wobei ich persönlich sagen muss, dass der Friedensnobelpreis meiner persönlichen meinung nach mit dem Klimawandel nichts am Hut hat. Meiner Meinung nach sollte der Friedensnobelpreis für Frieden und nicht für Umweltschutz vergeben werden. Das ist meine Meinung, obwohl ich bei Parents for Future, den Scientists for Future, Developers for Future und Extinction Rebellion aktiv bin.

    • Klima hat was mit dem Frieden zu tun. Glaubst du das bei anhaltenden Klimaveränderungen, diversen verschwinden von Lebensraum, Dürren, etc. der Frieden nicht beeinträchtigt wird?

      • Ja genau deswegen finde ich es falsch den Friedensnobelpreis an Greta zu vergeben. Sie steht nicht für Frieden, sondern eher viel mehr für Konflikt. Sie ist die Leitfigur einer Bewegung für drastischen Klimaschutz. Ob es zum Krieg kommen wird in Zukunft? Ich gehe stark davon aus. Möglicherweise wird es ein krieg zwischen klimaschützern und klimaschutzgegnern. Von daher ist es dann nicht Greta, die für den Frieden stand, sondern für den Konflikt.

        Das ist meine Meinung, obwohl ich Greta folge!

  4. „Feindbild“, „Hassobjekt“ … sind das wirklich die heutigen Bezeichnungen für „in der Sache anderer Meinung sein“?

    • Ach komm, Kinki. Opferrolle funktioniert hier einfach nicht mehr, genauso wenig wie „das wird man doch wohl nochmal sagen dürfen“. Was die Wutbürger da in Richtung Greta in den sozialen Netzwerken raushauen, ist unter aller Kanone. Ich erinnere nur an den „Fick Dich, Greta“-Aufkleber, den ich auf Insta gepostet habe.

      Das ist Hass, und es wird massiv Hetze betrieben!

      • Ja es wird Hetze betrieben, aber alle Kritiker über einen Kamm zu scheren erweist der Sache Umweltschutz auch keinen Dienst. Es ist anstrengend das differenziert zu betrachten, aber wenn man etwas erreichen will kommt man da nicht drumherum.

      • Steve, Extreme gibt es überall, auch Extreme in Meinungen. In alle Richtungen, auf allen Seiten. Aber ich frage dich jetzt einfach mal ganz konkret: Habe ich Dir den Eindruck, dass ich Greta „hasse“? Dass ich sie als „Feindbild“ betrachte?

        Greta ist das „Gesicht“ der einen Meinung: antropogener Klimawandel. Kann man denn nicht mehr anderer Meinung sein und sachlich diskutieren, ohne von der anderen Seite als „Hater“ o. ä. hingestellt zu werden?

        Und jetzt kannst du noch sagen, ich sei nicht repräsentativ. Es gäbe ja so viel Hass im Netz … da erwidere ich, dass schonmal das Netz an sich nicht repräsentativ ist, denn egal zu welchem Thema gibt es immer noch eine schweigende Mehrheit. Man kann allenfalls sagen „je extremer, desto lauter“; du erinnerst dich eher an ein „Fick dich Greta“ als an 10 „ich zweifle am antropogenen Klimawandel“.

        Und ja, auch ich habe diesen Eindruck, dass nur noch Extreme aufeinanderprallen, aber wir sollten intelligent genug sein, uns diesem Eindruck nicht hinzugeben. Wenn Lehrer, Juristen und sonstige Akademiker nur noch Schwarz/Weiß denken anstatt in Graustufen zu diskutieren, dann sind wir nicht besser als die Extremisten auf beiden Seiten, über die wir uns allesamt aufregen.

        • im ersten Absatz fehlt ein „vermittelt“ vor dem ersten Fragezeichen. Wie wäre es nach all den Jahren mal mit einer Edit-Funktion?

  5. Ich finde es ok, ihn Greta nicht zu geben, dazu mehrere Gründe.
    Erstens ist sie erst 16, da muss ihr nicht direkt einer der größten verfügbaren Preise verliehen werden. Man gibt auch keinem Kinderschauspieler einen Oskar, wenn er eine erstklassige Leistung abgeliefert hat. Man wartet ab, wie sich der Mensch entwickelt und zeichnet ihn für länger währenden Einsatz in seinem Feld aus.
    Zweitens hat Greta zwar viele Menschen wachgerüttelt und steht für eine Bewegung, sie betont aber selbst, dass eine Ausführung von ihr selbst nicht ausgehen kann. Sprich sie ist mehr oder weniger nur ein Sprachrohr und eine Mahnerin, aber die Umsetzung kann sie nicht leisten. Daher würde ich den Preis eher für jemanden aufbewahren, der tatsächlich in Richtung Umsetzung von Konzepten oder einer bahnbrechenden Neuentwicklung in was für einer Richtung auch immer, einen großen *praktischen* Schritt zur „Klimarettung“ macht. (Ich mag den Begriff nicht, weil wir nicht das Klima retten wollen, sondern die Menschheit)
    Drittens: Auch wenn in der Vergangenheit der Preis mit anderen Faktoren verliehen wurde als Frieden, heißt das nicht, dass man sich immer weiter davon entfernen muss. Klar, Ressourcenverschwendung vorzubeugen führt letztendlich dazu, dass weniger Kriege entstehen, weil die Knappheit eingedämmt wird. Aber für mich persönlich sollte der Friedensnobelpreis für direkte Friedensstifter reserviert sein und nicht an indirekte oder völlig davon entfernte Empfänger gehen.

  6. Ein guter Freund von mir stammt aus Eritrea, es freut mich sehr dass Abiy den Preis erhalten hat. Die Situation zwischen Äthiopien und Eritrea ist eine einzige Humanitäre Katastrophe, dass sind zwei der ärmsten Länder der Welt gefangen in einem Konflikt der seit 1988 besteht und unzählige Todesopfer gefordert hat. Der Konflikt existiert so lange und ist so gewalttätig, dass es speziell in Eritrea quasi keinerlei Zukunftsperspektiven mehr gibt. Ein drittel der Bevölkerung Eritreas sind mittlerweile geflüchtet, das ist ein Ausmaß an Elend das man sich nicht vorstellen kann.

  7. Die USA führten unter der Regierung Obamas seit dessen Amtsantritt am 20. Januar 2009 bis zum 6. Mai insgesamt 2663 Tage Krieg. Ist zwar nur 1 Tag mehr als Bush aber trotzdem war Obama für mich auch kein Kandidat für einen Friedensnobelpreis, daher gebe ich auf den „Preis“ einen f*ck.

    Meinetwegen hätte Greta den also ruhig haben können, davon ändert sich halt auch nichts.
    Die Kleingeister die Greta haten, kann ich auch nicht verstehen, wie zum beispiel die friday for hubraum Leute, die sich jetzt noch damit aufgeilen extra viel zu „posen“ und CO2 zu produzieren.
    Aber das ist anderes Thema.

  8. Ich finds gut einfach weil es jetzt keine riesen Diskussion und Hasstiraden gegen Greta überall geben wird, wie wenn sie ihn gewonnen hätte.

  9. Musste schon ein wenig grinsen, als ich heute in der welt.de Kommentarspalte die große Freude gesehen habe, die die Auszeichnung eines afrikanischen Präsidente nach sich gezogen hat.
    Wenn man den sonst üblichen Tenor dort kennt…wundert sowas schon stark.
    Die Angst der „alten weißen Männer“ vor einem 16 jährigen Mädchen ist dort greifbar.

    Aber sei es drum, ich finde die Entscheidung richtig. Man ist hier nicht dem gerade durchwehenden fotm Hype gefolgt, sondern hat einen Menschen ausgezeichnet der sich für Frieden einsetzt und auch Frieden bewirkt hat.

  10. Greta stiftet keinen Frieden, sondern generiert Ärger, egal wie man zu ihrer Sache steht. Warum sollte sie also den Preis erhalten?
    Auch eine Errungenschaft sehe ich bei ihr nicht.

  11. Warum gibst du ihr nicht gleich auch den Nobelpreis für Physik? Ist sie genauso qualifiziert für … Sorry aber es ist genau definiert für welche Leistungen der Friedensnobelpreis vergeben wird. Es gab in der Vergangenheit schon genug fragwürdige Preisträger, deshalb bin ich über den diesjährigen Preisträger sehr froh. Auf jeden Fall eine gute Wahl vom Komitee!

  12. Ich frage mich, warum man Greta auszeichnen sollte?
    Was hat Sie bisher geschaffen? Demos für den Klimawandel? Es gibt keine Lösung, kein gar nichts. Nur eine Bewegung die Freitags demonstriert… Bei uns hier wurde auch Donnerstags immer gegen die aktuelle Regierung demonstriert.

    Eher sollte man Boyan Slat einen Nobelpreis verleihen. Der Junge hat schon was geschaffen das aktiv zur Weltverbesserung beiträgt und war nicht älter als Greta in dem Alter.
    https://kurier.at/wissen/the-ocean-cleanup-kaempft-gegen-plastikmuell-im-meer/400110650

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