TEILEN

Ich bleibe dabei: Paul Ziemiak ist nicht nur eine kolossale Fehlbesetzung als CDU-Generalsekretär, er hat mit seinen ganzen Verfehlungen und Fettnäpfchen der letzten Wochen und Monate auch einen großen Anteil daran, dass die CDU bei jeder Wahl Rekordverluste hinnehmen muss. Ist man denn bei der CDU so verzweifelt, dass man jetzt mit Vaterlands-Sprüchen kommen muss, um den ein oder anderen AfD-Wähler zurückzuholen?




Anzeige

19 KOMMENTARE

    • Kaum. AKK ist nunmal Angelas Kleiner Klon, und damit steht sie den Grünen deutlich näher als einem Herrn Ziemiak und dessen Zitat. Wobei ich jetzt nicht weiß, wo Ziemiak ansonsten steht, ob er z. B. zur Werteunion zu zählen ist.

      • AKK als „Merkel-Klon“ zu bezeichnen kann man tbh aber auch nur machen, wenn man dringend das Feindbild erhalten haben braucht. AKK ist schon deutlich konservativer als die Kanzlerin. Der Unterschied zwischen Merz und AKK liegt nicht daran, dass der eine konservativer wäre als der andere, es sind nur unterschiedliche Schwerpunktsetzungen (Wirtschafts vs. „Werte“, was auch immer das sein soll)

        • Ich gebe zu, dass ich keine stundenlange Recherche über AKK angestellt habe, aber alles, was ich seit der Übernahme des Parteivorsitzes gelesen und gehört habe, spricht dafür, dass AKK im Großen und Ganzen die Merkelpolitik fortsetzen will. Oder andersrum gesagt: „Dies und jenes werde ich anders machen“ habe ich noch nirgends gehört.

  1. Total unanständig, das Wohl des eigenen Landes und der eigenen Bevölkerung in den Vordergrund stellen zu wollen.

    Würde Franzosen, Amerikaner, Japaner, Australiern uva. niemals einfallen!

    Manchmal, wenn Leute das Wohl des eigenen Landes in Abrede stellen, frage ich mich echt, auf welchem Planeten ich mich befinde. Die Zugehörigkeit, die Zuneigung zur eigenen Nation ist doch eigentlich etwas selbstverständliches, so wie man eher seiner Familie und Freunden hilft anstatt irgendwelchen Fremden. Was ist bloß schiefgelaufen, dass man sich dafür heutzutage rechtfertigen muss?

    • Ungefähr 1000 Jahre Geschichte, in denen sowas wie „Nationalstolz“ eine verschwindend geringe Rolle für Deutschland gespielt hat?

      • Reden wir über tausend Jahre oder über „die tausend“ Jahre? Im ersteren Fall gibt es durchaus einiges zu würdigen, was Deutschland erreicht hat, kulturell, sozial, wissenschaftlich … es hat ja einen Grund, warum die halbe Welt gerne nach Deutschland einwandern würde, und der Grund ist sicher nicht, dass unser Land mit Rechtsextremismus glänzen würde!

        Ob man nun „Stolz“ auf die Errungenschaften seiner Vorväter empfinden muss, sei jedem selber überlassen, sicher wäre es aber eine andere Art von Stolz als der, der auf eine eigene Leistung folgt.

        Im übrigen rede ich aber nicht von Stolz bzw. Nationalstolz, sondern von der allgemeingültigen Tatsache, dass einem das Hemd näher ist als die Hose. Deine Familie steht dir näher als deine Nachbarn. Deine Nachbarn stehen dir näher als die Leute auf der anderen Seite der Stadt. Und so weiter. Bis eben zu dem Punkt, wo dir das Schicksal des eigenen Landes wichtiger sein sollte als das eines Landes auf der anderen Seite der Welt. Das ist nicht „Stolz“, das ist einfach „Nähe“ oder „Zuneigung“.

        Und die „tausend Jahre“ ändern daran auch nichts. Hätten wir damals gelebt, hätten wir vielleicht den Krieg und die Ideologie abgelehnt, und trotzdem wären wir über zerbombte Landsleute betroffener gewesen als zerbombte Engländer. Einfach nur weil es unsere Landsleute sind.

        Das hat es ja auch später noch in Europa gegeben: Als sich die Jugoslawen in den 90ern gegenseitig massakriert haben, wie sehr hat dich das bewegt? Wäre es für dich nicht schlimmer gewesen, wenn das irgendwo in Deutschland stattgefunden hätte, selbst wenn du nicht persönlich davon betroffen gewesen wärst?

        • Nein, ich meinte schon die wirkliche, knapp über 1000 Jahre reichende deutsche Geschichte, vom Lechfeld bis heute. Und darin hatten die Deutschen immer ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu „Deutschland“ als Idee/Nation. Ganz anders als die Engländer oder Franzosen.

  2. Naja ist es schlimm das ich es auch besser finde das unser Land lieber von jemand mit Vaterlandsliebe reagiert wird als von Politikern die rufen : Bomber harris do it again, Deutschland verrecke , Deutschland du mieses Stück sche*** . Die cdu und spd fahren sich selbst an die Wand in letzter Zeit aber ob grün und links eine bessere Wahl als AfD ist… ich kann es nicht mehr sagen.

  3. Als Referenz, hier das Zitat von Habeck: „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste noch nie etwas mit Deutschland anzufangen und weiß es bis heute nicht.“

    • Ich halte es hier einfach mit Konstantin Wecker: „Warum ich kein Patriot bin? Ich bin kein Patriot, weil nur Idioten wieder diesem billigen Lockmittel verantwortungsloser Menschenfänger auf den Leim gehen. Ich bin nicht stolz, ein Deutscher zu sein. Denn was hab ich dafür getan? Im Nationalismus liegt keine Freiheit. Der Nationalismus ist der Anfang vom Ende der Freiheit. Freie Menschen brauchen keine Krücken, die aus geschichtsvergessener Dummheit geschnitzt sind.“

      Hab noch niemanden getroffen, dem wirklich eine substanzielle Aussage dazu eingefallen ist, die Weckers Aussage nicht zustimmt.

      • „Ich bin nicht stolz, ein Deutscher zu sein. Denn was hab ich dafür getan?“

        Stolz ist hier nicht das richtige Wort. Allerdings trifft es „gesundes Selbstbewusstsein bezüglich der eigenen kulturellen Identität“ ganz gut. Was habe ich dafür getan? Eigentlich alles was ich dem Allgemeinwohl beitrage. Ansonsten finde ich es albern sich für eine Sache zu schämen mit der man überhaupt gar nichts zu tun hat.

      • Man braucht Nationalstaaten, um eine Demokratie am laufen zu halten. Landesgrenzen definieren quasi den „Zuständigkeitsbereich“.
        Deswegen ist man seit Geburt an in einem Zweckbündnis mit seinen Mitmenschen, ob man nun eine gewisse Art von Liebe für diese Empfinden möchte oder Stolz auf sie sein, kann ich dir nicht sagen. Aber durch dieses Zweckbündnis trägt man auch eine Art von verantwortung und ich denke daher kommen wohl eher diese Gefühle wie Stolz zu stande.

      • Da fragt man sich doch, obs bei Kokain Wecker mal wieder geschneit hatte, als er diese Aussage machte! Wenn man einfach nur mal den Anfang mit dem Ende vergleicht: Er beginnt beim Patrioten und landet bei Nationalismus, und zwar in der „geschichtsvergessenen“ Variante, also meint er den Nationalsozialismus.

        Die Aussage hat also soviel Sinn wie „Warum mag ich keine Sozialdemokraten? Weil Linksextremismus Scheiße ist!“

        Gehen wir es Schritt für Schritt durch.

        Satz 1: Völlig zusammenhanglos bezeichnet er Patriotismus als „Lockmittel verantwortungsloser Menschenfänger“. Das soll er mal einem Amerikaner oder einem Franzosen sagen, dann kriegt er auf die Fresse für diesen Blödsinn.

        Satz 2/3: Er setzt Patriotismus mit „Stolz ein Deutscher zu sein“ gleich. Patriotismus ist die Zuneigung zum Eigenen, nicht die Herabsetzung des Fremden.

        Satz 4: Inhaltlich richtig, hat aber mit Patriotismus nichts zu tun. Wiederum würden ihm die Patrioten dieser Welt was husten, wenn er ihnen sagt, dass sie nicht frei wären.

        Satz 5/6: Wie eingangs erwähnt, biegt er in die Richtung des Nationalsozialismus ab.

        Wenn ich also substantiell seine Aussage bewerten soll, dann stimme ich ihr weitestgehend zu, leider hat sie mit der Frage nichts zu tun.

        • Und welchen Wert hat die Feststellung, dass ihm die Patrioten dieser Welt nicht zustimmen würden? Davon abgesehen dass das sehr, sehr offensichtlich ist, sind zumindest die Amis genau so offensichtlich kein gutes Beispiel für ‚gesunde‘ Vaterlandsliebe sondern so ziemlich das genaue Gegenteil.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here