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Millionen von Menschen teilen sich ihre Netflix-Accounts mit anderen. Jetzt kündigte der Konzern an, künftig dagegen vorgehen zu wollen […] Doch angesichts der in der Heimat USA stagnierenden Nutzerbasis dürfte sich der einstige Marketingvorteil längst zum Dorn im Auge gewandelt haben. Schließlich ist das Teilen von Accounts enorm verbreitet: Mehr als 35 Prozent der Millenials in den USA teilen ihren Account. (Via)

Wenn ich schon „stagnierenden Nutzerbasis“ lese, kocht mein Blut. Dieser krankhafte Drang nach stetigem Wachstum geht mir nur noch auf die Nüsse. Was hat Netflix in den letzten Jahren für unfassbare Zahlen an Neukunden zu verzeichnen gehabt. Irgendwann ist halt einfach mal Schluss mit Neukunden, dass muss jeder irgendwann akzeptieren. Aber nein, weil irgendwie muss man ja den Gewinn maximieren, habe ich recht? Also was macht man? Richtig, Account-Teilen ist böse und wir sind neuerdings alle Schnorrer. Das die immer alle den Hals einfach nicht vollkriegen können.



Fakt ist, dass Netflix überhaupt nur noch erfolgreich geworden ist, weil es eben diese Funktion gab. Bei mir an der Schule gibt es eine Menge Schüler, die ihr Taschengeld zusammenschmeißen und sich so die Abogebühren leisten können. Ich finde das legitim. Und wenn Netflix mit seinen mega-erfolgreichen Nutzerzahlen plötzlich nicht mehr zufrieden ist, weil sie mal ein Quartal stagnieren, sollten sie meiner Ansicht nach jetzt nicht „die Hand abhacken, die sie füttert“. Wenn man an dieser Schraube dreht (gerade jetzt, wo so viel Konkurrenz auf dem Streaming-Markt kommt), wird man meiner Ansicht nach eher einen User-Einbruch erleiden, als dass das gewünschte Ergebnis eintritt. Wie wäre mit „einfach mal zufrieden sein“?


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26 KOMMENTARE

  1. Hi das Problem was Netflix bald hat ist ganz anderes wenn sie durch Disney plus und HBO Max gut 55% bis 60% ihre Inhalte verliert da werden ganze schön Zahl an Abo flöten gehen.

  2. Was ? Jetzt soll jeder der einen Dienst nutzt dafür zahlen? Ja aber hallo wo kommen wir denn da hin? Premium Netflix kostet 16 Euro kann von 4 Leuten geteilt werden das sind pro Monat 4 Euro pro Person… WIR ZAHLEN FÜR WOW 13,00 EURO IM MONAT !!! Also bei aller Liebe aber wo ist das Problem?

  3. Die Lösung wird sicher zu einem kurzfristigen erfolg führen… aber eben auch zu einem langfristigen Problem. Denn Effektiv erhöhen Sie den Preis für Kunden die bis jetzt nur 5 Eur bezahlt haben auf mindestens 10. Also eine Verdopplung. Klar werden viele in den sauren Apfel beißen, aber… wenn ich jetzt ja eh 10 Euro bezahlen muss, dann werden sich eben auch viele genau dann überlegen, doch mal Disney oder einen anderen Anbieter (die dann alle billiger wären) auszuprobieren.
    Ich teile mir den Account auch und wenn es mich dann trifft werde ich mir auch zuerst die Konkurrenzangebote anschauen bevor ich mich entscheide.

  4. Das ist doch absolut nichts neues und verstehe die Aufregung garnicht.
    Spotify plant genau das selbe und da gab es keinen Aufschreib der Empörung. Meiner Meinung ist es nur richtig, dass nur diejenigen Streamen dürfen die auch dafür bezahlen.

  5. Netflix hat viel Geld von Investoren genommen und denen saftige gewinne versprochen.
    Jetzt wollen die Geldgeber die Rendite sehen und Netflix muss das Geld zusammenkratzen.
    das ist 0815 Kapitalismus, alles auf Pump die gesamte US Wirtschaft und Gesellschaft ist so aufgebaut, in Murika ist es voll normal das einer ca.10 Kreditkarten hat.

  6. Erst eine happige Preiserhöhung und dann sowas. Kann mir egal sein, weil ich den Account nur im Haushalt teile und da alle die gleiche IP-Adresse haben. Aber würde sonst nicht das Premium-Abo für 16 Euro buchen, sondern das Standard für 12 Euro. Außerdem würde ich regelmäßig kündigen und mich die meiste Zeit mit Prime, Sky oder den neuen Diensten begnügen. Am Ende erhält Netflix dann weniger als vorher. Sie sind im Moment wirklich dabei den Bogen zu überspannen.

    Außerdem sollten sie sich wieder mehr auf Qualität statt Quantität konzentrieren. Was da alles an durchschnittlichen Serien und vor allem Filmen kommt kann kein Mensch alles ansehen. Die absoluten Highlights werden dafür immer rarer.

  7. Also ganz ehrlich ich finde 10 Euro im Monat für das Angebot bei Netflix mehr als fair. Verstehe nicht wieso ich da noch großartig Accountsharing betreiben muss, wenn es mir keine 10 Euro wert ist, nehme ich es eben nicht in Anspruch.

  8. Ich teile den Account auch mit Freunden, wenn es nicht mehr gehen sollte finde ich das nicht schlimm. Das Angebot sollte einem schon 12 Euro im Monat wert sein. Man kann auch ja mal ein Monat rein schauen und seine Serien „bingen“ und wieder kündigen.

    Ist immer die gleiche Leier, dem Konzern wird Geldgier vorgeworfen, aber der arme arme Konsument der keine in diesem Fall 12 Euro im Monat dafür ausgeben will darf sich natürlich alles im Internet ziehen. Sieht man schön an den Kommentaren. Das ist ja in Ordnung, man wird ja quasi dazu gezwungen……

  9. “einfach mal zufrieden sein”

    Ach komm schon, wir reden hier von Amerika, dem Land des unbegrenzten Raubtierkapitalismus.
    Wenn da mal jemand zufrieden ist mit dem was man hat ist man doch direkt Kommunist.

  10. „Dieser krankhafte Drang nach stetigem Wachstum geht mir nur noch auf die Nüsse“
    Ich glaube da hat ein bärtiger Mann namens Karl mal ein Buch drüber geschrieben, ist halt auch schwierig mit dem endlosen Wachstum in einer endlichen Welt.
    Ansonsten 100% agreed, wenn Netflix meint dass ich mir meinen Account nicht mit meiner Schwester und meiner Freundin teilen darf, dann wird halt wieder häufiger die schwarze Flagge gehisst.

  11. Das erste Mal, dass ich deinen Zorn zu 100% Teile. Vor allem die zwanghaften Erwartungen bzgl. des Wachstums ist mir auch ein riesen Dorn im Auge. Netflix sollte zusehen, in den kommenden Jahren keinen Rückgang der Abonnenten zu erleiden.
    Eine Renovierung des Abomodells halte ich für viel Sinnvoller. 4K alleine im teuersten Paket empfinde ich als Absurd. Disney+ wird dies schon für voraussichtlich 7,99€ ermöglich, Applr TV+ gar für nur 4,99€ (Ja ja ja, Mediathek wird deutlicher kleiner sein, dennoch).

  12. Teile meinen 16€ Account mit nem Freund, meiner Frau und meinen Neffen, falls der Account gesperrt werden sollte hat Netflix halt 16€ weniger pro Monat (keiner von Uns würde daraus folgend mehr ein Abo abschließen)…mit der Kosten Erhöhung jedes Jahr um 1€ geh ich ja noch mit…

    Wenn es nichts mehr zu angemessenen Preisen gibt schaut man sich die Serien halt wie früher Kostenlos an, wenn auch nicht ganz legal.

  13. Netflix ist kein profitables Unternehmen, sie machen Verluste.
    Der Aktienkurs ist zuletzt gefallen. Sie stehen wie auch andere Streamingdienste wahrscheinlich massiv unter Druck.
    Meiner Meinung nach können sie dann nicht „einfach mal zufrieden sein“.
    Die AGBs umzusetzen und nicht-erlaubtes Acountsharing zu unterbinden ist nicht verwerflich. Ob die getroffene Maßnahmen helfen steht natürlich auf einem anderen Blatt

    • Ja, aber warum machen sie Verlust? Weil sie laut eigenen Angaben alle Einnahmen in neue Eigenproduktionen wie Serien und Filme stecken (auch ein Geheimnis ihres Erfolges). Sie verschulden sich aber gefühlt immer mehr, um der drohenden Konkurrenz zuvorzukommen und investieren völlig geisteskrank.

      Vielleicht einfach mal die Kirche im Dorf lassen und ein bisschen gesünder wirtschaften? Ist jetzt nur so ne Idee…

      • Das ist für mich aus der Ferne & als nicht BWLer schwierig zu beurteilen. Die Antwort auf die Frage wie werde ich als Unternehmen im Streamingbereich profitabel/wirtschafte gesünder ohne durch andere Dienste (z.B.Amazon, Disney die einfach massiv Geld reinpumpen) vom Markt gedrängt zu werden ist glaube ich komplex. Evtl. ist es gar nicht möglich & man muss diese Spirale mitgehen um überhaupt am Markt bleiben zu können in der Hoffnung nach Konsolidierung des Marktes irgendwie zu überleben?

        Grundsätzlich müssen sie investieren & ständig für neuen Content sorgen sonst wandern Nutzer ab. Ich denke das ist common sense. Trademarks wie Herr Der Ringe sind massiv teuer (überteuert?!). Alternative wäre auf Eigenproduktionen zu setzen, ob das reicht weiß ich nicht.
        Unerlaubtes Acountsharing zu unterbinden wird sicherlich nicht die Lösung sein. Es kann maximal ein kleines Mosaicstück von vielen sein.

      • Das es eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis Großkonzerne schwarze Zahlen schreiben, ist völlig normal. Auch das die sich bis zum geht nicht mehr verschulden ist oftmals normal. Welchen Hintergrund das hat kann ich dir auf Anhieb nicht sagen. Mit völliger Geisteskrankheit hat das aber nichts zu tun…

        • Das stimmt so nicht.
          Schau dir die Autobauer an, die haben NIE innihrer Geschichte netflix-gleiches Wachstum gehabt.
          Das ging Schritt für Schritt.
          Der intrinsische Faktor für die Autobauer war nie “ möglichst schnell groß werden und den Markt dominieren “ um dann gewinnbringend an ein anderes Mega-Unternehmen zu verkaufen, sondern einfach normales Wachstum. Jahr für Jahr für Jahr nach dem Motto „wenn die Leute erkennen wir cool das Auto ist will jeder eins haben“.
          Das Problem an der ganzen Sache ist halt, wir als Kunden befeuern das was netlix tut, direkt oder indirekt und wir können quasi nichts dagegen machen.

          • atomrofl
            Die gute Autoindustrie als Beispiel für gesundes Wachstum? Darauf muss man erst mal kommen. Alle Achtung, Hut ab, Chapeau…….den hab ich nicht kommen sehen!

    • Ja sicher, Netflix macht Verlust. Jahresüberschuss von 1,2 Milliarden USD 2018. Schaut man sich die letzten 4 Quartale an, sind es 1,4 Milliarden USD.

      Erstmal informieren, bevor man so einen Müll erzählt…

      • Erstmal informieren, bevor man so einen Müll erzählt.

        Das kann ich dir nur anraten, dein Jahresüberschuss sagt nämlich überhaupt nichts über tatsächlichen Gewinn oder Schulden von Netflix aus.

      • Netflix gibt erhebliche Betrage (Milliarden) mehr aus, als sie einnehmen. Das ist möglich, während man trotzdem einen positiven Jahresüberschuss hat.
        Ist nicht ganz leicht das zu verstehen und muss wahrscheinlich auch niemand, der sich nicht mit BWL beschäftigt – aber dann bitte nicht anderen Leute vorwerfen, sie würden Müll erzählen und sollten sich erstmal informieren.

        Hier was zum Nachlesen, was ich auf die Schnelle gefunden hab. Die Zahlen sind zwar nicht aktuell, aber beschreibt das Prinzip recht verständlich.
        https://orange.handelsblatt.com/artikel/38850

  14. Auf lange Sicht kann Netflix weder mit Apple noch mit Disney konkurrieren. Ihr gutes Standing haben sie im Moment, weil sie die ersten waren und durch die Multiaccount-Nutzung. Zu glauben, letzteres abzuschaffen, würde für mehr Nutzer sorgen, ist die Art von BWL-Schwachmatenrechnung die glaubt, neun Frauen können ein Baby in einem Monat gebären.
    Und selbst WENN Netflix durch Zufall die Quartalszahlen signifikant steigenr könnte – woher soll das Wachstum nächstes Jahr kommen? Kann dann nur durch höhere Preise passieren. Wie lange kann man wohl die Preise erhöhen, bis die Leute kein Bock mehr haben? Nicht sonderlich lange, soviel ist sicher.

    • Amazon als „Mitkonkurrenten“ z.b. hat den Vorteil daß Prime halt dabei ist. Ich hab Prime eigentlich wegen kostenlosem Versand, das Videozeug ist halt ne nette Dreingabe.
      Darum reg ich mich auch nicht auf das das Angebot bei Prime stagniert.

      Ich glaube über lange sicht werden sich so „standalone-streamingdienste“ schwer tun. Amazon und Apple können Quersubventionieren, Disney ebenso. Nur Netflix hat halt „nix“ weiter.
      Durch größeres Angebot könnten sie das vlt. Abfangen, aber wie denn wenn die ganzen großen IP’s an Disney und andere Studios geht? Noch mehr Serien die darauf ausgelegt sind ewig zu laufen (als walking-dead)?

      Ich stell Mal die Vermutung in den Raum das Netflix von jemandem aufgekauft wird (Microsoft?) oder zumachen wird.

      Schlussendlich entscheidet das geld, wer genug davon hat kann am Markt bestehen.

      • Microsoft könnte ich mir tatsächlich sehr gut vorstellen. Dann bundlen die es mit ihrem game Pass der dann vllt 2-5€ teurer wird. Könnte gut passen und vllt einige zur xbox ziehen?

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