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Während der Sonderangebotstage Black Friday und Cyber Monday streiken die Beschäftigten bei Amazon an allen Standorten in Deutschland […] Die Arbeitsniederlegungen haben in der Nacht vom 28. auf den 29. November begonnen […] Gestreikt wird an allen Standorten am Freitag, dem 29. November, am Samstag und Montag. (Via)

Ein Verdi-Sprecher kommentierte die Sache mit:

„Amazon muss endlich seine unsägliche Blockadepolitik aufgeben. Das Unternehmen behauptet fortwährend, was für ein toller, transparenter Arbeitgeber man sei. Aber grundlegende Rechte werden den Beschäftigten vorenthalten und der Alltag bei Amazon besteht aus Arbeitshetze und extremem Druck“

Dass die Arbeitsbedingungen bei Amazon „unter aller Sau“ sind, sollte eigentlich mittlerweile bekannt sein. Wir haben gestern nach der Sendung noch darüber im Discord diskutiert. Marris kommentierte die Sache mit: „Warum arbeiten die denn überhaupt bei Amazon? Die wissen doch schon vorher, was sie dort erwartet.“

Ganz unrecht hat er damit nicht, oder? Die andere Frage ist, warum der deutsche Staat solche Arbeitsbedingungen überhaupt zulässt. Und täglich grüßt die Lobby…




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45 KOMMENTARE

  1. Hallo zusammen, also manchmal kann ich wirklich einige Kommentare nicht nachvollziehen, die ich hier so lese. Ich arbeite bereits seit 2 Jahren als Versandmitarbeiterin in einem FC in Dortmund DTM2 und kann mich wirklich nicht beklagen, was die Arbeitsbedingungen oder den Lohn so angeht. Versteht mich nicht falsch, ich fand die 11 € im ersten Jahr auch ziemlich mager, aber jetzt nach 2 Jahren liegt dieser bei 14,04 € und zusammen mit meinem Bonus, den ich noch zusätzlich bekomme, liegt mein Lohn bei ungefähr 1800 € Netto, als ungelernte Kraft und ohne Aubildung im Lagerbereich finde ich das vollkommen in Ordnung. Was die Arbeitsleistung angeht, so kann ich ungelogen sagen, dass ich noch nie Probleme hatte die Tageszahlen zu erreichen, außer die Fördertechnik hat mal wieder den Geist aufegeben und in diesem Fall, wissen die Vorgesetzten dann auch meistens bescheid 😉

  2. Ich verstehe bis heute die ganze Kritik nicht. Habe vor meinem Studium und einmal während meines Studiums in einem Amazon Lager für jeweils 4 Monate gearbeitet. Ich habe dabei Artikel aus dem Lager geholt, Artikel verpackt und Artikel in den Laster sortiert. Bin also fast durch alle Arbeitsbereiche durch gekommen. Und das genau während des Black Fridays, Cyber Mondays bis zum 31.12. Ich habe mich wirklich wohl und gut behandelt gefühlt. Wenn ich die Zeit hätte würde ich da wirklich sofort wieder anfangen.

  3. In Deutschland gibt es einen Mindestlohn von 9,19€ und ab 2020 einen von 9,35€. Amazon zahl für Leute die neu anfangen zwischen 11,10 Euro und 11,91 Euro die Stunde.

    Laut § 3 BUrlG haben Arbeitnehmer pro Jahr einen Urlaubsanspruch von mindestens 24 Tagen – bezogen auf eine 6-Tage-Woche. Das bedeutet: Bezogen auf die heute übliche 5-Tage-Woche haben Arbeitnehmer einen Mindest-Urlaubsanspruch von 20 Tagen pro Jahr.
    Bei Amazon gibt es 28 Tage Urlaub.

    Nach Deutschen Gesetze ist Amazon somit ein TOP Arbeitgeber oder ich sage es mal anderes „NICHT Amzon ist schuld, sonder DEUTSCHLAND und seine Arbeitsgesetze die einfach Menschenunwürdig sind. Menschen in Deutschland sollen arbeiten für ein Lohn der gerade mal minimal über Hartz4 ist!

    • Menschenunwürdig jaja is klar, was stimmt hier mit manchem eigentlich nicht?

      Mir graut es vor der Zukunft unseres Landes wenn ich erlebe was aktuell so für Meinungen unterwegs sind. Es will heute doch kaum einer mehr wirklich arbeiten. Von den meisten unter 25 sowieso nicht.
      Aber Staat, linke Parteien und Gewerkschaften sollen das retten? Von was träumt ihr eigentlich Nachts? Aber hey Neuwahlen sind ja in Sicht, mal schauen was das gibt.
      Gibt ja einige die gern eine DDR2.0 neu auflegen wollen, sowas lässt mich echt unfassbar zurück.

    • Versuche gerade auf die guten Arbeitsbedingungen bei Amazon klar zu kommen.

      Ich arbeite im Rettungsdienst, verdiene ca. 1,50€ unter dem Mindestlohn, arbeite 280~ Stunden p. M und arbeite die Hälfte der Zeit nachts.
      Hätte ich nur mal was anständiges gelernt 🤷‍♂️

    • Das ist nicht minimal über Hartz4.
      Mindestlohn ist rund 1500€ Brutto Vollzeit. Das sind je nach Person 1100€ Netto.
      Rechnet man da noch die durchschnittliche 450€ Kaltmiete + 200€ Nebenkosten runter, hat man noch stolze 450€ zum „Leben“ und keinerlei Anspruch auf sonstige Sozialleistungen, wie es Hartz4 haben.
      Es ist kein Wunder, dass Menschen da nicht mehr arbeiten wollen. Deshalb werden sie vom Staat gezwungen. Deshalb funktioniert das Modell.

      • In Vollzeit komme ich auf 1700€ Brutto (150 x 11,10€), sind ca 1250€ Netto, abzüglich der Miete und Nebenkosten die du angegeben hast sind das bei mir 600€ die überbleiben. Für eine allein lebende ungelernte Arbeitskraft. Finde ich mehr als Fair.

        Keine Hände kein Kekse. Wenn ich nichts gelernt habe und nichts sonderlich gut kann, kann ich auch nicht erwarten das man mir grundlos Geld in den Rachen wirft. Mit 600€ im Monat kann man ganz ok leben, ja nicht immer das neueste Smartphone und dreimal im Jahr in der Urlaub aber leben kann man davon.

  4. Amazon wird da immer schlechter gemacht, als es ist. Habe dort während meines Studium selbst im Lager gearbeitet. Das, was stimmt, ist, dass man recht stark überwacht wird. Sei es über die Scanner oder beim Verlassen des Geländes durch Checks durchs Sicherheitspersonal. Da in Lagern aber recht viel geklaut wird, ist das auch nachvollziehbar. Und das Tracken der Arbeit durch Scanner (/Arbeitsgeräte) ist heute auch in vielen Branchen normal. Und Rüffel gibt es da auch, so wie ich es erlebt habe, nur, wenn man wirklich auffällig langsam arbeitet oder längere Quatsch-Pausen einlegt. Wenn man normal arbeitet passiert da nie etwas. Denn wahrscheinlich sind es genau die, die sich hinter Regalen, Artikeln oder auf Toiletten „verstecken“, um nicht arbeiten zu müssen, die sich dann über das Tracking und den Druck beschweren.

    Denn man muss auch einfach sehen, dass die Lagerarbeiter dort keinerlei Qualifikation benöten. Da fängt also wirklich alles und jeder an. Und genau so arbeiten viele dann auch. Bis ihre Arbeitsmoral auffliegt und sie dann eben raus.

    Und genau so muss man solche Jobs bei Amazon auch bewerten: Es sind Jobs für Unqualifizierte wo fast jeder einfach einsteigen kann. Da >11€/h zu bezahlen ist völlig in Ordnung und mehr als viele Kassierer, Putzhilfen oder sonstwas erhalten! Auch Festanstellung und Urlaub, selbst für Werkstudenten, ist in dem Bereich lange nicht selbstverständlich gewesen.

    Wenn man hier was kritisieren will, dann den ganzen Niedriglohnsektor, aber Amazon selbst habe ich hier nicht als auffällig negativ empfunden. Für Studenten in den ersten Semestern ohne viel Erfahrung würde ich es sogar klar empfehlen

  5. Warum die Leute da arbeiten?
    Zum einen weil die Arge einem nicht wirklich eine Wahl lässt. Zum anderen weil es deutlich miesere Jobs gibt. Miese Arbeitgeber gibt’s überall aber leider werden nur die Großen öffentlich kritisiert. Und streiken geht auch nur bei den Großen, woanders wird man einfach gekündigt und teilweise sogar noch beim Amt angeschwärzt.

  6. Vielleicht sollte man sich selbst fragen:“ Warum unterstütze ich Amazon weiterhin, obwohl ich gegen die miesen Arbeitsbedingungen bei ihnen bin?“
    Arme Menschen werden weiterhin ausgebeutet damit die „zivilisierten“ gemütlich billig shoppen können.
    Wenn man selbst wirklich etwas gegen diese Arbeitsbedingungen machen möchte, dann kauft man nicht mehr alle Produkte bei Amazon (verstehe durchaus das man einiges einfach nicht wo anders bekommt) und bewirbt nicht mehr jede Aktion von denen. Sonnst ist man nichts anderes als ein Heuchler.

  7. Meine Firma hat einige Auftragsarbeiten für eine Amazon Logistikzentrum durchgeführt und bis auf die Überwachung (wobei man die beim Warenwert der dort eingelagert wirt, das auch irgendwo nachvollziehen kann) nichts von dem was immer in den Medien behauptet wird, beobachten können.

    Gerne werden für solche Berichte auch immer die Leiharbeiter die zu den üblichen Stoßzeiten eingestellt werden (Weihnachten, Ostern) als Referenz genommen, das hat dann aber mit dem wirklichen Arbeitsalltag wenig zu tun und ist in der Branche absolut üblich, nicht nur bei Amazon.

    • …. und weil du bei deinen Auftragsarbeiten etwas nicht beobachten konntest, findet es nicht statt? Alle anderen lügen und die Medien denken sich die Story aus? Die Welt ist manchmal echt einfach,oder?

  8. Sowas macht mich ja immer mad. Kommentare von Computer Nerds, die in ihrem Leben noch nix gearbeitet haben und jetzt im Netz das Maul aufreissen…

    Weiter unten schreibt ja einer von den tollen Arbeitsbedingungen bei Amazon, mit

    – 11 Euro Stundenlohn – ja, Wahnsinn, 11 Euro pro Stunde als Ferienjob freut den pickligen Studenten von nebenan sicherlich. Wenn du damit deine Familie ernähren sollst, ist es eher weniger witzig.

    – Vor allem wenn du die 11 Euro in Relation zur Arbeit setzt. Du hast einen Tracker bei dir. Der misst wie schnell du bist. Wie schnell bewegst du dich? Wie schnell findest du Sachen? Wie schnell verpackst du Sachen? Wenn du zu langsam bist, oder aus bestimmten Rahmenwerten rausfällst, gibts erst ein Gespräch mit dem Vorgesetzten und im Wiederholungsfall die Kündigung.

    – Wenn du den Laden Abends verlässt, musst du durch den Bodyscan. Natürlich nachdem du ausgestempelt hast. Also in deiner Freizeit. Blöd ist nur, dass wenn du hinten in der Schlange bist, gute 30 Minuten (völlig unbezahlt) vergehen können, bist du gescannt wurdest (damit ja nix geklaut wird) und du heim gehen darfst…

    – 28 Tage Urlaub – oh wow! Und das bei einer 6 Tage Woche! Das sind ja immerhin 4 Tage mehr als die gesetzliche Minimalanforderung! Wuuuuhuuuu! Urlaubsgeld gibt es leider keins. Weihnachtsgeld auch nicht. Aber hey, 28 Tage!

    – Der Oberhammer sind die 10% Rabbat auf eigene Einkäufe bis 1.000 Euro pro Jahr. Brutalst! Amazon knallt da 100 Euro im Jahr raus! So fett! Das wiegt fast das nicht vorhandene Urlaubs- und Weihnachtsgeld wieder auf! Aber auch nur fast!

    – Ich hatte einige Kollegen von Amazon in der Beratung. Eine BU oder Lebensversicherung hatte von denen keiner. Betriebliche Altersversorgung gibts – auf einem Niveau, wenn du 45 Jahre bei Amazon warst, bekommst du dann am Ende 200 Euro raus. Besser als nix, aber jetzt auch keine extreme soziale Wohltat.

    Fazit: dieser Konzern beutet seine Mitarbeiter so rücksichtslos aus, wie kaum ein anderer Laden in Deutschland. Dagegen geht es selbst in der Gastronomie zu wie auf einem Kindergeburtstag.

    • Nur Das, nicht auch das Bayern Ergebnis? 🙂
      Aber Recht hast Du, am schlimmsten sind dabei die Ami-Konzerne. Mal sehen was in Zukunft im TESLA Werk abgehen wird.
      Dabei wird auch ausgenutzt dass Menschen lieber arbeiten gehen, als sich auf dem Sozialsystem auszuruhen.

    • Msn sollte dazu aber schon erwähnen, dass wir hier von Arbeit reden, für die man keinerlei Ausbildung braucht. Das sind bei 160 Stunden dann immerhin 1760 Euro. Das du hier keine weiteren Zusatzvergütungen der Firma erwarten kannst ist üblich.

      Das man bei Lagerarbeit danach durch einen Scanner muss, ist vollkommen üblich. Leider auch, dass das keine Arbeitszeit ist.

      Oder um es kurz zu machen. Die Brachne ist generell Käse. Für diese Leistungen will kein Endkunde zahlen. Und dort dann als ungelernte Kraft hast du halt wenig zu erwarten.

      • Unterschreibe ich vollkommen. Alles was du schreibst.

        Was mich mad macht, ist wenn mir jemand Scheiße als streichfähige Butter verkaufen will und die ach so tollen und geilen Bedingungen bei Amazon anpreist.

    • Sorry aber mal ehrlich, in welcher Welt Lebst du?

      Für eine UNGELERNTE KRAFT, sind die Angaben die du selbst machst Bombe, wir reden hier immerhin von Arbeit die jeder sofort ausführen kann und für die nicht mehr als eine kurze Einweisung notwendig ist.

      Wo sollen diese Kräfte dafür entlohnt werden? Auf dem gleichen Niveau wie jemand der 3 1/2 Jahre einen Beruf erlernt hat?

      Du kennst dich in der Branche ganz offensichtlich nicht aus, sonst wüsstest du das es nicht unüblich ist, das wenn überhaupt neben dem Gesetzlichen Mindestlohn von fürstlichen 8,84€ auch nicht mehr als der Gesetzliche Urlaubsanspruch dabei herausspringt.

      Jetzt kann man natürlich hinterfragen ob die Branche als Arbeitnehmer so begehrenswert ist, aber dann eins der Positiveren beispiele der Branche schlecht zu reden ist mit Sicherheit Kritik am Falschen ende.
      Aber plappert ruhig weiter irgendwelche Medienberichte nach anstatt euch einfach mal selbst zu informieren und das ein oder andere mal Kritisch zu hinterfragen. Diese Einstellung hat uns früher ja auch schon weit gebracht!

      Das hat natürlich nichts mit der unglaublichen Steuervermeidung solcher Unternehmen zu tun, aber da müsste unsere Politik endlich mal handeln.

      • Lieber rotus,

        glaub mir, ich kenn mich in der Arbeitswelt duchaus aus.

        Du offenbar nicht, denn sonst wüsstest du, dass der gesetzliche Mindestlohn bei 9,19 Euro liegt. Weiterhin: Amazon wird natürlich ein wenig mehr als das gesetzliche Minimum an Bedingungen anbieten, weil sie sonst gar niemanden bekommen.

        Zum Thema „ungelernte Kraft“: Ja, bei den Tätigkeiten handelt es sich um Aufgaben, die quasi jeder in kurzer Zeit erlernen kann (Anlerntätigkeiten). Und? Sagt das etwas darüber aus wie anstrengend der Job ist? Wie die Arbeitsbedingungen sind oder sein sollten? In der Metall- und Elektroindustrie ist die Lohngruppe 1 (die kaum jemand hat) ca. 17,10 EURO pro Stunde – auch für reine Anlerntätigkeiten.

        Die Arbeitsbedingungen bei Amazon sind weltweit so „Bombe“ (wie du dich ausdrückst), dass beispielsweise in Seattle etliche Amazon Mitarbeiter inzwischen ihre Mieten nicht mehr bezahlen können und auf der Straße leben…

        • Ich denke, da liegt Rotus aber näher an der Realität. Ich selbst habe als IT Dienstleister schon mehrere Lagerhäuser gesehen und vieles, was über Amazon Berichtet wird, ist einfach branchenüblich.

          Das „Filzen“ der Mitarbeiter habe ich überall gesehen. Es wird auch ohne Ende geklaut.
          Die Bezahlung ist für die Brache auch nicht schlecht.
          Der Stress ist hoch. Das war allerdings überall so.
          Das Tracken der Mitarbeiter ist „normal“. Hier kommt es immer auf die Art und Weise an, denn der Betriebsrat muss das abnicken. Ich „durfte“ so ein Tracking auch schon selbst entwickeln.

          Und jemanden die Ahnung abzusprechen, weil er den Mindeslohn aus 2018 gepostet hat, ist kindisch.

          • Nochmal zur Klarstellung: wo behaupte ich, dass Amazon sich nicht „branchenüblich“ verhält? Wo?

            Traurig ist, dass das Tracken von Mitarbeitern (wohlgemerkt auf jeden Schritt, wir reden von einer Totalüberwachung) heute als normal gilt.

      • kA, als Student kriegste auch 11-12€ locker die Stunde, ohne das du irgendwie eigearbeitet wirst oder es was mit deinem Studium zu tun hat, Mercedes zahlt z.B. deutlich mehr. Dazu kommt noch die ganze Überwachung die ich mir auch bezahlen lassen würde als Arbeitnehmer, sonst würd ich in dem Laden gar nicht anfangen, genauso frech das sie die Scanns nicht bezahlen, schließlich gehörts zur Arbeit lol.

        Wenn jemand von den paar Öcken Steuern abdrücken darf bleibt doch kaum was über, geschweige wenn man Kinder hat. Finde da 11-12€ die Stunde für jemanden in Vollzeit doch recht wenig.

    • Wir reden hier von Arbeit die jeder sofort nach ner eintägigen Schulung erledigen kann. Wie sillst du dann da entlohnt werden?
      Mit 11 Euro kann man keine Familie ernähren? Ja, wenn man 11 Euro verdient sollte man auch keine gründen. Zumindest nicht ohne Partner der auch etwas einbringt.

      Die Alternative ist auch nicht, dass man diesen Leuten mehr zahlt, die Alternative ist mehr und mehr zu automatisieren und Personal abzubauen. Toll dann hast du nen haufen nicht vermittelbare Arbeitslose.

      Für mich das ist Amazon gejammere wie das gejammer der Frisöse, dass sie schlecht verdient, oder der Krankenschwester dass sie so viele Überstunden machen muss. Das ist alles bereits bekannt, solange es Leute gibt die den Job zu den aktuellen Bedingungen machen wird sich nichts ändern.

    • Nicht bös gemeint Feder, aber du arbeitest vmtl in einem deutschen Großunternehmen oder?

      Kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, 28 Tage Urlaub, das alles ist absolut normal heutzutage und in kleinster weise „Ausbeute“.

      Auch Themen wie 11€ Stundenlohn für ungelernte Arbeit und Gespräche mit Vorgesetzten bei underperformance ist nichts verwerfliches.

      Die Kündigungsaussage ist komplett Schwachsinn für ANGESTELLTE, davor schützt unser Gesetz.

      Einzig der Scan außerhalb der Arbeitszeit gibt definitiv Diskussionsraum

      • Nur kurz zur Kündigungsaussage: wenn du glaubst, dass das dt. Kündigungsschutzgesetz einen Beschäftigten bei Amazon (oder sonstwo) schützt, dann lebst du hinterm Mond.

        Zu mir: ich arbeite in keinen Großunternehmen. Ich bin Gewerkschaftssekretär (nicht bei ver.di), von daher weiß ich schon ganz gut wovon ich spreche 😉

  9. “Warum arbeiten die denn überhaupt bei Amazon? Die wissen doch schon vorher, was sie dort erwartet.”

    Ganz einfach. Weil Menschen in diesem scheiß System lieber (bzw gezwungen sind) eine scheiß Lohnarbeit nachgehen, als gar keiner.
    Die Frage sollte sein : In welchen Verhältnissen müssen Menschen leben um so eine Arbeit nachzugehen?

    • Zudem verdient man dort noch mehr Geld, als wenn man über Leiharbeit in einem anderem Lage für Mindestlohn arbeiten geht und als Leiharbeiter kannst du von heute auf morgen deine Arbeitsstelle verlieren, da wird es mal noch 200% dreckiger, als wenn man bei Amazon direkt eingestellt ist.

      In anderen Lagern wird man nach Feierabend übrigens auch durchsucht, darf keine Taschen mit an dem Arbeitsplatz nehmen etc. Viele das Leute hier über Amazon negativ bewerten ist in anderen Firmen Gang und gebe. Aber so lange unser Staat Leiharbeit auch noch unterstützt und immer mehr Festanstellungen durch Leiharbeiter ersetzt werden, die man jederzeit kündigen kann, da braucht man sich doch nicht mehr wundern. Deutschland zählt nicht umsonst zu den Top Niedriglohnländern Europas.

  10. Dies wird sicherlich nicht der letzte Streik gewesen sein (wie schon Jahre zuvor). Allerdings vermute ich, das es sich von den vielen Arbeitnehmern auch nicht alle „aussuchen“ können dort beschäftigt zu sein. Sei es nun durch Vermittlung/anratens seitens des Jobcenters oder persönlicher Einschränkungen oder des persönlichen Alters. Viele sind vermutlich auch froh überhaupt einen Job zu haben, auch wenn sie nicht mit allen „Geschäftgebaren“ dieses weltweiten opperierenden Unternehmens einverstanden sind (Zeitdruck, Leistungsdruck oder Quotenerfüllung). Aber dies ist ja heut zu tage in fast jeden Unternehmen mit einer annährenden Personaldichte der Fall. Profit first, Work/Life Balance=gaaanz weit „hinten“ angestellt. Getreu den Motto: „Auf den „Buckel“ der billig bezahlten Mitarbeiter, das maximale an Gewinn erwirtschaften ohne Rücksicht auf verluste… 🙁

    • Und das freut dich jetzt aus welchem Grund? Weil Gewerkschaften scheisse sind? Weil dir andere Menschen wurscht sind? Oder weil du dumm bist?

      • Nein. weil er über den tellerrand blicken kann.

        Jemand der in so einem oder ähnlichen Job arbeitet verdient naturgemäß weniger und das Leben ist schwieriger. Würde er mehr verdienen, wäre das komplette Konstrukt „amazon“ nicht mehr konkurrenzfähig. Mit der Folge, dass du und ich es dir gar nicht mehr leisten könntest – selbst wenn wir wollten – dort einzukaufen.

        Also würde er da evtl 2-3 Monate 22 Euro statt 11 Euro die Stunde verdienen. Dann wäre Amazon Pleite dank mangelnder an Bestellungen. Und der „nun besser bezahlte“ arbeitslos.

  11. Weil nicht jeder den Luxus hat das frei entscheiden zu können. Wenn du vom Jobcenter an so einen Job verwiesen wirst dann hast du nur die Wahl anzunehmen, wenn du ablehnst kürzt man dir das Existenzminimum. Und Amazon hat mit einigen Jobcentern auch direkte Kooperationen.

    • Bei Amazon hat man noch Glück da man ein paar Euro mehr verdient und die Bedingungen nicht so hart sind wie in anderen Logistikfirmen.

      Wirst du vom Amt über Leiharbeit in ein anderes Lager gesteckt, kannst du 8-9 Stunden am Tag für Mindestlohn LKWs leer machen. Als Leiharbeiter kannst und wirst du von heute auf morgen deine Stelle verlieren, da man meist nur vom Sommer bis Oktober für die Sommer und Winterwaren eingestellt wird. Was aber auch gut ist, da man davon sowieso nicht leben kann und Leiharbeiter von der Hälfte der Festangestellten nicht gerade menschlich behandelt.
      Ich arbeite ca. 2 1/2 Jahre fest in einem großen Handel für Textilien und wie die Leute dort behandelt werden, sorgt dafür das viele nach 2-3 Wochen gar nicht mehr auftauchen und man nicht genug Leiharbeiter findet.
      Mal ganz abgesehen das es für die wenigen Festangestellten auch unglaublichen Stress bedeutet, Wöchentlich Leute einzuarbeiten, die kurz darauf wieder verschwinden. Was auch dafür sorgt das Festangestellte kündigen und wo anders ihr Glück suchen, ein Teufelskreis.

  12. Die Arbeitsbedingungen sind nicht nur bei Amazon unter aller Sau!
    Überwacht wird man überall und zu langsam ist man sowieso immer…
    Der einzige unterschied ist, dass Amazon wenigstens über Mindestlohn zahlt 😉

    • Jup haben hier viele Leiharbeiter die für Mindestlohn die ganze Knochenarbeit im Wareneingang/Ausgang machen, da kann man mit Amazon noch glücklich sein. Und gegen November werden 90% der Leiharbeiter wieder abbestellt, die danach als Dankeschön für Ihre Knochenarbeit, am Weihnachten wieder ohne Arbeit da stehen.

      Ich nenne das moderne Sklaverei.

  13. Naja ich glaube das Verdi maßlos übertreibt, weil sie von amazon nicht so hofiert werden, wie sonst üblich in deutschen Großbetrieben.
    In Deutschland hat es heute keiner mehr nötig irgendwo zu arbeiten, wo die Bedingungen und Bezahlung nicht passen. Ganz sicher gibt es auch keine unzulässigen Arbeitsbedienungen.
    Nur halt vielleicht kein 13. 14. 18. Monatsgehalt, Weihnachtsgeld und Tischtennisplatte in der Lagerhalle.

    • Bullshit.

      Wenn du arbeitslos bist, MUSST du ab einem bestimmten Zeitpunkt jede Arbeit annehmen, die man dir zuweist. Andernfalls werden dir massiv die Gelder gestrichen.

      Menschen die bei Amazon arbeiten machen das zu 90% nicht, weil es dort geil ist, sondern weil sie keine Alternative haben!

    • Wir haben hier selbst Leute im Alter von 50+ die LKWs Paket für Paket am Teleskopband leer machen und das in Vollzeit und nein die machen das nicht freiwillig. Ich hatte hier mal einen der war schon mehrmals beim Anwalt, da das Amt ihm vorher massiv seine Gelder gestrichen hat. Der Mann war damals 58 Jahre jung und hat im Wareneingang Pakete aufs Band geworfen, weil er dazu gezwungen wurde und durch die Belastung oft wochenlang krank war.

      • Das ist bekannte Masche beim Amt und das übersehen viele der „Warum arbeiten sie dort?“… na, weil sonst kein Hartz4 gibt.
        Es geht sogar mitlerweile so weit, dass Hartz4 bei „personenbedingter Kündigung“ gekürzt wird. D.H.: Buckel brechen oder kein Geld, wenn du als 60-Jähriger rausgworfen wirst, weil du nur 99 anstatt 100 Pakete schaffst.
        Und wir bezahlen den Dreck noch mit unseren Steuern während Amazon Steuererleichterungen in den Rachen geworfen bekommt.

  14. “Warum arbeiten die denn überhaupt bei Amazon? Die wissen doch schon vorher, was sie dort erwartet.”

    Weil man nicht einfach mit dem Finger schnippt und man in seiner Region einen Arbeitsplatz zur freien Auswahl hat. Und als ob andere Arbeitgeber einem mit viel Freizeit und horrendem Gehalt überhäufen. Viele Arbeitskräfte bei Amazon sind leicht austauschbar. Da kommt dann einfach ein Bus voller Rumänen und du bist raus.

  15. „…solche Arbeitsbedingungen…“
    Kannst du dich da irgendwie genauer ausdrücken und das vielleicht auch mit Beweisen hinterlegen ?
    Ich weiß nur, das man bei Amazon als ungelernter ~11 Euro die Stunde bekommt ausserdem Bonuszahlungen, 28 Tage bezahlten Urlaub und eine Berufsunfähigkeits- und Lebensversicherung sowie eine betriebliche Altersvorsorge. Darüber hinaus bekommen Mitarbeiter zehn Prozent Rabatt auf ihre eigenen Einkäufe bis zu einem Bestellwert von 1000 Euro pro Jahr.

    Also auf dem Bau wird man schlechter bezahlt und da streikt keiner 😀

    • Auf dem Bau wirst du sicherlich nicht schlechter bezahlt. An so mancher Baustelle in Deutschland leckt man dir gerade das Popoloch wenn du bei der Arbeit erscheinst. Die Branche brummt ohne Ende und hat Facharbeitermangel wie nochmal was…

      Versuch mal privat nen Handwerker zu bekommen. Die suchen sich grad ihre Kundschaft aus!

      • @Federer, Schön das du Facharbeitermangel ansprichst und im gleichen Atemzug die Aussage von Olli über Arbeiten für angelerntes Personal kritisierst, den Fehler findest du hoffentlich selbst 😉

    • Also bei meinem Kumpel in der Firma als Maler verdienst du bei einer 40 Stunden Woche zu 5 Tage Woche ca. 1800 Euro Netto, hast Weihnachten bis Neujahr zwei Wochen Betriebslaub, ich denke das ist ok.

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