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Der auch in Deutschland beliebte, aber aus den USA stammende Streamingdienst Netflix ist bereits seit September 2014 offiziell in Deutschland verfügbar. Er bietet ein breites Angebot an Serien und Filmen, allerdings unterscheidet sich dieses Angebot von Land zu Land. Im deutschen Raum werden wesentlich weniger Inhalte zur Verfügung gestellt als in den USA, wo Netflix gegründet wurde und in dem die größte Auswahl an medialen Inhalten für die Nutzer bereitgestellt wird. Diejenigen, die sich in einem in den USA aufgestellten Server einloggen, können also auf ein wesentlich breiteres Angebot von Serien und Filmen zurückgreifen als diejenigen, die Abonnent von Netflix Deutschland sind.

Doch warum ist das so? Zur Erklärung lohnt sich ein Blick auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Netflix. In ihnen wird landesspezifisch festgelegt, auf welche gestreamten Inhalte die Nutzer zugreifen können und bei denen das Geoblocking, auch Geosperren genannt, zum Einsatz kommen. Die Nutzer sind bei einem Geoblocking nicht mehr in der Lage, das Angebot von Netflix vollständig zu nutzen, beispielsweise, um aus dem Ausland eine deutsche Serie anzusehen bzw. in Deutschland eine amerikanischen Film anzuschauen. Stattdessen bietet sich ihnen ein schwarzer Bildschirm und der Zugriff wird blockiert.

Welche Inhalte von Netflix bzw. einem seiner Konkurrenten wie YouTube, Hulu oder Amazon Video in welchem Land zur Verfügung gestellt werden, hängt vom Urheberrecht ab. Dabei wird das Land zugrunde gelegt, in dem Registrierung des Netflix-Accounts erfolgt ist. Dementsprechend gilt, dass deutsche Netflix-Nutzer nur Zugriff auf Inhalte hat, die für den deutschen Markt lizenziert sind. Möchte er sich allerdings die neueste Serie aus den USA anschauen, wird die Ausstrahlung häufig gesperrt.

VPN zur Umgehung des Geoblocking

Die Abkürzung VPN steht für „Virtuelles Privates Netzwerk“ (englisch: „Virtual Private Network“) und verbindet digitale Endgeräte wie Tablets, Smartphones oder Laptops über eine direkte, tunnelartig gestaltete und verschlüsselte Verbindung mit dem Unternehmensserver, sodass der Zugriff auf unternehmenseigenen Daten einfach und sicher erfolgen kann. Die Nutzung einer VPN-Software ermöglicht schafft mehr Privatsphäre beim Surfen, führt zu mehr Sicherheit beim Transfer der Daten und macht eine anonymere Internetnutzung möglich. Über die installierte Software wird die einzigartige IP-Adresse des digitalen Endgeräts durch die IP-Adresse des VPN-Servers ersetzt, wodurch sich das Gerät nicht mehr identifizieren lässt.

Mit Netflix-VPN keine Serie verpassen, das geht tatsächlich, denn es hilft das ärgerliche Geoblocking zu umgehen. Über die Software kann sich das Gerät immer in dem VPN-Server einloggen, der in einem Land steht, in dem der Zugriff auf die entsprechenden Medieninhalte nicht in irgendeiner Weise blockiert wird. Denn obwohl es sich bei Netflix um einen zahlungspflichtigen Streamingdienst handelt, ist es keine Seltenheit, dass bestimmte Serien für das Ansehen blockiert wird. Zwar konnte mittlerweile eine einheitliche Lösung für den gesamten europäischen Raum gefunden werden, möchte der Nutzer über Netflix allerdings deutsche Serien in den USA oder US-amerikanische Serien in Deutschland sehen, kann es durchaus sein, dass die Inhalte blockiert werden.

Doch ist der Einsatz eines VPNs legal?

Um der Einsatz eines VPNs bei der Umgehung des lästigen Geoblockings legal ist, lässt sich mit einem “Jein” beantworten. In Europa beispielsweise wurde die Rechtsprechung seit April 2018 geändert, sodass zumindest der Zugriff auf die Medieninhalte aus anderen Ländern der europäischen Union gelockert wurden. Um eine vollständige Abschaffung des Geoblockings handelt es sich hierbei allerdings nicht, denn die Streaminganbieter wurden nun per Gerichtsurteil dazu verpflichtet, zahlenden Abonnenten zumindest einen vorübergehenden Zugriff aus dem europäischen Ausland zu ermöglichen.

Doch Netflix ist absolut nicht untätig, um sich gegen VPN-Dienste zu wehren. Hauptgrund sind die Vertragsstrafen, die Netflix von den großen US-Filmstudios wie Warner oder Disney auferlegt werden, wenn europäische Kunden auf nicht-lizenzierte Inhalte zugreifen können. Um keinerlei rechtliche Auseinandersetzung zu riskieren, hat Netflix den Einsatz eines VPN zur Umgehung des Geoblockings untersagt und bestraft dies mit einer Sperrung des Kundenkontos bei Netflix.

Mittlerweile attackiert Netflix sogar die Netzbetreiber, von denen Netflix dachte, ein VPN oder einen Proxydienst bei sich einsetzen. Hier ist die Einschätzung von Experten einhellig: Netflix ist mit diesen Aktionen zu weit gegangen. Viele Experten verstehen zwar, dass Netflix sich selbst schützen will, doch die Sperrung von Netzwerkbetreibern, die auch alle Kunden betreffen würde, gelten als komplett überzogen.

Es handelt sich hierbei um einen gesponserten Beitrag.




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8 KOMMENTARE

  1. Das geoblocking ist aber laut EU rechtswidrig, deshalb hat Netflix die Sache einige Zeit lang durchgehen lassen. Dass sie jetzt einfach drauf scheißen, spricht wieder Bände für die Durchsetzungsfähigkeit der EU im Ganzen. Wie bei den charger-Kabel u.Ä, eben auch.

    • VPNs sind nicht per se „böse“, aber es muss den Anbietern natürlich auch klar sein wofür die Zugänge so verwendet werden und sie machen auch mit den Kunden ihr Geld (kann man ja auch irgendwo verstehen).

      • Ohja das ist richtig, sorry wenn das so herüberkam, VPN ist eine tolle Technologie und definitv ein sehr gutes Instrument im Kampf gegen Firmen die der Meinung sind, Globalisierung gelte nur für die Wirtschaft (schließlich ist ein Geoblocking bzw. früher die Region Codes in DVD’s eine anti Globalisierungs maßnahme…)
        Was ich sagen wollte ist, dass man im aktuellen Dschungel der VPN Anbieter erst einmal einen finden muss der so vertrauenswürdig ist wie er es selbst auch ankündigt (aka keine log Aufzeichnung, kein Weiterverkauf der Daten, Einhaltung von DSGVO etc.)
        Zumal sempervideo im obigen video auch darauf eingehen wie leicht es ist sich ein google server anzumieten und dort einen VPN drauf laufen zu lassen (bzw. es in anderen videos sogar zeigt)

        • Man muss auch bedenken, welche Daten man unbedingt über einen VPN laufen lassen möchte … Ich denke aber, dass Geoblocking wahrscheinlich eher ein auslaufendes Model ist (siehe Steam). Das Problem sind halt häufig Verträge die noch laufen und so Nachteile für den Verbraucher haben… Frei nach dem Motto „Alles Neuland“.

        • VPN wird von jeder größeren Firma benutzt und sind kein Hexenwerk. Die kann man auch selbst auf jedem 5€ vserver einrichten.
          Ich hab selbst mein lokales Netz an ein selbst gehostetes VPN angebunden. Damit kann ich mich mit Freunden direkt vernetzen, überall zugreifen etc. (mein Haus ist vollautomatisch darüber gesteuert, inkl. Bots für Telegram und whatsapp).
          So kann man theoretisch auch netflix, iptv (auch sky) miteinander teilen, ohne dass das jemand mitbekommt.

          Man sollte nicht vergessen, dass VPN-Anbieter sehr wohl Kommunikationsdaten speichern; ganz besonders Deutsche und Amerikanische sind dazu schlicht und ergreifend verpflichtet.
          Und NIEMAND wird seine Hand für DICH ins Feuer legen und daher immer Daten über dich Preis geben; eine fixe Verschwiegenheitsvererinbarung ist auch fix unterschrieben.

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