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Schon zum neuen Jahr waren die Preise gestiegen – bald soll Strom für Millionen Haushalte in Deutschland aber noch mehr kosten. Die großen Energieversorger nennen dafür mehrere Gründe. (Via)

Um die acht(!) Prozent soll der Strompreis steigen. Als Gründe hierfür werden die erhöhten Netzgebühren und die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien genannt. Das ist natürlich auch immer ein „bequemes“ Argument: Gegen den Ausbau der erneuerbaren Energien kann halt keiner was sagen.

Die Verbraucherzentrale NRW kritisiert Zeitpunkt der Preiserhöhung, denn scheinbar wurde dieser ganz bewusst so gewählt…

„Offensichtlich wird hier bewusst zum Jahreswechsel abgetaucht, um dann mit weniger Aufmerksamkeit die Preiserhöhungen unterzubringen“, sagte deren Energieexperte Udo Sieverding.




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17 KOMMENTARE

  1. Der Hauptgrund wird der Release der ersten richtigen Elektroautos sein von den deutschen Herstellern,
    der VW ID z.b. ist die first Edition ausverkauft und die Serie Wirst du die nächsten Wochen auch vorbestellen können, genauso viele andere Hersteller schicken ihr erstes richtiges E-Auto in den Ring (Alle E-Autos vorher war im Endeffekt eine bestehende Karosse+paar Akkus und das war’s, jetzt sind sie mit neuerer Akku Technologie und es ist ganz anders aufgebaut (siehe fehlende B Säule und die damit eingehende mehrraum Vorteile)
    Der VW ID z.b. Von außen Größe eines Golfs und von innen wie ein Passat + unter 30.000€

    • Ich brauchs mir garnicht anzuschauen, da ich selbst an einigen Solarfarmen beteiligt bin:
      die EEG-Umlage für erneuerbare Energien sinkt weiter und weiter. Sie war mal bei über 30cent/kw und ist jetzt bei ca. 16cent. Der Neubau an Windkraft geriet letztes Jahr eher ins Stocken. Die einzigen Nutznieser der EEG sind große Unternehmen, welche davon komplett befreit werden und von unserem Geld querfinanziert werden. Die Windkraft bekommt 2020 rund 1cent mehr EEG – erklärt den 8%+ Preisanstieg aber nicht.
      Es erhöht sich zusätzlich nicht nur der Strompreis, sondern auch die Grundgebühr/Anschlussgebühr um fast 10%.
      Wie also kann man diese zwei Punkte als Grund einer Preiserhöhung nennen? Genau! Totaler Dünnschiss!

  2. Wie war das noch, das wird alles nicht teurer als 1 Kugel Eis im Monat?
    Selbst der Eispreis in Monaco kann damit nicht gemeint gewesen sein…

  3. Tatsächlich wird man bei diesen Preisen langsam für Verschwörungstheorien empfänglich. Da kommt das Gefühl auf, dass das Volk unbedingt arm gehalten werden soll. Sei es drum – so zahlt sich die PV schneller ab.

    • Inwieweit? DU bekommst ja nicht mehr EEG zurück, nur weil der Strompreis für Endverbraucher steigt. Ganz im Gegenteil sogar. Deine EEG ist festgeschrieben, Neuanmeldungen bekommen signifikant weniger als noch vor 10 Jahren. Im Endeffekt sparst du als privater Einspeiser ja nur über deinen Eigennutzungsanteil und legst bei steigenden Strompreisen immer weiter drauf.

  4. Ich versuche gerne nochmal, die Hintergründe zu erklären:

    Flatterstrom (Wind, Sonne) ist a) subventioniert und genießt b) Vorrang.

    Punkt a) bedeutet garantierte Abnahmepreise, egal was der Strom am Markt gerade wert ist. Die Differenz zahlen wir über die EEG-Umlage.

    Punkt b) bedeutet, dass der Markt nicht sagen kann „Moment, den Windstrom können wir gerade nicht brauchen“. Er wird ins Netz gepresst, komme, was wolle. Das hat folgende Effekte:

    b1) Da mal mehr, mal weniger Flatterstrom ins Netz kommt, müssen konventionelle Kraftwerke dauernd hoch- und runterfahren, um das Netz insgesamt stabil zu halten. Je mehr Flatterstrom eingespeist wird, desto stärker muss gegenreguliert werden. Das heißt aber auch, dass das Gas- oder Kohlekraftwerk kaum ausgelastet ist und umso unwirtschaftlicher zu betreiben ist.

    b2) Wenn bei Sonne und viel Wind mehr Flatterstrom produziert wird als wir verbrauchen, müssen wir den Strom, der nunmal da ist, ins Ausland verklappen. Und zwar in der Form, dass wir das Ausland dafür bezahlen, dass es uns den Strom abnimmt. Das ergibt dann negative Strompreise. Die zahlen wir ebenfalls über die EEG-Umlage. Und je mehr wir Windräder und Solaranlagen bauen, desto häufiger tritt dieser Zustand ein.

    Punkt b1 sorgt dafür, dass die Betreiber den Endkundenpreis erhöhen müssen, da bei einem nicht ausgelasteten Kraftwerk die Fixkosten eben weiterlaufen. Punkt a und b2 sorgt dafür, dass die EEG-Umlage immer weiter steigt.

    Und alles zusammen sorgt dafür, dass früher oder später das Stromnetz großflächig zusammenbrechen wird. Ich hoffe, es wird im tiefsten Winter bei bitterer Kälte sein. Denn erst, wenn die Klimafanatiker mal ein paar Tage frierend und zitternd im Dunkeln sitzen, werden sie vielleicht begreifen, dass ein stabiles, funktionierendes Stromnetz auch ihre Latte Macchiato-Kaffeemaschinen betreibt.

    • Flatterstrom, interessante Bezeichnung. Aber alles soweit richtig erklärt.

      Zu dem ganzen kommt ebenfalls hinzu, das im Einkauf der Strom in den beiden letzten Jahre für das Jahr 2020 extrem gestiegen ist. Erst jetzt erholen sich die Märkte für die Jahre 2021/22….hier sollten auch die Preise wieder sinken. Insgesamt ist die Strompreissteigerung nicht verwunderlich.

      • Ich zweifle, dass die Einkaufspreise sinken. Der Grund ist folgender: Je mehr wir unsere „zuverlässigen“ Kraftwerke abschalten (Atomausstieg, Kohleausstieg), desto öfter müssen wir bei „Dunkelflaute“ Strom aus dem Ausland importieren. Schätzungen gehen davon aus, dass wir im Jahr 2050 rund ein Viertel unseres Stroms aus dem Ausland importieren müssen. Und wenn wir zudem weiter Windräder bauen, also für noch mehr Flatterstrom sorgen, werden sich auch die Phasen mit negativen Energiepreisen häufen, wo wir also das Ausland fürs Stromverbrauchen bezahlen müssen. Also immer mehr Import und immer mehr Export, und für BEIDES – das ist das Entscheidende – müssen wir draufzahlen.

    • Das ist technisch alles nachvollziehbar.
      nur warum wird die zuviel produzierte Energie nicht gespeichert?
      Pumpkraftwerke und Akkus sind da der richte Ansatz, anstatt fossile Kraftwerke hoch und runter zu fahren.
      Nur dadurch werden die unregelmäßigen erneuerbaren Energien erst richtig nutzbar.
      Statt solche dezentralen Speichermöglichkeiten zu schaffen, versuchen wir riesige Stromtrassen durch ganz Deutschland zu verlegen…

      Ja, die alten fossilen Kraftwerke sind schon da, und noch auf mehrere Jahrzehnte angelegt. Aber nur mit PV und Windkraft werden wir keinen Umstieg schaffen, wenn wir nicht auch die Art und Weise, wie Strom bereitgestellt, ändern. Das ist doch so nicht zuende gedacht.

      • Guter Gedanke. Rechnen wir es durch. Ich nehme mal die Daten aus Januar 2020.

        Deutschland verbraucht zwischen 47 und 82 Gigawatt, je nach Tageszeit und Wetter. Die Windleistung lag zwischen 14 und 44 Gigawatt, die Solarleistung zwischen 0 und 11 Gigawatt. Wir haben also Schwankungen von 35 Gigawatt im Verbrauch und 41 Gigawatt in der Produktion, die von Stromspeichern geglättet werden müssten.

        Nehmen wir mal den gigantischen Tesla-Akku, der in Australien steht. So gigantisch das Bauwerk ist, leistet es 100 Megawatt, das sind 0,1 Gigawatt. Er hat ca. 90 Millionen Dollar gekostet und verursacht jährlich ca. 4 Millionen Betriebskosten. Tesla garantiert für die Akkus für 15 Jahre Betriebsdauer.

        Wir bräuchten 410 dieser Akkus, um die o. g. Leistungsschwankungen auszugleichen. Baukosten: 36 Milliarden. Rechnen wir die laufenden Kosten, sind wir bei 1,6 Milliarden pro Jahr bzw. 24 Milliarden auf die Lebensdauer. Also zusammen 60 Milliarden auf 15 Jahre bzw. 4 Milliarden pro Jahr. Ob Dollar oder Euro, ist mir jetzt mal egal! 4 Milliarden klingt machbar, aber realistisch dürfte ein Vielfaches davon sein, wenn ich an die Rohstoffe denke, an deutsche Bodenpreise (wo sollen diese 400 „Fußballstadien“ aufgestellt werden?) und so weiter. Und man bedenke: Für dieses Geld wir keine Kilowattstunde Strom produziert, wir reden hier ausschließlich über Speicherung.

        Und bei den Pumpspeichern sind wir noch schneller fertig: Die liefern in der Spitze 5 Gigawatt, und zwar alle existierenden zusammen. Für viel mehr fehlt uns schlicht die Topografie. Ich hab mal gelesen, dass wir sämtliche Fjorde Norwegens mit Pumpspeicherkraftwerken zubauen müssten, um alleine den deutschen Bedarf zu decken. Es ist also völlig undenkbar, hier noch viel mehr Speicherkapazität rauszupressen.

        Also du hast absolut Recht: Erst mit Energiespeichertechnologie wird regenerative Energie sinnvoll nutzbar. Aber diese Technologie existiert schlicht noch nicht. Ich weiß nicht, welche Fortschritte man noch bei den Akkus machen kann, aber ehe die nicht – vorsichtig geschätzt – um den Faktor 100 kleiner und leistungsfähiger werden, sollten wir keine weitere Windmühle aufstellen.

    • Ja soll ab 2023 runter gehen, aber keine Sorge der CO2 Preis wird das sehr erfolgreich kompensieren, damit der Preis sicher schön hoch bleibt. 🙂

  5. Strom wird im Frühjahr noch billiger! Darüber hätte ich mich gewundert aber teurer ist schon normal geworden.
    Schon der Hammer das wir als Nutzer bei Strom echt für ALLES zahlen, mit Rechnung, Steuergelder, AKW Rückbau, Lagerung von AKW Müll usw. aber gehören tut es ein Private Unternehmen und nicht denn Staat.

    • Warte mal ab, was uns in den nächsten Jahren der Rückbau der Windräder kosten wird, deren Förderzeitraum ausgelaufen ist. Die Dinger sind hochproblematischer Sondermüll, alleine die Rotorblätter bestehen aus Verbundwerkstoffen, die praktisch nicht wiederverwertbar sind. Glaubst du auch nur eine Sekunde, dass die Betreiber das bezahlen werden? Die werden solange rumheulen, bis Angie das Portemonnaie öffnet.

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