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Nach Ostern soll in Österreich in der Corona-Krise der langsame Weg zurück in Richtung Normalität beginnen. Ziel sei es, dass ab dem 14. April kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen, teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag in Wien mit. Ab 1. Mai sollen dann alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder öffnen dürfen. (Via)

Sorry, aber ich checke das nicht: Im selben Artikel steht, dass die Maßnahmen wirken und die Zahl der Neuinfizierungen nur noch langsam ansteigt. Und jetzt lockert man die Maßnahmen? In Deutschland wird das ja auch von „der Wirtschaft“ gefordert. Darüber habe ich ja schon im Podcast geraged. Das macht doch keinen Sinn: Du hast zum ersten Mal zuverlässige Zahlen, die belegen, dass das Kontaktverbot das bringt, was man sich erhofft hat und nun denkt man darüber nach, es wieder aufzulösen? Was hat man gewonnen, wenn dann aufgrund der Unvernunft der Menschen die Zahl der Neuinfizierungen wieder massiv ansteigt?

Ich verstehe die Logik auch einfach nicht: In Österreich steigt die Zahl der Neuinfizierungen nur noch langsam an – aber sie steigt doch trotzdem noch. Man befindet sich also auf einem Höchststand und lockert die Maßnahmen? Ich halte das für fahrlässig!




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38 KOMMENTARE

  1. Auch wenn du und Balle es sich noch so sehr wünschen: dieser Complete Lockdown wird sicherlich nicht noch Monate oder gar so lange dauern bis ein Impfstoff auf dem Markt ist.

    Spätestens ab Mai wird alles wieder hochgefahren. Mit Auflagen (Abstand, Masken etc) völlig klar.

    Es gibt Menschen die müssen Miete bezahlen, die müssen Essen kaufen, die müssen Kredite abbezahlen. Das alles ist schwierig bis unmöglich in Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit (=33% weniger Nettoeinkommen als zuvor).

    Das sind die Punkte um die es geht. Aber du ziehst dich lieber mit Balle in die Moral-Hochburg zurück (Jedes Leben muss gerettet werden!) und blendest Hinweise auf wirtschaftliche und soziale NOTWENDIGKEITEN aus mit Verweis auf Wirtschaftsbosse und Millionäre. Klar, so kann man das Thema auch diskutieren, hilft aber niemandem weiter. Zumindest niemandem der ökonomischen Druck hat.

    • Ich will keinen Lockdown über Monate oder Jahre – vor allem und das betone ich immer wieder, weil es mich ab dem Sommer als Freiberufler in der freien Wirtschaft genauso betrifft.

      Was mich ankotzt, ist, dass die Wirtschaftslobby nach zwei(!) Wochen versucht, massiv Druck aufzubauen um um jeden Preis die Wirtschaft wieder hochzufahren – ohne sich dabei einen Dreck um die vielen Opfer, die so ein Schritte bedeuten würde, zu scheren.

      Nach der Pressekonferenz der Kanzlerin heute bin ich allerdings etwas beruhigt, weil sie einen sehr besonnenen Eindruck macht und die Gesundheit der Menschen in den Vordergrund stellt.

      Klar wird „demnächst“ der Lockdown nach und nach gelockert werden. Wichtig ist allerdings, dass man hier mit sehr viel Bedacht vorgeht – weil sonst alle Maßnahmen, die wir bisher über uns ergehen haben lassen, komplett überflüssig waren. Aber ich traue der Bundesregierung durchaus zu, dass sie das hinbekommt.

  2. Mein Problem mit den hochgelobten Maßnahmen ist, das es gewisse Teile der Bevölkerung fast nicht tangiert (Familie, Haus, Garten, Hund) während andere Teile der Bevölkerung massiv drunter leiden (z.B. Singles, Selbstständige, einsame Rentner). Statt für stärker Betroffenen auch mal Verständnis zu zeigen, wird munter die Moralkeule geschwungen weil man selber ja prima mit klar kommt. All die Befürworter die im gemachten Nest sitzen, sollten mal raffen, das wochenlanger Lockdown eben nicht für jedermann funktioniert.

  3. Ich sehe es als unwahrscheinlich an, dass man die Neuinfektionen auf Null bekommt. Zumindest in einem überschaubaren Zeitraum.
    Aber 3 Neuinfektionen pro 100k Einwohner ist doch wohl vertretbar.
    Und wenn das gehalten wird, können die Beschränkungen gelockert werden. Vor allem, es kommen anfangs nur ein paar Geschäfte hinzu unter Auflagen. Und wenn es schlimmer wird, wird direkt zurück gerudert.
    Passt in meinen Augen.

  4. Die Informationen von t-online sind schlichtweg falsch und wurden von Kurz und der Regierung heute so nicht bekanntgeben. Vor allem „Ab 1. Mai sollen dann alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder öffnen dürfen“ ist unpräzise, weil es eben nicht alle Geschächte betrifft. Ab Ende April soll es eine Neubewertung der Lage geben, worin dann über „alle Geschäfte“ gesprochen wird.
    Ich finde die Bezeichnung „Lockerung“ auch in allen deutschen Medien für sehr fragwürdig, weil in Österreich nach wie vor sehr harte Ausgangsbeschränkungen und Einschnitte für das Leben der Menschen bestehen.
    Quellen: derStandard / news.orf.at

  5. Was dran schwer zu verstehen? Das man jetzt wieder den Lockdown lockert und das ist auch richtig so.

    Man fährt erstmal einen HARTEN Lockdown um raus zu finden ob man die Ausbreitung steuern kann und ob es Möglichkeiten gibt erfolgreich gegen zu wirken. Das haben Sie in Österreich jetzt raus gefunden und können somit die Infizierungen nun auch wieder ansteigt lassen.
    Sollte es wieder zu schnell gehen wird wieder gegengesteuert aber aufhalten kann man die Infizierungen NICHT, das sollte selbst der letzte verstehen.
    Man sollte langsam aber sicher verstehen das der tot bei Corona und zum leben dazu gehört, sorry für Menschen die das immer noch nicht verstehen aber es ist einfach ein Fakt.
    Man müsste schon ALLE Menschen EINZELN für mehre Wochen WEGSPERREN um Corona aufzuhalten aber das kostet sicher viel mehr Leben als Corona.

    • Ich verstehe auch nicht, wie man nicht verstehen kann, dass in einem Land, das kein Geld mehr über Steuern reinbekommt, weil Betriebe keine Einnahmen mehr haben, sondern im Gegenteil Staatshilfen benötigen, sehr bald auch kein Geld mehr für medizinische oder sonstige soziale Dienstleistungen da sein wird. Ich meine das, dafür muss man doch kein VWL studiert haben. Denkst du wirklich, man könnte die Wirtschaft solange runterfahren, bis man einen Impfstoff hat? Das ist schlicht nicht möglich, Geld kommt nicht aus der Wand und der Staat kann nicht einfach neues drucken, wenn du keine Inflation wie in den 20ern des letzten Jahres inkl. Hitler willst.

      Es geht nicht darum, dass „die böse Wirtschaft“ uns alle umbringen will. Ohne die böse Wirtschaft hat der Staat kein Geld, ganz einfach.

    • Was ist daran zu schwer zu verstehen, dass es hier um Millionen von Menschenleben geht und dass es aktuell nun mal Priorität hat, diese zu schützen?

      „Man sollte langsam aber sicher verstehen das der tot bei Corona und zum leben dazu gehört, sorry für Menschen die das immer noch nicht verstehen aber es ist einfach ein Fakt.“

      „Weil ich das so sehe, ist das nun mal Fakt! Und dass dabei so viele Menschen sterben werden, ist mir erstmal egal, solange ich wieder zur Arbeit gehen kann…“

    • Du hast das Ziel der Strategie (glaube ich) missverstanden. Es geht nicht darum, Corona „aufzuhalten“, sondern zu verlangsamen. Wie du schon sagst, ist die Infektion eines Großteils der Bevölkerung nach aktuellen Modellen vermutlich unvermeidlich. Das Problem ist, wenn die Infektion sich zu schnell ausbreitet, wird das Gesundheitssystem überlastet (wie in Italien) und es sterben mehr Menschen als unbedingt nötig. Dass dennoch viele Menschen an Corona sterben werden, egal was wir tun, ist in der Tat unvermeidlich. Dennoch besteht Anlass zur Hoffnung, die Zahl der Toten so niedrig wie möglich halten zu können.

  6. Ich bin kein Arzt, Virologe oder Epidemiologe. Ich habe politische Wissenschaften und Soziologie studiert. Ich bin also ein Geisteswissenschaftler, der sich mit (gesellschaft)politischen Fragen beschäftigt. Von daher kann ich auf die Corona Krise nur aus der Sicher eines Politologen und Soziologen blicken.

    Die Politik wird vermutlich auch in Deutschland einen ähnlichen Weg einschlagen. Die Politik wird versuchen mit den Kapazitäten der krankenhäuser zu jonglieren.

    Um ein Vergleich zu Star Trek zu ziehen, befinden wir uns gerade in der Alarmstufe Rot. Die Alarmstufe Rot komplett aufzuheben wäre grob fahrlässig. Deswegen wird man auf die Alarmstufe Gelb runter schalten, in der weiterhin Einschränkungen gelten, aber weniger als in der Alarmstufe Rot.

    In der Alarmstufe Gelb hofft die Politik, dass sie diese Phase möglichst lange aufreht erhalten kann. Wird es zu schlimm, schaltet man wieder auf die Alarmstufe Rot und wird wieder wochenlang die Eskalation aussitzen.

    Wie gesagt: Es geht darum mit den Kapazitäten der Krankenhäuser zu jonglieren, in dem man zum einen die Kapazitäten erhöht und zum anderen Einfluss auf die Anzahl der Patientenzahl nimmt. Sind viele Betten frei, lässt man wieder mehr Infektionen zu.

    Seriöse Wissenschaftler rechnen nicht mit einem flächendeckend zur Verfügung stehen Impfstoff vor 2021. Bis dahin im kompletten Lockdown zu bleiben wäre nicht nur wirtschaftlich eine Katastrophe, sondern auch sozial. Häussliche Gewalt, Depressionen und Selbstmord wären hier die Themen die man im Hinterkopf behalten muss.

    Von daher wird versucht das soziale Leben mehr zu öffnen.

  7. Ich habe es schon öfters angedeutet: Ein langfristiger Shutdown wird mehr Schaden anrichten als es Corona könnte. Die Abwägung wirtschaftlicher vs. gesundheitlicher Folgen ist dabei ein dynamischer Prozess. Und dabei helfen auch keine hypothetische Betrachtungen ala „hätten die Unternehmen mal Rücklagen gebildet …“ oder andersrum „hätte die Politik nicht unsere Masken nach China verschenkt …“, sondern wir müssen ganz konkret mit der Realtät umgehen.

    Und diese Realität sieht nunmal so aus, dass der wirtschaftliche Schaden mit zunehmender Dauer des Shutdowns wächst, und zwar nicht linear, sondern ebenso exponentiell wie die Infektionen mit Corona. Ohne Wirtschaft gibts gar nichts, und da reden wir nicht nur über Luxus-BMWs, sondern auch über die Kloputzer an den Raststätten, ohne die die Lkw-Fahrer, die die Butter zu unseren Supermärkten bringen, ihre Geschäfte in der Fahrerkabine verrichten müssten. Wir reden auch über jedwedes Geld, das der Staat verteilt, vom Beamtengehalt bis zur letzten Sozialleistung, denn der Staat hat keine Einkünfte; jeder Euro, den er ausgibt, hat er vorher der arbeitenden – produktiven – Bevölkerung weggenommen. Wenn Unternehmen pleite gehen, sorgt das für dreierlei: 1. weniger Waren, 2. mehr Sozialleistungsempfänger, 3. weniger Staatsknete. Und jedem sollte klar sein, was passiert: Die Leute können nicht mehr versorgt werden, während aufgrund des knappen Angebotes die Preise zusätzlich steigen. In der Endphase brechen die Sozialsysteme zusammen, die Bevölkerung plündert, Bürgerkrieg.

    Wenn wir bei der Corona-Bekämpfung über Menschenleben reden, dann bitteschön aber auch über die Menschenleben, die der Shutdown kostet. Jetzt vielleicht noch nicht, nächste Woche auch noch nicht. Aber keiner von uns hat genügend Einblicke, um sagen zu können, wann das große Betriebesterben beginnt.

    Es ist fahrlässig, über Lockerungen des Shutdowns nachzudenken?

    Es ist vielmehr grob fahrlässig, die Folgen des Shutdowns völlig zu ignorieren.

    Damit sage ich nicht, dass der 14. oder der 20. April oder sonst ein Datum der richtige Moment für Lockerungen wäre. Wie gesagt, keiner von uns kann das beurteilen. Aber der richtige Zeitpunkt ist nicht der Scheitelpunkt in der Kurve der Neuinfektionen, sondern der Zeitpunkt, in der die wirtschaftlichen Schäden die gesundheitlichen überholen.

    • Darf ich dich mal, so aus Neugierde, was fragen?
      Mal angenommen, wir erreichen den von dir beschriebenen Punkt, wo die wirtschaftlich-gesellschaftlichen Schäden des Lockdowns so groß werden, dass man ihn einfach nicht mehr aufrechterhalten kann. Die Kanzlerin/die Regierung stellt sich hin und sagt sinngemäß „wir haben es wirklich versucht, aber es geht einfach nicht mehr, Lockdown wird jetzt schrittweise aufgehoben“.
      Der Lockdown wird aufgehoben, die Wirtschaft fährt wieder an und die Corona-Lage eskaliert erneut völlig, viele Tote. Und dann, in der Situation, würde sich die AfD hinstellen und sagen „die Regierung hat viele Deutsche getötet, alles Verbrecher!“…wäre das dann der Punkt, wo du diese Partei für dich als unwählbar deklarieren würdest?

      Viele „was wäre wenn’s“ und Teesatzleserei. Ich will das auch gar nicht in eine „die böse AfD“-Diskussion führen lassen. Aber es würde mich wirklich interessieren, ob das ein Moment wäre, wo für dich eine Linie überschritten ist, wo du sagst „das ist reiner Populismus“.
      Um es umgekehrt zu beantworten: Würde meine Partei das so handhaben, wäre sie für mich unwählbar, ja.

      • Vorweg: ich halte dein Szenario für Science Fiction, da die AfD bislang in der Krise der Regierung in allen Schritten ein paar Wochen voraus war. Wobei ich zugestehe: Gefordert ist schneller als getan.

        Aber für mich ist jede lügende Partei unwählbar, auch wenn es „unfair ist, uns an unseren Aussagen vor der Wahl zu messen“, um mal einen Mainsteampolitiker zu zitieren. Dann bin ich halt unfair, aber wenn eine Partei hinterher etwas macht, was sie vorher ausgeschlossen hat (oder umgekehrt) und ich den Eindruck habe, dass das nicht alleine irgendeiner Koalitionskonzession geschuldet ist, dann wird die Partei für mich unwählbar. In diesem Sinne würde ich auch nicht die Grünen wählen, wenn sie jetzt plötzlich „populistisch“ eine kontrollierte Einwanderung fordern würden. Es sei denn, sie würden zu Kreuze kriechen: ja, wir waren die letzten Jahre ideologisch verblendet, aber jetzt haben wir eingesehen, dass wir damit unser Land kaputtmachen.

        Um deine Frage konkret zu beantworten: Errare humanum est. Wenn das von dir beschriebene Szenario eintritt, würde ich von der AfD erwarten zu sagen: ja, wir haben die Sache ebenso falsch eingeschätzt wie die Regierung.

        Ich störe mich aber nach wie vor am Begriff Populismus: Dem Volk aufs Maul schauen und in diesem Sinne populistisch zu handeln, ist eigentlich der Job der Regierung, allenfalls mit dem gewissen Korrektiv, dass Volkes Wille auch halbwegs vernünftig sein sollte. Populismus ist eigentlich erst zum Kampfbegriff geworden, seit unsere Regierung gegen die Interessen des eigenen Volkes handelt, von der Eurorettung über die Energiewende bis hin zur Einwanderungspolitik. Alles davon Abweichende ist Populismus, in der Steigerungsform „nazi“. Wobei dieses „nazi“ mit 33-45 nichts gemein hat. In diesem Sinne – nur in diesem Sinne – benötigen wir dringend mehr Populismus und mehr „nazi“.

        • Populismus ist nur eine Veränderung des römischen Begriffes der „Popularen“. Eine Gruppe von römischen Politikern, die den „Druck der Straße“ genutzt haben, um ihren Willen durchzusetzen. Im Zweifelsfall eben auch gegen die gesetzte Verfassung. Caesar wäre wohl das prominenteste Beispiel dafür.

          • Ich bin Lateiner, aber kein Historiker! Insofern ist für mich populus wie griech. demos das Volk. Es mag sein, dass der Begriff des Populismus – gerade auch durch das historische römische Vorbild – negativ besetzt ist, aber dann schlag mir bitte eine wertneutrale Alternative für „sich nach dem Volkswillen richten“ vor!

            Funktioniert „populär“? Hat ja eigentlich schon eine andere Bedeutung, wäre aber analog zu „Rasse/Rassismus“ oder „Islam/Islamismus“ – der „-ismus“ bezeichnet ja meist eine Art von Verdrehung des Begriffes – konsequent!

            Doch, gefällt mir, die politischen Positionen der AfD sind nicht populistisch, sondern populär!

          • Du wirst es nicht mehr lesen, aber nur fürs Protokoll: „populär“ heißt einfach nur beliebt und das kann man der AfD wohl nun auch nicht gerade unterstellen. Zudem ist es keine Politik des „sich nach dem Volkswillen richten“, sondern bestenfalls eine Politik des „wir glauben zu wissen, was der Volkswille ist“.
            Was dann wieder eine sehr lange Diskussion mit sich ziehen würde, was eigentlich der „Volkswille“ ist…bzw. wer in diesem Fall „das Volk“ ist. Um bei den Popularen zu bleiben: Damals war das wichtigste Streitthema die Agrarpolitik, die Enteignung von Kleinbauern durch „reichere“ Bürger, womit man tatsächlich einen großen Teil der Bevölkerung Roms abgegriffen hat. So ein Thema sehe ich bei der AfD nicht.

  8. Muss ich jetzt so tun als wäre ich geschockt das man lieber über Leichen geht und all die toten gerne in Kauf nimmt?

  9. Wir haben in Österreich seit 3 Tagen mehr Genesene als Neuinfizierte. Die letzten 24 Stunden in Zahlen 465 gesundete gegenüber 241 neu erkrankte Personen. Das bedeutet das schlimmste liegt hinter uns (lt. Experten in den Medien), wenn wir (die Bevölkerung) es nicht durch Leichtsinnigkeit verbocken. Aber dazu kommt ja auch die Maskenpflicht, um dies zu verhindern. Die Geschäftsöffnungen sind glaube ich noch das kleinere Problem, (in meiner Wahrnehmung probiert ja jeder in den Geschäften Abstand zu halten und die allgemeinen Vorgaben der Regierung zu befolgen), viel gefährlicher dürfte Ostern werden (Familienfeiern) bzw. die Öffnungen der Schulen und Kindergärten. Meine kleine Tochter mit 5 Jahren und einer Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege wird sicher beim gemeinsamen Spielen keinen Abstand zu ihren Freundinnen halten. Man sieht es ja an China, auch wenn man es im Land unter Kontrolle hat, kann es ja immer wieder neu eingeschleppt werden.

  10. Erlass gilt nur für Geschäfte ab 400 Quadratmetern

    Geschäfte, deren Kundenbereich kleiner als 400 Quadratmeter ist, sind laut Erlass des Gesundheitsministeriums vom vergangenen Dienstag von der Maskenpflicht ausgenommen. Dort gelten weiter nur die bisherigen Hygienevorschriften in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, etwa das Einhalten des Ein-Meter-Abstands. (apa)

    Quelle: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2056624-Rewe-verlangt-1-Euro-pro-Maske.html

  11. Steve ich glaube dir entgeht, dass sich die Leute ja nach 1-2 Wochen wieder erholen.
    Die zahl der Neuinfektionen sollte einen Wert X erreichen, bei dem die Patienten mit schweren verläufen auch alle behandelt werden können(+Reserve). Wenn ich 20k Intensivbetten bereit habe wäre also eine Infektion von, vorsicht ein Laie schätzt, 15k Menschen über diese 2 Wochen ideal. Jeder kann behandelt werden und sobald er, hoffentlich genesen, das Bett räumt kann der Nächste kommen.
    So lange kein Impfstoff in Sicht ist liegt unsere einzige Option leider in einer geregelten Durchinfektion der Bevölkerung bei strengem Schutz der besonders Gefährdeten. Andernfalls bleibt das Land bis September im Lockdown. Und das wird wirtschaftlich wie sozial schlicht nicht zu machen sein.
    Wobei das nur die kalte Logik ist. Ich selbst sehe das so wie du kritisch. Man hat halt Angst. Unverantwortlich finde ich besonders wenn Daten genannt werden, die über 2 Wochen in die Zukunft ragen. Kein Mensch weiß was in 2 Wochen geschweige denn in nem Monat. Den Menschen jetzt Versprechungen zu machen und sie dann evtl. nicht halten zu können ist unseriös und gefährlich. Wenn die Menschen merken, dass sie sich auf ihre Regierung nicht mehr verlassen können wird’s nämlich schwierig.

    ps: Ich bin wahrlich kein Fan von Angela Merkel. Aber im Moment bin ich wirklich wirklich dankbar, dass sie unsere Kanzlerin ist und keiner der anderen denkbaren Kandidaten.

  12. „Ich verstehe die Logik auch einfach nicht: In Österreich steigt die Zahl der Neuinfizierungen nur noch langsam an – aber sie steigt doch trotzdem noch“.

    Das ist so nicht richtig. Die NEUinfizierungen sind stark Rückläufig. Waren es vor 10 Tagen noch 1400 neue Fälle pro Tag sind es jetzt 270 (gestern). Aussagekräftiger ist aber wohl eher die Anzahl an Intensivpatienten, und die stagniert. Das Medizinsystem hat Reserven. Komplett wird man die Ansteckung nie verhindern können bis es ein Impfmittel gibt.

    Die geplanten Öffnungen sind erstmal klein und bergen vergleichsweise geringes Risiko. Und irgendwann müssen sie kommen. Gefährliche Virus-Vektoren wie Bars, Schulen (Starker Kontakt zwischen vielen Altersstrukturen), Clubs und Universitäten sind ja weiterhin zu. Das wird wohl auch der Weg sein den Deutschland gehen wird ab Mai.

    Ich denke Österreich hat gute Vorraussetzungen das nach Ostern anzugehen auch wenn ich persönlich lieber hätte, das noch 1-2 Wochen länger gewartet wird.

  13. Österreich hat inzwischen ja Maskenpflicht. Wie andere Länder es ja vorleben (Hongkong, Korea, Singapur, Tschechien, Japan) kann man das soziale Leben lockern wenn man es dem Übertragungsweg Nummer 1, dem Ausatmen und Niesen, so schwer wie möglich macht. Sobald die Versorgung mit Masken gesichtet ist, werden auch wir in Deutschland eine Pflicht bekommen, welche jedoch mit Erleichterungen im Alltag verbunden sind.

    Wer jetzt mit Masken schützen nicht kommt, Das RKI sowie die WHO haben eine deutliche 180Grad Wende gemacht alle sprechen sich inzwischen deutlich für den Effekt von Masken aus. Und da reichen auch selbstgemachte sofern man sie täglich desinfiziert (bügeln)

  14. Mal Abwarten ob heute um 16 Uhr auch bei uns dem Druck nachgegeben wird.

    mMn ist das nämlich alles genau das – es wird dem Druck irgendwelcher unvernünftiger Leute nachgegeben, statt besonnen weiter daran zu arbeiten, dass das Chaos möglichst effektiv/schnell beendet wird.

    Bekomme schon wieder Pusteln wenn ich lese „Schulen sollen wieder geöffnet werden“ – das ist der genaue Kontrast dazu, wie Anfangs seitens Regierung überhaupt das Ganze verargumentiert wurde. Ja, Kinder entwickeln selbst nicht so oft Symptome, tragen aber das Virus entsprechend dann wieder „fröhlich“ mit sich umher.

    Wie Du kann ich somit nur den Kopf schütteln und „Das ist fahrlässig“ sagen.. was anderes ist es nicht. Ein fahrlässiges Einknicken entgegen aller Vernunft.

      • vielleicht muss es erst richtig schlimm werden, bevor die leute es raffen. ist ja mit der menschheit bisher irgendwie immer so gewesen.
        es bleibt weiterhin spannend…

    • Ich mag vor allem die Idiotie: Schulen sollen wieder geöffnet werden, Universitäten (in NRW) hingegen haben jetzt schon vollständig auf ein digitales Semester umgestellt. Ich weiß, in Unis laufen viel mehr Leute rum, aber ich würde fast behaupten, in jeder handelsüblichen Schule sitzt man sich enger auf der Pelle.

      • Es ist doch ein riesen Unterschied, ob ein Student seine vier Buchstaben an den Schreibtisch befördern soll oder man das von einem Schüler erwartet (besonders in einem gewissen Alter).
        Eltern – gerade in bildungsfernen Schichten – werden das auch nicht ausgleichen können. Überleg doch mal, wie krass in der derzeitigen Situation Kinder bestimmter Milieus benachteiligt werden. Meine Meinung ist ebenfalls, dass Schulen so schnell wie nur möglich wieder geöffnet werden müssen, das sollte Vorrang vor allem anderen haben. Und die wirtschaftlichen Schäden aus fehlender Beschulung werden ebenso immens sein.

        • Schulen sind Bazillenmutterschiffe. Das meine ich gar nicht böse, aber es ist einfach so. Jeder Lehrer wird das kennen: In jeder Grippewelle wird das Kollegium voll erwischt. Kinder sind schlichtweg unhygienisch(er). Again, nicht böse gemeint, aber Erwachsene tummeln sich dann halt doch eher selten gruppenweise im Schlamm zusammen.
          Bildung ist wichtig, da rennst du bei mir offene Türen ein. Aber der ganze Shutdown nutzt recht wenig, wenn man anschließend den Virenbasar, genannt Schule, wieder hochfährt.

          Und nur am Rande: Ich stimme völlig zu, dass dadurch gerade die soziale Spaltung im Bildungswesen massiv zementiert wird. Aber es gibt einfach so Personen- und „Meinungs“gruppen, denen steht dieses Argument nicht zu. Wer jahrelang der Meinung war „wieso, wir haben doch gleiche Bildungschancen für alle? Alles andere ist linksgrüne Gleichmacherei!“ darf sich JETZT nicht auf die sozialen Unterschiede berufen. Die gibt es schon seit zwanzig Jahren, da ist Corona nun wirklich nichts neues.

    • Sehe ich komplett anders. Aber dann nenne bitte auch die Alternative zum schrittweise Hochfahren mit zusätzlichen Maßnahmen.
      Flattern the curve bis zur Herdenimmunität geht nicht.

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