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Der Bund will dem deutschen Profifußball grünes Licht für die Wiederaufnahme des seit Mitte März wegen der Corona-Krise ausgesetzten Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga geben […] Als voraussichtlicher Termin für den Beginn der Geisterspiele ohne Zuschauer gilt der 15. oder der 21. Mai – ein genauer Termin ist in der Beschlussvorlage offen gelassen. (Via)

Es ist schon richtig, was Lauterbach unten schreibt: Neben vielen anderen Punkten, warum es aus meiner Sicht unverantwortlich ist, die Liga weiterzuführen, sendet es an die Bevölkerung das Signal aus, dass alles wieder normal ist und Corona besiegt wurde. Das glauben eh schon viel zu viele Leute und benehmen sich dementsprechend. Ich halte die ganze Sache nach wie vor für fahrlässig. Es gäbe hier sicher alternative Konzepte, die Saison einfach abzubrechen und trotzdem der Insolvenz zu entgehen. Aber es geht hier nun mal um viel Geld und um viele Menschen, die sich auch weiterhin am Bundesliga-Fußball eine goldene Nase verdienen.




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16 KOMMENTARE

  1. Ich glaube was niemand bedenkt: wie funktionieren Zweikämpfe, Eckbälle und Freistöße? Oder der Torjubel? Wurde dazu mal etwas gesagt? Oder haben die dann besondere Regeln wo darauf nicht mehr geachtet werden muss?

    Es ist möglich dass darüber schonmal jemand etwas sagte, ich dieses aber wohl dann nicht mitbekommen habe. Falls nicht, sollte man mal darüber nachdenken wie das funktionieren soll.

  2. Ein Versuch, ernsthaft zu diskutieren, wobei ich wenig zur Bundesliga sagen will, da kennst du meinen Standpunkt:

    Ich glaube nicht, dass mit dem Beschluss Geisterspiele zu erlauben, das Signal „Corona ist besiegt“ ausgesendet wird. Ich glaube auch generell nicht, dass die Politik dieses Signal aussendet.

    Heute wurden sehr klare Spielregeln beschlossen: wenn in einem Landkreis im Schnitt einer Woche mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Bewohner auftreten, dann gibt es für diesen Landkreis einen Shutdown bis die Zahlen wieder unter den 50 Neuinfektionen liegen. Damit gewährleistet man, dass die Gesundheitsämter in der Lage sind, die Infektionsketten weiter zu verfolgen und Ausbruchsherde einzudämmen.

    Für mich ist das was in den letzten beiden Tagen vorgestellt wurde ein solides Gesamtkonzept, dass sowohl „der Wirtschaft“, als auch den Menschen die arbeiten müssen um zu leben, als auch denjenigen die 10000% Sicherheit haben wollen, Rechnung trägt. Wir haben jetzt als Gesellschaft Planbarkeit und Orientierungspunkte – Entscheidungen der Politik wirken dadurch nicht mehr so willkürlich wie in den vergangenen Wochen.

    Ich kann immer nur für Bayern bzw. den begrenzten Raum in Franken, den ich bewohne Einschätzungen geben: hier halten sich die Leute weitgehend an die Regeln, die Abstände werden eingehalten, die Menschen tragen Masken. Die meisten Firmen arbeiten weiterhin massiv mit Homeoffice, so dass extrem viele Leute immer noch daheim sind. Meine Frau arbeitet bei Siemens Healthineers, dort gibt es weiterhin die Anweisung soviel wie möglich von zu Hause aus zu arbeiten.

    Generell glaube ich, dass wir als Land mit dem was jetzt vereinbart wurde gut durch die nächsten Monate kommen können. Es ist ein guter Kompromiss für ein Leben MIT dem Virus. Wobei die Beton auf den Worten „Leben“ und „MIT“ liegt. Das lässt sich so ertragen bis es (hoffentlich) im Frühjahr 2021 einen Impfstoff gibt.

  3. Wenn davon ein Signal ausgeht, dann, dass eben NICHT alles normal ist. Geisterspiele haben die Athmosphäre von Frauenfußball bzw. Kreisliga (was ja auch Geisterspiele sind!), auch für den Fernsehzuschauer. Ohne Stadionathmosphäre über den Lautsprecher schläft man dabei ein.

    Auf der anderen Seite muss man einfach mal klar sagen, dass wir hier über rund 40 Unternehmen (36 Profivereine, DFL, Sky, DAZN usw.) reden, denen Woche für Woche immense wirtschaftliche Schäden entstehen. Der deutsche Profifußball hat im letzten Jahr 4,8 Milliarden Euro Umsatz gemacht, wenn wir das mal auf die 34 Spieltage runterbrechen sind das runde 150 Millionen Euro pro Spieltag, was da wegbricht. Mit solchen Zahlen kann man dem einen oder anderen DAX-Konzern zuwinken.

    Die Geisterspiele werden trotzdem zu Umsatzeinbußen führen. Aber sie mindern den eh schon riesigen wirtschaftlichen Schaden.

    Der Rest liegt in der (Eigen-) Verantwortung der Beteiligten. Wobei ich durchaus zugestehe, dass so manches Kopfballungeheuer nicht zu den größten Denkern unserer Nation zählt, aber wenn die andauernd auf Corona getestet werden, darf man davon ausgehen, dass sie zumindest so schlau sind, sich nicht auf Coronapartys herumzutreiben.

  4. Ich sehe da ehrlich gesagt erstmal nicht das große Problem, dass hier weitergespielt wird. Im Grunde genommen wird doch mehr oder weniger alles nach und nach hochgefahren mit der Maßgabe, dass sich die Zahl der Neuinfektionen nicht über ein gewisses Maß bewegen, welche dann regional in den Griff gebracht werden (sollen). Sollte dem dann irgendwann wieder so sein dass die Zahl der Neuinfektionen wieder aus dem Ruder geraten, dann wird entsprechend wieder runtergefahren. Von daher halte ich es für richtig.

  5. Konsequent.
    Man kann nicht für Unterhaltungsformate wie Big Brother Sonderregeln zulassen und dann ähnliche Quarantänekonzepte ablehnen.

  6. „Corona ist besiegt“ hat hier die Bevölkerung seit der Wiedereröffnung der Spielplätze so aufgefasst. In Parks/Grünanlagen wieder absolut identisches Bild wie vor Corona. Grüppchen fernab der erlaubten Anzahl.. „jippie“.

    Habs zwar schon bei dem anderen Posting zu Hertha geschrieben aber kann es nicht oft genug tun: Mich hat die Corona Zeit noch mehr darin bekräftigt, vom Fußball nichts zu halten außer mal zur EM/WM wobei es da mehr Gruppenzwang als Eigeninteresse ist.

    • Mal davon ab, dass die meisten Spielplätze noch geschlossen sind:
      Die meisten können schon einschätzen, wie ihr Infektionsrisiko darsteht.
      Ich treffe mich auch öfter mit 5-6 Leuten gleichzeitig. Wir wissen aber alle, dass wir in Kurzarbeit sind, nur zuhause rumsitzen und neben dem (alleinigen) Einkaufen keinerlei Kontakt zu fremden haben. Das Risiko ist damit gegen 0, dass wir uns gegenseitig anstecken.
      Es ist nicht alles schwarz und weiß.

      • Klasse, dein Kommentar beweisst eindrucksvoll, dass einige es eben nicht verstanden haben. Woher willst du dein Risiko kennen? Du kannst nicht sehen, ob jemand den Virus weitergibt.

        Wenn das so einfach wäre, gäbe es keine Pandemie.
        Du bist einfach ein krasser Egofucker, der denkt er sei unangreifbar. Ob du mit deinem Verhalten andere Schädigst ist dir egal. Respekt – gottseidank ist nicht jeder so abgebrüht

      • Wenn jeder aus eurer Gruppe das mit einer weiteren Gruppe macht und in dieser Gruppe ebenfalls, dann seid ihr (bei angenommenen 6) schon bei schlappen 5^3=125 Leuten. Immer noch so leicht zu überblicken? Ach halt du musst ja auch einkaufen, da kommt man sich momentan ja auch öfter zu nahe. Angenommen dort triffst du auf 20 Menschen, die es ähnlich halten wie du. Nochmal 20*5^2=500 Kontake, die – sollte ein Coronafall dabei sein – an deine 125 Kontakte weitergegeben werden könnten.
        Was ich eigentlich sagen möchte: Das Risiko ist ganz bestimmt nicht gegen 0 und wird es auch in Zukunft nicht sein. Ist ja auch halb so schlimm. Wenn entsprechend wenig Fälle verzeichnet sind, dann kann vieles geöffnet werden ohne dass das Gesundheitssystem überlastet wird,

  7. Brauchen die Bürger da wirklich noch ein Signal, wenn Biergärten, Restaurants, Tourismus und bis auf Bars und Kneipen dann fast alles wieder aufhat? Wenn man dann die gespenstische Atmosphäre in leeren Stadien sieht, ist das vielleicht sogar eher eine Erinnerung daran, dass noch nicht alles wieder normal ist.

  8. Und ich als Arbeitnehmer in der Veranstaltungsbranche darf weiterhin nicht arbeiten, obwohl wir zum Beispiel in der Freilichtbühne unserer Stadt problemlos Sitzabstand auf den Rängen für die Zuschauer einrichten könnten.
    Aber wir sind ja nicht „systemrelevant“ genug, ganz im Gegensatz zu den „Ballschubsern“… 🙄

    • Naja du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Ihr wollt Live Publikum dabei haben, der Fußball nicht.

      Das ist halt ein gewaltiger Unterschied.

  9. Sollen sie starten, lasst es uns einfach nicht schauen!

    „Mein“ Verein hatte das erste Geisterspiel diese Saison schon absolviert, es war unser Derby in Gladbach, ich habe es natürlich live (trotz/Karte) im TV verfolgt.Eigentlich ist es als Kölner das Spiel des Jahres, zumal der effzeh in bestechender Form war.

    Und was war es für ein Derby ? Puh schwer zu sagen ich habe gefühlt 10 mal hin und her gezappt weil diese Kasperletheater vor leeren Rängen schwer zu ertragen war unabhängig davon das es beide Teams eher wie ein Trainingsspiel haben aussehen lassen, von einem Derby war das so weit entfernt wie der Mond zu Erde.

    Absagen den Blödsinn, wer pleite geht hat Pech so wie viele viele Einzelhändler oder bald gefühlt 50% der Gastronomie, da weis ich nicht ob die Millionen weiter ab nächste Woche fließen sollten als ob nix gewesen wäre..

  10. Go go, Durchschnittsliga! Einfach die Sportler einige sportliche Tests absolvieren lassen, Trefferquote und alles, daraus dann einen Durchschnitt errechnen und die Mannschaften so gegeneinander antreten lassen. Wenn das woanders klappen könnte, warum auch nicht hier? 😉

  11. Naja wenn liest das jetzt ohnehin fast alles wieder öffnet dann ist das Signal „Corona ist besiegt“ schon lange gesendet wurden.

    Mir wird richtig schlecht dabei. Man reißt den ganzen Vorsprung den wir hatten wieder ein.

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