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Die Corona-Reproduktionsrate ist in Deutschland wieder über die kritische Marke 1 gestiegen. Das berichtet das Robert Koch-Institut in einem aktuellen Situationsbericht. (Via)

Ich habe dazu eine sehr spannende Anekdote morgen im Podcast zu erzählen. Darüber hinaus wundert diese Entwicklung wohl niemanden, oder? In Berlin demonstrieren irgendwelche Deppen (gegen Masken und „für ihre Freiheit“) und skandieren „Wir sind das Volk“. In den Großstädten werden demonstrativ Partys gefeiert und Leute scharren sich ohne Maske und Abstand in größeren Mengen zusammen. Es ist eine Sache, die Wirtschaft wieder hochzufahren, weil die Leute keine Arbeit mehr haben, aber es ist eine andere Sache trotzig, egoistisch und unverantwortlich zu sein.

Wir verspielen gerade unsere wirklich gute Situation in dieser Krise. Und das Schlimmste daran ist, dass wir Menschen, die sich diszipliniert verhalten, die Quittung für diesen kindischen Wohlstandstrotz mittragen müssen.

P.S: Ich freue mich schon auf die Comments und die ganzen „Corona-Leugner“, die wieder irgendwelche „Argumente“ finden werden, warum dieser Wert nicht stimmen kann oder andere total nachvollziehbare Erklärungen dafür haben werden…




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35 KOMMENTARE

  1. uff einfach nur uff!

    Da trainiere ich lieber mit zwei Hanteln und Freeletics zu Hause und gehe wenn ich raus will laufen, um meine Mitmenschen zu schützen!

    uff!

  2. Inzwischen sind wir wieder auf 1,1 bedankt auch bei allen Idioten auf dieser Welt (: Mindestabstand und Atemschutz übersteigt leider den IQ dieser egoistischen Primaten.

    Zumal die Leute die demonstrieren das genaue Gegenteil von dem erwirken was sie fordern, da sie die Infektionen in die Höhe treiben und die Maßnahmen damit verschärfen und oder verlängern. Diese Menschen raffen das aber einfach nicht, vielleicht liegt da eine geistige Einschränkung vor, ich weis es nicht.

  3. Für mich ist jetzt eigentlich nur noch wichtig, dass Corona-Tests nicht sinnlos in Krankenhäusern, Altenheimen oder Fleischfabriken verballert werden, um sicherzustellen, dass es zu keinen Engpässen bei der Bundesliga kommt, wo diese Tests wesentlich angebrachter sind.

    Wobei man dort vielleicht ohnehin nicht so viel testen müsste, wie eine Studie eines anonymen Spielers von Hertha Berlin auf beeindruckende Weise gezeigt hat. Es wäre überdies sehr wünschenswert, wenn die Hygiene-Standards der Bundesliga auf weite Teile der Bevölkerung etwas abfärben.

    Da Fußball bei uns durchaus eine große Bedeutung hat, bin ich mir relativ sicher, dass sich viele Bürger dies zum Vorbild nehmen, und einen maßvollen und angemessenen Umgang mit der Corona-Pandemie finden. So können wir das Problem noch schneller und vor allem langfristig, wohldurchdacht und nachhaltig eindämmen. 🙂

  4. Dazu muss gar nichts geleugnet werden, sondern der Rest der Mitteilung gelesen werden:

    „Das Institut teilte jedoch weiter mit, dass wegen der statistischen Schwankungen, die durch die insgesamt niedrigeren Zahlen verstärkt würden, noch nicht bewertet werden könne, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetze.“

  5. Dann hat Schweden ja jetzt einen niedrigeren R0 als wir und das ganz ohne Lockdown. Das ist schon ein wenig bizarr 😉

    • Immer wenn man nicht mehr weiter weiß, kommt man mit Schweden. Irgendwo aufgeschnappt und schön nachgeplappert. Hast Du Dich wirklich mal intensiver mit Schweden auseinandergesetzt? Dort ist Sterberate drei Mal so hoch wie bei uns. Ich zitiere einfach mal:

      „Nur mal Deine Annahmen zu Schweden: Schweden hat nicht auf Maßnahmen verzichtet. Schweden hat sehr wohl Abstandsregeln verordnet und es kam zu einer Vielzahl von Maßnahmen (Schließung der Grenzen, Versammlungen von mehr als 49 Menschen verboten, Besuchsverbote in Alten- und Pflegeheimen, …) – was Schweden aber nicht „verordnet“ hat, ist ein Lockdown mit Ausgangssperren und auch Restaurants & Co blieben offen – aber mit Auflagen. Und es gab die Bereitschaft, das Gesundheitssystem voll auszureizen und es sah und sieht dort anders aus als bei uns. In Schweden gibt es 3 Mal (!) so viele Tote auf 100k Einwohner als bei uns. Und das, obwohl in Schweden gleichzeitig 10 Mal (!) weniger Einwohner je km2 gibt. (Verglichen mit den Zahlen von 2014 – aktuellere hab ich auf die Schnelle nicht gefunden).“

      Ansonsten nur eine kleine Quelle: https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/wie-sinnvoll-ist-der-schwedische-corona-sonderweg/

      • Ist mir alles bewusst. Deshalb habe ich auch extra den Smilie ans Ende gesetzt (der irgendwie zum Emoji wurde).

        Schweden hat sogar schlechtere Bedingungen als Deutschland. Die Urbanisierung ist viel höher als in Deutschland. Der Hinweis auf die Einwohner pro Quadratkilometer ist demnach nicht wirklich entscheidend.

        Die Sterberate in Deutschland ist im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich. Hier _kann_ auch nicht anders behandelt werden, als anderswo. Auch hier sterben 50% der Beatmeten. Woran das liegt, weiß noch niemand endgültig (oder falls doch, dann bitte her mit der Quelle).

        • Also ich weiß jetzt nicht, ob die Zahlen bei Covid-Patienten nochmal deutlich höher sind, aber grundsätzlich ist die Sterberate bei Patienten, die aufgrund einer Lungenerkrankung beatmet werden müssen, auch ohne Covid bei ca. 50%.
          Irgendwie auch logisch, weil wenn jemand künstlich beatmet werden muss, befindet sich diese Person in einem lebensbedrohlichen Zustand und die Heilungschancen sind nicht so hoch.

  6. Damit hätte ich nicht gerechnet! Geschäfte öffnen, Maskenverweigerer in Bus und Bahn, Masken werden mehrmals auf und ab gesetzt, ohne die Hände zu desinfizieren, Familientreffen sind wieder erlaubt, in manchen Bundesländern dürfen sich 5 fremde Personen treffen, tausende Menschen demonstrieren ohne Abstand, ohne Mundschutz und die Zahlen steigen wieder? Sachen gibts!

  7. Absolut und Relativ ist wichtig!
    Ein R 0,5 bei 100.000 Infizierten wären dann 150.000, ein Zuwachs von 50.000!
    Ein R von 1,0 bei 20.000 (um mal nen aktuelles Beispiel zu nutzen) sind 40.000. Nur 20.000 mehr, also weniger als beim R 0,5!
    Oder, ganz extrem, wenn es nur noch eine einzige infizierte Person gibt, aber dann es schafft 5 Leute anzustecken, dann haben wir nen R 5,0! Wenn die 5 aber auch nur 5 wieder anstecken sind wir schwuppeldiwupp bei R 1,0!

    Die Fleischfabriken wurden ja auch schon mehrfach erwähnt. Auch die werden die Zahlen nach oben treiben.

    Mein „Maßstab“ ist schon länger nur noch die Zahlen der Krankenhauspatienten anzugucken. Ein genauerer Wert und seit Wochen am abnehmen…

  8. Corona ist halt nicht vorbei nur weil der Wert in Deutschland mal bei 0 wäre.
    Es sei den wir machen die Grenzen dicht und lassen niemanden rein.
    Es wird sich wieder einschleppen und das Unbemerkt.
    Wir sind nun mal Knotenpunkt Europas und da wird immer ein Fernfahrer unvorsichtig sein.
    Übertragung über Flugzeuge würde ich sogar ausschließen, da gehe ich von einem Vollkommen neuen Reisekonzept aus.
    Wir werden uns noch viele Jahre ihm Kreis drehen.

  9. Bin Mal auf die Zahlen in 1-2 Wochen gespannt.
    Die Bilder aus den Ikeas hier in NRW sollten ja bekannt sein.
    In einer großen Einkaufscenter hier in Düsseldorf laufen Menschen wieder ohne Masken durch die Gegend und niemanden interessiert es. Gestern wurden in der Nachbarschaft zwei große Parties gefeiert, hat niemanden interessiert. Weder Ordnungsamt noch Polizei („haben momentan dringendere Einsätze“). Aber hey, Hauptsache die Wirtschaft läuft.

  10. Hier geht es nicht darum, die Krankheit zu leugnen. Aber bei der geringen Anzahl an getesteten Personen – immer noch erst ca. 3-4 Prozent der Bevölkerung – sind alle Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Außerdem schwankt der R-Faktor lokal und regional extrem. In Baden-Württemberg liegt er zB seit einigen Tagen nur noch bei ca. 0,5.
    Wie Parteyy schreibt, lokale Ereignisse wie in den Fleischfabriken treiben die Zahl halt kurzfristig auch ziemlich in die Höhe.
    Da außerdem seit einigen Tagen die Testkapazitäten erhöht wurden, wird zwangsläufig auch die Zahl der entdeckten Neuinfektionen steigen – die tatsächliche Zahl liegt, nach Aussagen von Experten, auch solchen, die den Lockdown stark befürworten, ohnehin um den Faktor 5 bis 10 höher. Wenn wir jetzt von diesen Infektionen mehr entdecken, macht das die Krankheit aber erstmal nicht gefährlicher und die Ausbreitung auch nicht schneller.
    Wäre schön, wenn man nicht immer gleich in die Aluhut-Ecke gestellt wird, wenn man versucht, die Zahlen mal ganz rational zu hinterfragen.

    • Aber keines deiner aufgeführten Argumente belegt schlüssig das man sich jetzt wie ein Idiot benehmen soll/kann und Corona besiegt ist

      • Hab ich auch nie behauptet. Ich finde es nur problematisch, wenn JEDER, der Kritik übt, direkt zur Aluhut-Fraktion gezählt wird. Natürlich tun sich die Veranstalter aber auch keinen Gefallen, wenn sie zB einen Ken Jebsen einladen, das muss man durchaus auch kritisch sehen.

        • Du bist so schlau, und stellst dich selbst in die Aluhut-Ecke. Lass halt das mit dem Aluhut weg, dann ist das doch ein sinniger Gedankengang. Lass doch die Leute mit Aluhut über ihre Kopfbedeckung schreiben. Denn normalerweise leiten ja gerade diese Leute damit ein, dass ausgerechnet sie keinen Aluhut aufhaben. Und dann wissen sie alles besser als jene Leute, die sich ihr halbes Leben mit der Thematik beschäftigt haben.

          Und natürlich ist es klar, dass sowohl die Infektionsraten regional unterschiedlich sind und dass auch die Dunkelziffern nicht wirklich bekannt sind – deshalb heißen sie ja auch so. Natürlich gibt es viele unbekannte Faktoren. Aber das heißt ja wiederum auch nicht, dass keine Vorsicht angebracht ist.

          Und im Vergleich zu vielen anderen Ländern war der sogenannte „Lockdown“ bei uns vergleichsweise harmlos. Allerdings denke ich auch, dass es bei uns auch viele Leute gab und gibt, die das Problem durchaus ernst nehmen und sich zum Glück auch an die Vorgaben halten.

          Die Einschränkungen werden nun auch schrittweise gelockert. Was „uns“ aufregt, und damit meine ich die Leute, die einfach kapieren, dass es bei einer solchen Pandemie durchaus Sinn macht, dass man hier gewisse Regeln aufstellt, an die sich dann auch alle halten sollen, ist die Tatsache, dass nun einige Leute eine Lockerung dieser Regeln damit gleichsetzen, dass wir jetzt sofort zur sogenannten Normalität zurückkehren können.

          Ich bin sicher kein Freund von Union und sPD, aber eine schrittweise Aufhebung der Einschränkungen macht durchaus Sinn. Die Betonung liegt hier auf schrittweise. Und selbst wenn ich selbst anderer Meinung wäre, vertraue ich hier auf die Wissenschaftler, von denen sich die Regierung beraten lässt.

          Ich selbst bin Softwareentwickler und habe von Pandemien keine Ahnung. Ich habe mir zwar jetzt einige Audiobooks zu dieser Thematik zu Gemüte geführt, aber ich bin sicherlich kein Experte. Aber alles, was hier beschlossen wurde und wird, deckt sich mit dem Halbwissen, das ich habe, und auch mit dem, wie in großen Teilen der Welt mit dieser Pandemie umgegangen wird. Und bei uns in Deutschland ist es vergleichsweise lasch, was den Lockdown betrifft.

          Der Großteil der Bevölkerung hält sich auch an die Regeln, die nun einmal gelten. Und hinter diesen Regeln stehen keine kruden Verschwörungstheorien, wenn man etwas nachdenkt, dann macht das alles Sinn. Und wir kommen ohnehin vergleichsweise gut aus der Sache raus, so wie es aussieht.

          Aber selbst wenn ich persönlich nicht einverstanden wäre mit dem, was die Regierung beschließt: Solange es nicht völliger Unsinn ist, würde ich mich daran halten. Ich bin sicher kein Freund der Maskenpflicht, ich finde die Dinger echt Kacke, aber ich mache es halt. Hilft es wirklich, die Ausbreitung des Virus einzuschränken? Ich weiß es nicht, ich glaube es auch nicht. Aber das ist mir egal, in einer solchen Situation beuge ich mich den beschlossenen Maßnahmen.

          Die Einschränkungen, die wir momentan haben, sind vergleichsweise harmlos. Oft wird hier so getan, als würden uns sämtliche Menschenrechte entzogen. Das ist völliger Unsinn.

          Was allerdings Sinn macht, ist, sich dieser Problematik entgegenzustellen. Es ist besser, darauf zu reagieren, als nicht darauf zu reagieren. Und wie gesagt, ich persönlich bin mir auch nicht sicher, ob alle Maßnahmen zielführend sind. Aber erstens bin ich ein Laie, was diese Dinge betrifft. Und zweitens sehe ich den Eingriff in unsere Grundrechte nicht wirklich so essentiell. Es ist ja nicht so, dass ich zu einem rechtlosen Subjekt werde, mit dem der Staat willkürlich machen kann, was er will. Zudem sind diese Eingriffe auch nicht von Dauer. Es ist nicht so, dass irgendwo jemand sitzt, der sagt, dass ihm meine Nase nicht gefällt, und deshalb kann er mich gängeln.

          Aber ich verstehe, dass man dem Staat in einer solchen Situation zutrauen muss, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Und das erwarte ich auch von anderen. Und ich kann dieses hirnlose Gewäsch von Leuten nicht mehr hören, die so tun, als würden wir nun in einer Diktator leben. Das ist sicher nicht so. Selbst jetzt leben wir in einem der freiheitlichsten Staaten der Welt. (Nein, ich weiß, das hast du auch nicht geschrieben.)

          Also hör bitte auf, dich selbst in die Ecke derer zu stellen, die so tun, als wäre hier die Diktatur ausgebrochen und jeder würde als Aluhut-Trager abgestempelt, nur weil er ganz normal über die Zahlen diskutieren möchte.

          Nicht normal darüber diskutieren ist, wenn du damit ankommst, dass wir jetzt alle unterdrückt werden würden, uns die Menschenwürde genommen werden würde, weil wir ein paar Monate etwas eingeschränkt sind. Nicht normal ist, der Regierung zu unterstellen, sie würde nun Deutschland in eine Diktatur umwandeln.

          Völlig hirnlos ist, sich irgendwelche kruden Erklärungen auszudenken, was denn alles hinter dieser Pandemie stecken könnte, um damit zu rechtfertigen, sich nicht an die vom Staat aufgestellten Regeln zu halten.

          Fakt ist, dass wir bisher ganz gut durch diese Pandemie gekommen sind, zumindest hier in Deutschland. Und das liegt sicher auch an der großen Masse der Menschen, die sich an die Regeln hält. Bereits Wochen vor dem sogenannten Lockdown, der hier bei uns relativ harmlos ausgefallen ist, haben viele Menschen freiwillig ihre sozialen Kontakte eingeschränkt. Ein Lockdown war nur deshalb nötig, weil es wieder einmal Spezialisten gab, die meinen, alles besser zu wissen. Und damit meine ich noch nicht einmal jene Voll-Honks, die dann auch noch Corona-Partys veranstaltet haben, sondern einfach auch sonstige Idioten, die man eben mit der Härte des Gesetzes zum Einlenken zwingen muss.

          Und genau diese Leute sind es nun, die eine erste Lockerung des Lockdowns damit gleichsetzen, jede Vorsicht wieder über Board zu werfen. Nicht nur Steve warnt seit einiger Zeit davor, dass genau dieses Verhalten schon bald zu einer zweiten Welle führen wird. Ich hoffe, es kommt nicht dazu, allerdings sehe ich die zweite Welle klar im Herbst auf uns zukommen. Als jemand, der bisher die Bundesliga stets verfolgt hat, und der ab nun diesen Schwachsinn boykottieren wird, treibt mir das zumindest beim Gedanken auf manche Fußballfunktionäre ein Lächeln auf die Lippen. Aber die Mundwinkel sinken sogleich, wenn ich daran denke, dass Menschen dadurch sterben werden – und dabei denke ich eher an die Angehörigen, und was das für diese bedeutet.

          So, zu weit ausgeholt. Aber wenn du kein Aluhut-Geschwurbel von dir lässt, dann erwähne doch den Aluhut einfach nicht. 🙂

          • Eigentlich versuche ich ja gerade, mich nicht selbst in diese Ecke zu stellen :D. Allerdings ist es manchmal schon seltsam: Ich habe neulich in einer Kommentarspalte mit jemandem über die Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen diskutiert und dafür, dass die klaren Befürworter ja angeblich solche Menschenfreunde sind, bekommt man da ganz schön harte Sachen zu hören, wenn man nicht einer Meinung mit ihnen ist, beispielsweise: „Hoffentlich haben sie für dich kein Beatmungsgerät mehr, falls du Corona bekommst.“
            Hatte dort zB angemerkt, dass durch die starke Einschränkung der Wirtschaft, gerade in Entwicklungsländern wesentlich mehr Menschen durch die Folgen der Maßnahmen bedroht werden, als durch die Krankheit selbst. Das habe ich mir auch nicht aus den Fingern gesogen, sondern wird von diversen Hilfsorganisationen genauso kommuniziert. Auch wird in einigen Ländern empfohlen, beispielsweise in Bangladesch, dass kein Lockdown stattfinden und sich stattdessen die Risikogruppen so gut wie möglich isolieren sollen. Dies liegt schlicht und einfach daran, dass die Menschen dort verhungern, wenn sie nicht arbeiten können und wenn man abwägen muss, zwischen einem beinahe sicheren Tod und einer Krankheit, die ca. 98 Prozent der Erkrankten überleben, fällt die Entscheidung natürlich vergleichsweise leicht.
            Daraufhin wurde mir dann whataboutism vorgeworfen und das würde ja nicht hierhergehören, mir wären diese Menschen doch eh alle scheißegal – all das von Leuten, die mich nicht kennen, wohlgemerkt – und ob ich auch so denken würde, wenn Angehörige von mir auf der Intensivstation liegen würden.
            Habe daraufhin erwidert, dass meine Mutter Anfang des Jahres an Leukämie gestorben ist und mein Vater vor vier Jahren auch fast an einem Herzinfarkt gestorben wäre. Ich habe also schon etwas „Erfahrung“ mit solchen Situationen. Dann wurde Unverständnis geäußert, wie ich so „herzlos“ sein könne usw.
            Mein ursprüngliches Argument in dieser Diskussion war lediglich, dass man den Lockdown der Geschäfte und des öffentlichen Lebens nicht ewig wird aufrechterhalten können und man müsse vielleicht überlegen, ob es nicht ab einem gewissen Zeitpunkt sinnvoller wäre, gezielter die Risikogruppen zu schützen.
            Ich glaube noch nicht mal im Ansatz an irgendwelche dubiosen Verschwörungstheorien und von Impfgegnern bekomme ich Ausschlag.
            Sagen wir es mal so, ich wurde vielleicht noch nicht zum Aluhutträger ernannt, aber mindestens schon zum „Menschenfeind“, was ich aber auch nicht so unbedingt auf mir sitzen lassen möchte.

    • Du hast das Buzzword genannt: „rational“. Das hat in unseren hypermoralischen Zeiten nichts verloren; politische Entscheidungen müssen ein gutes Gefühl hinterlassen. Siehe Boris Palmer: Rationale Analysen gehen in einem Shitstorm unter.

      Mit dieser ratio bewaffnet kann ich nur drei Aussagen treffen:

      1. Es kann nicht richtig sein, derzeit Coronapartys und -demos zu veranstalten und dabei fast schon vorsätzlich für eine Ausbreitung des Virus‘ zu sorgen.

      2. Ich habe zu wenig Ahnung von der Materie, um mir eine abschließende Meinung zu bilden, die ich mit Zähnen und Klauen verteidigen könnte. Zumal sich die zur Verfügung stehenden Informationen mehrmals täglich ändern. Ich kann deshalb nur Aspekte ansprechen, Denkanstöße geben, insbesondere dahingehend, die Thematik nicht eindimensional zu betrachten (Stichwort Gesundheit vs. Wirtschaft). Aber eine abschließende Weisheit im Sinne von „dies ist richtig“ und „jenes ist falsch“ kann ich auch nicht bieten.

      3. Ich wünschte, dass wir in einer sachlichen Diskussion auf Begriffe wie „Corona-Leugner“ verzichten könnten. Der Begriff impliziert … ja, was eigentlich? Was wird geleugnet? Dass es Corona gibt? Dass es ansteckend ist? Wer so betitelt wird, dem wird unterstellt, dass er eine Tatsache wider besseres Wissen bestreite. Also muss man denjenigen gar nicht hören. Man stellt seine eigene Meinung als einzig zulässige Wahrheit hin und ersetzt Argumente durch Diffamierung. Muss das wirklich sein?

      • Naja es gibt da nunmal wirklich Leute die sagen das es Corona nicht gibt. Das es nur eine Erfindung von Bill Gates und der Regierung ist um die Leute Zwangszuimpfen und zu chipen. Damit Bill Gates und seine NWO die Weltherrschaft übernehmen können und dadurch nicht reicher werden.

        Wie soll man solche Leute nennen?

        • Wie soll man diese Leute nennen?

          Nun, acetokai, wenn man eine Bezeichnung für diese Leute finden will, sollte man zunächst einmal überprüfen, wie das bei anderen Verschwörungstheoretikern gehandhabt wird, die sich am Esoterikbaukasten der AfD bedienen.

          Ich picke hier einfach einmal die sogenannte „Klimalüge“ heraus, die ja in weiten Teilen des braunen Volks sehr beliebt ist. Leute, die diesen Begriff benutzen, sind oft auch sehr divers in ihren alternativen Theorien: Die einen leugnen, dass sich das Klima überhaupt erwärmt. Das war viele Jahre die Standardaussage unserer braunen Bildungsbürger.

          Nun, da die Erwärmung nicht mehr von der Hand zu weisen ist, gibt es natürlich viele weitere Erklärungsversuche: Schuld seien Vulkanausbrüche, oder die Sonne heizt sich auf, oder wir waren vorher in einer Eiszeit. Es gibt auch recht originelle Ideen, zum Beispiel, dass Windräder auch laufen, wenn kein Wind weht, und sie dadurch Strom aus den Netzen ziehen, und so irgendwie die Atmosphäre erhitzen. Es gibt viele verschiedene Erklärungsversuche – wichtig dabei ist nur, wissenschaftliche Erkenntnisse auszublenden.

          Insgesamt sind diese Verschwörungstheoretiker wirklich sehr divers in ihren Ansichten. Wenn du zehn von diesen alternativen Weltverstehern nimmst, kann es durchaus sein, dass du elf verschiedene Theorien hörst, warum sich nun der Planet plötzlich so schnell erwärmt. Wichtig dabei ist nur, ja nicht den Wissenschaftlern Recht zu geben, die diese Erwärmung bereits vor Jahrzehnten vorausgesagt haben, denn dann würde man ja den Pfad der Esoterik verlassen.

          Zudem würde die Anerkennung wissenschaftlicher Erkenntnisse bedeuten, dass der Mensch am Klimawandel maßgeblich Schuld hat. Das würde bedeuten, dass auch AfD-Anhänger schuldig sind. Das passt aber nicht zum sonstigen Schuldkult der AfD, bei dem immer andere die Schuld haben: Flüchtlinge, Merkel, allgemein Intellektuelle, Menschen mit anderer sexueller Orientierung oder Frauen und vor allem Mädchen, die ihre Stimme erheben.

          Wichtig ist nur, dass die AfD und Vorgängerorganisationen keinen Schuld auf sich geladen haben, speziell was den Zweiten Weltkrieg betrifft, denn wie wir alle wissen, hat den natürlich Polen angefangen. Und unter Hitler war natürlich auch nicht alles so schlecht, man muss mit dieser Dämonisierung aufhören.

          Auf jeden Fall kennen wir alle den Begriff der Klimalüge. Als Sammelbegriff für die Leute, die diesem Baustein aus dem AfD-Grundwissen anhängen, hat sich Klimaleugner eingebürgert. Oder Leugner der Klimaerwärmung. Damit meint man allgemein Leute, die wissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf die Erderwärmung nicht anerkennen und sich ihr eigenes Weltbild zusammenklöppeln.

          Analog dazu finde ich den Begriff der „Corona-Leugner“ nicht so abwegig: Auch hier gibt es viele verschiedene Verschwörungstheorien. Die einen glauben daran, dass Bill Gates dahintersteckt. Andere leugnen komplett die Existenz des Virus. Wieder andere sind der festen Meinung, dass dieses Virus von bestimmten Gruppen absichtlich ausgesetzt wurde, denn natürliche Mutationen kommen ja speziell im Bereich der Natur nur äußerst selten vor. Und weil das Virus ausgesetzt wurde, muss man dann natürlich auch keine Maßnahmen mehr ergreifen, ist ja logisch.

          Und überhaupt, da bei uns kaum Leute gestorben sind, und die Zahl der Neuinfektionen zurückgegangen ist, sind natürlich auch die ganzen Vorsichtsmaßnahmen völlig überflüssig gewesen. Das ist für diese Leute mit ihrem messerscharfen Verstand sehr leicht zu erkennen.

          Somit gibt es viele verschiedene Ansichten, analog zur Klimalüge ist dabei nur wichtig, den gesunden Menschenverstand auszublenden, und sich alternative Erklärungsversuche und Handlungsempfehlungen auszudenken.

          Ich kann mir gut vorstellen, dass sich bei den Bildungsbürgern der AfD der Begriff der Corona-Lüge ebenso etablieren könnte wie die Klimalüge. Es ist kurz, es ist knackig, es lässt sich gut in den Esoterikbaukasten der AfD integrieren. Leute, die sich dort bedienen, können dann eben neben Klimalüge, Umvolkung, Chemtrails oder Lügenpresseund und vielen anderen lustigen Konzepten eben auch die Corona-Lüge auswählen.

          „Corona-Lüge“ und „Corona-Leugner“ ist so griffig, eigentlich ganz nach dem Geschmack der Verschwörungstheoretiker der AfD, von daher wundere ich mich schon etwas, dass ausgerechnet Kinki das nicht gut findet. Bist du da etwas nicht auf Parteilinie? Aber vielleicht kann er ja einen besseren Begriff ausschwitzen.

          Wie sieht es da bei der AfD aus, gibt es da schon Pläne? Oder will man diese Leute nicht integrieren, weil einige von ihnen keine strammen Nazis sind? Was ist da los? Kannst du uns aufklären, Kinki, wie die Pläne bezüglich des Sprachgebrauchs hier sind?

          Aber abschließend denke ich, dass jeder verstanden hat, was Steve mit „Corona-Leugner“ gemeint hat: Es ist eine sehr diverse Gruppe, die jedoch eine gewisse Unvernunft eint. Ich habe sofort verstanden, wen er damit gemeint hat. 🙂

      • 1.) Finde ich richtig,
        2.) Finde ich vernünftig,
        3.) sehe ich anders, weil es, wie acetokai schreibt, ja auch Leute wie Wolfgang Wodarg oder Attila Hildmann gibt, die mit dem Begriff „Corona-Leugner“ tatsächlich treffend beschrieben sind, da sie entweder die Existenz oder die Relevanz des Coronavirus nicht bloß herunterspielen, sondern direkt leugnen.

    • Und du glaubst, dass das RKI das nicht weiß, obwohl du es weißt?
      Meinst du nicht die sind klug genug, diese ganzen Faktoren mit einzuberechnen?
      Dass die Leute immer meinen, dass sie die Auserwählten sind, die solche Dinge wissen.
      Das RKI besteht aus Wissenschaftlern, die allesamt mehr Ahnung haben als du und ich.

      • Nein, glaube ich nicht, ich halte mich auch nicht für einen „Auserwählten“. Ich halte das RKI und die anderen Experten auf ihren Fachgebieten durchaus für kompetent. Das Problem ist mmn die teilweise katastrophale Kommunikation.
        Natürlich ist es wissenschaftliche Praxis, Theorien aufzustellen, zu bearbeiten und gegebenenfalls wieder zu verwerfen oder abzuändern. Problematisch ist aber, dass das für die meisten Menschen so rüberkommt, als wüssten die Experten selbst nicht was sie tun. Es wäre daher Aufgabe der Wissenschaftskommunikation, klarzumachen, dass es sich bei vielen „Erkenntnissen“ momentan eben noch um Hypothesen, Theorien etc handelt, die noch nicht durch sorgfältige Studien gestützt werden können, weil schlicht noch keine Zeit dafür war.
        Stattdessen wird dem Laien scheinbar alle paar Wochen ein neues, scheinbar fertiges Bild der Lage vorgesetzt, dass dann wieder volle Gültigkeit haben soll – bis zur nächsten Korrektur. Das machen die Menschen vielleicht zwei- dreimal klaglos mit und dann sind sie irgendwann verwirrt und frustriert, weil sie sich von den Experten Antworten erhoffen.
        Das fängt ja schon damit an, dass alle paar Wochen unterschiedliche Kennzahlen scheinbar aus dem Nichts hervorgeholt werden – ich sage bewusst scheinbar, denn natürlich gibt es dafür eine Begründung. Erst die Verdopplungszeit, dann der R-Faktor, dann die Zahl der Neuinfektionen, dann wieder der R-Faktor, dann die Zahl der Infizierten auf 100.000 Einwohner.
        Dass aber ein R-Faktor von 1,1 bei einer (bestätigten) Zahl aktiv Infizierter von ca. 18.000 etwas ganz anderes bedeutet als bei einer Zahl von zB 100.000 wie es noch vor einigen Wochen der Fall war, wird nicht erwähnt. Meiner Ansicht nach wäre es zudem sinnvoller, die R-Faktoren der einzelnen Regionen zu kommunizieren und die Maßnahmen lokal und regional entsprechend anzupassen. Das ist ja soweit ich weiß momentan auch der Plan, allerdings sehe ich dann den Mehrwert in einem R-Faktor für das ganze Bundesgebiet nicht. Wenn in einem Landkreis in NRW der Faktor durch die Infektionen in einem Fleischereibetrieb in die Höhe schießt, beeinflusst das mein Risiko in Stuttgart eher weniger, umgekehrt stellt es für die Menschen in Köln keine besondere Gefahr da, wenn es in einem Altenheim in Stuttgart eine Infektionswelle gibt.
        Zusammengefasst: Ich denke, die Experten wissen schon, was sie tun, sie müssten es nur besser kommunizieren.

        • Es gibt noch weitere Berechnungen des R-Faktors:
          https://gitlab.com/simm/covid19/secir/-/wikis/Report

          Hier wird statt dem 4-Tage Intervall beim RKI mit 7 Tagen gerechnet und filtert so meiner Meinung nach etwas besser den Wochenendverzug raus. Ist unter anderem vom Helmholtz Institut.
          Wenn du da nach unten scrollst ist da auch nochmal aufgeschlüsselt nach Bundesland. Deutschlandweit ist hier der Wert momentan bei 0,69, Baden-Württemberg mit der kleinsten Zahl sogar bei nur 0,41

    • Jeder der nicht genau den gleichen Kurs der Regierung mitläuft ist heutzutage entweder dumm, ein Verschwörungstheoretiker, begeht Mord an den Alten, Aluhut-Träger und wird von der Gesellschaft kategorisch ausgeschlossen. Kannst dir nun aussuchen was du bist 😉
      Auch wenn ich nie Sympathien für eine radikale Bewegung hatte, kann ich inzwischen nachvollziehen, wenn sich Menschen, die mit ihren Sorgen und Problemen ausgegrenzt werden sich auf der Straße zusammen schließen und gegen den aktuellen Kurs protestieren.
      Wir versuchen hier z.B. mit 3 Kindern im Kita Alter ein geregeltes Leben zu führen. Da gehören gewisse Bequemlichkeiten nunmal dazu. Alleine dafür wurde ich aus dem engsten Freundeskreis schon beschimpft. Das ist einfach Wahnsinn.
      Auch unser 93 jähriger Opa im Altenheim sagt inzwischen, dass er lieber an Corona sterben würde, anstatt weiter zwangsisoliert zu sein.

      • Ja, klar, ich verstehe vollkommen, dass du mit deinen drei Kindern ein geregeltes Leben führen möchtest. Und weil Bequemlichkeit natürlich dazugehört, mach es völlig Sinn, alle Vorsichtsmaßnahmen aufzuheben. Es ist völlig unverantwortlich von den sogenannten Verantwortlichen, dir zuzumuten, dich längere Zeit selbst um deine Kinder kümmern zu müssen, zumal dich dein Arbeitgeber auch noch freistellen muss, so dass du Zeit mit deinen Kindern verbringen musst. Das sind unzumutbare Zustände.

        Ich kann dich gut verstehen. Wir haben hier in der Nachbarschaft eine Hausfrau, die den ganzen Tag zuhause ist, und die auch schon jammert, weil sie ihr Kind nicht in den Kindergarten bringen kann. Die arme Frau wird überhaupt nicht mehr fertig mit ihrem Leben, sie muss sich den ganzen Tag selbst um ihr Kind kümmern, und daneben muss sie noch den ganzen Haushalt machen, und sich hat nicht einmal einen anderen Job. Wie schafft die das nur?

        Die Bequemlichkeit für einige Monate aufzugeben ist natürlich völlig unzumutbar. Denn es trifft uns hart, die Zustände sind unhaltbar. Teilweise fühle ich mich an meine Kindheit erinnert – und glaube mir, es war nicht einfach, meine Mutter war Hausfrau und musste sich auch um mehrere Kinder kümmern. Jahrelang. Ohne Kita. Das waren unhaltbare Zustände. Dass wir das nun wieder erleben müssen, und das vielleicht sogar für den langen Zeitraum mehrerer Monate, das trifft uns hart in unserer Bequemlichkeit.

        Ich hasse die Masken übrigens auch. Und weil ich sie nicht mag, und die Brille gerne beschlägt, wenn die Maske nicht richtig sitzt, ist das zum Beispiel auch ein sehr guter Grund, diese verdammte Maskenpflicht wieder abzuschaffen. Auch ich fühle mich in meiner Bequemlichkeit hart eingeschränkt. Es ist ein sehr guter Grund, diese Pflicht wieder abzuschaffen. Es macht auch sehr viel Sinn: Man muss nur abwägen, was wichtiger ist – eine unbequeme Maske oder dein Opa im Altenheim.

        Dass dein Opa die Enkel sehen will, und dafür eine Infektion in Kauf nehmen würde, kann ich zwar nachvollziehen. Allerdings zeugt dies natürlich auch von einer gewissen Weitsicht und Rücksichtnahme auf Seiten deines Opas, denn Corona macht ja speziell um alte Menschen bekanntermaßen einen Bogen, so dass auch nicht zu befürchten ist, dass er durch den Kontakt nach außen das Virus in sein Altenheim einschleppt. Denn wie wir alle wissen, haben Altenpfleger einen ganz besonders entspannten Job, wo sie sich sehr viel Zeit für jeden einzelnen ihrer Schützlinge nehmen können, und auch kommt es in diesem Bereich kaum zu Körperkontakt, so dass man eine Übertragung auf andere Menschen in einem Altenheim so gut wie ausschließen kann. Bisher hat man auch noch nie davon gehört, dass ganze Altenheime entvölkert wurden, weil sich dort Leute mit Corona infiziert haben. Ist ja auch sehr abwegig, und zum Glück kann dein Opa ja auch für alle anderen Menschen in diesem Heim sprechen.

        Schade ist auch, dass ihr euren Opa nicht aus dem Altenheim zu euch nach Hause holen könnt, so dass er eine Weile bei euch lebt, und er erst dann ins Heim zurückkehrt, wenn sich die Situation entspannt hat und es einen Impfstoff gibt. Verdammte Axt, am Ende könntet ihr irgendwo noch ein Bett aufstellen, er könnte vielleicht ein Auge auf die Enkel haben, ihr könntet wieder arbeiten. Aber das alles hätte den Nachteil, dass er Zeit mit euch verbringen müsste. Ist ja schon sehr unbequem mit den eigenen Kindern.

        Verdammt harte Zeit, das Schicksal hat dich hart getroffen. Und dann jammern die Gastwirte, mit ihren minimalen Existenzproblemen. Aber immerhin werden die nicht in ihrer Bequemlichkeit eingeschränkt, also haben die es besser. Ein Wahnsinn, dass Leute in deinem näheren Freundeskreis kein Verständnis für dich in dieser Situation haben. Das ist einfach der Wahnsinn!

        Rücksicht oder Weitsicht und das Hineinversetzen in Menschen, die echte Probleme haben, so wie du, gehört wohl nicht zu den Stärken deiner Freunde. Das scheint denen wohl fremd zu sein. Du solltest echt überlegen, ob du die richtigen Freunde hast, wenn die überhaupt kein Verständnis haben für die ausweglose Situation, in der du dich befindest. Es ist einfach der Wahnsinn. 🙂

    • Also wir nähern uns dank vermehrter Tests und dem Aufkommen in Hot-Spots wie den Fleischfabriken und Altenheimen eher der Dunkelziffer an, die signifikant höher liegt als die offiziellen Zahlen.
      Das bedeutet doch aber nichts anderes, als das es für die Risikogruppen gefähricher ist als gedacht da sich die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung erhöht. Also wenn man die Zahlen mal ganz rational interpretiert.

        • Sag mal herscht bei dir oben Durchzug oder so?
          Es
          sterben
          Menschen.
          Da kannst du mit Statistiken und Zahlen fuchteln wie du willst. Ja bei uns ist es, bis jetzt, nicht so schlimm wie in anderen Ländern. Aber willst du einen deiner Lieben an ner Beatmungsmaschine sehen? Oder gar begraben müssen bei einer unwürdigen Mini-Trauerfeier zu der nur ne Hand voll Leute kommen dürfen?

          Und komm mir jetzt bitte nicht mit „an der normalen Grippe sterben auch jeder Jahr X Menschen“ und „der Straßenverkehr kostet pro Jahr X Leben“. So lange es einen selbst nicht betrifft ist das alles schön weit weg und ne abstrakte Zahl in der Statistik.

  11. Naja wie das RKI selbst sagt, bei konstant bleibenden Neuinfektionen und gleichzeitig weniger werdenden Fällen Gesamt hat man zwangsläufig erstmal einen höheren R Wert. Muss man erstmal schauen wie es sich entwickelt.

  12. Zwei Dinge sind Unendlich. Das All und die menschliche Dummheit. Beim All bin ich mir noch nicht so ganz sicher. -Albert Einstein

  13. Im RKI-Bericht steht übrigens noch folgendes dazu:

    “ Die heutige Schätzung der Reproduktionszahl R
    liegt über 1. Bei der Interpretation muss berücksichtigt werden, dass diese Schätzung mit der
    Unsicherheit verbunden ist, wie sie das jeden Tag ausgewiesene Prädiktionsintervall ausdrückt.
    Aufgrund der statistischen Schwankungen, die durch die insgesamt niedrigeren Zahlen verstärkt
    werden, kann somit noch nicht bewertet werden, ob sich der während der letzten Wochen sinkende
    Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt. Der
    Anstieg des geschätzten R-Wertes macht es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten“

    Könnte mir auch vorstellen, dass in die höhere R-Zahl auch noch die jetzt aufkommenden gehäuften Fälle in den Fleischfabriken dazu kommen. Macht natürlich bei ner täglichen Neuinfektionszahl von 1000-1500 viel aus wenn da in manchen Fabriken zwischen 100-350 Fälle entdeckt werden. Heißt gleich viel Fälle aber man kommt halt näher an Dunkelziffer.

    Sollte man natürlich wie beschrieben trotzdem beobachten, auch wenn die Zahl der aktiven Fälle immer noch am sinken ist.

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