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„Wir werden, bis eine Herdenimmunität einsetzt, wahrscheinlich noch weitere Erkrankungswellen erleben. Das heißt, bis ein Impfstoff da ist, werden wir unser Leben nicht leben können wie zuvor.“ (Via)

In Hamburg gab es gestern nicht einen einzigen neuen Corona-Erkrankten. Alles fährt nach und nach wieder hoch und man hat Alltag schon sehr das Gefühl, dass die ganze Sache hinter uns liegt. Das merkt man vor allem auch am Verhalten der Menschen um uns herum. Da wird (auch aufgrund der Maske) einfach auf Abstand gepfiffen. Ich habe mir angewöhnt, die Menschen nett drauf hinzuweisen, dass sie doch bitte Abstand halten sollen. Die meisten reagieren darauf mit: „Oh ja, stimmt.“

Die Gefahr ist einfach immer noch da, dass eine zweite Welle auf uns zukommt. Allerspätestens wenn die Temperaturen wieder niedriger sind und die Erkältungskrankheiten wieder vermehrt auftreten, darf man wohl damit rechnen…





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10 KOMMENTARE

  1. Ehrlich gesagt gehe ich davon aus, dass Corona, wie dir normale Grippe, nicht mehr verschwinden wird.

    Ziel muss es einfach sein, wirksame Medikamente sowie Impfungen in der Hinterhand zu haben.

    Ich bin auch stark dafür, dass Risikogruppen sich weiter an die nun teilweise abgelaufenen Restriktionen halten.

    Als jemand der keiner Risikogruppen angehört und auch mit keiner Kontakt hat, nehme ich mir meine Freiheit – soweit möglich und vorgesehen. Egal ob Biergarten oder Bekannte treffen.

    Amüsant sind übrigens immer die Leute, die auf dem 1m breiten Gehweg kriechen und sich dann, wenn man sie überholt, über den Mindestabstand meckern. Und nein, ich rede nicht von Rentnern.

  2. Irgendwie hab ich mittlerweile leichte Probleme es ernst zu nehmen, wenn irgendein Lungenfacharzt wieder etwas Neues behauptet. Ich erinner da nur an diesen Dieter Köhler und seine 107 Lungenfachärzte mit ihren absurden „ups, da haben wir uns wohl verrechnet“-Stickoxid-Thesen. Oder kürzlich dieser Wolfgang Wodarg mit seinem „Die ganze Corona-Krise ist nur unnötige Panikmache“-Behauptungen.

    Irgendwie scheint dieser Berufsstand in letzter Zeit derart oft in die Sch**ße gegriffen zu haben, dass ich da echt ein gewisses Problem habe die noch ernst zu nehmen. 😀

    • Du hast absolut recht. Von daher lohnt es sich die nackten nationalen und internationalen Zahlen anzuschauen, auch ruhig mal Länder auf dem selben industriellen Level mit wenigen und strikten Maßnahmen gegenüberstellen. In den Medien wird oft nur von den absoluten Zahlen infizierter Menschen berichtet, Deutschland zum Beispiel hat zum jetzigen Zeitpunkt nur 22.000 Coronainfizierte. Natürlich auch dank der getroffenen Maßnahmen. Auf die gesamte Bevölkerung betrachtet, vor allem mit dem aktuellen Reproduktionswert, ist das fast nichts.

      Wenn man in der Lage ist harte Fakten – in diesem Fall Zahlen – korrekt zu interpretieren, ist das mehr Wert als die Berichterstattung in den Medien. Das erfordert natürlich auch, dass man objektiv an die Sache herangeht und nicht versucht die Zahlen für die eigene Agenda zu verbiegen, egal in welche Richtung.

      Das gilt für die aktuelle Coronasachlage, aber auch für Politik und jedwede andere Berichterstattung, denn es gibt keine neutrale Berichterstattung, es wird immer versucht die eigene Agenda voranzutreiben, egal welche Richtung.

  3. Ich bin einfach nur froh, dass es in Oldenburg nur knapp über 200 Fälle insgesamt gab und aktuell nur 6 aktiv Kranke. Das ganze bei einem Todesfall. Hier kann man wirklich von „mit einem blauen Auge davongekommen“ reden.
    Ich merke, wie bei mir die Konzentration nachlässt und ich unaufmerksam werde. Das ist kein mutwilliges ignorieren und ich ärger mich über mich selbst und meine Unachtsamkeit.
    Bei den ganzen Coronadiskussionen: Ich höre Grundsätzlich nur auf Leute die sich Berufsmässig täglich mit sowas auseinandersetzen. Dass unterschiedliche Meinungen bei denen bestehen, ist auch nur natürlich. Man forscht und interpretiert die Informationskrümel.

    Ich werde auch weiter nur auf Wissenschaftler hören und grundsätzlich nicht auf die Bild und co.

  4. Ob es zur einer 2 Welle kommt, weiß zur Zeit keiner.
    Ich selbe gehe zur Zeit nicht davon aus, aber es ist sicher nicht verkehrt das es auch Menschen gibt, die damit Rechnen. Diese sind sicher vorsichtiger als der Rest und damit kann das ein Vorteil für alle sein. Vielleicht werden gerade jetzt die über vorsichtigen die 2. Welle verhindern. Man wird Sie hinterher als Panikmacher bezeichnen, aber gerade die könnten es sein, die es verhindern haben.

    Aber wie schon gesagt wissen tut das zur zeit keiner.

    Viele der „Experten“ rechnen ja mit Oktober/November geht es wieder los.
    Kann man nur hoffen das die nächste Grippesaison, die im Oktober anfängt, genug so harmlos wie die letzt wird. Denn eine Starke Grippewelle und SARS-CoV-2 wäre echt ein Hammer, sogar für unser Gesundheitssystem.

    • Lieber auf ne zweite Welle vorbereitet sein die dann nicht kommt als das ne zweite Welle kommt auf die man sich nicht vorbereitet hat.

  5. Steve, du schreibst einerseits, dass es in Hamburg – in anderen Städten und Ländern übrigens auch – gestern keinen nachgewiesene Neuinfektionen gab, andererseits aber auch, dass die Gefahr noch immer da ist und die Leute auf Abstandsregeln etc pfeifen? Irgendwie passt das ja nicht zusammen. Wir haben seit Wochen konstant – mit 2 Tagen als Ausnahme – sinkende Infektionsraten, entweder pfeift die Mehrheit also doch nicht auf die Regeln, die Ausbreitung ist größtenteils eingedämmt oder der Deutsche an sich ist resistenter gegen Corona als anderswo. Ich würde ja mal auf die erste Möglichkeit tippen. Nur weil die Menschen im Freien nicht immer den exakt vorgegebenen Abstand halten, heißt das noch lange nicht, dass die Mehrheit unvorsichtig wird, zumal die Ansteckungsgefahr im Freien, auch bei körperlicher Nähe, deutlich geringer sein soll als in geschlossenen Räumen.
    Gestern hat auch eine Reihe von Ärztevereinigungen gefordert, Schulen und Kitas schnellstmöglich wieder vollständig zu öffnen, da die gesundheitlichen und sozialen Schäden durch die Schließungen größer seien als das Risiko einer Corona-Infektion.
    Momentan haben wir noch ca. 12.000 bekannte, aktive Coronafälle. Jeden Tag genesen ca. 1000 dieser Patienten, während zwischen 600 und 800 dazukommen und das trotz Hotspots wie in den Fleischereibetrieben.
    Alle Vorhersagen, dass nach den Lockerungen die zweite Welle kommt, haben sich bisher nicht bewahrheitet. Selbst bei diesen komischen Corona-Demos mit teilweise 5000 Teilnehmern scheint sich kaum jemand angesteckz zu haben. Zugegeben, in Stuttgart ist es schwer, überhaupt jemanden mit Corona zu finden, bei ca. 500 aktiven Fällen und unter 10 Neuinfektionen pro Tag.

    • Ich habe einfach keinen Bock mehr, in JEDEN scheiß Blogeintrag mit Euch (mit Dir) darüber zu diskutieren. Ich bin dieses „ich muss recht haben“-Gesülze so leid.

      Es kann in dieser Sache einfach niemand recht haben, weil wir alle im Grunde keine Erfahrungswerte haben. Niemand weiß genau, ob es der richtige Weg ist, den wir gehen. Die Zahlen der Neuinfektionen geben der aktuellen Herangehensweise recht. Trotzdem muss man die Situation immer wieder neu bewerten – wenn die Grenzen beispielsweise wieder geöffnet werden, etc.

      Ich bleibe allerdings bei meiner Meinung, dass man trotzdem weiterhin vorsichtig sein sollte. Wir befinden uns nämlich immer noch in einer Pandemie.

      „Steve, du schreibst einerseits, dass es in Hamburg – in anderen Städten und Ländern übrigens auch – gestern keinen nachgewiesene Neuinfektionen gab, andererseits aber auch, dass die Gefahr noch immer da ist und die Leute auf Abstandsregeln etc pfeifen? Irgendwie passt das ja nicht zusammen.“

      Und wie das zusammenpasst. Trotz der Tatsache, dass die Zahlen weiterhin rückläufig sind, habe ich trotzdem das Recht, selbst zu entscheiden, wie sehr ich mich der Sache aussetzen möchte. Und im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, die sich sicher sind, dass Corona besiegt ist und sich auch so verhalten, möchte ich weiterhin vorsichtig bleiben. Und das Recht habe ich – ob Dir das nun passt oder nicht!

      • Ich sehe das ähnlich und in meinem Umfeld wird sogar schon von Urlaub gesprochen. Mindestens Österreich, lieber Spanien oder Italien (wo mich dieses Jahr keine 10 Pferde hinbringen könnten). Ich hab gestern auf den Vattertags-Frühschoppen verzichtet. Die Kumpels haben dann aus dem Biergarten Fotos per WhatsApp geschickt. Fast überall mindestens 6 Leute an einem Tisch. Der Wirt wird gefeiert haben.

        Einerseits wollen wir die „Angstmache“ nicht in den Medien und ich muss selbst sagen das ich einiges total daneben fand. Ich meine so Sachen wo in der Headline was von irreparablen Lungenschäden stand und im Fliestext wurde sofort klar sie wissen es gar nicht. Aber andererseits scheinen die Menschen sofort in die Verdrängung zu gehen, wenn man ihnen keine Angst macht. Das Läden wieder öffnen und die Kinder zur Schule gehen muss wohl irgendwie sein, wenn wir uns nicht ruinieren wollen, aber aktuell wird wieder jegliche Vorsicht über Bord geworfen und das könnte sich noch rächen.

        • Vielleicht noch ein Wort zum Schulkonzept wie es bei unserer Tochter abläuft. Die Klassen wurden halbiert, damit jedes Kind einen Tisch für sich hat. Die Tische wurden auseinander gerückt und kein Kind darf Arbeitsmaterial oder gar Pausenbrot tauschen. Die eine Klassenhälfte wird eine Woche unterrichtet, während die andere daheim lernen muss und andersrum im wöchentlichen Wechsel. Die Klassen kommen zeitversetzt zum Unterricht (zwischen 7.30 und 9.45 Uhr alle 15 Minuten eine). Es gibt keine gemeinsame Pause und die Kinder gehen auch so zeitversetzt wieder. Das bedeutet das im Falle einer Erkrankung immer nur eine einzige Klasse in Quarantäne kommt.

          Das kannst du natürlich alles in den Mülleimer treten, denn die Eltern haben schon lange wieder Spiel- und Lerngruppen am Start und die Spielplätze sind auch wieder offen. So können die Kinder sich also doch „überall“ infiziert haben. Wirkliche ALLE Umgangsbeschränkungen zu lockern, weil es ja eh Wurst ist wenn sie wieder zur Schule gehen ist so strunz dumm, aber was willste machen?

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