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Statt sich zu solidarisieren hat der 42-Jährige es kritisiert, dass Influencer sich der Aktion zwar anschlossen, danach aber einfach zum Alltag übergingen. Er schrieb auf schwarzem Hintergrund mit weißer Schrift in seiner Instagram-Story: „Was ist der Rabattcode für #BlackOutTuesday? Würde so gerne auch als Influencer mitmachen…“ (Via)

Ihr wisst, dass ich kein großer Fan von Pocher bin. Eher das Gegenteil: Mir geht seine Tryhard-Art und sein penetranter Drang, irgendwie im Gespräch bleiben zu wollen, extrem auf den Sack. Allerdings finde ich die Sache jetzt wirklich nicht schlimm. Es ist wieder so typisch für den aktuellen Zeitgeist, dass man jeder politischen Aktion (für eine grundsätzlich richtige Sache) blind folgen muss. Und wehe, man bricht hier mal aus und macht einen (schlechten) Scherz. Dann ist man sofort ein Rassist oder homophob – je nach Sachlage.

Ich habe gestern auch kein schwarzes Bild in meinen sozialen Medien gepostet, weil ich die Sache schlicht und einfach dämlich fand. Ich kann auch gegen Rassismus und Polizei-Brutalität sein, ohne so einen Quatsch mitzumachen. Sonst interessiert sich absolut niemand für die Rechte der Afroamerikaner in den USA, aber Hauptsache erstmal ein schwarzes Foto auf Instagram hauen, weil es gerade so cool und in ist. Ich mag solche Hypes im Netz einfach nicht – ob in die ein oder andere Richtung.




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17 KOMMENTARE

  1. Was mich an der Thematik so aufregt, dass man sich als Weißer krampfhaft gegen Rassismus äußern soll. Für mich gibt es nur Menschen. Wenn ich jetzt die Hautfarbe oder Ethnie hervorhebe, untergrabe ich meine eigene Lebensweise. Als mein Bruder seine POC Freundin vorgestellt hat, ist mir das nicht einmal aufgefallen. Ich wurde quasi erst von Bekannten darauf hingewiesen. Mir ist dieses Mitgefühl zu einfach, zu platt, zu heuchlerisch.

  2. Ich finde die Kritik von Pocher durchaus berechtigt. Dabei geht es auch nicht darum, wie sinnig oder unsinnig so eine Aktion ist, sondern schlichtweg darum wie glaubwürdig die beteiligten Personen agieren. Bei solchen Aktionen geht es halt auch darum, über die Aktion hinaus Position zu beziehen.

    Wäre kinki ein Influencer und hätte dies am Dienstag auch gemacht, so wäre einfach offensichtlich, dass er dies aus dem Gruppenzwang heraus macht und nicht aus tiefer Überzeugung. Und ich verstehe Pochers Kritik genau so: Die Leute machen aus einem Herdentrieb mit und stehen da nicht wirklich hinter.

    Ich kann auch Steves Position total nachvollziehen. Ich würde nie auf die Idee kommen Steve in irgendeiner Form in die Nähe von Rassismus zu stellen. Dennoch hätte ich Steve dieses schwarze Bild nicht abgenommen. Klar, ich hätte Steve geglaubt, dass er gegen Rassismus ist. Aber ich hätte ihm einfach nicht abgenommen, dass ihn das Thema wirklich stark bewegt – unter den Fingernägeln brennt, dass sich was ändern muss.

    Und so ist es bei vielen Influencern. Mit der Teilnahme an dieser Aktion suggerieren sie, dass ihnen das Thema Rassimus unter den Fingernägeln brennt und gehen dann nach dem Posten zu ihrem Tagesgeschäft über.

    Natürlich helfen solche Influencer auch dabei, dass so eine Aktion viral geht. Keine Frage. Aber das viral gehen ist bei solchen Aktionen eher skundäres Ziel. Primäres Ziel ist, dass sich das Denken 6 Handeln ändern und dafür braucht es einfach glaubwürdigen Protagonisten.

    Ähnliches kann man auch bei diesen ganzen „Je suis …“ Geschichten beobachten. Da sind auch viele Ice-Bucket-Challeng-Gruppenzwang-Herdentrieb Leute bei gewesen, die das gepostet haben, ohne wirklich selbst berührt gewesen zu sein.

    • Siehste, das ist genau der Punkt. Genau deshalb habe ich auch kein schwarzes Bilde gepostet, eben weil ich nicht zu 100% dahinter stand. Ich finde diese ganzen Netz-Hypes -vor allem diese übertriebene, gekünstelte Trauer- unfassbar nervig.

      • Gut das wir da einer Meinung sind. Hatte schon Angst, Du würdest Dich angegriffen fühlen.

        Ich habe übrigens an der Aktion auch nicht teilgenommen – weil ich davon zu spät etwas erfahren habe. Ansonsten hätte ich wohl mitgemacht, aber ich bin halt bei dem Thema Anti-Rassismus ein Überzeugungstäter.

  3. Ob man die Aktion jetzt gut findet oder nicht, Pocher geht mir spätestens seit Corona nur noch auf die Nerven. Der war doch seit Jahren in der Irrelevanz verschwunden und hat sich in den letzten Wochen/Monaten auf Kosten von Menschen, die ihm ähnlicher sind als er denkt, wieder in den Vordergrund gespielt. „Haha, schaut mal wie doof die ganzen Influencer sind. Und jetzt guckt meine gar nicht inszenierte Show mit dem Wendler!“
    Oder, um es mit K.I.Z. zu sagen: „Im Fernsehen lachst du Bauern aus, die genauso sind wie du.“

  4. Oh man, zum Glück habe ich mich schon vor ein paar Jahren aus allen sozialen Netzwerken verabschiedet. Nutze nur noch Whatsapp, wenn man das als soziales Netzwerk bezeichnen möchte.
    Sich solidarisch zu zeigen bedeutet seine ganze Einstellung, Ansicht und Überzeugung gegenüber einer bestimmten Sache zu ändern und nicht einfach nur ein schwarzes Bild irgendwo zu posten. Deswegen bestehen die sozialen Netzwerke zu 90% aus Heuchlern. Kurz fürs Gewissen ein Foto posten und dann denken „Jetzt habe ich alles in meiner Macht stehende getan, um eine Sache zu ändern, wenn es jetzt scheitert, dann nicht wegen mir“.

    • „Oh man, zum Glück habe ich mich schon vor ein paar Jahren aus allen sozialen Netzwerken verabschiedet.“
      Ist dann das neue „Ich hab zum Glück schon seit Jahren keinen TV mehr.“ oder?

      • Kann ich nicht beantworten. Ich schaue noch die öffentlich rechtlichen für Nachrichten. Und ich denke, dass die Nachrichten auf ZDF oder ARD verlässlicher sind als den Quatsch, den man in den sozialen Netzwerken erhält.

        • Das mit sicherheit. Allerdings merkt man relativ schnell bei bestimmten Themen einen Hang zu ner gewissen Narrative, sobald man sich ausländische Berichterstattungen erschließt. Keine „alternativen Medien“ möchte ich betonen. BBC zB oder etablierte Zeitungen diverser Herkunft. Wobei natürlich auch da oben genanntes gilt.

  5. Ich kann über den Witz tatsächlich lachen / schmunzeln.

    In den USA sind bei den „Protesten“ bereits mehrere Menschen gestorben (ich weiß von mindestens 2) Ein Ex Cop wurde erschossen als er einen Laden verteidigen wollte und einer ist unter die Räder eines LKW gekommen, als der leer gelootet wurde.

    DARÜBER Sollte man sich aufregen und das kritisieren. Weil die Gier von Menschen die angeblich für Black lives Matter protestieren Menschenleben gekostet hat. Ironischerweise waren beide tote Schwarze.

    Weiterhin ist es doch die bittere Realität, dass es einigen in den USA nicht um irgendwelche Proteste geht, sondern die einfach nur Krawall machen und was umsonst looten wollen. Das kann bei den aktuellen Videos auf Twitter und co doch nun wirklich keiner mehr leugnen.

    Wenn Pocher sich dadrüber lustig macht, finde ich das legitim. Klar muss man den Humor nicht teilen, aber ist es einen Shitstorm wert während im Rahmen der „Proteste“ bereits viel schlimmere Sachen passiert sind?

    • „Weiterhin ist es doch die bittere Realität, dass es einigen in den USA nicht um irgendwelche Proteste geht, sondern die einfach nur Krawall machen und was umsonst looten wollen. Das kann bei den aktuellen Videos auf Twitter und co doch nun wirklich keiner mehr leugnen.“

      Wenn du dir nur die Krawall-Videos bei twitter zu Gemüte führst ist deine Weltsicht sogar nachvollziehbar. Dummer weise ist die Realität vielschichtiger als „sind ja alles nur Randalierer“. Gib im eigenen Sinne mal bei google „USA friedliche Proteste“ ein und gönn dir nur 5min.
      Wenn du über Pocher lachen kannst, weil es ja nur um Kriminelle geht und nicht um komplexe sozioökonomische Probleme, dann hast du glaube ich die Lage nicht verstanden.

      • Ja das ist das „tolle“ am Netz heutzutage.
        Die einen schauen sich nur die Plündervideos an, bzw aus den Präferenzen und likes von Personen denen man folgt, bekommt man diese primär angezeigt und die andere Gruppe nur die friedlichen Protestvideos.
        Am Ende reden beide Gruppen über das selbe Thema, werden aber nie auf einen Nenner kommen, da sie in ihrer Blase gefangen sind ohne es wahr haben zu wollen.

    • „DARÜBER Sollte man sich aufregen und das kritisieren. Weil die Gier von Menschen die angeblich für Black lives Matter protestieren Menschenleben gekostet hat. Ironischerweise waren beide tote Schwarze. “
      Als John Brown einst loszog, um für die Freiheit der Sklaven einen Kleinkrieg zu beginnen, war das erste Todesopfer ein unschuldiger Schwarzer. Dieses Faktum wurde genüsslich von den Sklavenhaltern der damaligen Zeit ausgebreitet und breitgetreten und bis heute gerne von Rassisten verwendet, um den Kampf gegen die Sklaverei zu diskreditieren, und jene Menschen zu entschuldigen, die kleine Kinder verkauft haben. Nur weil Proteste manchmal schlimme, von der Mehrheit der Protestierenden nicht gewünschte Konsequenzen haben, heißt das nicht, das der Protest an sich nicht legitim ist.

  6. Steve du hast „Antisemit“ vergessen.
    Hier bin ich aber bei Pocher. Nicht nur jeder Privat-Dulli sondern auch große Konzerne jeglicher Couleur setzen mal eben nen trendkonformen PR-Post ab und gehen dann wieder zum Tagesgeschäft über. Das ist nicht erst seit Gestern so und ob sich Pocher oder *bitte hier einfügen, wen du für einen schlauen und integeren Menschen hälts* mal dazu äußert ändert nichts an der Berechtigung dieser Kritik.

  7. Ich habe gestern tatsaechlich lange darueber nachgedacht, ob ich mit der Aktion mitmachen soll oder nicht. Habe ich dann. Aus einem Grund: Aufmerksamkeit ist die wertvollste Waehrung unserer Zeit. Und wenn ich mit ein wenig Aufmerksamkeit auf die gesellschaftlichen Probleme, die mich bewegen, lenken kann, finde ich das sinnvoll. Das ist wenig Arbeit fuer mich — und in Summe ist der Effekt hoffentlich groß. Haette ich alleine diesen schwarzen Screen geteilt, haettest du wahrscheinlich keinen Post darueber veroeffentlicht. Insofern wuerde ich das nicht kleinreden — jedem steht es frei wofuer er sich einsetzen moechte. Gleichberechtigung (ganz unabhaengig von Geschlecht und Hautfarbe) ist fuer mich ein Thema, das ich politisch besetzen moechte und das finde ich richtig und respektabel.

  8. Man muss nicht jeden Quatsch mitmachen, aber auch ein Herr Pocher kann im richtigen Moment mal die Füße stillhalten.
    Aber nein der ach so unangepasste und quer denkende Pocher ist ja schon einen Schritt weiter und natürlich schlauer als alle anderen.

  9. Der #BlackOutTuesday ist auch ziemlich daneben gegangen. Sollte eine Aktion sein, um schwarze Stimmen in den Vordergrund zu stellen. Stattdessen hat jeder Trottel nen leeres schwarzes Bild unter dem BLM Hashtag gepostet und damit jegliche Kommunikation/Information unmöglich gemacht. Sehr geil.

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