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Interne Unterlagen der New Yorker Firma Augustus zeigen, wie sich Philipp Amthor von dem Start-up einspannen ließ und später Aktienoptionen und einen Direktorenposten erhielt. (Via)

Gibt es eigentlich überhaupt noch Politiker, die keinen „Dreck am Stecken“ haben? Betreiben die nicht alle irgendwie „heimlich“ Lobbyarbeit? Auf Instagram schreibt Amthor nach dem Erscheinen des Artikels:

„Ich bin nicht käuflich“. Er habe sich aber durch die Nebentätigkeit angreifbar gemacht. Amthor schreibt außerdem, er habe seine Nebentätigkeit beendet. Und weiter: „Mein Engagement für das Unternehmen entspricht rückblickend nicht meinen eigenen Ansprüchen an die Wahrnehmung meiner politischen Aufgaben.“ (Via)

Ausreden, Entschuldigungen und das übliche Gesülze gibt es am Ende immer, wenn sie erwischt wurden. Kann man nur schwer ernst nehmen. Warum fällt ihm nicht vorher ein, dass er sich durch diese „Nebentätigkeit“ angreifbar macht? Wie soll man so einem Politiker noch vertrauen, der offensichtlich seine politische Macht für eigene finanzielle Interessen ausgenutzt hat?

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Meine Nebentätigkeit für ein US-amerikanisches Unternehmen, das in einem für die ökonomische und sicherheitspolitische Zukunft wichtigen Themenfeld arbeitet, habe ich der Bundestagsverwaltung bei Aufnahme im vergangenen Jahr offiziell angezeigt. Ich bin nicht käuflich. Gleichwohl habe ich mich politisch angreifbar gemacht und kann die Kritik nachvollziehen. Es war ein Fehler. Mein Engagement für das Unternehmen entspricht rückblickend nicht meinen eigenen Ansprüchen an die Wahrnehmung meiner politischen Aufgaben. Dieses Kapitel ist mir eine Lehre. Deshalb habe ich die Konsequenzen daraus gezogen und meine Nebentätigkeit beendet. Anteilsoptionen des Unternehmens habe ich nie ausgeübt und bereits zurückgegeben. Meine Priorität ist der leidenschaftliche politische Einsatz für unser Land.

Ein Beitrag geteilt von Philipp Amthor, MdB (@philipp.amthor) am




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32 KOMMENTARE

  1. Ich persönlich finde Phillip Amthor eigentlich ziemlich amüsant. Politisch-Inhaltlich kann ich natürlich nichts mit ihm anfangen, aber wenn er im Bundestag Anträge der AfD zerlegt, finde ich ihn meistens sehr lustig.

  2. Oh Nein! Ein psychopatischer Politiker, der in seinen zwanzigern ist und sich alten Leuten anbiedert ist nicht ehrlich, wer hätte das gedacht.

    • Das man das natürlich auch auf die ganze Menschheit ausweiten kann ist mir durchaus bewusst, hatte es auch schon so stehen. Da es aber hier um einen Politiker geht, habe ich es noch geändert. ^^
      Wobei ich glauben möchte, dass es da draußen irgendwo mindestens einen Menschen gibt, der nicht käuflich ist. Es gibt Ihn bestimmt da draußen. 😉

  3. Interessant ist auch, wer noch so in dieser Firma mit drinhängt. Da hätten wir Guttenberg und einen gewissen Herrn Maaßen. Recht frisch in Ungnade gefallen. Wer gehörte damals zu seinen Verteidigern? Amthor…

    Natürlich kann man sagen „das ist seine politische Überzeugung!“ – Ja, vielleicht. Aber diese kleine, nagende „und wenn nicht?“-Frage bleibt halt bestehen. Und genau deswegen sollte man sich so einem Klops nicht leisten. Besonders nicht, wenn man demnächst gerne MP werden will.

  4. Als jemand der der Kommunalpolitik und öffentlichen Verwaltung sehr nahe steht, lass dir gesagt sein, das was rauskommt ist nur der einzelne Eiskristall auf der Spitze eines gigantischen Eisberges.

    99,99% der Politiker sind nur aus einem Grund in der Politik. Eigene Interessen. Geld und Macht. Alles so gut es nur geht zum eigenen Vorteil nutzen.

    Das geht beim kleinen Stadtverordneten Mitglied los, dass Insiderwissen über Wasserpreiserhöhungen in der Zukunft nutzt um im „günstigen“ Jahr einen falschen Zählerstand zu übermitteln und damit „günstiger“ das gesamte Wasser fürs nächste Jahr schon vorab zu bezahlen. Im „teuren“ Jahr ist auf einmal in allen 7 Objekten die er besitzt der Verbraucht auf fast 0 gesunken. Die ca. 15.000€ die er so gespart hat, haben halt die übrigen Gebührenzahler so für ihn mitgezahlt. Jetzt könnte man meinen, wenn die Opposition oder andere Parteien sowas mitbekommen, dann wird Feuer gemacht. Schwer getäuscht. Sowas wird so tief unter den Teppich gekehrt, dass kein Schwein mehr dran kommt, weil alle anderen genauso viel Scheiße am Stiefel kleben haben. Das ist alles ein Sumpf.

    Das ist auf kommunaler Ebene. Auf Kreis Ebene gehts dann eben um 150k Euro. Auf Landes Ebene dann um 1,5 Millionen. Auf Bundes Ebene dann um 15 Millionen und auf EU Ebene um 150 Millionen.

    • Das ganze findet man auch nicht nur in der Politik, sondern auch in großen Unternehmen und Konzernen. Dort gehts um höhere Positionen, mehr Goodies in AT Verträgen usw.

      Ab einem gewissen Karrieregrad, lernt man nicht das System zu bekämpfen, sondern es zu benutzen.

    • Es ist ja im Kern nix Neues: Die meisten politischen Ämter rechnen sich nicht. Was sich rechnet ist Zugang, Reputation und Information zu bekommen.

      • Im kommunalen Bereich rechnen sich die Ämter nicht, aber Amthor ist Bundestagsabgeordneter, die bekommen doch knapp 10.000 Netto im Monat, wenn ich das richtig im Kopf habe. Dazu noch der Pensionsanspruch. Das ist – gerade in dem Alter – deutlich mehr als die meisten Menschen verdienen. Mit Mitte/Ende 20 einen Job mit dem Verdienst zu finden ist, ohne entsprechende Kontakte, fast wie ein 6er im Lotto. Ich kenne praktisch niemanden in der Altersgruppe, der mehr als 4000 Euro netto verdient und selbst das sind nur Einzelfälle.

    • Ich verstehe ehrlich gesagt immer nicht, warum so viele Politiker unbedingt noch Nebenverdienste brauchen.
      Wenn du eine Legislaturperiode lang Abgeordneter im Bundestag warst, bekommst du dein Leben lang eine Pension von, ich glaube, 5000 Euro+.
      Philipp Amthor ist ziemlich genau in meinem Alter, wenn ich nach 4 Jahren Politik 5k+ „Rente“ bekommen würde, wäre ich – finanziell gesehen – wunschlos glücklich, zumal ja gegen einen Job in der Wirtschaft NACH der politischen Karriere – zumindest rein rechtlich – nichts spricht.

      • Meines Wissens reicht nicht eine Legislaturperiode für die Rente. Wenn das in den letzten jahren nicht geändert wurde und ich davon nichts mitbekommen habe, dann braucht man immer noch ZWEI vollständige und aufeinander folgende Legislaturperioden, um die Pension zu erhalten.

  5. Wenn Leute, Leuten folgen die von Konzernen, Firmen oder Individuen bezahlt werden damit deren Umsatz sich erhöht bzw. diese die öffentliche Meinung lenken möchten, wie kann man dann diesen Politikern, Wissenschaftlern oder Journalisten einen Vorwurf machen? Es wird immer Leute geben die auf Näpper und Schlepper reinfallen da sie nicht selbstständig Denken.

    Um sich eigenverantwortlich und unabhängigere Meinung zu bilden ist es nun mal nötig sich selbst mit verschiedenen Perspektiven zu beschäftigen. Alles andere wäre doch blinder Glaube vor dem man niemanden schützen kann oder?

    „Wer ist der größere Tor, der Tor oder der Tor, der ihm folgt? “- Obi Wan Kenobi

  6. Das „Es war ein Fehler“-Bild kann die CDU eigentlich ganz gut als Wahlplakat für ne ganze Reihe Ihrer Leute nehmen. Vielleicht noch etwas anpassen auf „Es wäre ein Fehler“.

    Gilt natürlich nicht nur für die CDU, aber kann ja die Hintergrundfarben entsprechend anpassen.

  7. Sind CDU-Politiker käuflich? Außerdem in den Nachrichten: Ist der Papst katholisch? Scheißen Bären in den Wald?

  8. Kein Politiker in Deutschland würde jemals Lobbyarbeit machen oder mit einer Lobby unter einer Decke sein und sich gar bestechen… NE falsch beschenken lassen meine ich. Das sind alles ehrliche Menschen, die nur Handel des Volkes willen.

    echt jetzt…
    wirklich…
    könnt ihr mir glauben…

    • Naja, für eine Beförderung müsste erst einen zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag aus dem Etat durch „Berater“ verbrennen lassen.

  9. Ich hoffe, dass seine schwungvollen und pathetischen Reden fuer das gehalten werden, was sie sind: sinnfreies Geschwurbel. Wer diesem aalglatten Moechtegern Aufsteiger nicht den Ast absaegt, hat selbst Schuld.

  10. „Ich bin Politiker, dass heißt ich bin ein Betrüger und Lügner, und wenn ich kleinen Kindern keine Küsschen gebe, klaue ich ihnen ihre Bonbons.“

    Aber das sowas ein CDU Politiker macht das verwundert wirklich.

  11. Meine persönliche Meinung: Man sollte Politiker deutlich besser bezahlen. Im Durchschnitt ist ihr Marktwert nunmal deutlich höher, als ihr tatsächliches Staatsgehalt. Gleichzeitig sollte man dann allerdings sämtliche wirtschaftlichen Nebentätigkeiten verbieten und bei Verstoß sind die Leute sofort ihr Amt los.

    • Politiker legen ihr Gehalt selbst fest. Natürlich nicht jeder individuell für sich, aber der Bundestag liegt die Diäten für alle Abgeordneten fest.

      Fun Fakt: Die Abgeordneten der Partei Die Linke spenden alle zusätzliche Gelder aus den Erhöhungen der Diäten, seit die Partei 2005 wieder in den Bundestag eingezogen ist.

  12. Hm… weiß nicht. Ich mag die CDU und den Amthor nicht sonderlich … aber wenn es stimmt, dass er seine Tätigkeit doch schon im letzten Jahr der Bundestagsverwaltung angezeigt hat, finde ich das nicht so wild.

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