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„Lehrerinnen und Lehrer gehören zu einer der wenigen Berufsgruppen, die weitgehend unbeschadet durch die Pandemie gehen: Sie haben keine Einkommenseinbußen, keine Kurzarbeit – aber viel zu wenig angeboten. Dabei bilden wir seit vielen Jahren dafür aus, individualisierte Unterrichtsangebote zu machen. Lehrkräfte in Deutschland genießen ein großes Privileg, haben in der Pandemie aber viel zu wenig zurückgegeben. Ihre Legitimation leidet darunter.“ (Via)

Ich finde diese Aussage äußerst undifferenziert und respektlos gegenüber allen Lehrern, die sich während der Corona-Pandemie den Arsch aufgerissen haben. Eine ganze Berufsgruppe zu diskreditieren, ist erbärmlich und wenig wissenschaftlich. Von wem reden wir hier…

Ullrich Bauer, Jahrgang 1971, ist Professor für Sozialisationsforschung und Dekan der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.

Erstens gibt es Bielefeld überhaupt nicht. Zweitens habe ich solche „Experten“ während meines Studiums zuhauf kennengelernt: Laut meinen Erfahrungen sind das „Forscher“, die in ihrer Uni sitzen, irgendwelche Studenten losschicken, die sich 2-3 Schulen anschauen und darauf basierend dann irgendwelche schlauen Thesen aufstellen, die sich gut „verkaufen“ lassen.



Ich kenne viele Lehrer und Schulen. Außerdem haben wir hier in der Community ebenfalls eine Menge Kollegen. Und meiner Erfahrung nach sind diese während der Corona-Zeit zu Höchleistungen aufgelaufen – man könnte sie sogar „Bildungspioniere“ nennen. Denn obwohl wir Lehrer (wie immer) von der Politik mehr oder weniger im Stich gelassen wurden, haben wir beispiellose Konzepte und Möglichkeiten entwickelt, um unsere Schüler trotzdem so gut wie möglich zu unterrichten. Ich kenne keine Schule und keinen Lehrer, der sich während der Corona-Pandemie darauf beschränkt hat, nur stumpf irgendwelche Aufgaben an die Schüler zu schicken. Ich selbst und auch meine Schule haben von allen Seiten (Eltern, Bürgermeister, Landesschulbehörde) viel Lob für unsere Anstrengungen während der Corona-Pandemie bekommen.

Wenn ich solche Parolen wie hier in dem Interview lese, muss man sich nicht wundern, dass die Reputation der Lehrer seit vielen Jahren sinkt. Der Beruf ist auch einfach nicht mehr besonders attraktiv. Die vielen Vorteile (verbeamtet, Ferien, kündigungssicher) werden schon lange überlagert von massiver Überlastung, ständig wachsender Bürokratie und immer weiteren, neuen Aufgaben und Pflichten, für die man nicht ausgebildet wurde. Und je mehr man sich den Arsch aufreißt, um so mehr darf man sich tagtäglich anhören, was Lehrer für einen beschissenen Job machen und für eine faule Berufsgruppe sind.

Ja genau, und deshalb hat der Lehrerberuf auch die höchste Burnout-Quote in Deutschland – weil wir uns alle nur ausruhen und Ferien haben.




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43 KOMMENTARE

  1. Habe zwar keine eigenen Kinder, aber kann das für meine 3 Neffen leider größtenteils bestätigen. Herausgestochen hat wohl ein Lehrer, der auf Wunsch der Schüler Unterricht über Discord gegeben hat. Ansonsten gab es nur wöchentliche Arbeitsblätter und nur von 2-3 Lehrern immerhin schriftliches Feedback in Form von Anmerkungen, die an den Rand geschrieben wurden.
    Ich habe aber auch schon von anderen Lehrern gehört, die beispielsweise in Erdkunde eine Art Schnitzeljagd in der Stadt veranstaltet haben oder sowas, das ist genial und sollte gewürdigt werden. Leider scheint das auf einen überwiegenden Teil der Lehrer nicht zuzutreffen. Das mag auch an der Ausstattung oder den persönlichen Fähigkeiten liegen (alte Leute und Technik, etc), aber traurig ist es dennoch.

  2. Aus eigener Erfahrung mit dem Kind, den Eltern als Lehrer und dem gesamten Freundeskreis kann ich dem Artikel in meinem Mikrokosmos zustimmen. Es gab ein paar sehr engagierte Lehrer, aber der Großteil war eine Katastrophe. Einmal die Woche Aufgabenzettel, sonst kein Kontakt und am schlimmsten, kein Feedback.
    Im Freundeskreis gab es dann so Sätze wie: gut das ich Lehrer bin, so hatte ich durch Corona eine zweite Elternzeit. Es wurden in WhatsApp Gruppen regelmäßig Bilder vom Biersaufen am See gepostet und vieles mehr.
    Leider sind daran auch langjährige Freundschaften über den Streit der mangelnden Arbeitsauffassung gegenüber der Gesellschaft zerbrochen.
    Es gab aber auch sehr engagierte Lehrer, aber leide, wie bereits oben beschrieben, waren diese in meinem Mikrokosmos in der Unterzahl.

  3. An alle Eltern mit schulpflichtigen Kindern,

    Weil ich fest damit rechne, dass wir im Herbst / Winter einen weiteren Lockdown mit Schulschließungen haben werden: Was wünscht ihr euch von uns Lehrern zum nächsten Lockdown?

  4. Also ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten, dass sich leider alle Vorurteile gegenüber Lehrern während der Coronazeit bestätigt haben. Die Eltern aus der Klasse meines Sohnes (Grundschule / RLP) wurden komplett allein gelassen und die einzige Leistung des Lehrers bestand darin abfotografierte Arbeitsblätter per Mail zu versenden, welche einmal die Woche zu einer definierten Uhrzeit in den Briefkasten der Schule geworfen werden mussten. Feedback oder Ähnliches gab es natürlich nicht…..

    Man darf natürlich nicht alle Lehrkräfte über einen Kamm scheren, aber meine eigene Schulzeit hat mir gezeigt das so motivierte Lehrkräfte wie du Steve eher die Ausnahme als die Regel sind.

  5. Prämisse: Ich bin in dem Thema nicht drin und gut möglich, dass alles was nun folgt ziemlicher Mist ist.

    Am Rande habe ich bei Kollegen/innen mitbekommen, dass ein ziemliches Hickhack gab welche Videokonferenz Software denn nun zum Einsatz kommen soll.
    Gab es zudem nicht auch noch eine News wo Datenschutzbeauftragte Lehrern auf den Pelz rücken wollten die Ihrer Meinung nach Software eingesetzt haben die da nicht alle Vorraussetzungen des Datenschutzes erfüllt hat?

    Man kann ja über Lehrer meckern, aber da hätte ich mir erwartet dass jemand schaut was da an Software einsetzbar ist und den Leuten einfach sagt: Hier, diese Software könnt hier nutzen die passt und da haben wir euch auch noch einen Guide wie man sie verwendet gemacht.

    Wenn man die Leute einfach im Regen stehen lässt, kann man halt auch keine Wunder erwarten.

  6. Zur Burnout Quote habe ich meine eigene These.
    Ich glaube das viele Lehrer auch burnout bekommen, weil sie für den Beruf nicht geeignet sind. Angelockt von den „vielen“ Ferien und sonstigen Vorteilen.
    Hinzu kommt der beamtenstatus. Wenn ich ein Jahr bei vollen Bezügen krank sein kann, gibt es auch schwarze Schafe bzw bei Geldmangel würde sich der eine oder andere doch durchkämpfen oder berufliche Änderungen anstreben.
    Aber ja, Lehrer, wie ein Großteil der öffentlichen Verwaltung sind gut durch die Phase durch gekommen.
    Ja es gibt Lehrer die ne ruhige Kugel geschoben haben, aber das sind wohl die, die das sonst auch machen. Habe im Bekanntenkreis einige Lehrer als auch Eltern von verschiedenen Schulen. Das Bild ist sehr unterschiedlich.
    Das Problem bei Beamten (nicht nur Lehrer) ist halt, dass sie nur durch schlechtleistung einfach freigesetzt werden können.

  7. Sozialwissenschaftler halt…
    Tragen selber nichts bei, aber anderen erklären wollen wie der Hase läuft und dann auch noch auf welche zeigen und behaupten „du da hinten (hier Lehrer) machst aber viel zu wenig“.

    Vielleicht habe ich auch nur ein falsches Bild von Sozialwissenschaftlern (und sehe nur die schwarzen Schafe), aber ich kenne da nichts aus deren was die Gesellschaft signifikant voran bringen würde.

  8. Steve, dich alles Lehrer kann ich mit allen meine Erfahrungen mit Lehrern nicht im Ansatz zusammen bringen. Dein Herzblut und Arrangement ist absolut nicht der Durchschnitt, der mir bekannten Lehrer. Du legst die latte sehr sehr sehr hoch und ich kann verstehen wenn du verletzt bist soetwas zu lesen.

    Aber Butter bei die Fische, ich kenne nur Lehrer die den Artikel top erfüllen. Ich hätte in meiner Schulzeit gerne so einen Lehrer gehabt wie dich!!! Deswegen, mach die Faust in der Tasche, der Artikel spricht nicht dich an! Ich bin zwar nicht immer deiner Meinung, aber das du ein toller und guter Lehrer bist, der seine Schüler vorranbringt, daran habe ich keine Sekunde einen Zweifel!

  9. Selbstverständlich kann man es nicht verallgemeinern…jedoch hat tatsächlich die Pandemie gezeigt, dass es sehr-sehr viele unfähige Lehrer/Innen es gibt. Und es ist halt so, dass es sehr viele Schüler gab, die zu Hause besser gelernt haben, als in der Klasse vorher. Das ganze System ist krank gewesen anscheinend, schon vor der Pandemie. Und ganz ehrlich, Lehrer verdienen gut. Was sollen denn die Menschen sagen, die bsp.im Callcenter sitzen für Mindestlohn. Und im Übrigen, wenn wir digitalisieren, dann brauchen wir doch nicht mehr so viele Lehrer. Dann hat sich das Problem mit Lehrermangel auch gelöst. Daher. Einfach mal schauen, wie es in England oder Österreich bsp.läuft. Wenn der Job des Lehrers nicht einfach sein sollte, dann kann man ja einen anderen Job machen.

  10. Drecksblatt Spiegel wie es leibt und lebt. Gestern die Fleischereibetriebe, Vorgestern die Böse rassistische Polizei, vor vor Gestern die Corona Demonstranten und heute die Lehrer. Jeder kriegt sein Fett weg mal schaun welche Gruppe morgen drann ist. Denen ist scheiss egal wenn sie weitere Keile in die Spaltung der Gesellschaft treiben. Es ist einfach zum Kotzen wie in diesem Land der Jornalismus verkommen ist.

    hier braucht sich kein Lehrer vor diesen Schmierfinken rechtfertigen. das einzige was man daraus lernen sollte ist diese Schund Medien zu Ignorieren. Ich kann mir auch oft nicht erklären was die mit diesem Schwachsinn erreichen wollen. In diesem Fall vieleicht davon ablenken das ihre Förderer und Gönner in der Politik sich ebenfalls Großzugig aus dem Staatssäckel bediehnen und es nächstes Jahr etwas knapper mit den steuereinnahmen ausfallen könnte. Da bereitet man die Lehrkräfte schonmal auf ein wenig solidarität vor weil mann ihnen an den geldbeutel will. Und der geneigte Leser nickt das fleissig ab weil die Medien haben ja recht was erdreisten sich diese faulen Lehrer auch ihr verdientes Gehalt zu kassieren.

  11. Verallgemeinern ist natürich schwachsinn, dennoch kann ich aus meinem Bekanntenkreis (also denen mit Kindern) genau das sehen. Die Lehrer haben sichs gemütlich gemacht, ein paar Arbeitsblätter durchgegeben und wenns hochkommt über Whatsapp 1-2 h in der Woche Fragen beantwortet.

    Dabei aber vollen Lohn eignestrichen! Ich würde gern glauben, dass es mehr „gute“ Lehrer gibt, aber aus auch meiner Schulzeit kann ich sagen, das sind maximal 20-25%. Der Großteil macht den Job weil er ne ruhige Kugel schieben will. Mit dem Alter kommt bei den wenig motivierten dann wohl auch noch der Frust durch, weil die Bürokratien so verworren und sinnbefreit sind, dass man einfach nichts positivies erreichen kann.

  12. Verallgemeinern ist natürlich auch hier absoluter Schwachsinn, auf Lehrer einprügeln noch mehr, da sie eine furchtbar wichtige Berufsgruppe sein sollten. Und um ehrlich zu sein, würde ich den Job nie auf Dauer freiwillig machen (können), so gut sind meine Nerven wohl auf Dauer auch nicht.
    Leider geniessen sie dank vieler schwarzer Schafe auch bei Weitem nicht mehr die Anerkennung die ihnen zustehen sollte.

    Allerdings muss ich gestehen- ich gebe privat Nachhilfe, und… sagen wir mal vorsichtig… dank Corona, wird das ein sehr rentabler Sommer werden… So gesehen bin ich dann auch wieder froh, dass es ein paar weniger Qualifizierte gibt- was natürlich zu Lasten der Eltern und vor allem Schüler geht- leider.
    Nicht falsch verstehen, ich hätte gern weniger zu tun- wegen dem Geld mach ich das wirklich nicht (ich gehöre zu den Perversen, die an Mathe und Mathe-Erklären richtig Spass haben), dennoch scheint es dass Nachhife ein notwendiges Übel geworden ist, weil die „Qualtät der Lehrkörper“ wirklich hie und da erschreckend niedrig ist.

  13. kann nur für mein persönliches umfeld sprechen und möchte hier auch nicht weiter verallgemeinern. aber sowohl für die kinder meiner freunde/verwandschaft, als auch die lehrer in meinem freundeskreis, treffen die aussagen von oben zu großen teilen zu, leider…

    meine kinder sind noch im kindergarten, aber auch hier im landkreis himmelweite unterschiede. von unserem kiga kam in den 3 monaten einmal eine bastelanleitung… andere kigä haben wöchentliche care-pakete geschickt mit bastel-anleitungen, pädagogischen dingen (uhr lernen, usw…). die erzieher in den kigä schimpfen immer, dass sie nicht als pädagogisch wertvoll angesehen werden, sondern nur als aufpasser, aber auch diese gruppe hat zumindest bei uns nichts für dergleichen getan. wohlgemerkt ebenfalls bei voller bezahlung und keinem tagesgeschäft…

  14. „Eine ganze Berufsgruppe zu diskreditieren“ … Ersetze das Wort ‚Berufsgruppe‘ mit was auch immer, und es passt immer.
    So ist die Menschheit im 21. Jahrhundert nun einmal… (passend, oder? :D)

  15. Ich denke dass es sich hierbei um den Vorwurf der fehlenden Vorbereitung und Erarbeitung von alternativem Lernstoff handelt.
    In den Bereichen Wissenschaft und Lehre wurden genrell keine Einschränkungen vorgenommen und die Homeofficezeiten wurden nicht konsequent als solches genutzt. Natürlich ist es nicht richtig alle über einen Kamm zu scheren aber leider ist die Mehrheit mit dem Homeoffice wie Urlaub vorgegangen. Lerndefizide und versäumten Stoff, sowie weitere Möglichkeiten mit dem lernen von zuhause wurden hier nicht ausreichend bearbeitet. Ich selbst arbeite an einer Hochschule und habe live erlebt wie einige Profs. gearbeitet haben und jetzt ins rotieren kommenum den Anforderungen gerecht zu werden.

  16. Nun, ich kann nur für Krefeld persönlich reden. Während der Homeschooling-Zeit 2 Anrufe und lieblose Kopienarbeitsblätter, teils ohne sinnvolle Anweisungen, korrekturen alle Paar Wochen so dass Kind schon gar nicht mehr weiss was es gemacht hat wenn es das zurück bekommt. Kein Einsatz, der auch nur ansatzweise (!) dem geforderten Stundenpensum entspricht. Das ist auch das Feedback, das sich von anderen Eltern erhalte.
    Natürlich hab ich auch von 2,3 anderen Lehrkräften gehört, die Projekte, Basteleien und spannende Ideen umgesetzt haben und sich 2x die Woche je Kind meldeten. Aber das ist die abolute Ausnahme. Den Artikel muss ich daher vollständig so unterschreiben, lieber Steve. Und wenn wir ehrlich sind: Er sagt mehrfach, dass es auch ausnahmen gibt.
    Ich finde es toll dass Du Deinen Berufsstand so unterstützt. Aber dass es massiv Probleme gab und gibt ist doch allgemein bekannt. Ich, Jahrgang 1975, kann dir sagen: Zu meiner Abi.Zeit gab es fast niemand, der aus Berufung Lehramt gemacht hat. Das war das Verlegenheitsstudium schlechthin.
    Ich kann Dir gern mal die Materialien zukommen lassen, wenn Du das auswerten willst, was eine Grundschullehrerin da in den Pandemiemonaten performed hat.
    Meine Frau hat für ihren Sohn dann lieber anderweitig für Zusatzleistungen gesorgt und wir haben unmengen in Büchern, Lernheften usw. investiert.

    Fazit: Der Artikel sollte uns alle zu denken geben. ich kann für die Stadt Krefeld in NRW nur sagen: Aus meiner Erfahrung nach hat er zu 100% recht. Bitte geh da mal in Dich, lass die Kollegiale Schiene mal aussen vor und sei ehrlich: Es hängt ausschließlich davon ab, ob und wie ein Lehrer Bock hat. Es gibt eben nicht nur die geilen Typen wie dich, die Projekte machen die Spass und Lehrreich sind zugleich. Es gibt auch die 08/15 Lehrer mit Dienst nach Vorschrift. Irgendwann vor 3 Jahren oder 2 Jahren traf ich mal einen Lehrer, der zu einer Mutter auf die Frage nach Nachrichten per eMail über Lernfortschritte meinte: Wenn mein Dienstherr möchte dass ich eMail sende, dann soll er mir einen Rechner hinstellen. Mit genau der Einstellung ist NRW definitiv an die Wand gefahren.

    Liebe Grüße und Danke dass es tolle Lehrer mit Ideen wie Dich gibt – und ja, mich hat damals auch geärgert als Du geschrieben hast dass ihr wegen Datenscheissrecht an die Kette gelegt wurdet. Aber auch das sagt der Artikel ja vollends: Versagen von oben bis unten.

    Michael

    (ach ja, der guten Ordnung halber: meine zwei Jungs aus erster Ehe, der kleine heisst Leo, gehen in Österreich in die Schulen. Kannst Du nicht vergleichen. Sofort Onlineunterricht und Betreuung per Whatsapp und Mail)

    • „Wenn mein Dienstherr möchte dass ich eMail sende, dann soll er mir einen Rechner hinstellen.“ Was soll daran fragwürdig sein? Es ist ja wohl das mindeste, dass die für die Arbeit notwendigen Werkzeuge bereit gestellt werden.

      • Was meinst du wieviele Programmierer sich SELBER vom EIGENEN Geld Monitore, Tastaturen, Laptops etc. kaufen, weil die vom Arbeitgeber gestellten nicht so geil performen. Wir kaufen da komplett auf eigene Kappe um effektiver arbeiten zu können ohne einen Mehrwert vom Arbeitgeber zu bekommen. (Einer hat sich Hardware im Wert von 4000€ mitgebracht.)
        Das könnte man jetzt bei einem motivieren Lehrer vergleichen mit: Billiges Laptop kaufen (200€ reichen) um modernen Unterricht/Kontakt zu ermöglichen.

  17. Also bei unseren Azubis in der Berufsschule lief es auch genauso. Und was ich von den Arbeitskollegen gehört habe bei Ihren Kindern auch…

  18. Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass eine derartig undifferenzierte Aussage über ganz Deutschland bzw. alle Lehrer in Deutschland für die Tonne ist.

    Wenn ich an meine Lehrer zurückdenke – auch wenn da an online noch nicht zu denken war -, würde ich jetzt aber die Mehrzahl so einschätzen, wie es der „Forscher“ beschreibt. Anders gesagt: Die Lehrer, von denen man den Eindruck von Engagement hatte, waren in der Minderzahl.

    Und das ist bei uns auf dem Land in der „heilen Welt“ … wenn ich mir in meiner Phantasie eine sogenannte Brennpunktschule in einer Metropole ausmale, dann könnte ich den betreffenden Lehrern nicht mal einen Vorwurf machen, dass Corona für sie eine willkommene Auszeit von den ganzen Nachwuchsverbrechern und -psychopathen war! (Was natürlich wiederum gegenüber den Schülern unfair ist, weil schlechte Startbedingungen und so … aber ich versuche jetzt, die Lehrerperspektive einzunehmen.)

    Ich verstehe also Steve, wenn er sich persönlich auf den Schlips getreten fühlt. Nach allem, was wir wissen, nimmt er auf der Engagementskala sicherlich einen der oberen Ränge ein.

    Wenn wir aber alle Lehrer der Republik übereinander legen und einen Durchschnitt bilden, würde es mich dann doch nicht wundern, wenn dieser Durchschnitt ziemlich weit weg von Steve und ziemlich nah dran an der Aussage des „Forschers“ wäre.

  19. Lehrer wie du verlangen seit Jahren gescheiten online Unterricht und typen wie der sagen die Lehrer haben nicht genug gehandelt… Wie denn auch wenn durch Gesetze Online Unterricht quasi verboten ist…

  20. Ist doch schon zum Standard geworden. Alle gemeinsam durch den Dreck zu ziehen.
    Egal wo man zur zeit hinsieht, überall nach den Motto: „mit gehangen mit mitgefangen“

    – Alle Polizisten sind Rassisten
    – Wer nicht klar für BLM ist, ist ein Rassist
    – Ganze Polizei gehören auf den Müll
    – Alle die nicht nachweißen können das Sie nicht krank sind, sind krank.

    Ja und jetzt sind die Lehrer alle Faul und mussten dabei nicht mal auf Lohn verzichten.
    Du weißt doch selber das das alles nicht stimmt und es nur einen kleinen Prozentanteil wirklich betrifft.

    • Du hast was vergessen

      Alle die die AFD nicht mögen oder ein Problem mit Rechts haben sind Grüne,Linke,Antifa,Gutmenschen.

  21. Undifferenziert ja und auch extrem unfair.
    Bin mit einigen Lehrern gut befreundet und für diese bedeutete Corona deutlich mehr Aufwand
    und viel Kreativität (einrichten eigener Websites bspw.).

    Aber man hat doch auch von Arbeitskollegen mit schulpflichtigen Kindern immer wieder gehört und auch von o.g. Lehrern, dass es eben auch das krasse Gegenteil gab…. Und sowas ist halt einfach unverschämt und wäre nirgendwo anders denkbar.
    Ist eben traurig, dass diese einzelnen Personen eine ganze Berufsgruppe nach außen hin schlecht machen.
    Muss aber auch klar sagen, dass ich es in meinem Umfeld immer so wahrgenommen habe, dass sich dieser Situation jeder bewusst ist und nicht alle über einen Kamm schert.

  22. Meiner Erfahrung nach sind Prof./Forscher der Bildungswissenschaften häufig gescheiterte Lehrer, die in er Schule nix gebacken bekommen haben und genau die Methoden in die Forschung reinbringen, die in der Praxis nicht funktionieren.

  23. Kommt auf die Ausstattung der Schule an. Ich musste mir für Fernunterricht was zusammenmacgyvern während das Nachbargymnasium einfach in seinen Hightech-Computerraum ging. Tja…

  24. Ich habe während Corona genau das erlebt (bei meinem Kind, bei den Kindern meiner Mitarbeiter, bei Freunden):
    Hier in Bayern haben sich Lehrer einzig und allein darauf beschränkt, Aufgaben zu versenden. Ein wirklicher Unterricht fand nicht statt. Von daher kann ich die Aussage des Forschers voll unterschreiben.

    • Komme auch aus Bayern und bei uns war’s genauso. Am Montag kam der Wochenplan mit den Arbeitsblättern für die Woche zum ausdrucken und das war’s.

    • Okay, selbst für den unwahrscheinlich Fall, dass es in Bayern flächendeckend so war, ist es trotzdem undifferenziert, es allgemeingültig für alle Lehrer in Deutschland festzulegen…

      • Das stimmt. Ich glaube auch, dass uns ein „Blame Game“, wo man munter die Schuld zwischen Lehrern, Behörden und Politik Hin und her schiebt, nicht weiter bringt.

      • Naja, im Artikel sagt er selbst, dass es eben NICHT bei allen Lehrern so ist, sondern dass es – wie überall – solche und solche gibt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du und Lehrer in deinem Umfeld es anders handhaben, als im Artikel beschrieben. Meine Cousine und meine Freundin sind beides Lehrerinnen und von denen kenne ich das angeprangerte Verhalten auch nicht, die sind allerdings beide auch u30 also vielleicht auch noch – Achtung Vorurteil – engagierter als Lehrer, die kurz vor der Pensionierung stehen und auch mit der Digitalisierung nicht mehr so viel anfangen können.
        Das sind aber Einzelbeispiele und flächendeckend nicht aussagekräftig.
        Ich bin auch gegen Pauschalisierung, aber ich glaube nicht, dass der Mann sich diese Aussagen nur „aus dem Arsch gezogen“ hat.
        Das ist ähnlich wie mit der Kritik an der Polizei. Die eine Seite tut jede Kritik als Generalverdacht, die andere macht direkt „Fuck the Police“ draus. Die Wahrheit wird – wie so oft – irgendwo dazwischen liegen.

    • Ich hab natürlich keine genaue Ahnung vom Bildungssystem in Bayern, aber mir (in NRW) hat früher ein Lehrer mal erzählt, die Stärke des bayerischen Systems seie, dass es für jeden Kurs/Unterricht/Klasse vorgefertigte Ordner gibt. Das bedeutet, wenn ein Lehrer krank ist, hat die Vertretung Aufgabenblätter parat, die sie austeilen kann.

      Sollte das wirklich so sein…wundert es mich nicht, dass die Lehrer in Bayern einfach so weitergemacht haben.

    • Ging uns mit meiner bayerischen 1 klässlerin auch so. Wir haben Sonntag den Wochenplan bekommen und am Mittwoch gab es, auf Wunsch, noch ein 5 Minuten Telefonat. Das wars. Wir waren schon sehr enttäuscht.

    • Kann ich bestätigen. Meine kleine Schwester, Systemrelevant (Altenpflegerin) und ein 7 jähriges Kind. Notbetreung wird von jeder Schule in bayern individuell organisiert und die Aussage der Schule war: Ihr Kind ist das einzige das Notbetreung braucht und liegt auch noch 15 Kilometer außerhalb. Das machen wir nicht.

      Glückwunsch System.

      Aber im Prinzip hat Steve ja recht, alle über einen Kamm zu scheren und Schubladen zu stecken geht garnicht. Das ist wirklich ein Schlag ins Gesicht für alle Lehrer denen was Ihren Schülern liegt. Ich bin froh um jeden Lehrer der seinen Job ernst nimmt, und wenn er das tut ist es sicherlich kein leichter Job. Wie aber überall gibts hier schwarze Schafe und wie allgemein nicht unüblich im Beamtentum, sind das auch – sicherlich diskutierbar – nicht unbedingt wenige. Ist halt so mit Schubladendenken, für jede Person die sich den Klischees und Vorurteilen entgegen bemüht, einbringt gibt es halt potentiell 2 die genau jenen Aufwand mit Klischeeverhalten zunichte machen. Willkommen in der Realität.

    • Hallo, ich bin Lehrer in Bayern (Mittelschule) und muss mich jetzt einfach mal zu Wort melden, weil hier im Thread viele Unwahrheiten und an den Haaren herbeigezogene Kritik geäußert wurde: Ich beziehe mich jetzt vor allem auf Feders Konsequenz, dass wir Lehrer in Bayern nichts zurückgegeben hätten.

      1. Feder: Ich kann bestätigen, dass viele Kollegen nach dem Schema „Wochenplan + Arbeitsblättern“ gearbeitet haben. Dies hat auch seine berechtigten Gründe und wurde, anders als hier in den Kommentaren, überwiegend positiv von unseren Eltern aufgenommen. Denn mit digitalem Unterricht über Jitsi (später Teams) konnten wir nur in wenigen Klassen alle Schüler erreichen, allein schon aufgrund fehlender digitaler Infrastruktur, alten Endgeräten, schlechtem WLAN usw. Ich habe es selber auch regelmäßig erlebt, dass Schüler verspätet oder garnicht zur Online-Konferenz kamen, weil sie verschlafen hatten, die Eltern arbeiten und nicht zu Hause waren oder sich über Mitschüler krank gemeldet hatten. Die versäumten neuen Unterrichtsinhalte konnten sie dann auch – natürlich nur zu Hause und oft nur in eigenverantwortlicher Arbeit – dann auch nicht nachholen.
      Manche Schüler konnten zu Hause „besser“ lernen als in der Schule, andere wiederrum sind völlig eingegangen und haben zu Hause den Arsch nicht einen Zentimeter in die Höhe gebracht und müssen jetzt bis Schuljahresende nachsitzen…

      Kurz gesagt: Ich finde dieses Lehrerbashing eine Schande! Ja, es gibt vereinzelt Lehrer, die eine ruhige Kugel geschoben haben. Aber von der Allgemeintheit der Lehrer habe ich dieses Bild nicht.

      2. Balnazza: Bei uns gibt es keine „Vertretungsordner“.

      3. Maseltow: Kann dein 6-jähriges Kind einen Computer / Smartphone für digitalen Unterricht nutzen? Wo war das Problem mit Arbeitsblättern? Was hättest du dir denn gewünscht, weil du ja enttäuscht warst?

      4. Sepp: Bitte in solchen Fällen sofort beim Schulamt anrufen und nachfragen, wo eine Notbetreuung möglich ist. Die Schulen in Bayern waren alle verpflichtet, eine Notbetreuung zu erstellen und haben das – in meinem Landkreis – auch perfekt gemacht. „Das machen wir nicht“ kann ich mir ehrlich gesagt – so pauschal es klingen mag, nicht vorstellen.

  25. Ich habe in meinem Leben viele intelligente, fachlich überragende Professoren kennengelernt. Alle waren der Meinung, dass Schule und Bildung in Deutschland einen super-schwierigen Stand haben. Gerade meine Geschichtsprofessoren hämmern regelmäßig mit dem Kopf auf dem Tisch herum, mit was für einem miserablem „Geschichtsunterricht-Rohmaterial“ sie an Studenten arbeiten müssen.
    Doch trotz alledem hat keiner dieser Personen je auch nur ein schlechtes Wort über Lehrer verloren. Weil auch die Wissen, dass die Lehrtruppe genauso zusammengespart und überbürokratisiert wird wie die Professoren selbst.

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