TEILEN

Durch Corona war in den vergangenen Monaten Homeschooling angesagt. Doch das Lernen zu Hause bekommt nur selten gute Noten. (Via)

Die Statistik stammt aus Bayern – Edur hat sie gerade auf unserem Discord gepostet…

Das ist ja dieselbe Erfahrung, die viele von Euch im letzten Blogeintrag zu diesem Thema gepostet haben. Hier im Norden bzw. in meinem Umfeld ergibt sich ein komplett anderes Bild: Alle Schulen und Kollegen, die ich kenne, haben Videokonferenzen angeboten und versucht, den bestmöglichen Unterricht in dieser Situation anzubieten. Wie das in anderen Bundesländern gelaufen ist und wie sehr sich die Kollegen hier reingehängt haben, kann ich schlicht und einfach nicht beurteilen. Ich kann mir aber vorstellen, dass manche Schulen hier auch einfach direkte Vorgaben gegeben haben – frei nach dem Motto: „Wir bieten hier alle nur wöchentliche Aufgaben an, weil nicht jeder die Qualifikation (und Technik) für Videokonferenzen hat.“



Und genau das ist auch das Problem und deshalb lehne ich es auch ab, dass wir Lehrer hier mal wieder die Sündenböcke sind. Wie immer in den letzten Jahren wurden wir von der Politik und den zuständigen Behörden alleingelassen. „Macht Ihr mal“ ist hier das Motto. Da lassen die Bundesregierung und auch die Länder das Thema „digitaler Unterricht“ Jahre lang quasi unberührt und wundert sich dann (im Ernstfall), dass die Schule und Lehrer auf eine entsprechende Situation nicht vorbereitet sind. Du kannst einfach nicht erwarten, dass jeder Lehrer die nötige Technik und Fachkenntnis für Videokonferenzen und digitalen Unterricht hat, wenn man das über Jahre in keinster Weise fördert und ausbildet.

Und das Beste an der ganzen Sache ist ja, dass trotz der Erkenntnis der ersten Corona-Welle nichts passiert und absolut niemand in den verantwortlichen Positionen damit anfängt, Konzepte und Lösungen für Schulen und digitalen Unterricht zu erarbeiten, falls wir zeitnah wieder in so eine Lage kommen. Und am Ende wird dann wieder auf die „faulen Lehrer“ gezeigt, die sich während der zweiten Welle nicht genug eingebracht haben…




Anzeige

25 KOMMENTARE

  1. Schimpfen auf andere und die Schuld auf den jeweils anderen schieben kann man viel.
    Sei es das ein Lehrer nicht die technischen Voraussetzungen zu hause hatte oder ein Schüler.
    Allerdings hat man als Lehrer zumindest die chance seinen Laptop zu 50% Prozent von der Steuer abzusetzen.
    Als Elternteil das sich vielleicht nen weiteren Laptop deswegen zulegen muss hat man das nicht.
    Von der Verfügbarkeit will ich mal gar nicht sprechen. Ne webcam war entweder nur für richtig viel Geld zu bekommen oder mit teilweise 6 wochen wartezeit.
    Von der tollen netzabdeckung will ich mal gar nicht reden.
    Wer da nicht netzgünstig wohnt hat halt die arschkarte.
    Und für videounterricht braucht man auch die ungestörte zeit und einen raum.
    Super für lehrer die evtl eigene kleine kinder zu hause betreuen müssen.
    Oder Schüler die kein eigenes Zimmer für so was zur Verfügung haben.
    in der schule meines ältesten gabs total viele gute versuche fürs homeschooling.
    Aufgaben per isurf, von lehrern aufgenommene videos wo der unterrichtsinhalt vermittelt werden sollte und Videokonferenzen.
    Wobei die Videokonferenzen leider echt ein flop waren.
    Meistens hat der server nicht genug Kapazitäten gehabt.
    Alles in allem waren alle gut engagiert aber es lief teilweise leider scheiße.
    Schüler konnten ihren lehrer nicht wie sonst immer mit fragen quälen und direkt eine antwort erhalten sondern das ganze hat sich halt zeitlich verzögert.
    Ein lehrer kann auch nicht immer rund um die uhr instant alle fragen beantworten wenn er nur digital greifbar ist.

    Was ich leider überhaupt nicht gelten lassen kann ist die ausrede der “schwarzen schafe lehrer“ das sie von technik ja überhaupt keine Ahnung haben.
    Als Arbeitnehmer bin ich verpflichtet mich auch fortzubilden wenn es in meinem job was neues gibt.
    Auch viele schüler und vor allem eltern mussten technisch sicher einiges in Eigeninitiative dazu lernen.
    Leider ist es das eine schwarze schaf welches sich verweigert das die leistungen von hundert engagierter auf null setzt.
    Und klagen wegen Verstößen gegen den datenschutz sind ein schlag ins gesicht für jeden lehrer der versucht hat kreativ trotz beschissener umstände irgendwie Unterricht zu schaffen. Hilfe vom Kultusministerium gabs ja leider nicht.

    Traurig bleibt das man jetzt schon mal weiß woran denn vieles mangelte aber trotzdem nichts gegen diesen Missstand getan wird.
    Na ja noch drei , vier Krisen und dann könnte man ka mal planen wie es besser geht.
    Ich seh noch ganz viel Durststrecke für Lehrer, Schüler und unser Bildungssystem.

  2. „Ermittlung gegen Lehrer wegen Datenschutzverstößen in der Coronazeit.“ Link: https://www.google.de/amp/s/www.news4teachers.de/2020/06/beauftragter-ermittelt-datenschutz-verstoesse-von-lehrern-beim-fernunterricht-in-der-corona-krise-er-droht-mit-bussgeldern/%3famp

    Allein das zeigt wie krank unser System ist. Wieso sollte man sich als Lehrer auch noch strafbar machen. Keine Ausstattung, keine Konzepte, keine Ideen – all das ist keine Aufgabe von uns Lehrern. Alle reden immer von tollen Videounterricht. Es gibt auch eine Menge Kinder in Klasse 1-2 die lernen gerade Buchstaben und lesen und schreiben. Hier geht es beispielsweise nicht anders als mit praktischen Übungsaufgaben. Wer nicht lesen kann, kann auch nichts in einen Chat tippen. Das Thema ist so komplex. Ist halt leichter zu sagen: „Alle Lehrer haben nichts gemacht.“ anstatt sich wirklich inhaltlich damit Auseinanderzusetzen, dass kostet nämlich Zeit, Arbeit und am Ende Geld! Wie Steve schon richtig sagt: Kommt eine zweite Welle stehe ich als GS Lehrer genauso dumm da wie bei der ersten Welle. Geld sollte fließen, Geräte sollten angeschafft werden und nichts rein gar nicht ist passiert und in einer Woche ist Schluss…

  3. Was man hier auch beachten sollte: Es wurden Eltern befragt. Interessant wäre es noch die komplementäre Befragung bei den Schulen zu machen.
    Man kann aktuell nicht ausschließen, dass viele bzw. sogar die meisten Schulen ein Angebot hatten, das aber von den Kindern oder Eltern nicht wahrgenommen werden konnte (z.b. aufgrund fehlender technischer Ausstattung). Also passen hier möglicherweise Steve’s Erfahrungen und die Umfrage besser zusammen als es zunächst scheint: Wenn ich mit tollem online teaching am Ende nur die Hälfte meiner Klasse erreiche, sagt eben 50% der Eltern: Keine Kommunikation. Dazu kommen dann noch ein paar Fächer wie Sport und Kunst, bei denen sich schnell argumentieren lässt, dass die Schüler ja andere wichtigere Dinge zu tun haben und schon kommt eine ziemlich schlechte quote raus.

    Ebenso fände ich einen Vergleich der verschiedenen Schultypen interessant. Intuitiv würde ich z.b. erwarten, dass es die Abiturienten viel eher hinbekommen mit den Lehrern zu kommunizieren und entsprechend interaktive Formate mit Schülern am PC möglich sind. Gerade bei Grundschulen kann aber kaum jemand erwarten, dass Schüler konzentriert Stunden lang am Computer im virtuellen Klassenraum sitzen. Stattdessen wäre ein intensives Homeschooling durch die Eltern vermutlich förderlicher, wenn die denn nicht andere Aufgaben hätten und dafür alle qualifiziert wären.

    Steve’s Punkt zur zweiten Welle ist aber in jedem Fall richtig. Ausstattung für Schüler und Schulen für digitalen Unterricht wäre sehr wichtig. Nur kostet das eben viel. Die Unis dagegen können einfach von ihren Studenten erwarten, dass alle einen Computer, Mikro etc haben und kaufen für die Profs noch etwas Equipment oder lassen die Profs die Vorlesung im leeren Hörsaal halten.

  4. Zitat: Und das Beste an der ganzen Sache ist ja, dass trotz der Erkenntnis der ersten Corona-Welle nichts passiert und absolut niemand in den verantwortlichen Positionen damit anfängt, Konzepte und Lösungen für Schulen und digitalen Unterricht zu erarbeiten, falls wir zeitnah wieder in so eine Lage kommen. Und am Ende wird dann wieder auf die „faulen Lehrer“ gezeigt, die sich während der zweiten Welle nicht genug eingebracht haben…

    Damit hast du leider zu 100% recht. Ich finde das eine rießengroße Frechheit, dass die Politik uns ALLE – Lehrer, Eltern und Schüler – wieder sehenden Auges in die Scheisse laufen lässt. Zeigt aber auch gut den Stellenwert den wir in der Politik haben!

  5. Habe eine Grundschullehrerin in der Familie und die hat garnichts gemacht während der Corona Hochphasen Monate. Und jetzt 6 Wochen frei. Da zwischen nur 3 Wochen Notbetreung und dann am Ende den Kommentar: „Endlich Ferien, das Schuljahr war dieses Mal sehr unentspannt!“

    • Klasse Beitrag! Richtig differenziert und aussagekräftig! Allein dein Kommentar – „Und jetzt 6 Wochen frei.“ – zeigt wie wenig Einblick du in den Beruf hast! Spar Dir das bitte das nächste Mal. Dann gibt es einen dummen und sinnlosen Kommentar im Netz weniger.

      Danke.

      • Warum differenziert? Er redet von jemandem in seinem Umfeld? Explizit eine Person. Es findet keine Verallgemeinerung statt.

        Bei mir im Umfeld kam auch die Aussage von einer Lehrerin: “ So viel Freizeit hatte ich noch nie.“

        Ist das jetzt undifferenziert oder einfach nur Wiedergabe einer persönlichen Erfahrung?

      • Die genannte Person hat übrigens jeden einzelnen dieser Tage mit Unternehmungen geplant, um die Wochen sinnvoll zu nutzen.

        Bitte.

  6. Mein Neffe hier in Unterfranken hat auch Aufgaben mit nach Hause bekommen, so was wie Videokonferenzen gab es gar nicht. Es wäre auch gar nicht möglich, da mein Schwager am PC im Home Office als Programmierer, arbeitet und diesen für sich den kompletten Tag in Beschlag nimmt. Meine Schwester hat auf Home Office verzichtet, da gar kein Platz für ein zweites „Büro“, von zu Hause möglich gewesen wäre. Ganz zu schweigen von den Kosten für neue Schreibtische, Hardware, Ablagen etc.

    • Das ist nämlich auch so ein Punkt: „Die faulen Lehrer haben nicht alle Videokonferenzen angeboten“. Fakt ist aber, dass weder jeder Lehrer noch jeder Schüler die entsprechenden technischen Voraussetzungen dafür besitzt. Bevor man also uns Lehrern wieder den schwarzen Peter zuschiebt, sollte man vielleicht erstmal Konzepte erarbeiten, die es ermöglichen, dass sich dies ändert – durch geförderte Kooperationen mit den ansprechenden Anbietern.

      • Sollte es nicht auch Millionen schwere Pakete geben, um Schülern einen PC oder Tablet zu finanzieren? Weis jemand was daraus geworden ist?

        • Ich meine, mal irgendwo was gelesen zu haben, was sich mit „nicht praktikabel“ zusammenfassen lässt. Und das leuchtet auch irgendwo ein, wenn man sich mal vor Augen führt, in welchem Zustand geliehene Schulbücher in aller Regel zurückgegeben werden. „Gehört mir nicht, warum also sorgsam damit umgehen?!“

          Leih-Elektronik würde da kein Schuljahr überstehen, abgesehen davon, dass die kleinen Hacker-Monster als erstes mal jedwede Vorprogrammierung mit Sperren etc. umgehen würden, um Spiele darauf spielen zu können. Wobei sich dies vermeiden ließe, falls irgendwelche Bürokraten die Geräte einkaufen; dann könnte man sich wenigstens sicher sein, dass die Geräte älter und langsamer sind als jedes Aldi-Superschnäppchen! Darunter würden allerdings auch die Videokonferenzen leiden, wenn der Lehrer mit sagenhaften 1 fps rüberkommt!

          Zusammengefasst: ich traue unserer Verwaltung ebenso wenig wie unserer Schülerschaft zu, großflächig verantwortlich mit Leihgeräten umzugehen.

          Und was passiert, wenn ein Tablet kaputtgeht, weil Kevin-Marcel die Haltbarkeit unbedingt mal mit der der Schädelplatte von Leif-Sören vergleichen wollte? Schadensersatz von den Hartz IV-Eltern? Kriegt Kevin-Marcel einfach so ein Ersatzgerät aus der Stapelware im Lehrerzimmer? Fragen über Fragen …

  7. Meine Schulzeit ist zwar schon länger her aber massive Unterschiede in Sachen Qualität von Unterricht und Personal zwischen Bundesländern kann ich nur bestätigen.

    Als ich für zwei Jahre von NRW nach Rheinland-Pfalz zur Schule gehen musste, kam es mir vor als wäre ich sprichwörtlich nicht mehr in Deutschland. Aber im positiven Sinne. Was am Ende noch verstärkt wurde als ich dann wieder zurück nach NRW kam.

    Aber das ist lange her.

  8. Bei mir an der Schule gab es erstmal nur die Anweisung, dass wir Aufgaben online stellen sollen.
    Einige Kollegen und Kolleginnen haben dann schon teils mit Zoom gearbeitet, aber es gab keinerlei Absprachen im Kollegium. Dann kam die Anweisung vom Schulleiter: Zoom ist nicht DSGVO-konform und darf nicht genutzt werden. Wenige Tage später kam Jitsi und das durften wir dann nutzen, aber ebenso ganz nach Ermessen der Lehrperson.

    Bis zu den Osterferien bei uns lief halt bis auf Aufgaben nicht viel, weil „nach den Ferien geht es ja hoffentlich weiter“. Pustekuchen. Nach den Ferien dann viel Ungewissheit über die Wiederaufnahme des Unterrichts und wie die Onlineaufgaben weiterlaufen sollen.

    Hinzu kamen dann A- und B-Wochen in Oberstufenkursen und dann wurde es total kurios in der Organisation zwischen Präsens- und Onlineunterricht.

    Ich will gar nicht wissen, wie viel Arbeitszeit alleine für jene Überlegungen draufgegangen sind, wie ich überhaupt meinen Unterricht organisieren soll und wie ich die Schülerinnen und Schüler am besten erreichen kann.

    • Man muss an dieser Stelle aber natürlich noch viel mehr bedenken. Das oben ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den Coronamonaten. Übrigens unterrichte ich in NRW.

      Alleine die Tatsache, dass es kein Konzept für Videounterricht von Zuhause gibt, macht die Handhabe zwischen Freiwilligkeit und Pflicht schwierig. Ich kann natürlich sagen „ab sofort Videounterricht“. Was mache ich aber dann mit jenen Schülerinnen und Schülern, die das technisch nicht hinbekommen? Mache ich also Videounterricht UND ich bereite den Stoff so schriftlich auf, dass sie diesen problemlos nacharbeiten können? Was mache ich mit den Verweigerern, die eh schon gepeilt haben, dass nichts Negatives aus der Coronazeit in die Notenbewertung einfließen darf? Wie viele Elterngespräch müssen geführt werden (Spoiler: Bei den Pubertierenden hat teils auch das Einwirken der Eltern nichts gebracht).
      Ich habe wöchentlich freiwillig(! Darf sie ja nicht dazu verpflichten) für einige Klassen einen Chat oder Videokonferenz angeboten, aber es kamen wenn 1/4 bis 1/3 der Klasse. Normalen Unterricht kann man so nicht machen und ist höchstens eine Ergänzung zu den Onlineaufgaben.
      Dann wollte ich natürlich Feedback zu den hochgeladenen Aufgaben geben. Ich habe 2-3 Wochen gebraucht, um für mich ein System zu erarbeiten, dass für mich einerseits machbar, aber andererseits für die Klassen und Kurse zufriedenstellend ist.

      Ich habe in den Monaten extrem viel gelernt und würde vieles nun anders organisieren und durchführen. Das ändert nichts daran, dass die Politik bzw. das Schulministerium ganz klare Konzepte und Handlungsanweisungen erarbeiten müssen, damit man nicht so hilflos am Anfang dasteht. Es ist gut und schön, dass viele im Internet und auch im Alltag sagen: „Auf der Arbeit kriegen wir das ja auch hin“. Dennoch ist Schule mit seinem Beamtentum und Bürokratie teils eine ganz andere Welt und ich möchte den Arbeitgeber sehen, der Anrufe und E-Mails von den Eltern seiner Arbeitnehmer bekommt und sich dann anhören darf, dass eine Arbeitsaufgabe nicht dem Datenschutz entspreche oder sie es unverschämt fänden, dass das eine Team eine Stunde länger arbeiten müsse, während das andere nach Hause dürfe.

      Aber Lehrer und Lehrerinnen sind eh nur alles Pussies, die hohe Burnout-Raten haben, weil jene, die den Beruf ergreifen, nichts abkönnen…

      /rant

  9. Also ganz ehrlich, auf wir haben ja keine Hilfe bekommen, kann man das ganze nicht schieben.
    So ne video Konferenz Software ist jetzt net gerade schwer.
    Und gibt auch genug Tutorials im Internet.

    Bei uns auf der arbeit bekommen wir auch null Schulungen und sollen uns alles selber erarbeiten.
    Da kann ich auch net sagen, ja da habe ich keine Schulung für bekommen, ich schaukel jetzt mal meine Eier.

    Da muss man sich halt einarbeiten und mehr als 2-3 Tage Einarbeitung und das ist jetzt schon hoch gegriffen brauch man für so ne Video-Konferenz-Software auch net.

    • Dein Kommentar ist echt der Hammer. Warst du schon mal in einer Schule? Ich vermute ja! Jetzt eine Frage an dich, was bringt es mir als Lehrer mich in eine Software einzuarbeiten, wenn ich eine Klasse mit 28 Kindern habe, von denen 11 kein Gerät haben mit denen überhaupt nur annähernd Unterricht per Video möglich ist?

      Ich kann als Lehrer die geilsten Ideen und Voraussetzungen haben, wenn ich aber nur 50% der Klasse erreiche brauch ich damit gar nicht anfangen. Daran scheitert der ganze Mist!

  10. Naja also um ehrlich zu sein, wo ein Wille da ein Weg! Hunderte Unternehmen haben auch ihre Mitarbeiter nach Hause geschickt und die mussten von jetzt auf gleich HO machen und sich selber organisieren. Klar haben die Unternehmen auch unterstützt das mag bei öffentlichen Trägern langsamer zu gehen aber die Mitarbeiter haben auch stark dazu beigetragen.

    Ich persönliche kenne halt viele Lehrer die gesagt haben ach ich muss doch nur so hoch hüpfen, warum jetzt mehr tun? Und da war der entscheidende Unterschied!!!

    Es gibt Lehrer wie dich die bock hatteb und wollten aber der absolute großteil hat einmal die woche nen Arbeitsblatt rausgehauen und ansonst gechillt. Und dann kommen sehr schnell Aussagen wie „faule Lehrer“ eben weil es die meisten waren. Das ist natürlich scheiße für Menschen wie dich und ein paar andere, aber für den großen Teil deiner Kollegen einfsch passend. Tut mir leid 🙁

    • So kannst Du nicht argumentieren. Was ist denn mit den Lehrern, die die Technik dafür gar nicht im Hause hatten? Muss ich mir dann auf eigene Kosten alles anschaffen?

      • Also ich persönlich glaube ja, dass es eher mehr Schüler als Lehrer gibt, die die Technik nicht im Haus haben, zB solche aus sozial schwächeren Familien. Einen Laptop mit Webcam bekommt man, wenn man sonst keine großen Ansprüche an das Gerät hat, mittlerweile neu für unter 300 Euro, gebraucht teilweise für unter 100.
        Ich musste mir als Student teilweise Bücher im Wert von mehreren hundert Euro kaufen, weil es in der Bibliothek – bei Kursen mit 30+ Teilnehmern – nur jeweils 2 Ausgaben des jeweiligen Werks gab und die natürlich nicht digital vorhanden waren. Wenn das von Studenten erwartet werden kann, sehe ich nicht, warum das für Lehrer mit festem Einkommen nicht gelten sollte.
        Natürlich kann man dem Staat vorwerfen, hier einiges versäumt zu haben – was sicherlich zutrifft. Trotzdem muss man das Beste aus der Situation machen.
        Du bist wahrscheinlich nicht das geeignete Beispiel für den „Durchschnittslehrer“, denn nach allem was man aus deinem Blog über dich weiß – oder zu wissen glaubt – bist du deutlich engangierter als der Durchschnitt.
        Generell ist es natürlich immer schwierig von „den Lehrern“ als homogene Gruppe zu sprechen, schließlich unterscheiden die sich genauso untereinander wie andere Berufsgruppen.
        Aber dass gerade einmal 8 Prozent der Grund- und Mittelschulen Videokonferenzen anbieten, finde ich schon sehr wenig.

        • Wo kommen wir denn hin, wenn man als Arbeitnehmer dazu verpflichtet wird Geräte zu kaufen, die man für die Arbeit benötigt? Absoluter Bullshit. Als Arbeitgeber hat man dafür zu sorgen, dass die Arbeitnehmer alles an Technik bekommen, was sie für die Arbeit benötigen.
          Das jeweilige Land wäre dafür zuständig, jeden Lehrer für diese Fälle mit eben so einem 300€ Gerät auszustatten und den Lehrern auch eine geeignete Software für eventuellen Video-Unterricht zur Verfügung zu stellen.

          Ist alles nicht passiert. Wenn ich Lehrer wäre, würde ich hier rein gar nichts unternehmen. Bis die Länder mal aus dem Arsch kommen. Denn sonst bist du am Ende der Blöde (siehe andere News bezüglich Datenschutzverstößten). Und hast am Ende sogar noch Geld für Technik ausgegeben, die du eh nicht verwenden darfst.

          Dazu kommt, dass die Ausstattung ja nicht nur bei Lehrern fehlt…

      • Im Grunde hast du Recht, aber einen pc/Laptop haben doch die meisten zu Hause oder? Und als cam kannst du in top Qualität einfach das Handy nutzen (Android wie Apple) und zack kannst du in full HD streamen. Das andere sind Software Dinge die Fleiß bedeuten. Gute Internetleitung okay das in Deutschland eh so ne Sache. 😅 Aber an der Technik muss es nicht scheitern, da reichen ein Handy und PC oder ein tablet.

  11. Um in der ganzen Geschichte vllt. mal was positives hervorzuheben:
    Ex-Kanzler Goldkettchen-Gerd, früher als Niedersachsener MP verpönt für die Aussage „Lehrer sind faule Säcke“, hat in einem Interview diese Woche gesagt, er wäre da eines besseren belehrt worden und lobte die großen Anstrengungen, die die Lehrkräfte nicht nur während der Corona-Zeit geleistet haben.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here