TEILEN

Angebote des niederländischen Frauen-Erstligisten Heerenveen lehnte Ellen Fokkema ab. Nun ist die 19-Jährige die erste Frau, die in einem Herrenteam im niederländischen Amateurfußball spielen wird. Für Fokkema und ihren Verein ist das nur logisch – der Verband sagte nicht sofort ja. (Via)

Was kommt als nächstes? Frauenquoten in der Fußball-Bundesliga? Auch auf die Gefahr hin, jetzt wieder als Chauvinist dargestellt zu werden: Aber was soll der Quatsch? Es gibt in ALLEN Sportarten Frauen- und Männerteams – das hat vor allem anatomische Gründe, die sich auf die Leistungsfähigkeit niederschlagen. Ich weiß, dass in dieser Zeit Fakten gerne mal ignoriert werden, aber diese Tatsache sollte jedem klar sein. Und selbst wenn Ellen Fokkema so gut ist, dass sie bei den Männern mitspielen kann: Wieso wird hier eine Ausnahme gemacht? Dürfen dann auch Männer bald in Frauenteams mitspielen? Mit so einer (mutmaßlichen) PR-Aktion tut man sich meiner Meinung nach keinen Gefallen…




Anzeige

37 KOMMENTARE

  1. Vielleicht sollte man das von Grund auf überdenken. Ist Leistungssport an sich nicht schon eine Perversion des Grundgedankens?
    Wenn sportliche Aktivität als Miteinander sieht, dann ist die Trennung an sich fragwürdig.

    Nur mal als Gedanke in den Raum geworfen 🙂

  2. Ich bin da bei Kinki und zahlreichen anderen: die Männer Liga ist das Maß aller Dinge und wenn die Frau darin tatsächlich mithalten kann super für sie – vor allem auch als Zukunftsaussicht.

    Männer dürfen logischerweise allein schon aus biologischer Sicht natürlich nicht bei den Frauen spielen.

    Eigtl doch ähnlich wie bei den Jugendmannschaften oder nicht? Du darfst – soweit ich weiß – als 16 jähriger bei den Herren spielen wenn du das Leistungsniveau hälst, aber mit Sicherheit darf kein 25 jähriger in der Mannschaft der 16jährigen (sorry – wäre das F Jugend?) spielen.

    Super Problematisch ist hier natürlich tatsächlich die transgender Diskussion. Definitiv sollte Menschen die von Männlein zu Weiblein wechseln nicht erlaubt sein im Offiziellen weiblichen Leistungssport zu agieren. Das ist Wettbewerbsverzerrung und ein unfairer Vorteil – da muss die sportliche Integrität Mmn über der Genderfreiheit stehen.

    Problematisch wird’s halt wenn so ein Fall in 5 Jahren Tür und Tor für eine Quote a la „es müssen immer 3 Frauen von 11 Spielern auf dem Platz stehen“. Oder wenn ein Verein der eh weiß das er absteigt in der Bundesliga plötzlich mit ner vollen frauenmannschaft antritt(sowas gab es ja schon im esport)

    • Dem würde ich zum Großteil zustimmen, ich würde zwar bei den Transgendern momentan so handeln wie du, aber trotzdem noch weitere Studien abwarten bevor ich da ein finales Urteil fälle. Solange die Daten nicht vorliegen sollten jedoch Transfrauen nicht bei den Frauen mitlaufen.

      Zu der Frage mit der F-Jugend: Mit 16 wärst du wahrscheinlich in der B Jugend, in Deutschland ist das Jugendsystem wie folgt:
      Bambini(U7), F-Jugend(U9),E-Jugend(U11),D-Jugend(U13),C-Jugend(U15), B-Jugend(U17) und A-Jugend(U19).

  3. Mal die ganzen (guten Kommentare, keine Ironie) zum Thema mal bei Seite:

    Die Frau möchte wohl, soweit ich das mitbekommen habe, mit ihren Teamkameraden weiterspielen, mit denen sie schon jahrelang zusammenspielt. Warum sollte ihr dies verweigert werden, nur weil sie kein Ding zwischen den Beinen hat?

  4. Mal so etwas weg vom Thema: Warum gibt es im Tanzsport keine gleichgeschlechtlichen Paare, genauso im Paarlauf der Eiskunstläufer?

    • Tänzer hier:
      Es gibt Turniere für gleichgeschlechtliche Paare! Das ist seit… keine Ahnung wie lange … zwar nicht ewig, aber wenn der Deutsche Hauptverband 2008 gegründet wurde, gibts das schon eine Weile!
      Und: ja, Männerpaare und Frauenpaare sind da direkte Konkurrenten und nicht in verschiedenen Gruppen!
      Bessere Beispiele bitte und nicht unwissenheit vortäuschen 😉

      • Cool, ich bin auf den Gedanken gekommen, weil ich an einer Tanzschule vorbegelaufen bin, die Gleichgeschlechtlisches Tanzen betreibt.

    • Wenn ich mal vermuten müsste, dann weil auch im Eiskunstlauf körperliche Attribute wichtig sind. Die ganzen Figuren, in denen die Frau hochgehoben, weggeschmissen oder herumgewirbelt wird, ist eine Frage körperlicher Kraft einerseits und Gewicht andererseits. Und ohne dass ich das genauer wüsste, aber diese Figuren dürften einen signifikanten Anteil an der Gesamtbewertung haben.

      Vermutlich könnte man aber das Bewerungssystem ändern. Ähnliches gabs ja vor einigen Jahren beim Skispringen, als sich der V-Stil etablierte; zu Anfang gab es Punktabzüge dafür, weil der Parallelstil als ästhetischer galt. Gleichgeschlechtlicher Eiskunstlauf wäre also prinzipiell denkbar.

  5. Nun ich werde hier mal eine Meinung vertreten die bei einigen sicher ganz übel aufstoßen wird.

    MMn. sollte es Frauen auf Wunsch erlaubt sein in Männer Teams zu spielen umgehehrt jedoch nicht. Und bevor jetzt der Ein oder Andere bereits wutentbrannt in die Tastatur kloppt möchte ich Das auch erklären.

    Männer sind von natur aus Frauen in der Regel körperlich überlegen. Höherer Muskelmasse, geringeres Körperfett etc. brauchen wir nicht weiter erklären. Von daher wäre es natürlich einfach vollkommen unfair Männer in Frauenteams spielen zu lassen.
    Umgekehrt ist dies jedoch nicht der Fall. Eine Frau die im Leistungssport gegen Männer antritt, spielt grundsätzlich mit einem Handicap. Wenn sie durch Talent, taktisches Genie oder Technik in der Lage ist diesen Nachteil aus eigener Leistung auszugleichen, ist Das doch eine bewundernswerte Leistung.

    Ich sehe darin aus genannten Gründen auch überhaupt keine Diskriminierung von Männern oder ähnliches.

    Auch wenn man bedenkt, dass Frauensport in nahezu allen Bereichen signifikant schlechter Bezahlt wird als Männersport würde ich es jeder Sportlerin gönnen in diese elitärern Sphären aufzusteigen.

    Ein weiters Problem stellt natürlich auch die Frage nach Transsexualität. Da vertrete ich die klare Haltung, dass Menschen sportlich betrachtet zwingend nach Ihrem biologischen Geschelcht gewertet werdeb müssen.

    • Auf den ersten Blick klingt das vielleicht sinnvoll, in der Praix ist das aber zum Scheitern verurteilt.
      Transsexualität: Menschen nach ihrem Bioligischen Geschlecht werten? Kannst du dir vorstellen was für einen Shitstorm und wie viele Proteste es geben würde? Das hätte nichts mehr mit Sport zu tun!
      Alleine Schon der Satz, „Männer sind von natur aus Frauen in der Regel körperlich überlegen. “ wird so ziemlich jede Feminstin vor Wut kochen lassen.
      Das wäre am Ende eine Schlammschlacht und der Sport würde immer weiter in den Hintergrund geraten.

      • Es ist aber Fakt, es passiert doch andauernd das Frauenrekorde und Wettbewerbe von biologischen Männern gebrochen und dominiert werden. Jedem Deppen sollte klar sein das das nicht Fair ist und die entsprechenden Sportlerinnen die deswegen Chancenlos da stehen beschwere sich auch berechtigterweise. Baader hat da vollkommen recht.

  6. Naja, wenn sie mithalten kann und tatsächlich ein Gewinn für das Team ist – so what. Fußball ist halt – anders als zB Gewichtheben oder Leichtathletik – kein Sport, in dem es es nur um die reine physische Leistungsfähigkeit geht, sondern auch viel um Präzision und Technik.

    Ich denke mal, es ist wie mit den männlichen Spielern auch: Wenn sie sich durchsetzen kann, alles gut, wenn nicht, fliegt sie halt wieder raus.

    • Es gibt Frauen-Bundesliga-Teams, die gegen die B-Jugend-Mannschaften von Vereinen verlieren. Die größte Tennisspielerin aller Zeiten Steffi Graf hat damals zu ihrer Hochzeit gegen nen Oberliga-Spieler 2:6 und 2:6 bei uns in der Ecke nen Showkampf verloren.

      Frauen können im Leistungssportbereich mit Männern nicht mithalten. Das ist ein Fakt. Das ist kein Chauvinismus, sondern ein Fakt über den ich auch nicht weiter diskutiere.

      Wenn Du so argumentierst, kann ich auch sagen, dass mein Kumpel, der ungefähr auf einem Niveau mit dem Bundesliga-Damen von Werder Bremen spielt, ja auch ne Ausnahmeregel in Anspruch nehmen könnte. Wenn er sich durchsetzen kann, alles gut, wenn nicht, fliegt er halt wieder raus.

      Oder wo ziehst Du die Grenze?

      • Aber sie spielt doch genau auf diesem Niveau? Sie spielt in der 9. Liga, dass wäre in Deutschland Kreisliga, wenn ich mich nicht verzählt habe. Wenn sie sich da durchsetzen kann, wird sie bestimmt noch weiter hochsteigen. Wenn nicht, wechselt sie halt in den Frauenfußball zurück und wird da wahrscheinlich eine Zukunft bei einem Erstligisten haben.
        Wo ist also das Problem?

          • Ich muss zugeben, als ich in der Zeitung davon gelesen habe, waren die Angaben auch etwas verwirrend. Da wurde von „4. Amateurliga“ und „9. Liga insgesamt“ geredet. Aber 4. Amateurliga ist in Deutschland immer noch die Liga unterhalb der Oberliga (oder sogar die Liga darunter, je nach ob man die 3. Liga als Amateurliga zählt). Man zählt ja bei den Amateurligen wieder neu.
            Werde das nochmal genauer recherchieren, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht auf Regional- oder Oberliganiveau spielt.

          • Habs jetzt nochmal nachgeschaut. Der Klub spielt in der „4e klasse A“ (laut Website, sofern ich mich da nicht falsch navigiert habe, kann kein Holländisch). Laut der englischen Wikipedia-Seite ist das in der Tat die 9. Liga. In meinem Heimatverband Westfalen wäre das die Kreisliga A.

      • Na was wohl? Die Logik ist doch Frauen > Männer. Deshalb dürfen nur Frauen in Männer-Teams, aber Männer nicht in Frauen-Teams. Na wobei… wenn es so weiter geht gibts bald eh keine Teams mehr nach Geschlechtern. (Ich identifiziere mich [noch] nicht als Apache Helicopter.)

      • Dass Frauen, im Allgemeinen, Männern körperlich unterlegen sind, da widerspreche ich dir überhaupt nicht und die Beispiele, die du genannt hast, sind durchaus richtig. Den Unterschied zum Tennis sehe ich darin, dass Fußball ein Mannschaftssport ist, also auch, aber nicht ausschließlich, die individuelle Leistung zählt. Dass eine Fußballerin wahrscheinlich nie in einem direkten Vergleich gegen einen Ronaldo oder einen Messi ankommen wird, ist offensichtlich. Ebenso wird es eine reine Frauenmannschaft nur sehr schwer gegen eine reine Männermannschaft schaffen, auch wenn diese einige Ligen weiter unten spielen sollte.
        Wir reden bei diesem konkreten Fall aber von einer sehr großen Ausnahme. Ob es eine PR-Aktion ist, können wir von hier aus kaum beurteilen, aber ich gehe mal davon aus, dass die Frau dementsprechend was drauf haben muss, sonst würde es schlicht keinen Sinn ergeben, sie aufzunehmen. Ich weiß nicht, wie es in Holland ist, aber hierzulande ist die Fußballszene nicht dafür bekannt, besonders progressiv zu sein, der PR-technische Gewinn wäre daher mmn zu vernachlässigen, sollte die Frau das Niveau des Vereins nach unten ziehen.
        Es kommt nicht so oft vor, aber gelegentlich gibt es Frauen, die Männern sportlich überlegen sind. Eine Freundin und ich haben früher sehr aktiv im Verein Basketball gespielt – sie bei den Frauen, ich bei den Männern. Obwohl ich grßer, stärker, schneller etc bin, ist es für mich eine ziemliche Herausforderung, 1on1 gegen sie zu spielen, da sie wendiger und technisch besser als ich ist.
        Aber um noch auf deine Frage mit der Grenze zurückzukommen:
        Da würde ich ganz klar sagen: Wenn eine Frau das Niveau der Männer halten kann, auch über die volle Länge des Spiel, und dadurch einen Gewinn für den Verein darstellt, kann man ihr durchaus eine Chance geben. Grundsätzlich sollten natürlich immer die besten Spieler den Vorzug bekommen, bzw. die mit dem größten Potenzial. Das werden auch in Zukunft weiterhin zu 99,9 Prozent die Männer sein, so ist der Mensch biologisch nun mal „gemacht“ und ich glaube auch nicht, dass es in absehbarer Zeit salonfähig wird, Frauen in Männerteams spielen zu lassen. Die Zahl der Frauen, die tatsächlich auf so einem Niveau spielen können, wird man nämlich wohl an ein paar Händen abzählen können.
        Interessant wäre ja mal, wie weiter unten glaube ich angeregt wurde, eine eigene Liga mit gemischten Teams, wobei ich das in naher Zukunft auch noch nicht sehe.

  7. Ich überspitze das jetzt mal: In den meisten Sportarten gibt es einen Wettbewerb für Profis und einen für Körperbehinderte a.k.a. Männer und Frauen! Und damit will ich nur sagen, dass der männliche Körper nunmal deutlich besser auf Leistungssportarten ausgelegt ist als der weibliche.

    Wenn man das so betrachtet, ist in diesen Sportarten also der sog. Männerwettbewerb die „offene Klasse“ und der Frauenwettbewerb die „Behindertenklasse“. Jetzt übertragen wir das mal auf tatsächlich Körperbehinderte (Paralympics etc.): Jedem Körperbehinderten steht es frei, sich um einen Startplatz bei Olympia zu bewerben; er muss eben die Leistungsanforderungen der offenen Klasse erfüllen.

    Von daher habe ich überhaupt kein Problem damit, wenn eine Frau in der offenen Klasse mitspielen will. Wenn sie die adäquate Leistung bringt, warum soll sie aufgrund ihrer „Behinderung“ – also ihres körperlichen Nachteils – nicht mitspielen dürfen? Solange das nicht zu irgendwelchem Quotenquatsch führt, spricht doch nichts dagegen. Manche Sportler tun sich das ja freiwillig an. Im Tennis nennt man das Mixed nicht umsonst „Herreneinzel mit Damenbehinderung“!

    Übrigens läuft es in meiner Lieblingssportart genauso: Schach! Obwohl es hier nicht um körperliche, sondern um geistige Unterschiede zwischen Männern und Frauen geht, die weit weniger offensichtlich bzw. intuitiv sind, so zeigt die Realität, dass Frauen auch dort nicht dieselben Leistungen wie Männer bringen. Die Situation ist ähnlich wie im Fußball. Und was gibt es für Turniere? Es gibt offene Turniere, in denen jeder mitspielen kann, und es gibt dezidierte Frauenturniere, wo also Männer ausgeschlossen sind. Und ja, vereinzelt spielen Frauen durchaus auch in den offenen Turnieren mit.

    Viel interessanter finde ich eigentlich die Frage, wie wir zukünftig mit Transmenschen im Sport umgehen wollen. Egal ob Mann-zu-Frau oder Frau-zu-Mann, typischerweise sind sie aufgrund ihres Hormonhaushaltes und der damit eingehenden körperlichen Veränderungen Frauen überlegen und Männern unterlegen. Ich habe hier keine Antwort. Für eine eigene Turnierklasse sind Transmenschen zu selten, sie zu den Frauen stecken, ist gegenüber den Frauen unfair, sie zu den Männern stecken, ist gegenüber den Transmenschen unfair. Vorschläge?

    • Ich traue mich kaum es zu sagen, aber wenn man den abwertenden Tonfall ignoriert, hat Kinki es exakt auf den Punkt getroffen. Die Frauenklasse existiert als „Schutz“ für Frauen, um gerade junge Mädchen nicht aus dem Sport auszuschließen. Das sollte diejenigen, die bereit für die Challenge sind, aber nicht daran hindern, es bei den Männern zu versuchen.

      • Nachdem ich den Post gesetzt hatte, ist mir das Wort eingefallen, das ich die ganze Zeit gesucht hatte: „Handicap“. Bedeutet zwar genau dasselbe, klingt aber besser als Behinderung! Und „abwerten“ will ich damit eh niemanden; ich bemesse den Wert von Menschen nicht anhand ihrer körperlichen (oder im Fall Schach geistigen) Leistungsfähigkeit. Ich wollte lediglich auf die Tatsache hinweisen, dass der weibliche Körper schlechter als der männliche für körperliche Arbeiten geeignet ist.

        • Und ein PS, ehe du mir die „geistige Leistungsfähigkeit“ wieder im Mund herumdrehst: Ich beziehe mich ausschließlich auf die geistige Tätigkeit „Schachspiel“. Das ist nicht gleichzusetzen mit Intelligenz, Bildung oder wie immer man im allgemeinen geistige Leistungen bewertet. Es gibt offensichtlich Unterschiede zwischen Männern und Frauen in ihren Denkprozessen, aber „anders“ bedeutet nicht „besser“ oder „schlechter“. In etwa so, wie man mit Fuzzy Logic bestimmte mathematische Probleme besser berechnen kann als mit herkömmlichen binären Computersystem, was Fuzzy Logic aber keineswegs allgemein überlegen macht.

    • Nein Kinki, beim Schach läuft es nicht so und das ist seit Jahren bekannt. Dort lässt es sich auf den prozentuellen Anteil an Frauen im gesamten zurückführen. Aber hey, Statistiken falsch interpretieren, ist ja nichts Neues bei dir.

      • Ähm doch, es gibt offene Schachturniere und Frauenschachturniere, aber keine dezidierten Männerturniere. Im übrigen ist die Besonderheit am Schach, dass es mit der sog. ELO-Zahl einen objektivierbaren Wert der Spielstärke gibt.

        In Deutschland spielen rund 90.000 Leute organisiert Schach, darunter weniger als 10% Frauen, soweit richtig. Weltweit dürfte das nicht viel anders aussehen.

        Das erklärt aber nicht, warum in der gesamten Historie des modernen Schachs – und das sind inzwischen auch ein paar hundert Jahre – noch nie eine Frau in die Weltspitze aufgestiegen ist. Die wohl beste Frau aller Zeiten, Judit Polgar, erreichte in der Spitze ELO 2735 und damit Platz 8 der Weltrangliste. Eine absolute Ausnahmeleistung in hunderten Jahren (offiziell gibts ELO seit ca. 1960, aber man hat rückwirkend seit 1800 historische ELO-Zahlen berechnet). Die aktuell beste – und vermutlich historisch zweitbeste – Frau der Schachgeschichte ist die Frauenweltmeisterin Hou Yifan mit ca. ELO 2680. Damit kommt sie knapp in die Top-100-Schachspieler weltweit. Und die derzeit zweitbeste Frau, Humpy Koneru, liegt ca. 100 ELO hinter Hou, im weltweiten Vergleich ist das wohl irgendwo zwischen Platz 200 und 300.

        Die Repräsentanz der Frauen im Spitzenschach ist also um die eine oder andere Zehnerpotenz geringer als der Anteil der Frauen an den Schachspielern insgesamt.

        Und dass das kein statistisches Problem der kleinen Zahlen ist, zeigt ein Blick in Länder, in denen Schach zur Allgemeinbildung gehört. Historisch Russland/UdSSR, heutzutage auch China. Überall dominieren die Männer die Spitze, auch wenn genausoviele Frauen/Mädchen mit Schach in Berührung kommen.

        Aber du kennst sicher einen Planeten, auf dem das alles anders ist!

        • Weil ich kb auf die Diskussion habe, magst stattdessen mal einen Schocker hören? „Elo“ schreibt man klein. Denn Elo ist keine Abkürzung, sondern das Rating wurde nach seinem Schöpfer Arpad Elo benannt.
          Ich muss offen zugeben, als ich davon das erste Mal gelesen habe, war das schon ein ziemlicher „WTF?“-Moment.

          • War mir bekannt, hat sich aber bei mir so „eingebürgert“. Da ich selber ein Patzer bin, habe ich zwar eine Elo-Zahl, aber weit häufiger habe ich mit meiner nationalen Wertung zu tun, die nennt sich Deutsche Wertungszahl, abgekürzt DWZ (und die wird allgemein großgeschrieben). Zudem fasst die gängige Turniersoftware „SwissChess“ beide Zahlen unter TWZ (Turnierwertungszahl) zusammen. Und so gibts halt bei mir neben DWZ und TWZ auch ELO, aber sachlich hast du Recht!

  8. Auf Amateurniveau find ich das durchaus in Ordnung. Da gibt es selten so eine breite Struktur für Damen und wenn der Verein sie als Spielerin aufstellen will, weil Sie besser ist oder sonst keine 11 Leute zusammen kommen, warum nicht?
    Besser als wenn wieder Ausländer eingekauft werden allemal…

  9. Wie Du schon sagst: Wenn sie mithalten kann, wieso sollte sie dann nur wegen ihres Geschlechts nicht spielen dürfen? Und was wäre so schlimm an gemischten Teams? Denkst Du ein professionelles Team würde sich aus Imagegründen schwächen? Eine Quote hat sich nicht mal wirtschaftlich durchgesetzt. Bevor das im Sport passiert, sind bionische Upgrades erlaubt 😀

  10. Nun, es macht ja Sinn. Frauen unterscheiden sich nicht von Männern, im Gegenteil. Sie sind besser.

    In der Formel 1 gibt es keine Männer- oder Frauensparte, deswegen sind in den letzten 80 Jahren auch so viele Frauen Weltmeister geworden, das gleiche beim Darts.

    Endlich Gleichstellung. Darauf hoffe ich, vor allem im Box- und MMA Sport. Weg mit den Beschränkungen!

    Ich bin auch für Frauenquoten in Kohleminen, im Kanalbau, auf dem Bau, in der Hochseefischerei, im Militär bei der kämpfenden Truppe, in der Stahlverarbeitung, bei der Straßenreinigung, bei den Türstehern und vor allem im Billiglohnsektor.

    Die Zeit ist reif! 50% Anteil überall, lasst es uns endlich umsetzen!

    • In Sachen „Überdramatisierung“ bist du definitiv jeder Frau überlegen, da kann man nix gegen sagen. Völlig am Thema vorbei, aber überlegen!

  11. Bin da ehrlich gesagt total anderer Meinung als du. Frauenfußball jammert doch immer, dass sie viel weniger Geld und Beachtung bekommen. Warum? Weils einfach schei**e langweilig ist. Emanzipation und Gleichberechtigung heißt hier genau das. Du willst mehr Kohle und Beachtung, dann spiele so gut, dass du bei den Männer mithalten kannst. Warum sollte ein Mann denn in eine Frauenmannschaft wechseln, wo er ein Kaffeeset als Prämie bekommt? Und genau so muss es doch überall laufen. Nicht die Quote, das Aussehen, die Hautfarbe, das Alter oder die Religion entscheidet, sondern ob du gottverdammt nochmal der Beste für den Posten bist.

  12. Naja, es geht ja um Amateurfußball bei dem der Spaß im Vordergrund steht.(Außer natürlich für Helikoptereltern die beim Spiel der F-Jugend den Schiedsrichter beleidigen) Daher finde ich es okay, dass sie dort spielen darf, wenn sie sich dort wohlfühlt und es für den Verein vom Leistungsniveau passt. Andersrum gehts natürlich nur schwer, da Männer Frauen im Fußball in der Regel deutlich überlegen sind, wie irgendwelche Testspiele von Frauen und Männerteams oft bewiesen haben.

  13. Ist nur keine PR-Aktion.
    In Deutschland dürfen Frauen bis zur B-Jugend in Jungenteams mitspielen. Einige der besten deutschen Fußballerinnen, wie Alexandra Popp oder Lena Oberdorf haben genau das getan. Beide haben unterstrichen, wie wertvoll die Erfahrung für sie war, wie sehr sie besonders körperlich davon profitiert haben, weil unter den Jungs schon deutlich härter zugefasst wird. Und gerade Popp meinte darauf angesprochen, wie weird es war, ab der A-Jugend zu den Mädchen zu „müssen“, weil sie da physisch einfach viel weiter war.
    Man sollte dazu unterstreichen, dass Fokkema nicht in einem niederländischem Topteam spielt, sondern in der neunten Liga oder so. Das ist also noch sehr, sehr, SEHR weit weg von allem, was im Fußball eine Rolle spielt. PR-wirksam sicherlich, aber das legt sich in einer Woche spätestens wieder. Denn sein wir ehrlich: Bevor die Dame auch nur den Schritt in die Erendivise schafft, muss sie schon mindestens so gut sein wie jeder anderer Fußballer, wenn nicht sogar noch einen Ticken besser.
    Das im Gegenzug Jungs nicht bei den Mädels mitspielen sollte sich hingegen tbh von selbst erklären.

    Ansonsten hätte dieser Fall tatsächlich das Potenzial, einen speziellen Fall von Chauvinismus klar offen zu legen. In den letzten Jahren/Jahrzehnten, immer wenn es um Frauenfußball ging, kam immer wieder ein Statement: „Guck ich nicht, wenn die Frauen so toll sind, dann sollen sie doch bei den Männern mitspielen und Leistung zeigen!“. Wenn die gleichen Leute, die sonst diese These vertreten haben, jetzt mit „aha, klar, typisch, Sonderrechte!!!“ um die Ecke kommen, bleibt ja eigentlich nicht mehr viel übrig außer „ich will eigentlich nicht, dass Frauen irgendwas im Fußball zu suchen haben“.

    Persönlich jedenfalls find ich es als Pilotprojekt ganz spannend und würde mir wünschen, dass der DFB sich in dieser Sache ebenfalls bewegt. Entweder die Mädels setzen sich durch (auch langfristig) und wir erleben einen ganz neuen Fußball oder es ist ein für alle Mal bewiesen, dass das einfach nicht funktioniert, dann bekommt der Frauenfußball immer noch einige Spitzenfußballerinnen, die sich gegen alle Härten durchsetzen mussten.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here