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Die Bundesrepublik plant in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom wohl eine Internet-Flatrate speziell für Schüler. Damit soll der Unterricht von zu Hause klappen, falls es wieder nötig wird […] Bund und Länder planen aufgrund der Corona-Pandemie ein weiteres 500-Millionen-Euro-Paket […] So soll es Dienstlaptops für Lehrer geben und Schulen an Breitband-Internet angeschlossen werden. (Via)

ENDLICH! HELL, IT’S ABOUT TIME! Meine Gebete (und Vorschläge) wurden endlich erhört. Dann fehlen ja jetzt nur noch wirkliche digitale Konzepte für den Unterricht. Aber hey, DAS HIER ist auf jeden Fall schon mal ein Anfang.

Als Einschränkung soll übrigens kein Netflix auf der 10-Euro-Schüler-Flatrate laufen – was ich ehrlich gesagt ein wenig übergriffig finde. Wieso sollen die Kids in ihrer Freizeit kein Netflix schauen dürfen? In der Schule und im Unterricht haben wir Lehrer doch eh ein Auge drauf. Und wer als Lehrer nicht verhindern kann, dass seine Schüler im Unterricht Netflix schauen, hat eh den Beruf verfehlt…




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14 KOMMENTARE

  1. Jo geil, bestimmt wird das nicht von irgendwelchen Machtgeilen Rektoren oder so ausgenutzt um schindluder zu treiben. Immerhin muss man ja die Netzneutralität komplett abschalten, damit man Datentransfers beschränken kann, dann ist es nicht mehr weit bis der Schüler vorstellig werden muss weil er über den Vertrag irgendwas gemacht hat, was der Schule net passt.

    In meinen Augen komplett nicht durchführbar in der Form und mit keinerlei Privatsphäre oder Datenschutzgesetz vereinbar.

      • Wie will man denn kontrollieren was die Schüler über den Datentarif machen?

        Dafür muss man halt einfach auf die Netzneutralität pfeiffen, sonst kann man da nix einschränken.
        Und wie in dem Artikel genannt, entscheiden die einzelnen Schulen was über diese Tarife genutzt werden darf. Heißt, jeder Rektor kann da festlegen was er will.

        Und sorry, aber genauso wie bei der Debate um Netzneutralität im generellen ist es einfach so, dass ich davon ausgehe, dass sobald es einen Mechanismus gibt um Dinge zu kontrollieren und Daten die man anschauen kann, wird das auch genutzt und meistens eben auch zum Schlechteren.

        Viel „zusammen spinnen“ muss man sich da garnicht viel.

        • Die meisten Arbeitgeber haben ihren Internetzugang eingeschränkt und auf Dienstlaptops hat man keinen Adminzugriff, sondern die Standardprogramme sind vorinstalliert und bei Bedarf kann man sich über die IT weitere Programme installieren lassen. Das macht schon absolut Sinn und das hat nix mit Netzneutralität zu tun.
          Genauso würde ich es hier sehen.

          Dieser Internetzugang soll nicht den ggf. schon vorhandenen ersetzen, sondern für diejenigen Schüler sein, die momentan kein Internetzugang besitzen. Dieser Zugang ist dann eben zum Studium für den/die Schüler gedacht und nicht die Billo-Flatrate für die ganze Familie. Internet ist laut BGH Grundrecht und auch der Hartz4 Empfänger bekommt Telefon/Internetanschluss bezahlt. Das Problem dürfte also eher die Verfügbarkeit eines schnellen Anschlusses sein.

          Habe selber jahrelang an einer Uni mit „eingeschränktem“ Internet gearbeitet und hatte nie Probleme. Es ist halt ein Anschluss zum Arbeiten und nicht zum Vergnügen.

          Ich finde es gut, dass Schulen digitalisiert werden sollen. Allerdings sollten sie jetzt auch schonmal IT-ler einstellen die das Ganze dann am Laufen halten. Sehe schon wie am Ende jeder Schüler/Lehrer/Klassenzimmer das Equipment hat und dann fällt auf, dass man auch wen braucht, der die Wartung übernimmt.

          • Das mag in der Arbeitswelt so funktionieren. Hier müssten sich dann aber die einzelnen Schulen drum kümmern und das dürfte schwierig sein, da anders als im Büro die Kommunikation ja nicht erstmal über den Firmeneigenen Server läuft, sondern direkt über die Telekom.

            Und wenn die Arbeit bei den Schulen hängen bleibt, seh ich schon wie das ablaufen wird. Da darf sich dann irgendein armer IT/EDV Lehrer drum kümmern, „weil der macht doch eh schon den Computerraum“.

            Ich versteh auch nicht, wie ein Haushalt ohne Internetanschluss sein kann. Wie du ja geschrieben hast ist der ja sogar im Hartz4 Satz mit drin und sogar über Sozialhilfe abrechenbar, an der finanzierung dürfte es also eigentlich nicht liegen. Wem hilft dann also so eine subventionierte Geschichte?

            Ich finde es auch gut, dass die Schulen mal in diesem Jahrhundert ankommen sollen, allerdings muss man das von der Basis aus hochziehen. Lehrer entsprechend weiterbilden UND ausrüsten. Personal einstellen, dass sich um den Support kümmert. Unterricht anbieten der den Umgang schult.

            Ich seh das ganze genauso wie die tolle Idee alle Lehrer Deutschlandweit mit Laptops auszustatten. Liest sich erstmal toll, wenn man aber mal nachdenkt was eigentlich alles dahinter steht und was dafür alles notwendig wäre wird einem schnell klar, dass das mal wieder ne tolle Schlagzeile ist aber am Ende nur eine faule halbgare Aktion irgendeines Politikers der mal wieder seinen Namen positiv dargestellt haben wollte.

        • Für Kinder und Jugendtliche sollte die Netzneutralität eh schon durch die Eltern und ggf. seriöse Dienstanbieter durch Anmeldebeschränkungen beschränkt sein. Außerdem sprechen wir hier von einem zweckgebundenen Angebot, dass den freien Markt beeinflusst. Um den Einfluss auf dem Mobilfunkmarkt also möglichst gering zu halten, macht so eine Einschränkung also Sinn.
          Den angesprochenen Zusammenhang zu Privatsphäre und Datenschutz kann ich nicht nachvollziehen und müsstest Du nochmal erklären. Wieso sollten außerdem zur Einschränkung der Dienste und URLs Daten aus Endgeräten nötig sein? IP Bann und fertig…

          • Weil ein IP Bann so ziemlich die nutzloseste Form einer Einschränkung wäre, die sogar ein 7 jähriger aushebeln kann indem er 5 Minuten danach googlet.

            Außerdem hat die Telekom doch die Technologie bestimmte Datenströme zu beschränken bzw andere zu bevorzugen, siehe StreamOn angebote. Was übrigens immer noch verkauft wird, obwohl bereits vor mehreren Gerichten geklärt wurde, dass das ganz klar gegen die Netzneutralität verstößt.

            Daher denke ich einfach mal, dass man schnell feststellen wird, dass ein IP Bann nutzlos ist und dann wird man direkt mit den dicken Geschützen loslegen.

            Außerdem missfällt mir ungemein, dass hier jede Schule selbst entscheiden soll was erlaubt ist und was nicht. Wieso kann man eigentlich im Schulsystem garnichts einheitlich regeln? Jetzt soll das sogar nichtmal auf Landesebene laufen oder auf Landkreiseben sondern jede Schule für sich? Da ist doch vorprogrammiert, dass der ein oder andere Rektor alles sperrt auf dass er keinen Bock hat.
            Wer prüft denn dann ob das sinn macht? Muss ich mein Kind dann in ne andere Schule schicken, weil bei der einen Youtube gesperrt ist, bei der anderen nicht?

            Ich finde es auch gut, dass die Schulen mal in diesem Jahrhundert ankommen sollen, allerdings muss man das von der Basis aus hochziehen. Lehrer entsprechend weiterbilden UND ausrüsten. Personal einstellen, dass sich um den Support kümmert. Unterricht anbieten der den Umgang schult.

  2. Ich finde es okay, wenn gewisse Dienste damit nicht möglich sind. Denn es muss ja immernoch einen Anreiz geben für die anderen Tarife, die nicht öffentlich gefördert sind. Wer das möchte, muss halt drauf zahlen. Von mir aus könnten in dem Vertrag auch jugendgefährdete URLs geblockt sein – wäre nur konsequent.

  3. Zum Glück sind Schüler nicht schlau genug, das mit von oder so zu umgehen. Btw. Wenn Schüler ne unbegrenzte billig Flatrate bekommen, sollte das auch fürs restliche volk machbar sein?

  4. das hatte ich dazu gestern gefunden:
    https://www.telekom.com/de/blog/konzern/artikel/bildungs-flatrate-fuer-schueler-und-schuelerinnen-606440

    Schulen bzw deren Träger sind Vertragspartner und legen fest was geht und was nicht.

    „Die Bereitstellung ist kostenlos und das Datenvolumen unbegrenzt.
    Dieser neue Mobilfunktarif „Education“ ist ein vom Vertragspartner gemanagter Tarif. Er dient ausschließlich der Datennutzung und ist nur für Bildungsinhalte nutzbar. Welche Inhalte das konkret sind, wird von unserem Vertragspartner definiert.“

    • Wäre schön, wenn es das auch für Studenten geben würde.

      Kenne da ein paar, sie haben so knapp mit allem kalkuliert, dass sie auf das WLAN der Uni angewiesen sind und/oder gerade jetzt keine zusätzliche Ablenkung daheim haben wollten.

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