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Mit einem Tor gegen Paris Saint-Germain hat sich der FC Bayern den sechsten Titel in der Champions League geholt. Die Presse feiert die „beste Fußballmannschaft der Welt“ – und moniert ein langweiliges Spiel. (Via)

Ich fand’s jetzt gar nicht so langweilig. Dass ein Endspiel auf Augenhöhe nicht 8:2 ausgeht, ist halt klar. Ich erinnere nur an das WM-Finale von 2014. Trotzdem hatte ich irgendwie nie das Gefühl, dass die Bayern das Spiel noch aus der Hand geben würden – auch wenn PSG die ein oder andere größere Torchance hatte. Und wie stark war gestern bitte Manuel Neuer?

Wenn man sich die gesamte CL-Saison anschaut, gab es wohl nie einen verdienteren Sieger als die Bayern, die wirklich bis zum Finale jedes einzelne Spiel gewonnen haben. Das sieht die internationale Presse genauso:

Le Parisien (Frankreich: „PSG-Star Neymar hat nach seinem Sieg 2015 in Barcelona keinen weiteren Champions-League-Titel seiner Erfolgsbilanz hinzugefügt. Dem deutschen Metronom gegenüber hat es der hübschen Pariser Maschine leider an Erfolg gefehlt, sie war zuerst angespannt und saß dann in der zweiten Halbzeit in der Klemme. Als Symbol für diese Sackgasse hat der brasilianische Star das Spiel in Tränen beendet.“

Gazzetta dello Sport (Italien): „Niemand hat es jemals geschafft, alle Champions-League-Spiele zu gewinnen, vom ersten in der Gruppe bis zum letzten. Der Abschluss dieser endlosen Fußballsaison, die von der Coronavirus-Pandemie geprägt ist, krönt Hans-Dieter Flick, den Mann, der nach Kovacs Freistellung das Ruder übernahm. Das Finale, das nur stellenweise spektakulär war, hat die Haare von Coman und die Handschuhe von Neuer: Letztendlich waren sie es, die den Unterschied machten.“

Mundo Deportivo (Spanien): „Bayern versenkt PSG und vollendet sein Triple. Bayern München ist der neue Europameister. In einem Finale, das nicht den zuvor geweckten Erwartungen entsprach, gelang es dem deutschen Team, sein Triple dank eines einsamen Tores von Coman in der 59. Minute – der Überraschung in der Elf von Flick – zu vollenden. Weder Neymar noch Mbappé schafften es, PSG den lang erwarteten ersten Champions-League-Sieg zu bescheren, denn wenn sie es vor allem in der ersten Halbzeit versuchten, trafen sie immer auf Neuer, ein Garant zwischen den Pfosten.“

The Guardian (England): „Mit einem attraktiven Spiel und hohem Pressing haben die Bayern ihren Weg mit 33 Siegen und nur zwei Niederlagen in 36 Spielen in allen Wettbewerben wie ein Bulldozer bestritten. Und der Punkt, als man den Eindruck hatte, Flick könnte falsch liegen, scheint seit Langem überschritten.“




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7 KOMMENTARE

  1. Für mich war es wie die US Präsidenten Wahl 2016, der weniger Unbeliebte hat gewonnen….
    Und SO wichtig war das Spiel ja auch nicht, waren ja kaum Zuschauer da ;).

  2. Wieso man ständig „Corona-Saison“ dazu erwähnen muss verstehe ich nicht. Als ob die nächste Saison anders laufen wird. Und ein Finalturnier ist meiner Meinung nach ehrlicher als Hin- und Rückspiele mit Auswärtstorregel. Die UEFA denkt ja laut darüber nach, dass es jetzt immer ein solches Turnier gibt. Würde ich begrüßen. Und ob mit oder ohne Fangesänge wird die Spieler unten auf dem Platz beim Spielen wenig interessieren. Die verstehen eher noch besser die Zurufe von Mitspieler und Trainer. Aber gut. Der Titel ist halt jetzt außerhalb von Bayern „weniger“ Wert als unter „normalen“ Umständen. Wird in drei Jahren keinen mehr interessieren, da stehen dann immernoch 6 CL Titel in der FCB Vita.

    • Würde ich ehrlich gesagt auch begrüßen. So ein Finalturnier ist für den neutralen Zuschauer viel unterhaltsamer als das alte System und es würde die Spielbelastung der Spieler reduzieren. Was die Top Mannschaften mit nationaler Liga, nationalem Pokal, Champions League, Länderspielen und ggf. noch Club WM an Spielen im Jahr machen kann kein Spieler auf Dauer durchhalten. Also alles was die Spielbelastung reduziert kann eigentlich nur sinnvoll sein.

  3. Wer hätte gedacht das der Rauswurf von Kovac zum trippel führt. Flick hat aus vielen müden Einzelspielern eine hungrige Manschaft geformt die immer zusammen gehalten hat. Das sieht man vor allem daran das es zwar in jedem Spiel herausragende Spieler gab, aber am schluß es doch schwer fällt einen Spieler heraus zu picken dem man das Trippel zu verdanken hat. Bayern hat vielleicht keinen Messi, Ronaldo oder Neymar, aber sie haben gezeigt das es auch ohne einen Superstar geht.
    Auch freut es mich zurück zu denken wie vor einem Jahr überall zu lesen war das Bayern alle Transfers vergeigt hat und Hasan nur die Sockenpuppe von Rummenige und Höneß wäre. Ich muss zugegeben ich hatte Angst das Bayern den Generationenwechsel auf dem Feld (Robben und Ribery) und dem Management nicht so gut packt, aber nach der letzten Saison sehe ich sehr Positiv in die Zukunft. Ich hoffe nur das die Dortmunder sich in der nächsten Saison nicht wieder in die Hose machen wenn sie gegen die Bayern spielen und damit auch die Meisterschaft spannender wird.

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