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Gestern schon auf dem Weg zur Arbeit bei Radio Hamburg gehört. Scheinbar gibt es deutschlandweit auch von der Politik Widerstand und Kritik gegen dieses Portal. Da kannst Du wirklich über ein Formular die Verstöße melden. Natürlich ein gefundenes Fressen für die Corona-Leugner und die Covidioten, um die Sache mit dem dritten Reich zu vergleichen.

Die Stadt Essen kann die Kritik natürlich nicht nachvollziehen…

„Jetzt haltet aber mal bitte den Ball flach. Ich weise den Vorwurf, wir würden zum Denunzieren aufrufen, ausdrücklich zurück! Wir haben dieses Online-Formular entwickelt, damit wir die vielen Informationen, die an unser Ordnungsamt ungeordnet und ohne strukturell nachvollziehbare Fakten gekommen sind, besser kanalisieren und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten können. Das dient überhaupt keinem „Denunziantentum“. (Via)

Im Grund macht Essen mit diesem Tool die Mitbürger zu Politessen: Man selbst lehnt sich zurück, lässt die Menschen sich gegenseitig melden (anzeigen) und kassiert schön die ganzen Strafgebühren. Toll gemacht!




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40 KOMMENTARE

  1. ja aber langsam kotzt es mich halt auch an, ich trag jeden tag 2 stunden maske im zug und muss mich dann an der arbeit mit irgendwelchen flachwichsern rumschlagen die das teil keine 3 minuten tragen wollen.

    von den kollegen mal ganz abgesehen, die einen jahr für jahr mit der grippe anstecken weil sie ja unbedingt die 2 tage noch zur arbeit kommen wollen, wo wir im ÖD sitzen und ohne probleme 3 tage wegbleiben können und dann noch beleidigt sein wollen, wenn man nicht will, dass sie einem als auf die pelle rücken.

    meinetwegen sollen die alle angeschwärzt werden und strafe bezahlen.

  2. Sehr geil, wie das hier einige Leute auch noch feiern und verteidigen in den Kommis.

    Ist halt wirklich ein Paradebeispiel, warum das vor 80 Jahren so gut funktioniert hat.
    Die deutsche Mentalität und Kultur hat ja doch so einige Macken…

    Oh boy, oh boy.

  3. Staatlich gefördertes denunzieren. Das hatten wir doch alles schon in der Geschichte der Bundesrepublik? Stasi- und NS Zeiten oder irre ich mich da.

    • ja, das ding ist halt, als die nazis behauptet haben, die juden würden brunnen vergiften und die seuche verteilen, da haben die gelogen.

  4. Ich muss mich einigen hier anschließen. Was ist an einem Onlineformular schlimmer als an einem Anruf oder einer e-Mail?

    Ich mein, das Formular dient dazu Informationen
    – lesbar
    – geordnet
    – an die richtige Behörde
    zu übermitteln.

    Ich seh das so, dass die Stadt hier (endlich) den Weg der Wirtschaft geht und ihre Informationen in einem vernünftigen Format haben möchte. Würden bei mir im Unternehmen die Kunden immer eine e-Mail schreiben wenn was am Gerät nicht geht würden wir ausflippen, dafür gibt es ein Web-Portal mit Eingabemaske. Nichts anderes ist das hier auch.

    Wie sehen denn e-Mails aus wenn sich 3 Leute zu ein und dem selben Vorfall bei der zuständigen Behörde melden
    1: Nachbar XX in Straße XX (keine Hausnummer) hat eine Party gefeiert
    2: Nachbar (kein Name) in Straße XX 3c hat eine Party gefeiert
    3: Die Straße runter vor dem roten Haus standen 3 fremde Autos vor der Tür. Durch den Baum konnte ich aber nicht sehen wo die Leute waren.
    Und schon darf die Behörde ackern und sortieren, wo mit einem Formular für Informationssauberkeit und Effizienz gesorgt wäre.
    Eventuell gingen noch ein paar weitere Meldungen an andere Behörden (Polizei, Ordnungsamt, Gesundheitsamt, das Bürgermeisterbüro direkt) – und da wundert sich jemand, dass der Verwaltungsapparat so langsam ist.

    Natürlich, wie mit den Daten nach Erhalt umgegangen wird, das darf man hinterfragen.
    Dass daraus direkte Strafen erfolgen stelle ich auch mal in Frage – mindestens wird man dagegen vorgehen können wie bei Strafzetteln auch.

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    Wo hier „Denunziantentum“ betrieben wird, erschließt sich mir auch nicht. Sieht man sich die Startseite, oder die Covid-19 Sonderseite Essens an, wird auch nirgends direkt auf das Formular verwiesen. https://www.essen.de/leben/gesundheit/corona_virus/coronavirus.de.jsp

    Erst hier: https://www.essen.de/leben/gesundheit/corona_virus/coronavirus_einschraenkungen_oeffentliches_leben.de.html – auf dem dritten Level der Webseite wird in einem Kasten auf der rechten Seite das Formular verlinkt, ohne weitere Kommentare. Und direkt darunter ist noch ein Link zum „Mängelmelder“, da kann man „unkompliziert, schnell und vor allen Dingen jederzeit illegale Müllablagerungen sowie Schäden im öffentlichen Verkehrsraum im gesamten Stadtgebiet melden“. Ist das auch Denunziantentum? Könnte ja vor einem Einfamilienhaus liegen und Essen kann die Familie dann einfach um das Geld bitten.

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    Ganz ehrlich: Ich fände es toll wenn jede/r Stadt, Kreis, Kommune so modern wäre wie Essen und für die diversen Dinge die der Bürger so melden möchte ein online Formular hätte. Bisher kenne ich das nur vom https://www.hamburg.de/melde-michel/ für Infrastrukturelle Probleme der Stadt.

    Ich musste ein fehlendes Einbahnstraßenschild in Norderstedt per e-Mail melden.

  5. Als ob wir nicht schon genug Blockwarte in diesem Land hätten, jetzt werden sie auch noch von staatlicher Seite ermuntert.

    Der größte Lump … ist das Land selbst, das Denunzianten heranzüchtet.

      • Mit dem Unterschied, dass es um anonyme Datensammlungen ohne Bezug zu Straftaten ging. Man kann darüber geteilter Meinung sein, aber schief ist der Vergleich allemal. Und ich möchte gar nicht wissen, wieviel von denen, die hier die Strafanzeigen verteidigen, die AfD damals gehitlert haben. Doppelstandards und so.

        • Also eine Datensammlung die anonym ist gegen Menschen die keine Straftaten begangen haben . Wenn sie nicht in euer Weltbild passen.

          Man muss euch nicht hitlern , das macht ihr schon selber.

    • Ahh.. dann nenn doch bitte das schöne Originalzitat auch 🙂

      „Der größte Lump im ganzen Land
      das ist und bleibt der Denunziant.“

  6. das Überwachen hat überhaupt nichts mit „Nazi“ zu tun. Überwachung ist keine Erfindung der Rechten oder Linken, sondern gern genutztes Mittel totalitärer Systeme.

    Sehe ich hier aber auch überhaupt nicht. Wie oben schon der ein oder andere schrieb: da wollte es sich die Behörde einfach nur einfacher machen, den hunderten von eingehenden Meldungen eine Form zu geben…

  7. „[aus persönlichen niedrigen Beweggründen] anzeigen“

    Schreibt der Duden dazu. Das bedeutet, dass ich durchaus dazu befugt bin Mitmenschen zu melden, die sich nicht an die Regeln halten. Ich soll dies nur nicht tun, weil die mir schon seit Ewigkeiten ein Dorn im Auge sind.
    Die gleiche Debatte führt man auch immer in der Schule. Wann ist es petzen und wann ist es begründet Bescheid zu sagen, wenn jemand sich nicht an die Regeln hält.

    Ich denke sowas ist eine schmale Gratwanderung und finde es dennoch wichtig, dass Dinge auch zur Meldung gebracht werden. Dies wird aber leider viel zu wenig unterstützt. Ich finde es richtig und wichtig Dinge zu melden. Nicht um Leute anzuschwärzen, sondern einfach um alle zu schützen.

    Ja es gab Zeiten in denen wurde unterstützt, dass Menschen denunziert werden. Die aktuelle Lage sieht aber so aus, dass ganz viele Meldungen über Verstöße bei der Polizei und den Ordnungsämtern eingehen. Dadurch wird die Arbeit aber erschwert, da die Meldungen vermutlich exponentiell zugenommen haben. Ist es nun verkehrt eine Möglichkeit einzubauen, diese ganzen Meldungen besser zu strukturieren?

    Ich erlaube mir darüber kein Urteil. Denn dafür stecke ich zu wenig in der Materie und kann zu wenig überblicken, wie die tatsächlichen Zahlen aussehen.

  8. Vermutlich wollte irgendein armer Penner einfach nur seinen Verwaltungsaufwand etwas simpler gestalten und das Ganze ist wohl aus dem Ruder gelaufen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es ziemlich lästig ist jeden Tag hunderte oder tausende an angeblichen Verstößen festzuhalten.

    Was dann am Ende mit dem Formular passiert und wer die Informationen nutzt, ist eine andere Sache.

  9. Ich find das Statement der Stadt aber eigentlich recht einleuchtend, von daher keine Ahnung was daran jetzt so skandalös sein soll. Ist ja nicht so als gäbs irgendne „Fangprämie“ oder sowas für entsprechende Meldungen. Meldungen bezgl. Corona-Verstößen hast du grundsätzlich immer. Ob nun mit oder ohne Formular. Und ob die Leute das jetzt per Telefon, per Email oder per Formular einkippen spielt doch keine Rolle fürs Ergebnis keine ROlle, außer dass so ein Durcheinander etwas mehr Chaos verursacht. Dass man deshalb das ganze jetzt versucht an einer Stelle zu bündeln ist doch nachvollziehbar.

    Was wäre die Alternative? Ne Hotline einrichten? Oder lieber entsprechende Meldungen ignorieren und das Problem aussitzen? In letzterem Fall garantiere ich dir, dass diejenigen, die jetzt am lautesten schreien auch diejenigen wären, die dann poltern würden warum denn nichts getan wurde und Hinweisen nicht konsequent nachgegangen wird.

      • Jemanden, der der Allgemeinheit schadet weil er sich nicht in Anordnungen hält, zu melden ist also verkehrt? Und das kommt von dir, der seit Wochen darauf drängt, dass die ganzen Anordnungen besser eingehalten werden sollen.

        Ich scheiße auch jedes Jahr meine Nachbarn beim Ordnungsamt an, weil sie ihren vereisten Gehweg trotz Aufforderung nicht räumen

        • Ihr checkt einfach nicht, worum es hier geht. Wenn mich mein Nachbar als Corona-Leugner absichtlich anhustet, melde ich den natürlich auch. Das Recht hat jeder. Aber hier wird Denunziantentum von staatlicher Seite gefördert, weil man es ganz nett findet, ohne großen Aufwand die Strafen abzukassieren. Und DAS geht einfach nicht.

          • Es ist doch eher das Probelm, dass zu viele Leute sich nicht an die scheiss Regeln halten können und die Stadt mit eigenen Mitteln nicht nachkommen kann und/oder genügend Präsenz zeigen kann um dies zu verhindenr.

            Punkt!

          • Nur dass die Begründung der Stadt halt auch komplett plausibel ist: Die Bürger melden eh permanent Verstöße und ein einheitliches Formular erleichtert die Bearbeitung. Wo jetzt die direkte Aufforderung ist die Verstöße zu melden ist hier die Frage. Es wird nirgends offensiv dieses Formular beworben und auch nirgends zum melden aufgefordert. Hätte die Presse da jetzt nicht son Fass draus gemacht, wüssten wohl auch nur die von dem Formular, die eh vorhatten jemanden zu melden.

          • Gerade durch solche Meldungen steigt der Aufwand, um die Ordnungswidrigkeit zu verfolgen, zu sehen welche man überhaupt verfolgen kann und bevor man zur Kasse bittet, muss man das auch erst mal unter Beweis stellen, Leute die zu unrecht ohne Nachweis gemeldet werden, können und werde da sicherlich auch gerichtlich vorgehen. Da hat man sich einen zusätzlichen Patzen Arbeit aufgeladen, während andere Städte nicht mal die klaren Fälle abkassieren, da ihnen einfach das Personal fehlt.

          • Ich verstehe deinen Punkt nicht so ganz, wenn ich ehrlich sein soll.

            Also wenn dich dein Nachbar anhustet und du ihn meldest ist das okay, wenn du das Ordnungsamt anrufst oder direkt anschreibst. Wenn du das aber über ein Formular tust wird es zum Denunziantentum?

            Es werden ja keine Strafen basierend auf den Informationen aus dem Formular verhängt sondern diese Information werden zu einer Untersuchung herangezogen, soweit ich das verstehe. Es sorgt als nur dafür die Informationen bessern bündeln zu können.

            Denunziantentum ist das was die Menschen dann daraus machen. Also wenn Leute dieses Tool dazu nutzen Leute zu ihrem eigenen Vorteil anzuzeigen. Aber die gleichen Leute können das doch genau so gut per Mail oder per Anruf machen wie du das auch bei einer berechtigen Kritik tust bzw. Denunzianten benutzen vermutlich schon die verfügbaren Kontaktmethoden.

            Was ist für dich hier der Unterschied eines Formulars und eines Anrufs/einer Mail/eines Briefs?

          • Ist halt alles ne Frage der Perspektive. Ich sehe bei der Aktion der Stadt halt an keiner Stelle irgendeinen Aufruf, eine Forderung oder auch nur eine Bitte irgendwelche Leute zu denunzieren.

            Das einzige was ich hier sehe ist die Bitte der Stadt, entsprechende Meldungen – die es auch ohne das Formular ohnehin gegeben hätte – zukünftig in einer geordneten Form über dieses Formular zu übermitteln um den Verwaltungsaufwand zu verringern. Und das kommt ja dann letztlich der Allgemeinheit durch eine effizientere Behandlung der Fälle durch das Ordnungsamt zu Gute.

            Und die Frage ist halt: Was wäre die Alternative? Entsprechende Meldungen stattdessen möglichst langsam und ineffizient behandeln? Den Leuten möglichst viele Steine in den Weg schmeißen? Oder entsprechende Meldungen ganz ignorieren? Wäre das die bessere Lösung? Die Stadt hat halt ein bürokratisches Problem gesehen und eine Lösung dafür geschaffen. Mehr ist es doch nicht.

      • Auch wenn der Beigeschmack natürlich fad ist, hat Kelturion schon recht.
        Das Problem mit den ganzen Corona-Bestimmungen ist immer die Frage, wie das denn überwacht werden soll. Selbst jetzt geben die Ordnungsämter ja zu, dass sie z.B. bei limitierten Partys kaum 10% random überprüfen können. Und wahrscheinlich soll es sogar genau auf diese abzielen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand wen auf der Straße/sonstwo ohne Maske sieht und direkt denkt „OMG sofort melden!“
        Aber wenn im Haus nebenan plötzlich 100 Wagen vorfahren und Hochzeit feiern?

        • Mag ja alles richtig sein, was Ihr dazu anmerkt. Und ich verstehe auch die Beweggründe. Auch ich habe immer wieder dran Drang, Leute anzuzeigen.

          Aber in dieser Sache geht es um staatlich gefördertes Denunziantentum. Und das ist nun mal Nazi-Methodik. Und für mich ein absolutes No-Go!

          • Warum ist es in deinen Augen staatlich gefördertes Denunziantentum? Vor allem warum ist es das per Formular, aber nicht per Telefon? Ernst gemeinte Frage.

            Meine Schwester arbeitet beim OA, zwar nicht in Essen aber generell halt, die hatte seit März kein Wochenende mehr ohne Arbeit und noch ihren vollen Jahresurlaub. Denen würde ein solches Formular so unfassbar viel Arbeit abnehmen dass man auch wieder mehr Kapazitäten zur Nachverfolgung der Infektionsketten hätte.

          • Inwiefern soll dieses Formular irgendeiner Ordnungsbehörde Arbeit abnehmen? Es verursacht Arbeit!
            1. Kann jeder Hanswurst irgendwas melden, letztendlich auch Anonym was letztendlich vor keinem Gericht bestand hätte.
            2. Selbst wenn etwas nicht anonym gemeldet wird, steht hier Aussage gegen Aussage, auch hier fällt wieder Arbeit an.
            3. Öffnet es Türen für jeden Hobby Polizisten da draußen jeden noch so kleinen scheiß zu melden, aka wieder mehr Arbeit.

            Du glaubst doch nicht im ernst, das die Meldungen die über dieses Formular eingehen ungeprüft zu Bußgelder führt? das Wäre absoluter Wahnsinn und rechtlich alles andere als wasserdicht.

            Alles was dieses Formular verursacht ist noch mehr Arbeit für Ordnungsbehörden, eine weitere Überlastung unserer Gerichte und fördern von Denunziantentum, alles richtige Positive Dinge….

          • @abuze
            Meine fresse.. könntest du bitte aufhören dir irgendwas dazu zu dichten was ich nicht geschrieben habe?

            Im Prinzip sind alle deine 3 Punkte völlig fürn Hintern da sie komplett an dem vorbei gehen was ich geschrieben habe, bzw anonymes Melden nicht erst seit heute ein Problem darstellt. Denn ich habe jetzt mal ne Überraschung für dich.. es gibt schon seit langem online Formulare zum Melden von Ordnungswidrigkeiten.. deswegen verstehe ich ja nicht warum von heute auf morgen die Leute deswegen so Schaum vorm Mund bekommen.
            Aber oh nein! muh Freiheit!!!!!

      • Nicht nur Nazi-, sondern auch Sozi-Methode! Die Folgediktatur war genauso erfreut über Nachbars Meldungen. Ich würde daher folgende Formulierung vorschlagen: Denunziantentum zu fördern ist eines Rechtsstaates unwürdig.

  10. Ich hab auch schon zwei Leute bei der Polizei gemeldet, sehe das Problem nicht. Einfach kein Arsch sein und die Gesundheit seiner Mitmenschen respektieren, dann wäre das gar nicht nötig.

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