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Der Streaming-Dienst Disney+ distanziert sich nun noch deutlicher als bisher von den Inhalten einiger früherer Filme des Walt-Disney-Konzerns. Dazu wird ein neu formulierter Disclaimer vor dem Abspielen dieser Filme gezeigt. Wie etwa bei Aladdin (1992)… (Via)

Dort heißt es in dem Disclaimer, der vor dem Film gezeigt wird:

„Dieses Programm enthält negative Darstellungen und/oder eine nicht korrekte Behandlung von Menschen oder Kulturen. Diese Stereotypen waren damals falsch und sind es noch heute. Anstatt diese Inhalte zu entfernen, ist es uns wichtig, ihre schädlichen Auswirkungen aufzuzeigen und aus ihnen zu lernen und Unterhaltungen anzuregen, die es ermöglichen, eine integrativere gemeinsame Zukunft ohne Diskriminierung zu schaffen. Disney hat es sich zum Ziel gesetzt, Geschichten mit inspirierenden und zukunftsweisenden Botschaften zu erzählen, in denen die große Vielfalt der Menschen rund um den Globus berücksichtigt wird und niemand diskriminiert wird.“

Ihre schädliche Auswirkung aufzuzeigen? Wie? Indem man den Film weiter anbietet und dabei zuschaut, wie Menschen vor lauter Rassismus in Aladdin wahnsinnig werden? 😉

Irgendwie inkonsequent oder? Wenn man so dermaßen angewidert ist von dem achso krassen Rassismus in dem Film, warum nimmt man ihn nicht runter? Oder man schreibt einfach nur in den Disclaimer, dass es ne andere Zeit war und andere Werte galten. Beides geht irgendwie nicht und wirkt so, als wolle man es auf „Teufel komm raus“ allen politischen Seiten recht machen.

Oder man schreibt einfach gleich die Wahrheit: „Uns ist dieser bescheuerte Zeitgeist im Grunde komplett egal. Uns geht es eh nur ums Geldverdienen und daher belassen diesen Kultfilm in unserem Streaming-Angebot!“




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17 KOMMENTARE

  1. Egal wie sie es machen es ist falsch oder?
    Jetzt mal ehrlich das doch genau das was du immer anprangerst Hauptsache aufregen….
    Jetzt haben sie einen weg gefunden die filme alle weiter anzubieten und dabei die sjw zufrieden zu stellen und es ist auch wieder blöd. 😣😣

  2. Moin Steve, ich schreibe extrem selten, aber ich finde, wie einige hier auch schon geschrieben haben, in dem Fall deine Meinung ehrlich gesagt inkonsequenter als diesen Hinweis von Disney.

    Wäre der Content nicht erschienen oder entfernt worden gäbe es wieder einen Aufschrei von wegen SJW-Catering und nur weil da jetzt dieser Hinweis steht macht das den Content dem „anderen Lager“doch nicht mies, das nennt sich Kompromisslösung und die finde ich absolut legitim.
    Disney hat das übrigens schon einmal gemacht, nämlich als sie die Tom and Jerry Collection released haben, glaube das war 2004 – da hat im Intro Whoopi Goldberg kurz über die Darstellung der schwarzen Hausfrau in der Serie aufgeklärt und das schon vor der SJW-Aufschrei-Kultur. Wer sich das mal ansehen will hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=k_oEOdIBOpU

    Das ist doch auch im Grunde das Gegenteil was SJWs oft wollen bzw. ihnen vorgeworfen wird, die Geschichte wird nicht „unter den Teppich gekehrt“ oder „umgeschrieben“, hier wird sie akzeptiert und sich nicht dafür entschuldigt sondern einfach nur ein Disclaimer gegeben, der den Zeitgeist wiedergibt, in dem das Werk entstanden.

    Dass es Disney hauptsächlich ums Geldverdienen geht steht natürlich außer Frage und dass man möglichst vielen Leuten etwas schmackhaft machen möchte sollte in der Unterhaltungsindustrie doch klar sein oder?

    Um das ganze jetzt aber noch etwas positiver zu beenden, einmal ein Danke von mir Steve, für die vielen Jahre der (wenn auch von meiner Seite aus teilnahmslosen) Unterhaltung. 😀
    Hauste rein!

  3. Da verstehe ich ehrlich gesagt deine Position nicht wirklich. Würden sie die ganzen Filme runternehmen, würdest du dich doch erst recht aufregen, oder?
    Und das würde ich auch nicht wollen, denn nur, weil in älteren Medien z. B. rassistische oder frauenfeindliche Inhalte enthalten sind, verlieren sie dadurch ja nicht ihren künstlerischen und historischen Wert, zumal das meistens einfach nur im jeweiligen Zeitgeist und nicht an einer böswilligen Intention begründet liegt.

    Stattdessen kann man so weiterhin alles anschauen, und der Disclaimer am Anfang setzt den Film dann in einen entsprechenden Kontext, sodass man sich mit den Darstellungen im Film auseinandersetzen kann. So wird auf Probleme aufmerksam gemacht, ohne solche Medien unverdienterweise aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht oder – noch schlimmer – umgeschrieben werden müssen.

    Und wer da keinen Bock drauf hat, der liest den Disclaimer halt nicht.

    • Du hast die dritte Alternative vergessen: Trau dem Zuschauer mehr zu als einem Kleinkind. Braucht es einen Disclaimer? Ist der Zuschauer derart unmündig, dass er einen 30 Jahre alten Film anschaut und sich nicht bewusst ist, dass der Film nicht im woke-Hollywood entstanden ist?

      Wenn ich mir „die zwölf Geschworenen“ von 1957 anschaue, dann nehme ich zur Kenntnis, dass in der Jury keine Frauen, Schwarzen, LGBTQ oder Schwammköpfe vom Planeten Fungus sitzen, sondern 12 mehr oder weniger alte weiße Männer. Aber geh ich dann aus dem Film und schimpfe darüber, dass Frauen heute in den USA ja überhaupt keine Rechte haben? (Ganz ehrlich, würde ich jemals vor einer Jury stehen, wäre ich froh, wenn keine Hausfrauengeschworenen dabei wären, aber das ist ein anderes Thema!)

      Warum dieser Disclaimer? Drei Möglichkeiten:
      1. Disney hält die Zuschauer für genauso bescheuert wie sich selbst.
      2. Haltung zeigen! Wir wissen alle, Haltung ist das wichtigste heutzutage. Wenn man der ganzen Welt demonstriert, dass man sich mit kritischem Weißsein in seinen klassischen Filmen auseinandergesetzt hat, kann man kein böser Konzern sein.
      3. Ganz profan: Amerikanisches Haftungsrecht. So, wie jede amerikanische Bedienungsanleitung für einen Toaster wegen der ganzen Warnhinweise die Ausmaße einer Brockhaus-Ausgabe hat, könnte sich irgendjemand „offended“ fühlen, wenn er/sie/es sich einen 50 Jahre alten Film anschaut, der schockierenderweise nicht total verbuntet ist. Sowas kann bei einem SJW schnell mal zu einem kurzschlussbedingten Amoklauf führen, und wenn der dann vor Gericht aussagt, dass Disney ihn dazu getrieben hat, dann siehts aber ganz böse um die Schadensersatzklagen aus! Ja, das ist jetzt natürlich sehr sarkastisch dargestellt, aber anders hält man das amerikanische Rechtssystem auch nicht aus!

      Möglichkeit 1 wäre ne Frechheit, Möglichkeit 2 wäre halt „woke“, Möglichkeit 3 wäre immerhin eine rationale Erklärung (für amerikanische Verhältnisse)!

  4. Puh, danke für die Warnung. Ich hatte meiner Nachbarin, welche einen schwarzen Ehegatten und demzufolge eine niedliche „braune“ Tochter hat (die sich ausgezeichnet mit meinem Kater versteht, kein Wunder, der Kater ist schwarz UND weiß!), angeboten, ihnen mal meinen DVD-Player samt meiner Sammlung an Disney-Klassikern für die Kleine auszuleihen. Jetzt muss ich mir wohl nochmal überlegen, ob man einem Kind so einen Kulturschock zumuten kann …

  5. Also… ehrlich gesagt sehe ich mit der Art und Weise wie Disney das handhabt absolut kein Problem… und ich bin politisch schon sehr links orientiert.
    Im Gegenteil, ich finde diese Vorgehensweise sogar sehr gut, weil das „Umschreiben“ absolut nicht ausstehen kann. Es ist ok, dass wir uns als Menschen weiterentwickeln, aber man muss seine Geschichte nicht verleugnen.

    • Sehe ich ähnlich. Das „provoziert“ in gewisser Weise auch eine Gegenhaltung dazu. Ob diese jetzt clever ist, sei dahingestellt…

      • Weckruf aus den USA: Die Stammwaehler sind ihm treu ergeben, die deutschen Zeitungen wollen ihn verlieren sehen und schreiben ihn klein. Die Wahrheit ist irgendwo da draussen 🙂

      • Dass die „seriösen“ Medien einen Biden-Sieg herbeibeten, ist nicht entscheidend. Ich habe auch den Eindruck, dass von Landslide-Trump bis Landslide-Biden so ziemlich alles passieren kann. Im electoral college wohlgemerkt; den popular vote dürfte Biden wohl in der Tasche haben. Das hat Hillary vor 4 Jahren aber auch schon nichts genützt.

        Also ja, die Chancen dürften mehr oder weniger 50:50 stehen, alleine schon wegen dem Wahlsystem. Da kann eine zweistellige Stimmenzahl in einem swing state über Sieg und Niederlage entscheiden. Und das kommt einem Münzwurf schon ziemlich nahe.

      • So viel Uninformiertheit. Mal vorweg: Natürlich sprech ich vom electoral vote. Dass Trump den popular vote gewinnt ist tatsächlich so gut wie ausgeschlossen.

        Ca. 50:50 standen die Chancen vor Corona. Jetzt stehen die Chancen auf ca. 80-90% für einen Sieg Biden. Und ich beziehe mich da nicht nur auf Umfragen in Deutschen oder besonders liberalen Zeitungen. Das sagen die Prognosen mehr oder weniger quer durch die Bank.

        Zum Vergleich: 2016 gab es laut Vorhersagen eine ca. 70:30 Gewinnwahrscheinlichkeit für Hillary. Wir alle wissen sie hat verloren, aufgrund ein paar knapper Niederlagen in wichtigen Swing-States. Das war zwar überraschend, aber weniger überraschend als es die Leute den Prognosen immer anhängen wollen. 30% sind halt auch nicht null.

        Mal eine Analogie zum Fußball. Sagen wir Dortmund spielt gegen Wolfsburg und Experten tippen auf einen Sieg Dortmund. Fragt man genauer nach, beziffern sie eine Gewinnwahrscheinlichkeit 70:30 für Dortmund. Dortmund verliert. Die Woche darauf spielt Bayern gegen den Vfb. Experten tippen auf Sieg Bayern, Wahrscheinlichkeit 80:20. Würdet ihr jetzt den zweiten Expertentipp als totalen Quatsch abtun weil sich der erste ja nicht erfüllt hat und die Chancen einfach selbst auf 50:50 schätzen? Ich denke (hoffe) nicht.

        Disclaimer: Es gibt ein Event, das die Wahl nochmal total auf den Kopf stellen kann. Das wäre, wenn Biden sich mit Corona infiziert. Dann ist tatsächlich wieder alles möglich.

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