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Mal wieder ein typischer Watson-Drama-Artikel, bei dem ich aus dem „Facepalmen“ nicht rauskomme…

Bei Videospielen rede ich lange, bei meiner Abneigung gegenüber der Community höre ich erst gar nicht auf. Sexismus, toxische Männlichkeit, Hasskampagnen gegen Entwickler, weil sie Kleinigkeiten in einem Spiel verändern. Die Liste ist lang, und sie wächst stetig. Beinahe wöchentlich kommen Meldungen hinzu, die mich in meiner Haltung bestärken. (Via)

Wenn ich Drama suche, werde ich Drama finden – egal zu welchem Thema, egal in welcher Community. Ja, es gibt diese Attribute in der Gaming-Community – allerdings auch in vielen anderen Communitys, wo es überwiegend keine Erwähnung findet. Die Frage ist doch: Warum wird die Gaming-Bewegung seit mindestens zwanzig Jahren dämonisiert? Anfangs waren wir alle spielsüchtige Amokläufer, heute sind wir toxische Sexisten.

Ja, es gab in den letzten Monaten Todesdrohungen gegen Entwickler (beispielsweise Last of Us 2), allerdings ist dies für einen Großteil aller Gamer absolut unverständlich und sicher nicht stellvertretend für die Gaming-Szene. Und ja, es gibt viele toxische Gamer, die in Fortnite und co die Spieleforen und -chats mit ihrem Hass zupflastern. Aber jeder Trottel weiß, dass dies besonders in sehr jungen Communitys der Fall ist. Auch hier steht das keinesfalls für die breite Masse der Gamer. Das Netz ist voll von toxischen, jungen Menschen. Es gibt sie in allen Bereichen und Communitys. Warum sollen sie stellvertretend für uns Gamer sein?

Ich bin jetzt über zwanzig Jahre Teil der Gaming-Szene. Ich habe in dieser Zeit so viele extrem tolle Momente miterleben dürfen, Menschen begeistert und mich begeistern lassen, extrem tolle Typen kennengelernt und jede Menge wunderbare Erinnerungen gesammelt. Es widert mich an, dass die Boulevard-Presse seit x Jahren auf uns einschlägt und uns als Psychopathen darstellt, die ihrem geisteskranken Hobby nachgehen. Wo wäre die Gaming-Bewegung heute, wenn diese News und Schlagzeilen nicht seit zwanzig Jahren durch die Gazetten und Newsportale geistern würden?

Wann hört das endlich auf?

Wie ernst man den Watson-Artikel nehmen kann, sieht man an diesem abschließenden Satz:

Sexismus, Erbarmungslosigkeit, toxische Männlichkeit: Eigenschaften, die ins Blut der Gaming-Community übergingen. Eigenschaften, von denen ich mich nur zu gerne distanziere. Ja, die Industrie trug ihren Teil dazu bei. Ebenso ein MonatanaBlack oder Gronkh. Leider entschuldigt das nichts. (Via)

Gronkh, der alte, toxische Sexist. Ich wusste es schon immer 😀




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16 KOMMENTARE

  1. Warum wird die Gaming-Bewegung seit mindestens zwanzig Jahren dämonisiert?

    Vermutlich, weil man das mit Minderheiten nunmal so macht 😀
    Die können ja nicht gleich alle beleidigen, dann würde es schließlich niemand mehr feiern. Aber eine kleine Gruppe, die an allem bösen Schuld ist? Nehmen wir deutsche doch immer gerne mit. Vermutlich auch der Rest der Welt.

  2. Ich bin da leider anderer Meinung, weil sich meine Gamingerfahrung täglich immer mehr ändert. Und leider muss man die Erfahrung machen, dass die Entwickler oder Publisher auch kein Interesse daran haben Verstößen wirksam zu entgegnen. Gamemaster und Communitymanager etc werden durch Communityreports und Forentitel ersetzt, Strafen und Konsequenzen liegen im Bereich der Lächerlichkeit und ein neuer Account ist eh in zwei Minuten erstellt (mit dem man wahrscheinlich noch den Originalaccount auf Grund eines Weiterempfehlungsprogramms boosten kann … haha)

    Und das war früher einfach nicht der Fall. Selbst in CS 1.6 war das schlimmste, was Dir jemand an den Kopf geworfen hat „lol.. noob“. Und nicht übelste Beleidigungen mit eingestreuten Todeswünschen auf zig Arten nach denen du erstmal googlen musst, um zu checken wovon da überhaupt geredet wurde.

    • Da hat wohl niemand DotA classic, garena und DotAlicious gespielt. 😀
      Online Games ohne den konstanten Hass, Todeswunsch und Druck meiner Mitspieler, inklusive der unermesslichen Kreativität der 14 Jährigen beim Beleidigen, wäre auch echt langweilig.

      Zumindest würde mir was fehlen.
      Vermutlich.

      • Sollen sie ihre Kreativität in Gedichten, der Musik oder der gestalterischen Kunst ausleben. Sehe keinen kulturellen Gewinn in kreativen Beleidigungen und sozial ist das ein Totalverlust.
        Ich kann deinen gefürchteten Verlust in keiner Weise nachvollziehen. Weder freut es mich wenn andere erniedrigt werden, noch erfreue ich mich der Sitution, dass sich jemand zu solchen Äußerungen genötigt fühlt bzw. nicht den Anstand und die innere Stärke hat mit herausfordernden Situationen umzugehen. ISt mir einfach zu primitiv und der Mensch kann mehr…

  3. https://www.neues-deutschland.de/artikel/1143366.computerspiele-von-humor-zu-hass.html?fbclid=IwAR0t_NvnVBlaeIgwnxRCRAK1rLeWOLiNIECy8cF1z6G_VkgX4B-2ezLuY04

    Würde mir grundsätzlich von Gamer:innen einen kritischeren Umgang der „eigenen Szene“ wünschen, ohne alles gleich herunterspielen zu müssen oder sich selbst in die Opferrolle zu setzen.
    Ist ja schön, dass du wunderbare Momente erleben durftest. Auf der anderen Seite hört man wöchentlich wie du dich mit diversen Trolls aus deiner Community auseinandersetzen musst und wie toxisch doch alles geworden ist (ich gehe mal davon aus, dass es zwischen deiner Community und Gamer:innen eine relativ große Überschneidung gibt).
    Und es ist immer eine Frage, wie die Mehrheit der Gamer:innen auf die negativen Auswüchse reagiert. Und bisher scheint die Mehrheit sich eher passiv zu verhalten bzw. schweigend hinzunehmen.

    https://keinenpixeldenfaschisten.de/

    • Stimmt, ich entschuldige mich für jegliche sexitische und toxische äußerung meiner Gamingkollegen, und dass ich die Nazi-Steamgruppe nicht aufgedeckt habe und dass ich keine Adminrecht in LoL/Fortnite/CSGO um alle Flamer/Hater zu bannen, etc. Grüße

      • Jo, deine Entschuldigung hilft den Betroffenen bestimmt.
        Man entschuldigt sich auch nicht für Nazis, sondern versucht ihnen den öffentlichen Raum so ungemütlich wie möglich zu machen und rauszudrängen. Denn genau das hilft den Betroffenen. Und den selben Weg kann man auch in Forendiskussionen, Steamgruppen, Ingamechats gehen. Dafür braucht es keine Adminrechte.

  4. „Manchmal sind schlicht Verallgemeinerungen nötig, damit sich Menschen eines Missstands bewusst werden, wie ein geschätzter Kollege auf „Grenzgamer“ bereits sagte.“

    nette Umschreibung für: Ich will auf jeden Fall Klicks generieren, weil ich Leute absichtlich triggern möchte, mir aber nichts einfällt außer den üblichen Dingen, die auch jeder andere schon seit Jahren immer wieder schreibt, wenn er gegen Gaming wettern will.

  5. Die Gruppen, auf die man eindrischt, sind doch völlig austauschbar. Grundsätzlich geht es dabei immer um ein Hobby oder eine Tätigkeit, die ein Teil der Bevölkerung als sinnlos oder gar gefährlich empfindet.

    Ich denke neben Gamern an Motorradfahrer, Flieger, Rollerblader, Eishockeyspieler bis hin zu Fußballern.

    Und dann kommen immer zwei Faktoren zusammen:
    1. Das Hobby spricht mich nicht an.
    2. Es gibt welche, die es übertreiben.

    Gerade bei Punkt 2 wird man IMMER fündig, das liegt in der Natur der Sache. Ob das der Biker ist, der mit 220 über die Landstraße knattert oder der Fußballer, der eine Blutgrätsche nach der anderen veranstaltet. Oder eben der Gamer, der sich einen 72h-Baller-Marathon leistet.

    Und dann kommt beides zusammen: Aufgrund der eigenen Abneigung „sind ja alle so“, und schon hat man ein gepflegtes Feindbild. Ich bin ja der Gute, der Vernünftige, also müssen alle Anhänger des jeweiligen Hobbys die Kranken sein.

    Einfach ignorieren und weitergehen. Im konkreten Artikel hätte sich das spätestens bei den SJW-Begriffen „Sexismus“ und „toxische Männlichkeit“ empfohlen. Da kann nix intelligentes mehr hinterherkommen!

  6. Gronkh ein toxischer Sexist? 😂😂😂😂 Sorry, an der Stelle bin ich lachend vom Stuhl gekippt.

    Ansonsten: Alles, was du bereits dazu gesagt hast! …Watson eben…

  7. Ich will wieder der verachtete Gamer Nerd sein, der müffelt und nie sein Zimmer verlässt. 🙁
    Als videospielen noch ein Nischenhobby war.

  8. Wo Menschen sind… sind Menschen. Mehr muss man dazu nicht sagen.

    Ist halt wieder mal reißerischer bullshit für clicks.

    Und ich denke Gamer wollen diese/n Author/in auch nicht.

  9. Gut, das Internet allgemein und Gaming insbesondere ist sexistisch und toxisch. Das kann man einfach nicht abstreiten und würde wohl auch kaum jemand tun. Hab das Wochenende über recht intensiv Among Us mit Randoms gespielt. Da tun sich Abgründe auf mit einer Regelmäßigkeit, dagegen wirkte LoL eigentlich immer recht zivilisiert.
    That said…Gaming hat auch schöne Seiten. Sehr viele sogar. Und nimmt sich auch nicht mehr oder weniger raus als die meisten anderen. In eigentlich jeder Community, in der ich mich je bewegt habe im Netz (Gaming, Anime/Manga, Fußball/Sport) gab es toxische Elemente. Sogar oft sehr viele. Übrigens auch in alle und aus allen Richtungen.

    Kann man also sagen „ja, stimmt schon, aber ist halt überall so“, gibt es eine Sache, bei der ich den Watson-Weibern ganz dringend widersprechen will und das ist bei der „toxischen Männlichkeit“. Ich weiß, Femnazis deuten den Begriff anders, aber im eigentlichen Sinne ist damit unter vernünftig denkenden Menschen gemeint, dass Männer gesellschaftlich unter einem enormen Druck und Erwartungsanspruch stehen. Der Mann als stets beherrschter „Versorger“ etc.
    Und gerade in diesem Bereich glaube ich, dass die Gaming-Community da ein ganz großer Escape-Bereich ist. Denn mal ganz ehrlich: Wo in unserer Gesellschaft dürfen Männer so sehr Spielkind sein wie im Internet?

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